Anti-Corona-Demonstration
Wie kann man richtig dagegen sein? Wer gegen Maskenpflicht & Co. ist, steht schnell zusammen mit Reichsbürgern und Rechten auf der falschen Seite. Das erinnert durchaus an Pegida. Tagesspiegel
Und was jetzt? Die „Querdenken“-Demos machen deutlich, was Adorno schon 1944 wusste: Medien und Gesellschaft müssen lernen, anders zu informieren. Berliner Zeitung
Fordert endlich die Rückkehr zur Normalität des Grundgesetzes! Seit März leben wir im Corona-Ausnahmezustand. Es wäre die Pflicht des Deutschen Bundestages, immer wieder zu prüfen, ob die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ noch immer vorliegt. Bislang hatte nur eine Fraktion den Mut, das zu fordern. Die Welt
Stoppt das braune Virus! Unter den Demonstranten liefen (wieder) Neonazis und ultrarechte Gruppierungen mit und schwenkten Nazi-Fahnen am Reichstag. Bild
Die offene Gesellschaft lässt sich von ihren Feinden überrumpeln Demokratie muss Konflikte aushalten. Doch die Proteste in Berlin überschreiten eine rote Linie. Und drohen, Rechtsextremisten salonfähig zu machen. Handelsblatt
Wenn es doch nur Chaoten wären Die Demo von Berlin lief bestens für die Rechtsextremen. Niemand grenzte sie aus, es entstanden sogar neue Allianzen. Und trotzdem wird das Problem kleingeredet. Zeit
Abstand halten ist wichtig – etwa gegen Nazis Bei den Demonstrationen in Berlin marschieren besorgte Kritiker der Corona-Maßnahmen Seite an Seite mit Staatsfeinden. So entwerten sie ihren Protest. Augsburger Allgemeine
Ekelhaftes Gebräu Der Treppensturm ist kein Hinweis auf wirkliche Tatkraft. Ernster zu nehmen ist das Bündnis aus Gegnerschaft zu Coronaregeln und Rechtsradikalismus. taz
Herausforderung für das System Es wäre klüger gewesen, die Kundgebung gegen die Corona-Beschränkungen von Anfang an mit Auflagen zu erlauben. Aber auch den Demonstranten ist das Nachdenken nicht verboten. FAZ
Zweite Chance bewusst verspielt Wegen der Erfahrungen der ersten Demonstration von „Querdenken 711“ hatte Berlins Innensenator Andreas Geisel vor einer erneuten Demo gewarnt. Nun geben ihm viele recht. Süddeutsche Zeitung
Polizei und Senator leisten der Radikalisierung bürgerlicher Demonstranten Vorschub Das Verbot sei fehlerhaft und rechtswidrig. Denn es war auch politisch. Das wirft die Frage auf, ob Geisel seinem Amt gewachsen ist. Tagesspiegel
Fünf Jahre Angela Merkels „Wir schaffen das“
Fünf Jahre Kanzlerin Merkels: „Wir schaffen das“ Deutschland und die Flüchtlinge: Wer Bilanz ziehen will, sollte nicht nur auf wirtschaftliche Kennzahlen blicken. Frankfurter Rundschau
„Wir schaffen das“ – Ein Satz für die Geschichtsbücher Als Angela Merkel 2015 in der Sommerpressekonferenz „Wir schaffen das“ sagte, nahm kaum einer von dem Satz Notiz. Heute kennt ihn jeder. Robin Alexander über die Geschichte einer Äußerung, die zur Chiffre wurde für die deutsche Flüchtlingspolitik. Die Welt
Wo die Zuwanderung Deutschland verändert hat Vor fünf Jahren sagte Angela Merkel „Wir schaffen das“. Die Zuwanderung ist vor allem in den neuen Bundesländern sichtbar geworden. Ein Blick auf die Demografie Deutschlands verrät, warum. FAZ
Fetzt Euch – aber richtig! Zehn Jahre Sarrazin: „Deutschland schafft sich ab“. Fünf Jahre Merkel: „Wir schaffen das“. Zwei Sätze, die die demokratische Streitkultur zerstört haben. Wie ließe sie sich wieder gewinnen? Wirtschaftswoche
Selbst eine Frage zum Wasserstoff beantwortet sie fachlich Stoizismus, Sachlichkeit und Detailkenntnis: Merkel glänzt bei der Sommerpressekonferenz. Ihre Art hat längst die politische Kultur verändert. Tagesspiegel
Belarus
Die Blumen von Minsk Wie stark ist die Kraft der Nächstenliebe in Revolutionen? Und wie zerbrechlich? In Belarus entfaltet die politische Floristik eine friedliche Symbolik des Widerstands. Zeit
Glasnost für Belarus Wenn Lukaschenko in Not gerät, stehen russische Sicherheitskräfte bereit, sagt Präsident Putin. Die brutale Offenheit hat auch ihr Gutes. taz
So fälschte Belarus seine Wahl „Weder frei noch fair“ war die Präsidentschaftswahl in Belarus nach Ansicht der EU-Kommission. Eine Initiative beantwortet diese Fragen – und liefert klare Beweise. N-TV
USA
Öl ins Feuer George W. Bush hielt Trumps Einlassungen einst nur für „schrägen Mist“. Wenn es nur dabei geblieben wäre. FAZ
Der gescheiterte Präsident – Droht Amerika der Abstieg? Missmanagement, Wirtschaftsflaute und Handelskriege: Trumps Politik gefährdet die langfristigen ökonomischen Interessen der USA. Handelsblatt
In Utopia brennt die Hütte Kalifornien und vor allem San Francisco sahen sich immer als gesellschaftliche Vorreiter der USA. Belagert von Corona und ausufernden Waldbränden verändert sich einiges. Zeit
Trumps Verkaufsstrategie bekommt Risse Donald Trump hält seine Parteitags-Rede wie 2016, doch die Zeichen stehen heute ganz anders: Der Präsident muss seine ganz eigene Trümmerlandschaft verteidigen. Und am Ende bleibt vor allem ein Bild hängen. Süddeutsche Zeitung
Republikanischer Führerkult Auch beim Parteitag verletzt der Präsident Grenzen. Doch viele Amerikaner sind abgestumpft. Kann Trump noch einmal mit seinen Untergangsszenarien eine Mehrheit gewinnen? FAZ
The RNC did what it needed to: Give reluctant voters permission to pick Trump The message was exactly what this group needed to hear. Washington Post
Republicans mostly rant about fake socialism Pop into a gas station just about anywhere in south Florida to fill up the tank or snag a hot dog marinating in its own juices, and you may well be giving Maximo Alvarez your business. Having fled Fidel Castro’s Cuba under Operation Peter Pan, which airlifted unaccompanied minors to the United States in the early 1960s, Alvarez founded Sunshine Gasoline Distributors in 1987. He now has 536 Exxon, Shell, Chevron, Mobil and Marathon outlets. Breakingviews
This Is How Biden Loses Nothing will harm a campaign like the wishful thinking, fearful hesitation, or sheer complacency that fails to address what voters can plainly see. The Atlantic
The U.S. Postal Service Is a Threat to Your Life Disruptions of mail aren’t just a problem for the election—they’re a danger to millions of American lives. Foreign Policy
Gamescom
Warum die digitale Gamescom viele Fans enttäuschte Die weltweit größte Spielemesse Gamescom findet wegen Corona rein digital statt. Doch große Ankündigungen und Überraschungen bleiben dieses Jahr aus. Süddeutsche Zeitung
Kulturgut Videospiele Es ist Zeit, die überkommene Debatte darüber, dass Kinder von zu viel Spielen „viereckige Augen“ bekommen, ad acta zu legen. Auch in der Schule können Videospiele sinnvoll genutzt werden. FAZ
Die Politik-Debatte bei der Gamescom zeigt, wo Politikverdrossenheit herkommt Auch zockende Politiker können junge Menschen nicht für Politik begeistern. Das Problem sind nicht die faulen Jugendlichen, sondern das träge System. Handelsblatt
Warum die Gamescom 2020 gescheitert ist Bild
…one more thing!
Aus dem Gleichgewicht Staatliche Beteiligung an der Lufthansa? Kredite für den Reisekonzern Tui? In der Corona-Krise mag das gerechtfertigt sein. Ein zu mächtiger Staat birgt aber auch Risiken. Süddeutsche Zeitung
Leitartikel
Bollwerk unseres Rechtsstaats Noch vor Tagen wurde die Polizei in Debatten und öffentlich-rechtlichen „Satire“-Videos als rassistische Schlägerbande verhöhnt. Bild
Gewaltphantasien einer Minderheit Die Bilder aus Berlin am Samstag waren nicht schön. Doch von einem breiten Protest gegen die Corona-Politik ist nichts zu sehen. Vielleicht sollte man das Spektakel achselzuckend zur Kenntnis nehmen und sich den wirklichen Problemen widmen. FAZ
Unerträglich, bizarr – aber auch legitim Versuchter Reichstagssturm und friedliche Demo: Die Anti-Corona-Proteste und ihr kruder Mix von Menschen, die eine diffuse Angst verbindet. Tagesspiegel
Die Frage nach der Freiheit in der Corona-Krise – Nazis stellen sie nicht Die Reichsflaggen vor dem Parlament lösen zu recht allgemeine Empörung aus. Aber es kommt hinzu, dass die Ereignisse von Berlin jede kritische Debatte übertönen. Frankfurter Rundschau
Nur ein Völkchen, nicht das Volk In einer Demokratie hat jeder das Recht, Corona zu leugnen. Aber: Die Demonstranten vom Samstag haben alles gegeben, dass man ihnen nicht zuhören will. Süddeutsche Zeitung
Ich oder das Chaos, sagt Trump. Sein Konzept könnte aufgehen Donald Trump weiß, dass die Umfragen für ihn nicht günstig stehen. Sollte es in dieser Wahl vor allem um die Pandemie gehen, ist das schlecht für ihn. Also redet er nicht mehr vom Virus, sondern stellt es so hin, als seien die Krawalle in den Städten die Schuld der Demokraten. Die Welt
Das Nawalny-Komplott Der Kreml, das Gift und der Anschlag auf Putins Angstgegner Spiegel (Print)
Was müssen wir wissen? Warum Bildung trotz Datenflut und Suchmaschinen wichtiger ist denn je Focus (Print)
China’s war games raise fears for Taiwan’s security The island cannot rely on American help, but armed conflict remains unlikely Economist
How Federal Housing Programs Failed Black America In Race for Profit, Keeanga-Yamahtta Taylor shows how even those housing policies that sought to create more Black homeowners were stymied by racism and a determination to shrink the government’s presence. The Nation
Abe will be missed, not least because he tethered Trump somewhere close to reality The resignation of the long-serving prime minister is a loss for both Japan and the United States. Washington Post