SPD, Dürre, USA & Kambodscha

SPD

Andrea Nahles – von wegen Krawallschachtel 100 Tage ist Nahles neue Parteivorsitzende der Sozialdemokraten, doch sie bleibt seltsam schwach. Wo bitte sind die eigenen Ideen? Für eine grundlegende Kursbestimmung fand sie bisher keine Kraft. SPD-Wähler riechen diese Angst. Die Welt

Frau an der Spitze der „Sandwich-Partei“ Seit 100 Tagen ist Andrea Nahles Parteivorsitzende. Auch mit der ersten Frau an der Spitze setzt sich das chronische SPD-Problem fort: viel „theoretischer Zuspruch“ für ihre Ideen, wenig Erfolg bei den Wählern. Nahles will ihrer Partei jetzt mehr Realismus verordnen. Nur: Reicht der Platz zwischen Union und Grünen? Focus

Den Sozialdemokraten fehlt die Leitfigur Berliner Zeitung

Aufbruch geht anders Es ist ein schleichender Prozess: Statt Vertrauen wecken die Regierenden in Deutschland zunehmend Misstrauen. Befragungen bestätigen den Eindruck: Die Union kommt in einer Emnid-Umfrage auf nur noch 29 Prozent, die SPD liegt bei 18 Prozent. Ein Desaster. Offenbach-Post

Rot-Grün ist mausetot Der SPD droht ein Desaster bei der Landtagswahl in Bayern und das politische Abseits. Jahrelang hat sie Grüne und Linke imitiert und eigene Kernthemen vernachlässigt. Cicero

Eine Partei ohne Alleinstellungsmerkmal SPD-Chefin Andrea Nahles tourt zwei Tage durch Franken. Doch die schönen Bilder können nicht verdecken, dass sie ein großes Problem hat. Wofür genau steht die SPD? Main Post

Harte Worte für die SPD Heinz Buschkowsky wird 70. Die Leistung des Senats bewertet Neuköllns ehemaliger Bezirksbürgermeister mit „Setzen, Fünf“. Berliner Morgenpost

Nur Mut Die SPD bleibt auch weiterhin im Umfragetief – doch es könnte noch schlimmer kommen. Bonner General-Anzeiger

Dürre

Die Landwirtschaft ist Teil des Problems Eine Milliarde Euro als Nothilfe für Bauern? Ja, gerne – aber nur, wenn die Landwirtschaft endlich nachhaltig wird. Süddeutsche Zeitung

Muss der Steuerzahler die Bauern päppeln? Das Gras vertrocknet, der Mais verkümmert, der Bauernverband will Geld vom Staat. Ein Streit um Milliarden ist entbrannt. Dabei gäbe es andere Wege der Vorsorge. FAZ

Nothilfen reichen nicht Landwirte suchen wegen des Wetters Hilfe bei Bund und Steuerzahler. Doch schnelle Hilfe kann hier keine dauerhafte Lösung sein, findet unsere Autorin Birgit Marschall. Bonner General-Anzeiger

„Die Dürre ist ein Schadensereignis nationalen Ausmaßes“ Experten von Bund und Ländern beraten über die Folgen der Trockenheit. Landwirte bräuchten eine Milliarde Euro an Unterstützung, sagt Bauernpräsident Rukwied. Handelsblatt

Die Katastrophenzone reicht bis nach Niedersachsen Bis zur Hälfte ihrer Ernte büßen Bauern von Ostwestfalen bis Vorpommern durch die extreme Trockenheit ein. Das Tierfutter werde nicht über den Winter reichen, sagen sie. Doch sieht es überall schlimm aus? FAZ

Wie schlimm trifft die Dürre die Bauern? Die große Hitze verdirbt die Ernte, die Bauern fordern Milliardenhilfen. Welche Folgen hat die Dürre für Landwirte und Verbraucher? Die wichtigsten Fragen und Antworten. Tagesspiegel

„Das wird hier bald Wüste“ Die Ernte ist mager. Weil der Regen ausfiel – aber auch, weil die Böden am Ende sind. Sagt ein Bauer aus Brandenburg, der neue Methoden sucht. FAZ

USA

Der Profiteur der Empörung Viele Medien und politische Gegner verachten Donald Trump. Das hilft vor allem ihm selbst: Je größer die Empörung über den Präsidenten, desto fester schließen sich seine eigenen Reihen. FAZ

Neue Angststörung: Wie Trump die Psyche der US-Amerikaner belastet Die Symptome sind ein Gefühl von Kontrollverlust und Hilflosigkeit sowie ständige Angst vor dem Ende der Welt: US-Psychologen haben eine Angststörung definiert, die sie auf US-Präsident Donald Trump und seine Politik zurückführen. stern

A winning theme for Democrats? Kids. Callousness toward the young has been a running theme of Republican policy. Washington Post

Why Mueller needs a win in the Manafort trial An acquittal of the former Trump campaign chairman in a trial that opens Tuesday could deal severe legal and political blows to the top Russia prosecutor’s work. Politico

Kambodscha

Farce in Kambodscha Am Sonntag hat der Ministerpräsident von Kambodscha Demokratie spielen lassen. Als Vorsichtsmaßnahme ließ er vorher noch die stärkste Oppositionspartei auflösen. FAZ

In Kambodscha zeigt sich ein demokratisches Fiasko im Zeitraffer Gut 82 Prozent der Kambodschaner sollen für die Partei von Regierungschef Hun Sen gestimmt haben. Diese Wahlfarce zeigt: Für die grosse Mehrheit der Bevölkerung Kambodschas gehört Ducken und Schweigen zur Überlebensstrategie. NZZ

Fake Monitors Endorse Cambodia’s Sham Election Dubious electoral endorsements are becoming normal for dictators worldwide. Foreign Policy

…one more thing!

Billigheimer für Kinder – das ist unsozial Berlin bietet Kitaplätze künftig kostenlos an – schon ab den ersten Lebensmonaten. Andere Bundesländer werden wohl folgen. Nicht erwarten darf man da allerdings erstklassige Betreuung, Chancengleichheit und wirkungsvolle Förderung. Die Welt

Leitartikel

Wir sind doch schon weiter Ist die Integration gescheitert? Gemach. Man kann die Sache auch ganz anders sehen – junge Migranten sagen selbstbewusst, wer sie sind. Der Paukenschlag einer beginnenden Emanzipation, wie beim Feminismus. Die Welt

Der Rassismus der Anderen Mesut Özils Erklärung zu seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft löst eine Rassismus-Debatte aus. Doch welche Richtung nimmt diese? Ein kurdischstämmiger Fußballspieler hat eine Anmerkung dazu. FAZ

Stoppt die Staats-Abzocke! Eins muss man der Rentenversicherung lassen: In Zeiten von Mini-Zins und strauchelnden Lebensversicherungen hat sie sich verdammt robust gehalten. Bild

Kinder, einigt euch Deutschland wird oft als Konsensgesellschaft beschrieben. Das klingt angenehm friedlich, hat aber eine Schattenseite. Tagesspiegel

Erdoğan soll ruhig kommen Der türkische Präsident kerkert Kritiker ein und unterstellt den Deutschen Nazi-Praktiken. Doch es ist richtig, dass der Bundespräsident ihn zum Staatsbesuch einlädt. Wer sollte sonst mit ihm Tacheles reden? Süddeutsche Zeitung

Zerschlagung kann sinnvoll sein Einen Mischkonzern zu zerschlagen, kann sinnvoll sein, wenn die Struktur nicht mehr passt. Aber trifft das immer zu? Etwa bei Thyssenkrupp? Frankfurter Rundschau

Iraq’s Shia militias: capturing the state The Iran-backed Popular Mobilisation Units were created to defeat Isis, but now they are forming political alliances and taking control of parts of the economy Financial Times

Trump’s Supreme Betrayal The Kavanaugh nomination is the opposite of populism. New York Times

Why We Should Stop Using the Term ‚Fake News‘ Propagandists use this nonsense phrase to undermine democracy. Newsweek

Stacey Abrams Could Become America’s First Black Female Governor—If She Can Turn Georgia Blue Time