Schwarz-Gelb, SPD, Atomkraft & Bahn

Merkel richtet sich auf harten Poker ein. Nach ihrem Wahlsieg stellen sich Union und FDP auf harte Koalitionsverhandlungen ein. Bei Themen wie den Gesundheitsfonds und Mindestlöhnen ist Ärger programmiert. Kanzlerin Merkel traf es auf den Punkt: Es werde „keine Gemütlichkeitsveranstaltung“ Handelsblatt

Koalitionsverhandlungen, der Zeitplan für Schwarz-Gelb FAZ

Schluss mit der ruhigen Hand. Die ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen für Reformen waren selten besser als jetzt. Weil der politische Trend langfristig nach links geht, ist Schwarz-Gelb die wohl letzte Chance für große Wirtschaftsreformen. Financial Times Deutschland

Was auf die Arbeitnehmer zukommt. Schwarz-Gelb kommt an die Macht – was ändert das für die Arbeitnehmer im Land? IG-Metall-Chef Berthold Huber und Arbeitgeberpräsident Martin Kannegiesser im Doppelinterview in der FAZ

Die Suche nach der schwarz-gelben Richtung. Wohin steuern FDP und Union? Wo droht Streit? Vieles ist noch unklar, doch an einigen Punkten lässt sich der künftige Kurs schon erahnen Die Zeit

Außenpolititk: Grenzen der Harmonie. Über den Afghanistan-Einsatz drohen Schwarz-gelb harte Auseinandersetzungen Handelsblatt

Gilt nach Wahl, was vorher gesagt wurde? Montag sollen die Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und FDP beginnen. In vielen Punkten haben sich die Parteien festgelegt. Wie soll das gut gehen? BILD

Der Deutschlandplan der Top-Ökonomen: Was jetzt nach der Wahl passieren muss Wirtschaftswoche

Gebremste FDP. Dem grenzenlosen Jubel vom Sonntag über den unerwartet deutlichen Wahlsieg der schwarz-gelben Koalition folgen jetzt die Mühen der Ebene: Es geht darum, den Auftrag der Wähler auch in Politik umzusetzen. Dabei wird es tiefe Enttäuschungen geben, vor allem bei der FDP. Hannoversche Allgemeine

Während Seehofer mit der „strukturellen Niveauabsenkung“ hadert und auch bei der Ausgabe neuer Ziele kleine Brötchen backt, entdeckt die CSU aufs Neue ihren Guttenberg. Der Parteivorsitzende führt nun demonstrativ die Koalitionsgespräche. FAZ

Richtung Mannheim. Die CSU hat stark bei der Bundestagswahl verloren. Es gibt keine Garantie, dass es nicht noch schlimmer kommt. Tagesspiegel

Merkel’s Second Chance. One of the FDP’s task will be to remind the Chancellor of her reform mandate. Wall Street Journal

SPD

Die SPD ist am Wahltag nicht einfach in die Opposition geschickt, sie ist gestürzt worden. Jetzt soll der Agitator Sigmar Gabriel die Partei retten. Doch der ist der falsche Vorsitzende. Süddeutsche Zeitung

Offener Machtkampf. Das 23-Prozent-Wahlergebnis der SPD ist eine Katastrophe. Müntefering wird weggespült, Steinbrück konnte sich nicht halten, Steinmeier rettet sich in den Fraktionsvorsitz, Gabriel und Nahles setzen auf die perfekte Welle. FAZ

SPD probt den personellen Befreiungsschlag. Die Sozialdemokratie liebäugelt mit einer neuen Doppelspitze. Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel sollen die SPD aus der Krise führen. Wirtschaftswoche

Ein „Weiter So“ kann sich die SPD nicht erlauben. Deshalb ist es richtig, dass Frank-Walter Steinmeier neben dem Fraktionsvorsitz nicht auch noch die Parteiführung übernommen hat. Doch auch die nun gehandelten Kandidaten wären auf anderen Posten besser aufgehoben. Financial Times Deutschland

Die SPD braucht Leidenschaft und Vernunft, Sigmar Gabriel ist der kommende Mann bei den Sozialdemokraten. Er profitiert auch von der Schwäche seiner Konkurrenten Handelsblatt

Und wieder eine Troika. Eines kann die SPD immer noch: In Blitzgeschwindigkeit ihr Spitzenpersonal austauschen. Berliner Zeitung

Steinmeier ist nicht der starke Mann von morgen. Aber er kann helfen, dass kein Chaos ausbricht. Und der künftige Vorsitzende muss der Partei neues Leben einhauchen, wieder eine Identität geben. Kölner Stadt-Anzeiger

Notbremsung und Notlösung. Viele der verbliebenen Anhänger wählten die SPD trotz und nicht wegen Steinmeier. Eine Bundestagswahl ist immer auch eine Abstimmung über die Personen an der Spitze. taz

Bei der SPD geht es um ihr Überleben als Volkspartei. Altgedienten wird die Neuordnung nicht zugetraut. Steinmeier greift nicht nach der ganzen Macht in der Partei – Gabriel soll SPD-Chef werden. Süddeutsche Zeitung

Das Verlegenheits-Duo. Jetzt ist er also Fraktionsvorsitzender, der Neu-Brandenburger Frank-Walter Steinmeier – nur Fraktionsvorsitzender. Der Mann rückt scheinbar nach vorne, tatsächlich aber wieder ins zweite Glied. Lausitzer Rundschau

Hauptaufgabe des künftigen Parteichefs wird es sein, die SPD strategisch neu auszurichten und die Linkspartei als vermeintliche Alternative zur Sozialdemokratie zu entzaubern. Auf Bundesebene wird Lafontaines Truppe ohnehin erst regierungsfähig, wenn sie ihre ideologischen und populistischen Positionen in der Außen-, Europa- und Finanzpolitik räumt. Nürnberger Nachrichten

Wenn die Partei jetzt in bester Tabularasa-Laune die Repräsentanten der Mitte-Wählerschaft davonjagt, läuft sie Gefahr, tatsächlich dauerhaft ihren Volksparteicharakter zu verlieren. Den Populismus vom linken Rand kann die Linkspartei besser. Kopien werden in der Politik nicht gebraucht. Märkische Allgemeine

Mit Fraktur in die Fraktion. Wie Frank-Walter Steinmeier nach dieser Niederlage auf die Idee gekommen ist, er könnte ein guter Oppositionsführer sein, das gehört zu den ungelösten Rätseln dieser Tage. Gibt es noch Politikentwürfe, für die sich die Sozialdemokraten begeistern Tagesspiegel

Gabriels Mobilmachung. Das SPD-Schwergewicht wollte vor der Wahl nur einen Eindruck hinterlassen: Die rote Kampfmaschine walzt sich ihren Weg. Wirtschaftswoche

An wen die SPD ihre Wähler verloren hat. Die SPD verlor bei der Bundestagswahl Wähler in alle Richtungen, die Union vor allem an die FDP. Und es gibt regionale Unterschiede Die Zeit

Der tiefe Fall des Peer Steinbrück. Vom weltweit respektierten Bundesfinanzminister zum einfachen Abgeordneten: Peer Steinbrück ist tief gefallen. Doch der altgediente Sozialdemokrat fügt sich nach 16 Jahren als Landesminister, Ministerpräsident und Bundesminister knurrend in sein Schicksal. Handelsblatt

Atomkraft

Kernkraft spaltet Union. Exklusiv Die Koalitionsverhandlungen haben noch nicht einmal begonnen – und schon rückt der erste CDU-Spitzenpolitker von der langjährigen Forderung nach längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke ab. In der Partei bahnen sich hitzige Debatten an Financial Times Deutschland

Das größte anzunehmende Geschenk. Die CDU und die FDP wollen uns suggerieren, mit der Atomkraft lasse sich die Transformation auf den Weg ins solare Zeitalter organisieren. Doch die Koexistenz von Kernenergie und Erneuerbaren funktioniert nicht. Frankfurter Rundschau

Schwarz-Gelb ist angetreten, die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern. Wie viel der Gewinne aus der Laufzeitverlängerung soll wirklich in erneuerbare Energien fließen? Die Welt

Stromkonzernen winken Milliardengewinne, wenn die neue Regierung Laufzeitverlängerungen für Kernkraftwerke beschließt. Deshalb werden die Forderungen von RWE und Eon nun immer lauter. Die Kernkraftbetreiber wollen den Atomausstieg zurückdrehen – zumindest ein Stück weit. FAZ

Ein unmoralisches Angebot. Die Atomlobby wittert Morgenluft. Wenn schon Union und FDP vor der Wahl angekündigt hatten, den Atom-Ausstieg zu kassieren, dann wollen die Stromversorger das auch ausnützen. Also sollen selbst unzuverlässige Reaktoren am Netz bleibe. Nürnberger Nachrichten

Bahn

Streit um Bahn-Börsengang geht wieder los. Bahnchef Rüdiger Grube hat sich gegen eine Aufspaltung seines Konzerns gewandt und steht damit im Widerspruch zu Union und FDP. Handelsblatt

Die Gründe für einen Aufschub der Teilprivatisierung der Deutschen Bahn sind inzwischen entfallen. Die neue Regierung sollte das Thema schnell wieder auf die Agenda setzen – aber mit einem überarbeiteten Konzept. Financial Times Deutschland

Bahn bereitet höhere Preise vor FAZ

Verschleuderung von Vermögen. Angesichts des Gewinneinbruchs und der massiven Verschuldung der Bahn wäre jeder Aktienverkauf in den nächsten Jahren eine unverantwortliche Verschleuderung . Der neue Verkehrsminister sollte sich daher auf wichtigere Fragen konzentrieren. Kölner Stadtanzeiger

… one more thing!

Kommunen können Netze einklagen. Zahlreiche Kommunen können demnächst die Strom- und Gasversorgung wieder in die eigene Hand nehmen. Das ist die Konsequenz aus einem Urteil, das der Bundesgerichtshof in Karlsruhe gefällt hat FAZ

Leitartikel

Agenda 2013. Die SPD muss die Führung der deutschen Linken wieder übernehmen, indem sie eine moderne, soziale Politik selbstbewusst definiert – und sich dann die Partner sucht. Ohne falsche Tabus Frankfurter Rundschau

Einbetonierter Steinmeier. Da ziehen sie hin – in eine neue Zeit …! Mit diesem Machtwechsel an der SPD-Spitze haben die Genossen mehr angerichtet als nur wieder mal einen Vorsitzenden abzusägen. BILD

Merkel auf dem Gipfel der Macht. Angela Merkel ist nach der Bundestagswahl in ihrer Partei unangefochten. Und doch steht der Bundeskanzlerin die eigentliche Herausforderung noch bevor. Ihre Verantwortung ist es, dafür zu sorgen, dass die CDU irgendwann nicht ähnlich dasteht wie die Sozialdemokratie. Kölner Stadt-Anzeiger

Siemens – Verschleiern als Programm. Wenige Tage nach der Bundestagswahl gesteht Siemens ein, dass das Geschäft schlechter läuft als gedacht. Das verunsichert Bürger und Mitarbeiter. Financial Times Deutschland

Jetzt noch zur Wiesn? Ich will mich nicht von Fanatikern einschüchtern lassen AZ München

Immer wieder Zünglein an der Waage, Irland vor dem neuen Referendum zur EU Die Welt

Polanski vs. justice. From the uproar, you would think a U.S. missile had hit Europe. Polanski’s powerful friends — notably France, where he’s a citizen — say this is U.S. overreach. USA Today

Where Did ‘We’ Go? There is no more “we” in American politics at a time when “we” can only manage our huge problems if there is a collective “we” at work New York Times