Merkel, Flüchtlinge, Israel, Syrien, VW, Fifa & Nobelpreise

Merkel

Wir schaffen das, ich kann nicht anders Angela Merkel bleibt dabei, dass mehr als das Management des angeblich Unvermeidlichen nicht möglich ist. Doch muss es das Ziel der Politik bleiben, die Kontrolle über die eigenen Grenzen und Verhältnisse zurückzugewinnen. FAZ

Magic Merkel und die Angsthasen Wo ist das Gefühl, wo ist der Spirit?, fragen immer wieder aufs Neue die Merkel-Kritiker. Hat sie alles nicht. Braucht sie nicht. Aber sie hat Haltung. Und genau aus dieser Haltung heraus traf sie die Entscheidung, die Flüchtlinge aufzunehmen. Berliner Zeitung

Merkel steckt in einem Dilemma Die Bundeskanzlerin verteidigt bei Anne Will leidenschaftlich ihre Asylpolitik. Doch der Auftritt offenbart auch, wie ohnmächtig die Kanzlerin in der Flüchtlingskrise ist. Süddeutsche Zeitung

Merkels Kohl-Moment wohnt ein großes Rätsel inne Wie beim Mauerfall tritt auch heute nach dem ersten Willkommensjubel das Bangen in den Vordergrund. Ein Zehn-Punkte-Plan würde aber nicht helfen. Die Herausforderungen sind größer als vor 25 Jahren. Die Welt

Kanzlerin mit Rückgrat Vor wenigen Wochen schien es so, als habe die Kanzlerin die Nerven verloren. Als Deutschland wieder Kontrollen an der Grenze zu Österreich einführte, als sei sie nicht mehr davon überzeugt, dass Deutschland es schafft, die Herausforderungen zu meistern. Aber die Kanzlerin hält diesmal Kurs WAZ

Klare Linie? Nach den jüngsten Auftritten der Bundeskanzlerin ist man zunehmend beunruhigt, dass die Zukunft des Landes an einer Person hängen soll. Denn mit der Wirklichkeit scheint Angela Merkel sich nicht mehr zu beschäftigen. FAZ

Nur gute Miene oder mutige Politik? Christliche Nächstenliebe – oder verlogene Gesten? Merkels Flüchtlingspolitik wird von zwei Autoren sehr unterschiedlich beurteilt. taz

Flüchtlinge

Europa macht die Schotten dicht Kanzlerin Angela Merkel spricht vom Willkommen der Flüchtlinge. Doch die EU will den Grenzschutz verstärken – damit gar nicht erst so viele kommen. Und setzt dabei auf einen fragwürdigen Partner. Handelsblatt

Erdogan ist kein Unberührbarer Dass die EU in der Flüchtlingspolitik mit der Türkei dealt, ist nicht böse, sondern überfällig. Es wird nicht alle Flüchtlinge aufhalten. Aber ihre Lage verbessern. Zeit

Selbstbewusster David Cameron Das Verhältnis zur EU und die Flüchtlingsfrage sorgen auf der Insel für gewaltigen Zündstoff. Der Besuch der Bundeskanzlerin kommt also in einer wichtigen Phase. Wirtschaftswoche

Der Fremdenhass der Mitte Zu gut können wir uns an die Bürger des Ortes Heidenau in Sachsen erinnern. Als sie im August vor einem Flüchtlingsheim protestierten und die Kanzlerin bei ihrem Besuch übelst beschimpften. Das Video einer Frau, die die unflätigsten Wörter herausschrie, ging um die Welt. WAZ

Massenwanderungen werden zum Dauerzustand Die Welt steht vor riesigen Migrationsbewegungen von jungen armen in alte reiche Länder. Davor warnen Weltbank und Währungsfonds. Sie führen die Entwicklung weniger auf politische als auf tiefgreifende Veränderungen in vielen Ländern zurück. FAZ

Zehn Tage Schlange stehen Die Wartezeiten werden immer länger, der Frust im Amt und davor immer größer: Die Berliner Erstaufnahmestelle LaGeSo ist mit der Zahl der Flüchtlinge überfordert. Süddeutsche Zeitung

Was ein Flüchtling den Deutschen zum Abschied sagen will Einst floh er aus Sarajevo nach Deutschland. Nach seiner Rückkehr arbeitete sich Alija Catic zum wichtigsten Logistikpartner für Coca-Cola in Bosnien hoch. Erfolgsgeschichte einer Flüchtlingsfamilie. Huffington Post

AfD verschärft Asylkurs Angesichts des Flüchtlingsandrangs in Deutschland will die AfD mit neuen Asyl-Forderungen die Bundesregierung unter Druck setzen. Der Plan geht weit über die bisherigen Positionen der Petry-Partei hinaus. Handelsblatt

Israel

Wettkampf der rechten Hetzer Rechtsradikale Israelis setzen den israelischen Premier Netanjahu unter Druck. Mit Protestzelten haben sie es sich vor der Premierresidenz eingerichtet. Doch um was geht es den Protestlern überhaupt? Frankfurter Rundschau

Kein Mut in Sicht, auch nicht bei Palästinensern Benjamin Netanjahu reist nicht nach Berlin, weil er der Gewalt im eigenen Land Einhalt gebieten will. Tagesspiegel

Israel fürchtet sich vor dem „Tag der Wut“ Innerhalb nur einer Woche wurden bei Anschlägen vier Israelis getötet und mehr als zehn verletzt. Immer häufiger wird vom dritten Palästinenseraufstand gesprochen. Die Armee bereitet sich auf den „Tag der Wut“ vor. Stern

Krieg der Steine Israel/Palästina Seit der Aufkündigung des Oslo-Abkommens durch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nimmt die Gewalt wieder zu. Doch die Frustration der Palästinenser ist verständlich Freitag

Syrien

Obama schwach, Putin ein Macho. Und Europa? Das von Obama im Nahen Osten hinterlassene Vakuum wird Putin füllen – wenn die Europäer nicht selbst ordnend eingreifen. Auch militärisch. Die Verletzlichkeit Europas liegt offen zu Tage. Die Welt

Die Nato kalt erwischt Mit der Verlegung von drei Dutzend Flugzeugen nach Syrien hat Putin die Nato geradezu eingekreist. Wieder hat Putin das Bündnis auf dem falschen Fuß erwischt. FAZ

Putins Flucht aus der Sackgasse Mit immer neuen Militäraktionen will das Kreml-Regime von seinem Versagen im eigenen Land ablenken. Duldet der Westen das Vorgehen in Syrien, wird dies Putin nur zu weiteren Provokationen ermutigen. NZZ

Wie Putin seinen Einfluss in Nahost ausweitet Russlands Präsident will unbedingt seine Macht vergrößern. Dazu nutzt er meisterhaft Diplomatie, Propaganda und Gewalt. Süddeutsche Zeitung

Should the United States Work With Russia in Syria? Foreign Affairs‘ Brain Trust Weighs In Foreign Affairs

VW

Entschuldigung! Aber ich wusste von nichts VW-Manager Michael Horn sagt vor aufgebrachten Abgeordneten unter Eid: von den Manipulationen habe er nichts gewusst. Es sei keine „Unternehmensentscheidung“ gewesen. Zeit

Der halbherzige Neustart Volkswagen steht nicht vor dem Aus. Doch man hat Zweifel, ob der schwerfällige Apparat, an dem die Politik, uneinige Familien und Gewerkschaften zerren, zu einem radikalen Neuanfang fähig ist. NZZ

VWs Zukunft ist vielleicht nicht so schlecht Staatsanwälte besuchen die VW-Zentrale, und der Amerikachef muss sich vor dem Kongress in den Staub werfen. Aber vielleicht wird am Ende alles nicht so schlimm, wie es scheint. FAZ

VW und Deutsche Bank – Deutschlands angeschlagene Giganten Volkswagen und Deutsche Bank sind schwer unter Druck. Die Folgen für Deutschlands Wirtschaft sind nicht absehbar. Tagesspiegel

Fifa

Nach der Ära Blatter Endlich ist der Anfang gemacht: Am Donnerstag hat die Ethikkommission des Weltfußballverbandes Fifa den ewigen Präsidenten Joseph Blatter für 90 Tage gesperrt. So beschleunigt sich hoffentlich Blatters Abschied von der mächtigen Organisation, die tief im Korruptionsmorast steckt. Börsen-Zeitung

Nur der erste Schritt Sepp Blatter tat am Morgen dieses 8. Oktober das, was ihm lieb gewordene Gewohnheit ist: Er kam in sein Büro in der luxuriösen Fifa-Zentrale auf dem Züricher Sonnenberg. Bonner General-Anzeiger

Die Fifa braucht einen Kandidaten mit Dreck am Schuh Fifa-Präsident Joseph Blatter wurde zwar von seinem Amt suspendiert. Sein Machtsystem ist aber noch lange nicht am Ende. Tagesspiegel

Nobelpreise

Schlagabtausch über die verschwiegenen Fünf Wer entscheidet über den Friedensnobelpreis? Und was qualifiziert die Norweger dafür? Sie sollten sich doch wenigstens für internationale Politik interessieren, fordert der frühere Leiter des Nobel-Instituts. Süddeutsche Zeitung

Zeit für die Wahrheit Der Nobelpreis für Swetlana Alexijewitsch war überfällig und wäre 2014 auf dem Höhepunkt der Ukraine-Krise passender gewesen. Geehrt wird eine kluge und mutige Kämpferin für Freiheit und Wahrheit. NZZ

Ex-Politstar als Komiteechefin Am Freitag wird Karin Cecilie Kullmann Five den Vorsitz bei Nobelpreiskomitee übernehmen. Sie hat sich als Wirtschaftslobbyistin einen Namen gemacht. taz

So wird mit dem Nobelpreis Politik gemacht Der Nobelpreis ist mehr als eine Auszeichnung für erfolgreiche Errungenschaften: Er wird auch immer wieder politisch vergeben, um eine bestimmt Politik zu unterstützen. Wirtschaftswoche

…one more thing!

Ein Verein, der über Leichen geht Nirgendwo sonst gibt es mehr Schusswaffen pro Einwohner als in den USA. Die Macht der Waffenlobby ist so groß wie der Zynismus, mit dem sie auf Amokläufe reagiert. Zeit

Leitartikel

Seehofer im verbalen Ausnahmezustand Bayerns Ministerpräsident spricht im Zusammenhang mit Flüchtlingen von „Notwehr“. Warum solches Reden verfassungswidrig ist. Süddeutsche Zeitung

Ansporn für die Kanzlerin! Das Ergebnis der großen BILD-Umfrage ist eine klare Botschaft: Angela Merkels „Wir schaffen das“ hat uns alle aufgerüttelt. Bild

Ein neuer Kulturkampf Wir tun gut daran, die Entwicklung eines modernen Islam zu fördern. Aber die Geschichte zeigt: Angriffe auf eine Religion machen sie am Ende nur stärker Die Welt

Kontrolle ist besser Wenn die Ziele eines Zulassungsverfahrens identisch sind, sollten sich Industrieländer gegenseitig vertrauen können, so die Leere von TTIP. Der VW-Skandal zeigt, wie trügerisch das ist. Frankfurter Rundschau

Cryan muss liefern Der neue Deutsche-Bank-Chef John Cryan kann die Effizienz der Bank steigern. Aber ein großer strategischer Wurf bleibt schwierig. FAZ

„Daham statt Islam“ Der Chef der FPÖ könnte am Sonntag endgültig aus dem Schatten von Jörg Haider treten. Ein Porträt Tagesspiegel

It’s All Benghazi The House hearings intended to hurt Hillary Clinton are just one case of politicians capitalizing on a nonissue. Remember the debt crisis? New York Times

Jeb Bush Would Not Reauthorize the Voting Rights Act The Republican candidate thinks the law that his brother signed is no longer relevant. Mother Jones

The cycle of gun talk Another massacre, another charade. Washington Post

Eradicating disease Viral and parasitic diseases are not only worth killing off, they are also increasingly vulnerable Economist

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