Merkel, Gabriel, Ungarn, Ukraine, Trump & Deutsche Bank

Merkel in Ankara

Merkel ist Merkel bleibt Merkel Erdogan nicht zu besuchen, ist keine Strafe für ihn. Mit Menschenrechtspolitik allein aber kann kein europäischer Politiker dem Türken gegenübertreten. Die Kanzlerin hat das Bestmögliche gesagt. Die Welt

Merkel sagt in der Türkei, was zu Hause alle hören wollten Die Kanzlerin ermahnt Erdoğan bei ihrem Besuch und erinnert ihn an demokratische Werte. Der Gastgeber zeigt sich ihr gegenüber ungewohnt gelassen. Aber auf sie zugehen? Keinen Millimeter. Süddeutsche Zeitung

Was Merkel sich von Erdogan erhofft In der Türkei ist Angela Merkel immer ein besonderer Gast, so wie Deutschland ein besonderes Land für die Türkei ist. Aber was bezweckt die Bundeskanzlerin mit ihrem aktuellen Besuch bei Präsident Erdogan? Stern

Der Blick geht nach Osten Das Verhältnis der Türkei zum Westen ist so gestört wie lange nicht. Als Reaktion auf die Zerwürfnisse hat sich Ankara nach Moskau orientiert. Sogar ein Verbleib in der Nato scheint ungewiss. NZZ

Gabriel in Washington

„Wir sind die New Kids on the Block“ Auf seiner ersten Reise nach Amerika ist Außenminister Gabriel bemüht, das Eis gegenüber der neuen Trump-Regierung zu brechen. Das versucht er mit einer Nachhilfestunde in amerikanischen Werten. FAZ

Kleine Gesten, große Baustellen Der Besuch des neuen Außenministers in Washington ist schwere Kost. Die Stimmung in der US-Hauptstadt ist nervös – und die Bundesregierung weiß weiterhin nicht, woran sie bei der Trump-Regierung ist. Süddeutsche Zeitung

Alles halb so Trump Sigmar Gabriel findet in Washington einen Draht zum Außenminister und dem Vizepräsidenten. Wäre da nur nicht diese finstere Gestalt im Hintergrund. Zeit

„Haben nichts zu verbergen – nur etwas anzubieten“ Sigmar Gabriel steht bei seinem Antrittsbesuch in den USA vor einer schweren Aufgabe: Er muss mit dem ebenfalls frisch gekürten US-Chefdiplomaten Tillerson einen Neubeginn der deutsch-amerikanischen Beziehungen ausloten. Handelsblatt

Schwarzer Peter Deutschland und die USA sind enge Verbündete, wirtschaftlich dicht verflochten und teilen gemeinsame Interessen. So war das bisher. Viel spricht dafür, dass es so nicht bleibt. Bonner General-Anzeiger

Ungarn

Roter Teppich für Putin Ungarn setzt nach dem Amtsantritt von Präsident Trump auf eine baldige Lockerung der Sanktionen gegen Russland. Beim Besuch des russischen Präsidenten steht aber noch ein anderes Thema auf der Tagesordnung. FAZ

Putin nutzt die Bühne, die Orbán ihm gibt Ungarns Premierminister Orbán und Russlands Präsident trafen sich als Gleichgesinnte. Budapest hat wirtschaftliche Interessen, Moskau will Einfluss in Osteuropa. Und beide hoffen, von Trump zu profitieren. Die Welt

Zwei Männer, die die EU spalten könnten Der russische Präsident Putin wird heute in Budapest erwartet, wieder einmal. Der Kreml pflegt enge Beziehungen zu Orbán – und auch zu rechtsextremen ungarischen Gruppen. Süddeutsche Zeitung

Orbán treibt Ungarn in die Arme Russlands Ungarn setzt ganz auf die russische Karte und wird mit dem vom Kreml finanzierten Ausbau der Atomkraft immer stärker von Moskau abhängig. Putins Visite in Budapest richtet sich auch gegen die EU-Sanktionen. Handelsblatt

Ukraine

Schuld sind die Anderen Trump telefoniert mit Putin, und in der Ostukraine eskaliert der Konflikt wie schon lange nicht mehr. Oder ist es doch ganz anders? FAZ

Kein Wille zum Frieden Das Minsker Abkommen soll die eskalierende Gewalt in der Ostukraine stoppen. Warum funktioniert es nicht? Zeit

Der Preis der Feigheit Es herrscht wieder Krieg in der Ukraine. Der Konflikt geht weiter, solange Putin nicht in die Schranken gewiesen wird. NZZ

In Trauer und Angst Der Krieg im Osten des Landes ist wieder aufgeflammt. In der besonders umkämpften Stadt Awdijiwka trennt die Feinde nur noch ein Friedhof voneinander. Über eine „kleine Schlacht“. Süddeutsche Zeitung

Donald Trump

Es hilft nichts, Trump und die AfD nur anzugreifen Donald Trump und andere Populisten lieben die Einteilung der Welt in Freund und Feind. Aber sich als Reaktion auf sein WIR zurückzuziehen und DIE zu diffamieren, ist fatal. Es führt zu Spaltung und Verflachung. Die Welt

Wie US-Senatoren Trumps Minister boykottieren Die demokratischen Senatoren kämpfen erbittert gegen die Personalentscheidungen des neuen Präsidenten. Sie setzen vor allem auf Verzögerung und auf unangenehme Fragen. Süddeutsche Zeitung

Droht ein Wirtschaftskrieg? Für Donald Trump ist der globale Wettbewerb ein Wirtschaftskrieg zwischen Nationen, in dem des einen Gewinn des anderen Verlust ist. Die Antwort aus Deutschland muss noch bessere Qualität sein, vor allem aber eine bessere Wirtschaftspolitik. FAZ

Das Techtelmechtel mit Trump ist vorbei Topmanager schimpfen, Börsen verlieren die Euphorie: Unternehmer wenden sich vom neuen Präsidenten ab. Am Ende wird die Wirtschaft über Trumps Schicksal entscheiden. Zeit

Ein unverschämter Brief an die Fed Die Republikaner versuchen, die Fed gleichzuschalten, wie das Schreiben eines Abgeordneten an Janet Yellen beweist. Er wirft ihr darin absurderweise vor, dass die US-Notenbank ihren gesetzlichen Auftrag erfüllt. Handelsblatt

Israel sollte nicht blind auf Heilsbringer Trump setzen Rechtsnationale Kräfte in Israel nutzen die Räumung einer illegalen Siedlung im Westjordanland, um Premier Netanjahu unter Druck zu setzen. Seine Ankündigung neuer Siedlungsprojekte nutzt ihm wenig. Die Welt

Wie Donald Trump den Handelskrieg vorbereitet Ob Strafzölle oder neue Importsteuern – Kern der Außenpolitik des neuen US-Präsidenten dürfte der Handel sein. Schon geht in Europa die Angst vor einem Wirtschaftskrieg mit den USA um. Aber wie realistisch ist das? Wirtschaftswoche

Wilder Westen in der Steuerpolitik Mit Donald Trump im Weißen Haus und den Briten auf dem Weg aus der EU deutet alles auf harte Konkurrenz für Deutschland hin. Wie genau sehen die Steuerpläne aus – und was heißt das für die Deutschen? FAZ

Deutschlands Industrie fürchtet den Trump-Schock Die USA sind der wichtigste Exportmarkt der deutschen Wirtschaft. Ein Handelskrieg wäre fatal. Bei den Unternehmen lautet die Devise nun: reden, hoffen, bangen. Süddeutsche Zeitung

Trading in Trump’s Lies The loss of US manufacturing employment over the past three decades is undoubtedly a significant problem; but anyone who blames this trend on “bad” trade deals is playing the fool. NAFTA, for example, accounts for only a vanishingly small share of the decline. Project Syndicate

Trump has broken his oath to God – and America He swore that he would to the best of his ability “preserve, protect and defend the Constitution of the United States.” A week later he signed an executive order on immigration that was manifestly unconstitutional. Reuters

Everybody loves Donald Across Europe, it is hard to find someone who doesn’t love Trump. Or love to hate him. Politico

Deutsche Bank

Zu viel Understatement bei der Deutschen Bank Der Chef der Deutschen Bank tut gut daran, nicht das Blaue vom Himmel zu versprechen. Aber John Cryan kann durchaus etwas ehrgeiziger auftreten. FAZ

Der höfliche Brite enttäuscht die Anleger Die Deutsche Bank macht auch 2016 noch 1,4 Milliarden Euro Verlust. Alte Skandale kosten dem Institut viel Geld. Chef Cryan will die Bank mit kleinen Schritten reformieren. Einem radikalen Strategieschwenk erteilt er eine Absage. Süddeutsche Zeitung

Cryan in Canossa John Cryan zeigt Demut und dadurch Größe. Der Chef der Deutschen Bank drückt sein tiefes Bedauern über die zig Milliarden Euro an Straf- und Vergleichszahlungen verschlingenden Verfehlungen der Vergangenheit aus. Das repariert nicht den Schaden, auch rehabilitiert es nicht die damals Verantwortlichen, doch es zeugt davon, dass die heutige Führung unter Cryan ein anderes Verständnis von Regeltreue und Anstand hat. Börsen-Zeitung

Lasst ihn ackern Deutsche-Bank-Chef John Cryan schaffte es nicht, die Fantasie anzuregen, wie die Deutsche Bank aus ihrer – weltweit gesehen – relativen Bedeutungslosigkeit herauskommen und wieder Gewinne erzielen will. Bonner General-Anzeiger

…one more thing!

Was heisst heute bürgerlich? Die Kategorie des Bürgerlichen ist diffus und beliebig geworden, sie wird oft ahistorisch und ohne inhaltliche Reflexion verwendet. NZZ

Leitartikel

Merkel muss dem Autokraten Erdogan die Hand reichen Die Kanzlerin gibt dem türkischen Präsidenten einen Grundkurs in Staatsbürgerkunde. Dennoch wirkt sie mit ihrem Besuch auch der Legende entgegen, dass die Türkei im Westen keine Freunde mehr hat. Süddeutsche Zeitung

Deutschland ist merkelmüde – Rampensau Schulz nutzt das Die guten Umfragewerte des SPD-Kanzlerkandidaten sind eine Momentaufnahme. Sein innenpolitisches Profil hat er noch gar nicht gezeigt: Bisher ist der eine Hülle, in die man sich alles hineindenken kann. Die Welt

Viele Deutsche misstrauen Amerika Das Ansehen der Vereinigten Staaten ist laut einer aktuellen Umfrage auf das Niveau von Russland gesunken. Das könnte Folgen haben für den Bundestagswahlkampf. FAZ

Verlogene Kritik Wer sich als guter Mensch fühlen will, kritisiert Präsident Trumps Einreisestopp. De facto haben auch wir einen Einreisestopp. Bild

Dekadenz und Verunsicherung Donald Trump betreibt eine Politik systematischer Verunsicherung. Das erinnert an das Europa des Absolutismus. Wirtschaftswoche

Ausgerechnet jetzt kommt die Sache mit der hohen Abfindung Da will die SPD zu neuen Gipfeln empor und dann das. Zwölf Millionen Abfindung nach 13 Monaten für VW-Vorstands- und Parteimitglied Christine Hohmann-Dennhardt. Tagesspiegel

An insurgent in the White House As Donald Trump rages against the world he inherited as president, America’s allies are worried—and rightly so Economist

The wall Trump plans to destroy President Trump wants to weaken the separation of church and state by getting rid of the Johnson Amendment. Washington Post

Nancy Pelosi Repeatedly Calls Steve Bannon a „White Supremacist“ She also condemned the president’s decision to grant him a seat at the National Security Council. Mother Jones

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