Schweinegrippe-Impfstoff, 2010

Die Bundesländer haben aus heutiger Sicht viel zu viel Impfstoff gegen die Schweinegrippe bestellt – mit enormen finanziellen Verlusten. Doch Kritik daran ist heuchlerisch, findet die Süddeutsche Zeitung.

Pandemie-Alarm, Impfhysterie, Knebel-Verträge mit Pharmariesen: Viele Fragen rund um die Schweinegrippe verdienen eine Nachbetrachtung – am besten vor dem nächsten Grippealarm, empfiehlt die Frankfurter Rundschau.

Bei der Frage, warum die Grippe so überschätzt wurde, muss der Blick endlich stärker auf die Pharmaindustrie gerichtet werden. Ob bei Weltgesundheitsorganisation oder bei Politikerrunden: Die Impfstoffhersteller saßen an den Krisentischen. Sich die Frage zu stellen, wie stark Politik und Öffentlichkeit der Pharmalobby auf den Leim gegangen sind, muss ein Pflichtvorsatz fürs neue Jahr sein. Badische Zeitung

Hinterher weiß man es immer besser. Doch selten sind Lektionen so schmerzhaft wie jene, die die Gesundheitsressorts der Länder bei der Bereitstellung des Impfstoffs gegen die Schweinegrippe lernen mussten. Hannoversche Allgemeine Zeitung

2010

Im berühmt-berüchtigten Jahr „Zwanzigzehn“ soll den Vorhersagen zufolge bis auf den Mehrwertsteuersatz in Hotels praktisch alles steigen: Das Wirtschaftswachstum, die Preise, die Arbeitslosigkeit, die Banker-Boni, die Zinsen, die Schuldenberge, die Exporte und die Aktienkurse. Wenn das mal gut geht. Kölner Stadtanzeiger

Hoffnung auf ein neues Jahrzehnt. Damals, zwischen 1989 und 2001, hat es vielleicht nicht jeder gemerkt. Aber das waren die wunderbaren Jahre. Selten erlebte die Weltgemeinschaft eine so entspannte Zeit wie zwischen dem Fall der Mauer in Berlin und dem Einsturz des World Trade Centers in New York. Davor bedrückte der Kalte Krieg Ost und West. Danach fiel der Schatten einer ungeahnten neuen Bedrohung über die moderne Gesellschaft: ein Terror, der erstmals zu Methoden der Massenvernichtung greift. Hannoversche Allgemeine Zeitung

Gute Gründe für ein neues Jahr. „2010 – Außer Betrieb“ lautet der Schlachtruf jener, die seit drei Jahren unermüdlich, aber auch nach eigener Einschätzung leider vergeblich kämpfen. Lausitzer Rundschau

….one more thing

Miss Sophie zeigt auch in der Krise Größe – jedes Jahr wieder in „Dinner for One“. In Jahren der Erschütterung und des Wandels lehrt Miss Sophie uns den Wert der Beständigkeit: Same procedure as last year? „The same procedure as every year.“ Badische Zeitung

Leitartikel

Das Jahr 2009 geht mit einer sehr schmerzlichen Erkenntnis zu Ende: Die Weltgemeinschaft ist nicht in der Lage, sich selbst zu regieren. Süddeutsche Zeitung (Print)

Als ein Jahr der zufriedenen Bilanz nach harten Entbehrungen war 2010 einst gedacht. Von Ex-Kanzler Schröder. Es wird stattdessen ein Jahr der Bewährungsprobe. Für Kanzlerin Merkel. Frankfurter Rundschau

Nächstes Jahr wird alles besser. Wer zwischen den Jahren bräsig vor dem Fernseher liegt, sollte sich wenigstens dazu bekennen können. Warum also 2010 nicht ein paar Gedenktage verlegen? Financial Times Deutschland

Vor einem Jahr kam der Kater schon vor der Silvesterparty. Das waren die Schreckensbilder: Fünf Millionen Arbeitslose, Bankenzusammenbrüche, Schlangen verzweifelter Sparer vor den Kassenschaltern. Deutschland am Abgrund. Es kam anders. Glückliches Deutschland! BILD

Selten ist mehr geschehen als im gerade zu Ende gehenden Jahrzehnt. Weil alles immer schneller und gleichzeitiger passiert, erscheint auch die Gegenwart immer haltloser. Zukunftsprognosen werden oft schon am Tag danach widerlegt. Tagesspiegel

Es hat gedauert, bis Obama das Urteil seiner Leute korrigierte und feststellte: Das System habe versagt. Der Datenaustausch der Behörden weist gravierende Mängel auf. Sollten neue Kontrollgeräte sich als praktikabel und sinnvoll erweisen, darf ihre Einführung nicht an Privatsphären-Fundamentalismus scheitern. FAZ

Neue Geneation von Nacktscannern. An der aktuellen Generation der Geräte, den sogenannten Nacktscannern, wird kritisiert, dass sie nicht nur Körperformen, sondern auch Genitalien, Implantate oder Prothesen darstellen. Die Welt

Wir sind doch längst nackt! Nacktscanner bringen nur minimal mehr Sicherheit. Die Debatte um sie lenkt aber vom wahren Problem ab: Wir werden längst durchleuchtet. ZEIT

Europe’s Trade with Iran’s Butchers The European Union could be the key to unlocking democracy in Tehran by cutting its significant economic ties with the Islamic Republic. Wall Street Journal