Merkel, die Gesundheitsreform, Tibet & Geldpolitik

Jetzt sind sie wieder da, diejenigen in der Union, die von Angela Merkel mehr Profil verlangen. Merkels persönliche Werte sind noch gut, aber die Umfragen für die Union werden schlechter. Also glauben alle, sie müssten laut werden, bemerkt die Süddeutsche Zeitung

Die Antworten sind nicht so leicht, wie die Kritik an der Kanzlerin unterstellt. Zwar ist richtig, dass Merkel ihren Kurs in symbolisch aufgeladenen Fragen korrigieren muss, weil sie sich sonst der eigenen Partei und deren Anhängerschaft weiter entfremdet und ihre Machtbasis unterspült. Mitteldeutsche Zeitung

Und dennoch wird Angela Merkel den Ratschlägen der führenden Männer hinter ihr nicht folgen können. Sie ist verdammt dazu, die Kanzlerin der großen Koalition zu geben. Sie muss präsidial die Krise meistern oder sie wird scheitern, urteilt der Bonner General-Anzeiger

Alle Jahre wieder: Der Aufstand der Konservativen in der Union. Zu weich gespült die Kanzlerin, zu sozialdemokratisch der Kurs, zu wenig Profil. Am lautesten brüllt mal wieder der bayerische Löwe, obwohl der nach dem Wahldebakel der CSU am wenigsten zu krakeelen hat.Angela Merkel macht ihren Job eigentlich gut, findet die Thüringische Landeszeitung

Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben diese Reform mit ausgehandelt. Also müssen sie auch für eine angemessene Verteilung des Geldes sorgen. Übrigens, die genauen Honorare werden frühestens im kommenden Monat ermittelt. So manche Aufregung könnte sich dann als heiße Luft erweisen. Deshalb bitte etwas mehr Gelassenheit, meint die  Saarbrücker Zeitung

Leitarikel
Postbank-Vorstände haben praktisch im Lotto gewonnen. Eine andere ökonomische Logik gibt es nicht für die fast 12 Mio. Euro Sonderzahlungen, die sie jetzt erhalten. Financial Times Deutschland

Über das alte Tibet kursieren im Westen romantische Vorstellungen . Die Chinesen lassen nur die eigene Kultur gelten und billigen der Region allenfalls einen Folklore-Status zu. Es ist ein Kampf ums Shangri La,  so die Frankfurter Rundschau

Auf dem Dach der Welt sind internationale Touristen derzeit nicht willkommen. Soldaten und Polizisten mit Stahlhelmen und Gewehren bewachen, hinter Sandsäcken geschützt, Straßen und Klöster. WAZ

Ärzte fürchten um ihre Existenz, die Patienten sind genervt. Denn im Gesundheitssystem kommt das Geld nicht da an, wo es gebraucht wird. Es ist ein krankes System, meint die Süddeutsche

Geld ist so billig wie nie in der Erinnerung von Banken und Börsen, und die jüngste Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank ist Anerkennung der Tatsache – den einstigen Finanzminister der einstigen Großen Koalition Karl Schiller zu zitieren -, dass „die Pferde nicht saufen wollen“, so die Welt

Moderate Taliban könnten an einer Afghanistan-Friedenskonferenz  teilnehmen. Vor fast zwei Jahren schockierte der damalige SPD-Chef Kurt Beck mit dem Vorschlag.  Obamas Vorschlag ist ein später Triumph für Kurt Beck, so die BILD

Obama’s  Aretha Franklin Doktrin, so könnte der neue Pfad der Aussenpolitik bezeichnet werden, die die USA beschreiten. Und zwar ganz akurat nach ihrem berühmten Song: “R-E-S-P-E-C-T”,  bemerkt amüsiert die Financial Times.