Ganztagsbetreuung, Linkspartei, Libyen, USA, Angola & WEF

Ganztagsbetreuung

Alle werden gebraucht Noch immer fördert das hiesige Bildungssystem nicht alle Schülerinnen und Schüler ausreichend. Das kann sich der Wirtschaftsstandort Deutschland nicht leisten. Frankfurter Rundschau

Es geht nicht um Geld, sondern um Kinder Es ist für den Staat tröstlich, dass sich Ganztagsbetreuung „rechnet“. Doch dabei geht es vor allem um mehr Betreuungsplätze, nicht um mehr Qualität – eine verpasste Chance. FAZ

Längst überfälliges Vorhaben Ab 2025 soll es einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung geben – dieser darf aber nicht nur auf dem Papier existieren. Damit Kinder und Eltern davon profitieren, muss er finanziell auch entsprechend unterfüttert sein. Deutschlandfunk

Gute Familienpolitik verhilft Kindern zu besseren Chancen Ganztagsbetreuung rechnet sich auch für den Staat. Doch dem muss es um mehr als um eine Kosten-Nutzen-Rechnung gehen. Augsburger Allgemeine

„Der Ausbau ermöglicht Frauen, überhaupt erwerbstätig zu sein“ Die Ganztagsbetreuung an Schulen erfordert Milliarden-Investitionen. Ein Gutachten untersucht die Auswirkungen auf die Beschäftigung von Müttern Die Welt

Linkspartei

Die Linke ist derzeit spannender als die SPD Die Sozialdemokraten wollen keine Politik mehr für die Mitte machen. Schon gar nicht für die Fleißigen. Um die wirbt jetzt Linken-Fraktionschef Bartsch. Es wirkt, als baue seine Partei gerade eine Brücke ins fast Bürgerliche. Die Welt

Gemeinsame Linie gesucht Bei der Linkspartei sollte der künftige Vorstand mit der Bundestagsfraktion an einem Strang ziehen, um wieder erfolgreich werden zu können. Frankfurter Rundschau

Selbst die Linkspartei will es Der Staat kann das Geld gar nicht so schnell ausgeben, wie er es einnimmt. Der moralische Druck, die Einkommensteuer zu senken, ist nun offenbar so groß, dass es selbst der Linksfraktion unanständig vorkäme, es nicht zu tun. FAZ

Libyen-Konferenz

Der Faktor Merkel Erfahrung und Unaufgeregtheit haben sich im Chaos der internationalen Politik fast schon zu einem Alleinstellungsmerkmal Merkels entwickelt. Es ist gut, dass die Kanzlerin im Falle Libyens dieses Kapital eingesetzt hat. Süddeutsche Zeitung

Wie ein Friedensvertrag mit Pinocchio Dass beide Kontrahenten des Libyen-Konfliktes bis zum Schluss in Berlin blieben und eine Abschlusserklärung unterschrieben, ist ein Erfolg der „Methode Merkel“. Jetzt muss sich zeigen, ob diese Einigung mehr wert ist als die Tonerpatrone, die sie ausgedruckt hat. Die Welt

Politische Verantwortung endet nicht am Verhandlungstisch Militärinterventionen sind teuer, dauern lang und haben selten das gewünschte Ergebnis. Dennoch: Einem UN-Einsatz in Libyen könnte sich Deutschland kaum verweigern. Zeit

An Europas Gegenküste Auf die EU wird noch einiges zukommen, wenn es zu einem Friedensprozess in Libyen kommen sollte. Dazu gehört höchstwahrscheinlich auch ein militärisches Engagement. FAZ

Berlin als Weltfriedensmetropole – warum eigentlich nicht? Die Ex-Frontstadt könnte zum Konferenzort für Friedensgespräche aller Art werden: Ob Kongo, Südsudan oder Nahost – Berlin ist jede Reise wert. Tagesspiegel

Starke Rolle Mit der Libyen-Konferenz ist Deutschlands Ansehen in der Welt gestiegen. Das weckt Erwartungen. Auch für die Zeit nach dieser Kanzlerin. Bonner General-Anzeiger

Europa muss sich jetzt um die Flüchtlinge kümmern Über die weiteren Maßnahmen der Flüchtlingspolitik und die Beziehung zu Libyen, einem Land, welches seit 2014 in einem Bürgerkrieg untergeht. Berliner Zeitung

Die Stunde der Vereinfacher Der Konflikt in Libyen ist kompliziert. Ihn auf Erdöl-Interessen zu reduzieren ist zwar verführerisch, aber Unsinn. taz

Russia’s Role in the Libyan Civil War Gives It Leverage Over Europe Russia has played all sides in the conflict to get a seat at the negotiating table. Now it wants an end to sanctions. Foreign Policy

USA

Trumps ultimative Show Der US-Präsident versteht nicht viel von Politik, aber er weiß, wie man ein Ereignis inszeniert. Danach hat er auch seine Anwälte ausgewählt, die ihn im Impeachment-Verfahren vertreten sollen. Süddeutsche Zeitung

Impeachment als Realityshow Wenn diese Woche die Verteidiger und Ankläger Trumps im Senat aufeinandertreffen, mag der Freispruch schon feststehen – nicht aber, welche Seite sich besser für den Wahlkampf in Stellung bringt. FAZ

Impeachment-Showdown im Senat Das Verfahren gegen den US-Präsidenten geht in die entscheidende Phase. Wie lange dauert der Prozess, wie stehen Trumps Chancen, und was bedeutet das für die Wahlen? Handelsblatt

Impeachment im Schnellverfahren Die Republikaner wollen das Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump in wenigen Tagen abhandeln. Die Demokraten sprechen von einer „nationalen Schade“. Zeit

Eigentlich müssten täglich Hunderttausende demonstrieren Sein Rassismus, seine Lügen, seine Hetze: An all das Empörende von Donald Trump hat sich Amerika gewöhnt. Dabei müsste es geschockt sein. Tagesspiegel

Amerikas korrupte Korruptionsbekämpfer Trumps Verteidiger behaupten, der Präsident habe die Korruption in der Ukraine bekämpfen wollen. Nun wird immer deutlicher, dass sich das Weisse Haus selber korrumpieren liess. NZZ

Angola

Europa muss auf der Seite der Armen stehen Der Fall der reichsten Frau Afrikas, Isabel dos Santos, zeigt: Europa redet zwar immer davon, der Jugend Afrikas helfen zu wollen, stützt dann aber doch die Diktatoren. Süddeutsche Zeitung

Isabel dos Santos Wie die reichste Frau Afrikas ihr Vermögen ergaunerte Berliner Zeitung

Die «Luanda Leaks» bieten Einblicke in ein kaputtes politisches System – und sie halten uns einen Spiegel vor Angola ist ein Paradebeispiel für die skrupellose Selbstbereicherung der politischen Eliten in Teilen Afrikas. Doch für Korruption braucht es immer zwei. NZZ

Africa’s richest woman is Angola’s trickiest issue João Lourenço’s tricky standoff with Africa’s richest woman just went global. Breakingviews

WEF

Das Märchen der „Erfindung“ des Weltwirtschaftsforums Davos-Chef Klaus Schwab kultiviert die Erzählung darüber, wie er vor bald 50 Jahren das Gipfeltreffen der Mächtigen erfunden habe. Das Problem: Eigentlich war es ein wenig anders. Wirtschaftswoche

Eine Frage der Perspektive Angela Merkel kann stolz nach Davos reisen. Pünktlich zum Weltwirtschaftsforum hat der Datenanbieter Bloomberg Deutschland zum Innovations-Weltmeister gekürt. Börsen-Zeitung

Kapitalismus und Klima schließen sich nicht mehr aus Beim Weltwirtschaftsforum in Davos steht der Klimawandel im Fokus. Auch Konzerne müssen reagieren. Am Ende könnte sich das für sie aber auszahlen. Tagesspiegel

Deutsche zweifeln am Kapitalismus Nur noch jeder achte Deutsche glaubt, dass er von einer wachsenden Wirtschaft profitiert. Viele blicken pessimistisch in die Zukunft. Mehr als die Hälfte ist der Meinung, dass der Kapitalismus in seiner jetzigen Form mehr schadet als hilft. FAZ

… one more thing!

Jedes Gesicht wird zur Datenbank Mit jeder Minikamera können auf der Straße Persönlichkeitsprofile in Echtzeit abrufbar werden, die kaum noch Geheimnisse offen lassen. Tagesspiegel

Leitartikel

Höchste Zeit, die Mittelschicht zu entlasten Die Bundesregierung sollte Steuern und Abgaben senken. Der Kraftakt würde die soziale Spaltung bekämpfen, die den Populisten in die Hände spielt. Süddeutsche Zeitung

Unsere Verbündeten brauchen mehr als warme Worte Die Bundesregierung sendet dem Iran Glückwünsche zum Jubiläum der Mullah-Revolution. Aber wenn in der Inseldemokratie Taiwan die Widersacher Chinas gewinnen, traut man sich nicht zu gratulieren. Die Welt

Kein Wettrüsten im Nahen Osten Gelingt es nicht, den Atomvertrag mit Iran zu erhalten, werden auch Saudi-Arabien und die Türkei nach der Bombe greifen. Frankfurter Rundschau

Wird Saskia Esken benachteiligt? SPD-Vorständin Klara Geywitz hat gesagt, Saskia Esken werde negativer beurteilt, weil sie eine Frau ist. Aber stimmt das? Tagesspiegel

Die neuen Entdecker Geographisch ist die Welt erkundet. Nun liegt es an den Nerds, die Menschheit dorthin zu bringen, wo sie noch nicht war. FAZ

Mehr Gottesdienst, nicht weniger Ich bin nicht besonders religiös aufgewachsen. Aber getauft, konfirmiert, vor Gott getraut. Warum ich aus der Kirche ausgetreten bin? Bild

Biden, Sanders, Social Security and Smears Lying about a rival is bad, even if you don’t like his past positions. New York Times

I Was Tortured for Days Thanks to Bruce Jessen and James Mitchell. A „Sorry“ Would Be Nice Newsweek

How I became a China sceptic At home and abroad, Xi’s hardline approach is having negative effects Financial Times

Inside Jared Kushner’s Unusual White House Role The unusual power of Jared Kushner Time