Pegida, Kölner Attentat, Flüchtlinge, Kanada, Israel & DFB

Pegida

Wie die besorgten Bürger böse wurden Ein Jahr lang hatten viele Politiker Verständnis für besorgte und ängstliche Pegida-Anhänger. Was ist jetzt anders? Tagesspiegel

Die Demokratie darf nicht alles erdulden Vandalismus lockt weitere Vandalen an, das ist derzeit bei Pegida zu besichtigen. Die Polizei muss härter gegen rechtsradikale Straftäter vorgehen, sonst werden diese die politische Kultur nach Belieben demolieren. Süddeutsche Zeitung

Kekse und KZ-Vergleiche Der rechtsextreme Autor Akif Pirincci rückt Pegida auf der „Geburtstagsfeier“ in Dresden weiter in die braune Ecke. Das verstört sogar manche Demonstranten. Frankfurter Rundschau

Ein bisschen Schmusehetze Zum ersten Jahrestag von Pegida redet Autor Akif Pirinçci von „Moslemmüllhalden“ und KZs – und die Zuhörer sind überrascht. taz

Die Stadt zurückerobern Der Geburtstag ist vorbei – aber die Demos werden weitergehen. Für alle, die Pegida nicht unterstützen, darf es jetzt kein Ducken mehr geben. Süddeutsche Zeitung

Kölner Attentat

Einfache Antworten helfen nicht Der Anschlag von Köln sollte nicht überhöht werden. Die Demokratie ist nicht gefährdet, der Täter hat nicht an ihren Grundfesten gekratzt. Er sollte als Straftäter behandelt werden. FAZ

Reker muss Kölner Filz und Trägheit besiegen Wenn Henriette Reker ihr Amt als Oberbürgermeisterin antritt, beginnt am Rhein ein Experiment: Kann man aus einer aufgeblähten, politisierten Verwaltung einen schlanken, effizienten Apparat formen? Die Welt

Gewalt gegen Politiker nimmt zu Pflastersteine, explodierende Autos, Morddrohungen: Politiker sehen sich zunehmend massiver Gewalt ausgesetzt. Frankfurter Rundschau

Verrohung der Debattenkultur Pöbeleien, rechtsextreme Wortmeldungen, Drohungen: die sozialen Netzwerke dürfen kein Freiraum für Demagogie und Hetze sein. Stuttgarter Zeitung

Flüchtlinge

Angst vor Kontrollverlust Bürger wie Politiker müssen gegen Hetzer aufstehen und das Recht wahren. Das gilt auch für den Staat. In der Flüchtlingspolitik gerät er an Grenzen, weil er das geltende Recht ignoriert. FAZ

Russland verstärkt die Flüchtlingskrise Wladimir Putins Intervention in Syrien vertreibt noch mehr Menschen aus ihrer Heimat. Richtet sich das direkt gegen Westen? Tagesspiegel

Der Kälte entkommen Tausende Menschen drängen täglich von Serbien nach Kroatien. Dort werden sie mit dem Nötigsten versorgt und zügig nach Slowenien weitergeschickt. taz

Die Zumutung des Solidaritätsempfindens Was ist eigentlich so schlimm an nationaler Zugehörigkeit, dass Migrationsforscher sie so diskreditieren? Kulturelle Diversität ist auch kein Wert an sich. FAZ

„Merkel hat zu lange geblufft“ Der Philosoph Slavoj Žižek sieht die Integration von Flüchtlingen als Chance für eine neue Leitkultur in Europa. Die Forderung nach offenen Grenzen kritisiert er als heuchlerisch. Süddeutsche Zeitung

Kanada

Historischer Machtwechsel in Kanada Justin Trudeau holt bei der Parlamentswahl in Kanada auf Anhieb die absolute Mehrheit. Das Land besinnt sich damit wieder auf seine liberalen Wurzeln. Der konservative Amtsinhaber Stephen Harper erleidet eine schwere Niederlage. Frankfurter Rundschau

Kanada wendet sich nach links Stephen Harper war einst in die Politik gezogen, weil er die sozialdemokratische Politik von Premierminister Pierre Trudeau abgelehnt hatte. Ausgerechnet dessen Sohn Justin beendet nun Harpers Ära. NZZ

Versöhnend Stephen Harper muss als Premier Kanadas abtreten. Der neue, Justin Trudeau, steht vor allem für einen anderen Politikstil. Er setzt nicht mehr auf die Spaltung des Landes Stuttgarter Zeitung

Justin Trudeau – selbstbewusst, linksliberal, ur-kanadisch Der Liberale Trudeau wird Premier. Der kanadische Wahlsieger könnte sein Land wieder deutlicher von den USA abgrenzen. Tagesspiegel

Ehrgeiziger Charismatiker Er ist hartnäckig und schlagfertig: Kanadas zukünftiger Premier Trudeau wird für seine Vision einer demokratischeren Nation kämpfen. Sein Vater hat ihn früh darauf vorbereitet. Süddeutsche Zeitung

Israel

Niemand hat die Absicht … In Jerusalem steht plötzlich eine kleine Mauer. Sie ist das perfekte Symbol für die Absurdität des Nahostkonflikts. Süddeutsche Zeitung

Das Prinzip Abschreckung Die Angst, in die Zeiten der Zweiten Intifada zurückzufallen, ist in Israel groß. Zum Selbstschutz rüsten sich viele mit Tränengas und beantragen Waffenscheine. Zeit

Avi Primor: Dritte Intifada hat begonnen Aus Sicht des früheren israelischen Botschafters in Deutschland, Avi Primor, erlebt Israel derzeit die Dritte Intifada. Im Deutschlandfunk äußerte er Verständnis für die Gewalt palästinensischer Jugendlicher: Sie hätten keinerlei Perspektiven. Schuld daran sei, dass Israels Regierung „überhaupt keinen Plan hat“. Deutsche Welle

The Inevitable Intifada After the stones of the first Palestinian intifada came the human bombs of the second; now Palestinians have turned to knives. On the eve of the 20th anniversary of the assassination of Israeli Prime Minister Yitzhak Rabin, the last man to have embodied a real hope for peace, a third intifada increasingly appears unavoidable. Project Syndicate

DFB

Lassen Sie Ihr Amt ruhen, Herr Niersbach! Ein Ende der Affäre um die Vergabe der WM 2006 ist nicht absehbar. Mit jedem Tag wächst der Druck auf Wolfgang Niersbach. Der DFB-Präsident sollte besser dringende Fragen beantworten. Und so lange sein Amt ruhenlassen. FAZ

Der DFB kann jetzt sogar von der Fifa lernen Der Weltfußballverband hat eine Ethikkommission, die durchgreift. Beim DFB soll ein „Kontrollausschuss“ die Fragen um die WM 2006 klären, der selbst aus Funktionären besteht. Das kann nichts werden. Die Welt

Gute Freunde kann niemand trennen Im Skandal um die schwarze Kasse beim DFB fällt immer wieder der Name Adidas. Dem Unternehmen selbst wird nichts vorgeworfen. Doch der Fall zeigt, wie eng die Bande zwischen dem Fußballverband und seinem Ausrüster sind. Spiegel

Gekauftes Sommermärchen? Was ist sicher, was ist Spekulation In der DFB-Affäre um eine Überweisung an die Fifa schlagen die Wellen hoch. War das Sommermärchen gekauft? In der hitzigen Debatte gehen Fakten und Behauptungen durcheinander. Stern

…one more thing!

Die Tragödie der Militäreinsätze Wo immer der Westen in den vergangenen Jahren intervenierte, hat er Stückwerk hinterlassen. Und doch würde man es sich zu leicht machen mit dem Ruf: Nur noch raus! Zeit

Leitartikel

Empörungsrituale wegen Pegida sind Ersatzhandlung Die Aufregung über Neonazi-Auswüchse an den Rändern verdrängt zentrale Fragen, die in der Mitte der Gesellschaft laut werden: Wie soll die Völkereinwanderung bewältigt werden und wann hört sie auf? Die Welt

Handeln, um zu helfen! Letzte Woche beschloss der Bundestag das neue Asyl-Gesetz. Bild

Madame Merkel ist an allem schuld Front-National-Chefin Le Pen wittert überall Gefahren für Frankreich. Seit Neuestem glaubt sie, die Verantwortliche gefunden zu haben – in Deutschland. Süddeutsche Zeitung

Hohn und Kritik für DFB Die Vorwürfe der Korruption bleiben bestehen. Wie geht es weiter mit dem Sommermärchen? Frankfurter Rundschau

Tatort Facebook Es mag sein, dass Hassbotschaften den Regeln von Facebook entsprechen, aber dann sind die Regeln das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Berliner Zeitung

Entzauberung einer Tech-Ikone Yahoo enttäuscht erneut mit schwachen Zahlen. Chefin Marissa Mayer gelingt es nach wie vor nicht, den strauchelnden Konzern auf Kurs zu bringen. Ihr neuer Plan: ein Pakt mit Google. Handelsblatt

A New Trudeau Era in Canada As prime minister, Justin Trudeau promises to return the country to its liberal and humanitarian values. comment icon New York Times

Physician-assisted suicide laws grant dignity Our view: Fears that they’d lead to abuse have proved unfounded, and new California law has 65% approval. USA Today

The vulnerable will be the victims Opposing view: Safeguards for physician-assisted suicide will fall. USA Today