SPD, Grüne, Brexit, Jerusalem, Bitcoin, Bahn & #MeToo

SPD

Der Preis für Neuwahlen ist zu hoch Der Bürger hat gewiss keinen Anspruch auf eine bestimmte Regierung – er wählt ja auch keine Koalitionen. Aber er kann erwarten, dass die Volksvertreter sich zumindest bemühen, sich zusammenzuraufen. Und zwar zügig. FAZ

Ein erster Schritt in Richtung große Koalition Beim SPD-Parteitag bewilligen die Genossen der Parteiführung „ergebnisoffene Gespräche“ – aber die Skepsis ist groß. Frankfurter Rundschau

Genossen, seid mal realistisch! Umzingelt von politischer Konkurrenz sind die Sozialdemokraten in einer Ideen-Klemme. Der Ausweg daraus? Die SPD muss sich als „Partei eines neuen Realismus“ profilieren. Tagesspiegel

Schulz, die SPD und eine Politik gegen die eigene Klientel Die SPD war mal die Partei der kleinen Leute. Mit Schulz‘ EU-Fanatismus macht sie unmittelbar Politik gegen ihre einstige Anhängerschaft. Sie scheint nicht überleben zu wollen. Wirtschaftswoche

Ist die SPD noch zu retten? Eine sozialdemokratische Partei wird gebraucht, gerade in Umbruchzeiten wie diesen. Aber so, wie die SPD sich momentan verhält, täte sie besser daran, mit wehenden Fahnen unterzugehen, als wieder Regierungspartei zu werden. stern

Der Widerspruch der SPD Die SPD will Teilzeit und Familienzeiten durchsetzen. Aber auch befristete Arbeitsverträge bekämpfen. Beides gleichzeitig wird nicht gehen. FAZ

Wenn Gestrauchelte regieren wollen Die Parteichefs von Union und SPD sind angeschlagen, die Regierungsbildung wird kompliziert. Für die Sozialdemokraten ist die Ausgangslage jedoch mittlerweile besser als ihr Wahlergebnis. Süddeutsche Zeitung

Einander überdrüssig Für mehr als Theaterdonner hält unsere Berlin-Korrespondentin die Aussagen von Union und SPD im Vorfeld der Gespräche zur Regierungsbildung. Trotzdem hält sie eine GroKo für wahrscheinlich. Bonner General-Anzeiger

„Ich werde der SPD einiges abverlangen“ Düsseldorf/Berlin. Der neue SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil spricht im Interview über eine schonungslose Erneuerung der SPD. Der Niedersachse hat sein politisches Handwerk als Mitarbeiter des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder gelernt. Rheinische Post

Grüne

Grüne Flügelkämpfe Robert Habeck, neuer Liebling der Grünen, bewirbt sich um den Parteivorsitz. Das gefällt nicht allen – und bringt die Diskussion um Quoten nach Geschlechtern und Flügeln in Schwung. Süddeutsche Zeitung

Ein Mann der Praxis – und der Philosophie Schleswig-Holsteins Umweltminister strebt nach dem Parteivorsitz der Grünen. So einen braucht die Politik. Tagesspiegel

„Mein Herz blutet“ Der Grünen-Politiker Robert Habeck würde sein Ministeramt für den Parteivorsitz aufgeben. Ein Gespräch über sinnlose Flügelkämpfe und den Jamaika-Blues. taz

Brexit

Großbritannien muss klären, was es will Soll der Brexit gelingen, müssen belastbare Lösungen her. Es wird nicht ausreichen, Konflikte in die Zukunft zu verlagern. Dafür braucht es Einsicht. FAZ

Der Jubel währt nur kurz Nach dem Durchbruch bei den Verhandlungen waren die Anhänger eines „harten Brexit“ zunächst voll des Lobes für Regierungschefin May. Doch dann befassten sie sich mit dem Kleingedruckten. Tagesspiegel

Noch sind die Illusionen nicht vom Tisch Endlich der Durchbruch: EU und Großbritannien einigen sich bei den Topthemen. Jetzt beginnt die wirkliche Arbeit – und in Brüssel schlägt die Stunde der Rosinenpicker. Zeit

Die Schweiz sollte einen engen Austausch mit den Briten pflegen Die Schweiz und Grossbritannien haben beide einen starken Souveränitätsreflex, sie stehen beide für eine Freihandelspolitik ein, und sie sind beide an einer guten Zusammenarbeit mit der EU interessiert. NZZ

Brexit Negotiations Will Only Get Harder The parties have achieved a breakthrough deal that won’t prove much of a breakthrough. The Atlantic

Jerusalem

Zerstörer Trump Mit der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt von Israel hat Trump innenpolitische Ziele verfolgt. Doch dadurch führt er zwei andere Akteure im Nahen Osten näher zueinander. FAZ

Jerusalem ist nicht teilbar, aber man kann es sich teilen Nach Trumps Entscheidung, die US-Botschaft in die Heilige Stadt zu verlegen, gab es Aufruhr – aber nicht den prophezeiten „Weltenbrand“. Die Araber in den Palästinensergebieten scheinen klüger als die Propaganda. Die Welt

Netanjahu führt die EU vor Er fühlt sich dafür stark genug, weil die Europäer keinen gemeinsamen Plan zustande bringen. Schade: Die EU müsste im Nahostkonflikt eigentlich eine ganz andere Rolle spielen. Süddeutsche Zeitung

Ein „Weiter so“ für Netanjahu Donald Trump hat der israelischen Regierung Jerusalem ohne Bedingungen geschenkt. Das wird Premier Netanjahu ermutigen, seine harte Politik unverändert fortzusetzen. Zeit

Nicht Trump verhindert Frieden, sondern die Araber Die arabischen Staaten verurteilen die Anerkennung Jerusalems – dabei erkennen sie nicht einmal Israel an. Mit ihrer Kritik wollen sie vor allem von der Dysfunktionalität muslimischer Gesellschaften ablenken. Die Welt

Donald Trump macht mal was richtig Die US-Botschaft soll nach Jerusalem verlegt werden. Das ist der konsequenteste Schritt, den die Nahostpolitik in den letzten 15 Jahren gesehen hat. taz

Bitcoin

Bitcoin hat Zukunft Jeder spricht über die Digitalwährung Bitcoin; und das zu Recht. Denn sie wird unser Geldsystem revolutionieren. FAZ

Warum der Bitcoin-Hype Vorbote eines großen Crashs sein könnte Unser Geldsystem ist aus den Fugen geraten. Die Notenbanken verpassen den Ausstieg aus ihrer Niedrigzinspolitik, an den Märkten blähen sich Spekulationsblasen auf. Die absurdeste zeigt sich im Bitcoin-Boom. Spiegel

Das neue Bitcoin-Zeitalter hat begonnen Lange wurde der Bitcoin von großen Handelshäusern ignoriert. Seit Sonntagnacht können Investoren an der Chicagoer Optionsbörse erstmals auf die Kursentwicklung der virtuellen Währung wetten. Es ist ein riskanter Schritt. Handelsblatt

Imagewandel Der Bitcoin ist auf dem besten Weg salonfähig zu werden. Es gibt zwar viele Skeptiker, weil die digitale Währung als Geldanlage recht riskant ist. Aber das sind andere Investments auch. Bonner General-Anzeiger

Bitcoin-Zockerei an den Börsen beginnt Mit den ersten Anlageprodukte auf Bitcoin ist die Kryptowährung zu einer eigenen Asset-Klasse geworden. Was das für Bitcoin bedeutet Der Standard

„Es sind alle Phänomene einer Blase da“ „Der tatsächliche Preis der Bitcoins löst sich jetzt vom ökonomischen Nutzen ab, sagte der ehemalige Chefsvolkswirt der Deutschen Bank Thomas Mayer im Dlf. Die Technik sei zwar toll, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Bitcoin-Blase kommt, sei sehr groß. Deutschlandfunk

Is Bitcoin the Most Obvious Bubble Ever? The cryptocurrency is almost certainly due for a major correction. But its long-term value remains a mystery. The Atlantic

Bahn

Schneller ist nicht gut genug: Was bei der Bahn passieren muss Zehn Milliarden Euro hat die neue Schnellverbindung zwischen Berlin und München gekostet. Viel Geld für die Bahn, die an selbst gesteckten Ziele vorbeifährt. Tagesspiegel

Die Bahn fährt Premium Von Berlin nach München fährt die Bahn ab dem Wochenende in unter vier Stunden. Die exklusive Reise im technisch aufgemöbelten ICE gibt es aber auch nur zum Premiumpreis – und die Premiere blieb nicht ohne Panne. Handelsblatt

Liebe Bahn, geht das nicht besser? Die Bahn startet ihren neuen Fahrplan. Wir haben zehn Stimmen gesammelt: Was stört uns Kunden an der Bahn? Und wie sollte sie es stattdessen machen? Zeit

#MeToo

Patriarchat ist schädlich, für Frauen UND für Männer Die US-Schauspielerin Ashley Judd machte die sexuellen Übergriffe von Harvey Weinstein öffentlich. Wir brauchen eine neue Definition von Männlichkeit und Sexualität, schreibt sie in einem Gastbeitrag. Die Welt

#MeToo ändert in Deutschland kaum etwas Hierzulande kommt die #MeToo-Debatte über sexuelle Übergriffe und Missbrauch nur behäbig voran, allzu oft wird das Thema lächerlich gemacht. Warum eigentlich? Frankfurter Rundschau

Nun kommen die Weihnachtsfeiern Sie gehört zur Firma wie Maggi zu Kantinen: die Weihnachtsfeier. Dort wird sich zeigen, ob sich durch #metoo etwas geändert hat. taz

…one more thing!

Versteigert für ein paar Hundert Euro In Afrika werden wieder Menschen als Sklaven versteigert. Das liegt auch an der EU-Migrationspolitik. Zeit

Leitartikel

Die Hybris eines Berufseuropäers Die „Vereinigten Staaten von Europa“ will Martin Schulz – und wer nicht mitmacht, soll aus der EU ausgeschlossen werden. Damit nimmt er das Scheitern Europas in Kauf. FAZ

Eine Nummer kleiner, bitte! Jetzt heißt es wieder: Große Koalitionen müssen große Dinge bewegen, große Würfe wagen. Bild

FDP gewählt – zwei Stimmen weggeworfen! Hören Sie mal live einem hochrangigen FDP-Mitglied zu, wenn das Ende der Jamaika-Sondierungen erklärt wird. Schlimmer als im Fernsehen! Und eine Enttäuschung für viele Wähler der Liberalen. Die Welt

EU am längeren Hebel Die EU und Großbritannien haben den ersten Schritt beim Brexit gemacht. Der größte Teil der Arbeit liegt aber noch vor ihnen. Frankfurter Rundschau

Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt ist schäbig und beschämend Menschen mit Migrationshintergrund haben es noch immer schwerer, einen Job zu finden – selbst, wenn sie in Deutschland aufgewachsen sind. Wirtschaft und Gesellschaft vergeben so eine Chance. Süddeutsche Zeitung

Das gelieferte Fest Wie der Onlinehandel unser Leben revolutioniert Spiegel (Print)

Der letzte Wille Die 25 Regeln des Erbens: Schenken, übertragen oder enterben – was Sie über das perfekte Testament wissen müssen Focus (Print)

Poland changes its prime minister, but not its real leader The nationalist Jaroslaw Kaczynski remains the power behind the throne Economist

After Jerusalem, the US Can No Longer Pretend to Be an Honest Broker of Peace But that might not be a bad thing. The Nation

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