Flüchtlinge, Ukraine, Türkei, Palmyra, Börsen-Crash & Wolfgang Schäuble

Mehr Anreize, weniger Quote Statt Ländern und Kommunen Flüchtlinge dirigistisch zuzuteilen, sollte man positive Anreize bieten, Migranten aufzunehmen. Tagesspiegel

Kein Opfer mehr sein Zum ersten Mal sendet die Talkshow „ShababTalk“ aus einem Flüchtlingsheim in Berlin. Endlich sollen die Flüchtlinge selbst zu Wort kommen, sagt Moderator Abdul Karim. Zeit

Auf der Strecke 180 000 Menschen sind 2015 über die Balkanroute nach Serbien gelangt. Viele werden dort von Polizisten geschlagen und ausgeraubt. Dabei wollen sie nur weiterziehen. Süddeutsche Zeitung

Für die Zukunft ihrer Kinder Feindseligkeiten und Perspektivlosigkeit: Warum immer mehr syrische Flüchtlinge aus der Türkei nach Europa weiterziehen wollen. taz

Parolen, die weh tun (dürfen) Das Grundgesetz vertraut auf die Kraft der freien Auseinandersetzung. Eine generelle Bannmeile vor Flüchtlingsunterkünften, wie sie ausgerechnet die Gewerkschaft der Polizei vorschlägt, spricht der Versammlungsfreiheit Hohn. FAZ

„Demonstrationen vor Flüchtlingsheimen sollten verboten werden“ Traumatisierten Flüchtlingen ist nicht zuzumuten, dass sie bedroht werden, sagt der Jurist Heinrich Schmitz. Süddeutsche Zeitung

Flüchtlinge sollten gerade in den deutschen Osten In dem sich entvölkernden Osten sollten nicht weniger, sondern mehr Migranten angesiedelt werden. Dass Millionen Menschen Deutschland als Idealziel ihrer Flucht verstehen, ist ein Kompliment. Die Welt

Fluchtalzheimer? Über die vergessene ostdeutsche Flüchtlingskrise Huffington Post

„Ich will nicht mehr mit euch Nazis reden!“ „Weg mit dem Dreck!“: Die Hassparolen des rechten Mobs gegen die Flüchtlinge im sächsischen Heidenau erzeugen ein Gefühl in mir, das ich bisher noch nicht kannte: Menschenekel. Stern

Heidenau will kein „Nazinest“ sein Die sichtbaren Folgen der Krawalle in Heidenau sind schnell beseitigt. Und bei Sigmar Gabriels Besuch scheint die Sonne. Was bleibt, ist der spürbare Gegensatz zwischen Willkommenskultur und Ablehnung. FAZ

Die zwei Leben der Reem Al-Abali Als Kind war Reem Al-Abali selbst Flüchtling. Heute hilft sie anderen Asylbewerbern, indem sie ihnen von der von der Gegenwart erzählt – und sagen kann, was danach kommt. FAZ

Ernstfall der Integration Europas Strategie in der Flüchtlingspolitik benötigt nicht nur neue Impulse, sie benötigt eine neue Perspektive. Mitteldeutsche Zeitung

Wer soll das alles bezahlen? Länder und Gemeinden klagen über die steigenden Kosten für Flüchtlinge. Dabei sind die Steuereinnahmen so hoch wie nie. Können wir uns das wirklich nicht leisten? Zeit

Solidarität üben – und handeln Die große Flüchtlingskrise stellt unser Verständnis von Solidarität auf die Probe – im föderalen deutschen System sowie in der EU. Es gibt viel zu tun. FAZ

Was Merkel von Kohl lernen könnte Drei Tage dominieren die Krawalle in Heidenau die Schlagzeilen. Nun hat Angela Merkel klar und deutlich reagiert – viel zu spät. Süddeutsche Zeitung

In der Problemzone Gut leben in Deutschland. Das klingt – an manchen Orten – leichter, als es ist, und ist doch die Überschrift eines Bürgerdialogs, zu dem Bundeskanzlerin und Minister in alle Teile der Republik aufbrechen. Bonner General-Anzeiger

Pöbeleien gegen Pöbel Mit seinen Pöbeleien wird Sigmar Gabriel die von ihm als „Mob“ und „Pack“ geschmähten Zeitgenossen kaum zu einem zivilisierten Verhalten bekehren. Die Politik muss gegen Fremdenhass mehr zu bieten haben als Empörungsrhetorik. Stuttgarter Zeitung

Die Basis einer freien Gesellschaft Wenn der rechte Mob Flüchtlingsheime attackiert, muss nicht nur der Rechtsstaat eingreifen. Die Worte von Kanzlerin Merkel waren dringend notwendig. WAZ

Das reicht nicht Schuld an den realen deutschen Zuständen haben andere – das will die Kanzlerin der Öffentlichkeit weismachen. Das Leiden der Flüchtlinge verschweigt sie. taz

Osteuropa schottet sich ab Je mehr Flüchtlinge kommen, desto mehr weigern sich die osteuropäischen Länder, einen Teil von ihnen aufzunehmen. Die Regierungen schüren Ängste, vor allem vor Muslimen. Zeit

Deutschland liegt nicht in Afrika 800.000 Flüchtlinge in Deutschland? Da lohnt sich ein Blick auf das Zaire von 1994. Und auf Afrikas vorbildliche Flüchtlingspolitik. taz

Europe’s Migration Paralysis While hundreds of migrants have drowned in the Mediterranean Sea this summer, voices have emerged in almost every corner of Europe calling for isolation, mass deportations, and new walls and fences. For their own sake, Europeans should stop treating migrants as a threat and start viewing them as an opportunity. Project Syndicate

Ukraine

Verschobene Perspektiven Im Ukraine-Konflikt scheinen viele Europäer eine Lösung finden zu wollen, die Russland gerecht wird. Das wäre fatal, denn vielmehr muss das Land Zugeständnisse machen, die der Ukraine eine friedliche Zukunft ermöglichen. FAZ

Der Weg zum Frieden in der Ukraine ist noch weit Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko kommt den prorussischen Rebellen entgegen. Doch dies ist nur ein erster Schritt. Tagesspiegel

Deutsche Rüstungsfirmen profitieren von Ukraine-Krise Die polnische Armee hat Interesse an Leopard-Panzern, Litauen an Panzerhaubitzen aus deutscher Produktion: Die internationalen Krisen lassen die Nachfrage nach westlichem Kriegsgerät steigen. FAZ

Türkei

So Erdogan will Präsident Erdogan hat eine Neuwahl im Herbst ertrotzt. Die innenpolitische Lähmung der Türkei wird also vorerst andauern – und das in einer Zeit, in der die Gewalt im Land eskaliert. Süddeutsche Zeitung

Rechnung ohne Wirt Die Türken sind ein stolzes Volk, die Einheit der Nation ist vielen Menschen sehr wichtig. Für sie ist die kurdische Rebellengruppe PKK deshalb nichts weiter als eine Terrororganisation. Bonner General-Anzeiger

Erdogan will die Liebe der Türken erzwingen Wählen, bis es passt: Mit den Neuwahlen wendet sich der türkische Präsident Erdogan erstmals gegen die Mehrheit der Türken. Ob seine Rechnung aufgeht, ist unsicher. Zeit

„Welches Glück, als Märtyrer zu sterben“ In der Türkei vergeht kein Tag ohne Trauerfeiern für Soldaten. Während Präsident Erdogan Eltern zum „Martyrium“ ihrer Söhne gratuliert, wächst die Wut. Auf die Regierung – aber auch auf die Kurden. Die Welt

Palmyra

Wie der „Islamische Staat“ seine Geschichte wegbombt Palmyra ist zum Symbol des Elends in Syrien geworden. Der IS foltert, mordet und zerstört – zuletzt den antiken Baal-Tempel. Die Terrormiliz vernichtet damit auch ihre eigene Geschichte. Tagesspiegel

Dynamit gegen Multikulturalität Ein Tempel im weit entfernten Palmyra wird zerstört. Was hat das mit uns zu tun? NZZ

Lasst uns nun wenigstens die Fragmente sichern Der zerstörte Tempel von Palmyra zeigt, wie machtlos die internationale Gemeinschaft den Kulturzerstörungen des IS gegenüber steht. Die Politik muss jetzt handeln, um wenigstens die Reste zu retten. Die Welt

Börsen-Crash

Der Bär grummelt bedrohlich An den Finanzmärkten stehen die Zeichen auf Sturm. Die fehlgeleiteten Interventionen der Vergangenheit werden zum Bumerang, wenn sich die Marktkräfte zum ungünstigsten Zeitpunkt durchsetzen. NZZ

Die Panik der Aktionäre ist verständlich Der Crash an den Märkten weltweit ist nachvollziehbar – doch noch gibt es Hoffnung. Tagesspiegel

Jetzt starten die Helikopter An den Finanzmärkten steht das Endspiel bevor: Jeder gegen Jeden und der Einsatz der Helikopter. Vielleicht gelingt es Politik und Notenbanken in einem letzten Kraftakt, das Unvermeidliche nochmals zu verschieben. Wirtschaftswoche

Im Vorhof der Panik An den Aktienmärkten grassiert die Angst. Als wäre eine Lawine losgegangen, hat sich das Tempo der Abwärtsbewegung, das schon am Freitag an Fahrt gewonnen hatte, am Montag noch einmal deutlich beschleunigt. Börsen-Zeitung

Die Mutmacher für Anleger in der Börsen-Krise Der Dax rasselt kurzzeitig auf ein Jahrestief – die Talfahrt an den Börsen erinnert an den Crash in der Finanzkrise 2008. Doch es gibt auch Unterschiede, die Hoffnung machen. Handelsblatt

„Der Verkaufsdruck ist stark“ Henning Gebhardt ist Aktienchef beim Vermögensverwalter der Deutschen Bank. Den aktuellen Aktien-Einbruch hält er für eine Korrektur, keine echte Trendwende. Im Interview erklärt er, warum der Dax noch Potenzial hat. Handelsblatt

Kein Vertrauen in die Konjunktur Es ist Quatsch, zu glauben, alle Deutschen könnten ihr Vermögen sichern, indem sie Aktien kaufen. Vermögen lässt sich nicht individuell retten. taz

China verstehen Chinas Wirtschaftssorgen halten die Welt in Atem. Doch vor dem Untergang steht das Land nicht: Überall arbeiten dynamische Internetunternehmer an Chinas Zukunft. FAZ

Den Chinesen werden deutsche Autos zu teuer Das Reich der Mitte ist seit Jahren der größte Absatzmarkt deutscher Fahrzeughersteller. Doch nach dem Börsencrash haben viele Menschen dort kein Geld mehr für ein Fahrzeug. FAZ

Die wichtigsten Antworten zum Dax-Absturz Die Stimmung an den Finanzmärkten ist miserabel, Sorgen um Chinas Wirtschaft und die globale Konjunktur haben den Dax unter die 10.000 Punkte-Marke gedrückt. Sind die Ängste berechtigt? Was Anleger jetzt tun können. Wirtschaftswoche

The Emerging-Market Currency Rout With the currencies of Malaysia, Indonesia, Turkey, Brazil, Colombia, and Chile hitting record lows last week, currency traders around the world are asking how much lower emerging-market currencies can go. The answer is: Quite a lot. Project Syndicate

Tech’s real China syndrome victims are yet to fall Facebook, Apple, Amazon and Microsoft lost nearly $200 bln of value in a week. China’s woes sparked the rout, but the problem was investors’ giddy faith in growth. Public tech stocks may recover. Fantasy valuations of private firms like Uber, though, will take the bigger hit. Breakingviews

Wolfgang Schäuble

„Bin ein alter, manchmal mürrisch aussehender Mensch“ Eine ARD-Dokumentation über den Bundesfinanzminister tappte zwar in die Varoufakis-Falle, gab aber doch Eindrücke davon, wie mühsam internationale Politik funktioniert – und wie Wolfgang Schäuble tatsächlich tickt. Handelsblatt

Worte eines klugen Mannes Finanzminister Schäuble ist auf dem Höhepunkt von Popularität und Macht. Wenn er aber über die Zeit der Spendenaffäre spricht, wirkt er immer noch von Schmerz zerwühlt. FAZ

Macht und Ohnmacht des Wolfgang Schäuble ARD-Filmemacher porträtiert Finanzminister auf Höhepunkt der Griechenland-Krise Die Welt

Schäubles Rennen gegen sich selbst Es geht um Macht und Ohnmacht: Ein Dokumentarfilm zeigt den Bundesfinanzminister in Nahaufnahme. Herausgekommen ist dabei eine Art Sportmärchen. Zeit

…one more thing!

Korea entspannt sich Die Lautsprecher sind stumm. Südkorea beendet seine Propaganda gegen den Norden – mit Gesprächen soll der jüngste Konflikt nun beigelegt werden. Ist dies der Beginn einer neuen Annäherung innerhalb der getrennten Nation? Handelsblatt

Leitartikel

Pack und Politik Das „Pack“, von dem Sigmar Gabriel in Heidenau sprach, gibt es in Ost- wie in Westdeutschland. Und dort herrscht nicht nur 25, sondern schon 70 Jahre Demokratie. FAZ

Die Angst vor den Ängsten der Bürger Nach Tagen des Schweigens lässt Kanzlerin Merkel Regierungssprecher Seibert die rechtsradikale Randale in Heidenau verurteilen. Doch welche Konsequenz zieht die Politik aus dem Rassismus der vermeintlich ängstlichen Bürger? Frankfurter Rundschau

Politik und Nächstenliebe Die Angriffe auf das Flüchtlingsheim in Heidenau empören mich. Doch Empörung über Fremdenfeindlichkeit allein reicht nicht. Bild

Vormacht ohne Macht Die Dominanz der Deutschen in der Griechenlandkrise war der Not geschuldet. Eine Hegemonialrolle Berlins aber bleibt unvereinbar mit dem Geist der EU. Sie würde daran scheitern Die Welt

Je größer die Illusion, desto heftiger der Crash Irgendwann endet das süße Leben auf Pump – ganz sicher. Das gilt auch für China. Offen ist nur, ob der Absturz schon zu Ende ist. Süddeutsche Zeitung

„Ich sage euch, wie es ist!“ Von Donald Trump bis Jeremy Corbyn: Wie aus Sektierern Verführer werden. Tagesspiegel

Russia can break out of Putin’s thrall Moscow and the west are at odds because of a malignant Kremlin, not values Financial Times

Death in Syria Inside Aleppo, Syria’s Most War-Torn City Newsweek

With flippant adoption comment, Jonathan Franzen births social media outrage The Guardian slapped a headline on its website Friday morning that read, “Jonathan Franzen considered adopting Iraqi orphan to figure out young people.” Los Angeleles Times

4 New Truths from the Stock Market Crisis of 2015 This is the world we live in post-2008 financial crisis Time