Strauss-Kahn, FDP, Steinbrück, Energie & Euro-Krise

Der Finanzboss und das Zimmermädchen. Hat einer der wichtigsten Männer der Finanzwelt splitternackt einem Zimmermädchen aufgelauert? In New York ist IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung verhaftet worden. Stern

„Donnerschlag“ in der französischen Politik. Erst eine delikate Affäre und nun der Vorwurf eines schweren Sexualdelikts: Für IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn scheint der Traum vom französischen Präsidentenamt geplatzt. Die eigene Partei gibt sich schockiert, aber nicht jeder dürfte wirklich trauern. Financial Times Deutschland

Ein Absturz. Wie auch immer der Fall ausgeht: Strauss-Kahns Ruf im Währungsfonds dürfte ruiniert sein. Und auch eine Präsidentschaftskandidatur für die Sozialisten rückt in weite Ferne: Die Parteivorsitzende, Martine Aubry, hat nun freie Bahn. FAZ

Schwerenöter wird Anschuldigungen nicht aus der Welt schaffen taz

Schwachpunkt Genitalbereich. Der IWF-Chef und ausichtsreichste Kandidat für die kommenden französischen Präsidentschaftswahlen Dominique Strauss-Kahn könnte über seine Geilheit stolpern. Vor der Anklage wegen versuchter Vergewaltigung war der Kaviar-Sozialist gerade erst Opfer einer Kampagne wegen seines extravaganten Lebensstils. Präsident Nicolas Sarkozy dürfte es freuen: Die oppositionellen Sozialisten haben kein Schwergewicht, das „DSK“ ersetzen könnte Süddeutsche Zeitung

Ein Star am Ende? Der Strauss-Kahn-Skandal erschüttert den IWF zu einer Zeit, da er mehr denn je als Schuldenkrisenmanager gefordert ist. Von Griechenland bis Portugal: Immer wieder flackern Brandherde auf, steht die Weltorganisation als Feuerwehr in der Pflicht. Kölner Stadt-Anzeiger

Bitter ist das Ganze. Eine Vertrauenskrise ist das letzte, was die Weltorganisation brauchen kann. Doch wenn sich die Vorwürfe wegen versuchter Vergewaltigung nicht noch als Intrige erweisen, ist Dominique Strauss-Kahn am Ende – untragbar als Chef des Internationalen Währungsfonds und als Präsidentschaftskandidat ebenfalls Frankfurter Rundschau

Der Krisenlöser taumelt kopflos in die Krise. Der Präsident in Haft, der Vize auf dem Rückzug – mitten im Kampf gegen existenzielle Gefahren im Euro-Raum und mitten in den Aufräumarbeiten der Finanzkrise steht der Internationale Währungsfonds plötzlich kopflos da. Der Krisenlöser IWF droht selbst in eine Krise zu taumeln. manager magazin

Schirmherr Strauss-Kahn. Unabhängig von der weiteren Entwicklung der Affäre um Dominique Strauss-Kahn wird der IWF handlungsfähig bleiben, und das liegt gerade im europäischen Interesse. Wie wichtig dies ist, zeigt der Fall Griechenland. FAZ

Strauss-Kahn droht Karriereende. Natürlich gilt für den Franzosen die Unschuldsvermutung. Doch nach der Festnahme wegen versuchter Vergewaltigung ist es mehr als fraglich, ob er in seiner Heimat noch als Präsidentschaftskandidat antreten wird. Und Europa dürfte den IWF-Chefposten verlieren Financial Times Deutschland

Präsidenten-Amt rückt für Strauss-Kahn in weite Ferne. Die Festnahme von Dominique Strauss-Kahn rüttelt die französische Politik auf. Während die Sozialisten vor Vorverurteilungen warnen, sehen die politischen Gegner den schlechten Ruf Strauss-Kahns bestätigt. Wirtschaftswoche

Keine Chance mehr auf die Präsidentschaft. Schuldig oder nicht, den Gewaltvorwurf werden die Franzosen IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn nicht nachsehen. Er wird Sarkozy nicht ablösen Die Zeit

Staatsaffäre in Suite 2806. Der New Yorker Haftbefehl gegen IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung erschüttert den Internationalen Währungsfonds. Vor allem aber für Frankreichs Sozialisten bedeuten die Anschuldigungen den politischen GAU – Präsident Sarkozy kann sich freuen. Spiegel

Sozialist mit Hang zur Schickeria. Das Strafverfahren gegen „DSK“ wirbelt alle Szenarien für den Präsidentschaftswahlkampf durcheinander. Auch Sarkozy bereitete sich schon darauf vor, gegen den Mann ins Rennen zu ziehen, dessen internationale Karriere er begründet hatte. FAZ

Vom Elysée-Palast und Hotelzimmern. Strauss-Kahn galt nach Mitterand als einer der talentiertesten Politiker Frankreichs. Als IWF-Chef ist er einer der mächtigsten Männer der Welt. 2012 hätte der ausgewiesene Salon-Sozialist Sarkozy aus dem Elysee fegen können. Nun ist er über sich selbst gestolpert. Privat, nicht politisch. Nicht zum ersten Mal Süddeutsche Zeitung

Sex-Krimi um mächtigsten Banker der Welt Strauss-Kahn: HEUTE wartet der Haftrichter auf ihn Bild

No he Kahn’t Economist

The arrest of Dominique Strauss-Kahn on charges of attempted rape strikes me as one of those pieces of news that is simultaneously astonishing – and not entirely surprising. Financial Times

IMF Chief to Plead Not Guilty in Sexual-Assault Case Wall Street Journal

IMF Leadership Thrown Into Disarray Wall Street Journal

I.M.F. Chief’s Arrest Throws French Politics Into Disarray New York Times

FDP

Parteichef Rösler lenkt die FDP auf die sanfte Tour. Philipp Rösler steht für einen neuen Führungsstil. Den Wechsel an die Spitze der Liberalen vollzog er in gemäßigtem Tonfall. Doch ihm fehlt noch Härte Die Welt

Ein Heilsbringer und viele Altlasten. Der Wechsel zu Philipp Rösler hat die FDP beflügelt. Doch niemand in der Partei weiß, ob die Stimmung nicht schnell wieder dreht. Die Zeit

Die neue Liebe der FDP. Philipp Rösler fühlt sich gut als neuer FDP-Chef: Mit Humor und Zurückhaltung läutet er in seiner Grundsatzrede eine neue Ära ein. Dabei zeigt Rösler tapfer, dass er nicht nur nett sein kann – und erklärt, wie Albert Schweitzer ihn zur FDP gebracht hat. Süddeutsche Zeitung

Die Kanzlerin und ihr Frösche-Koch. Mit charmanter Härte soll Philipp Rösler die Interessen der Partei gegen den Koalitionspartner durchsetzen. Manche in der Union glauben, Angela Merkel möge den neuen FDP-Vorsitzenden. Andere sagen: Sie werde ihn umgarnen und ihm die Luft nehmen. FAZ

Philipp Rösler und der gekochte Frosch. Mit einem ziemlich krassen Vergleich beschrieb der neue FDP-Chef Rösler das Dahinsiechen der Freiheit in Deutschland. Sein Problem: Kaum ein Mensch empfindet das so Stern

Philipp Rösler will kein Frosch sein. Der neue Vorsitzende Philipp Rösler tritt freundlich und charmant auf – und will doch endlich die FDP-Wahlversprechen beim Koalitionspartner durchsetzen. Dabei wird er nicht immer der nette Herr Rösler sein können. Wirtschaftswoche

Ein Bruch, kein Aufbruch. Mit dem Wechsel von Westerwelle zu Rösler flieht die FDP vor ihrer Vergangenheit – doch für den Aufbruch genügte seine Rede noch nicht. Das erste wichtige Ziel Röslers muss darin bestehen, dass die FDP statt mit alten Vorurteilen mit neuem Interesse bedacht wird Süddeutsche Zeitung

FDP nutzt die Chance zum Neuanfang nicht. Die große Abrechnung blieb dem scheidenden FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle auf dem Bundesparteitag in Rostock erspart. Die Liberalen wollten lieber kuscheln statt streiten. Berliner Zeitung

Röslers schwerer Weg. Der Nebel der FDP-internen Schlacht hat sich gelegt, man kann Bilanz ziehen: Die Partei hat sich ihres bisherigen Vorsitzenden entledigt, dessen Stil sie zuletzt auch überdrüssig geworden war. Endlich. Lausitzer Rundschau

Ein bisschen rechts, ein bisschen links. Wohin steuert die FDP? Der neue Parteichef Philipp Rösler will die Liberalen inhaltlich öffnen. Doch von einer linksliberalen Wende wollen die neuen Protagonisten nichts wissen. So droht politische Beliebigkeit. Spiegel

Die FDP streitet um den Euro. Drei Stunden stritten die Liberalen, weil sie sich im Ziel alle einig sind. Der Streitpunkt: Muss man den Europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM) schaffen, um Europa zu retten? Oder muss man ihn gerade deshalb verhindern? Wirtschaftswoche

Steinbrück

Steinbrück bringt sich als Kanzlerkandidat ins Spiel. Peer Steinbrück hat sich in einem Interview als Kanzlerkandidat der SPD ins Spiel gebracht. Nicht alle Parteimitglieder sind davon begeistert. Generalsekretärin Andrea Nahles rügte den Vorstoß prompt. WAZ

Steinbrücks Attacke. Ja, ist denn schon Wahl? Polit-Rentner Peer Steinbrück sagt: Ich kann SPD-Kanzlerkandidat. Er eröffnet damit eine Personaldebatte, die bis weit ins Jahr 2012 hinein beste Unterhaltung verspricht. Stern

Ins Off geschossen. Peer Steinbrück hat noch keine Wahl gewonnen, sieht sich aber schon als Kanzlerkandidat der SPD. Das schadet ihm und auch der Partei. Wenn das so weitergeht, könnte es egal sein, ob die SPD einen Kanzlerkandidaten hat Süddeutsche Zeitung

Ein ganz falsches Signal. Die SPD scheint nichts dazu gelernt zu haben taz

Steinbrück hat den Finger gehoben und dabei einen wenigstens für ihn günstigen Zeitpunkt gewählt. Denn die SPD steckt in einer tiefen Krise. Das Führungspersonal schafft es nicht, trotz des überaus kritischen Zustandes der Regierungskoalition die Sympathie- und Glaubwürdigkeitswerte der größeren Oppositionspartei zu steigern. General-Anzeiger Bonn

Denn er weiß genau, was er tut. Peer Steinbrück kann man nicht unterstellen, er halte mit seinen Ansichten hinter dem Berg. Und noch weniger, dass er dabei nicht wisse, welche Folgen das hätte. Nach dem Motto „Viel Feind, viel Ehr“ spricht er deshalb auch die Kanzlerfrage an. FAZ

Energie

„Ausbüxen gibt’s nicht mehr“ Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt ihre ganz persönliche Energiewende, warum die Deutschen besonders fundamental über Kernenergie streiten und warum Deutschland auch mit mehr Windrädern ein schönes Land bleiben wird. Die Zeit

Mit angezogener Handbremse. Ein Jahr lang tagte die mit Tamtam ins Leben gerufene Plattform für Elektromobilität. Ihr mit angezogener Handbremse verfasster Bericht drückt sich um die entscheidende Frage: Soll es Geld – im Gespräch sind 5000 Euro – bar auf die Hand beim Kauf eines Elektroautos geben, damit bis 2020 eine Million Elektrowagen über Deutschlands Straßen rollen, oder nicht? WAZ

Warum sich Subventionen für Elektroautos nicht lohnen. Alternative Antriebsformen sind die Zukunft der Autoindustrie. Die Regierung kann das nicht ignorieren, sollte aber ihre Strategie überdenken. Die Welt

Widerstand gegen eine große Idee. Kohlestrom kann man sauberer machen, eine neue Technik ermöglicht das. Doch viele Deutsche wollen das Verfahren nicht einmal testen. Die Zeit

Jeder braucht Zugang zur Steckdose. Um den Atomausstieg kümmert sich nun eine Ethikkommission: Die sollte es sich nicht zu leicht machen. Großtechnische Anlagen sind so „sicher“ wie Tomaten „gesund“ sind. Tagesspiegel

Euro-Krise

Wer den Griechen hilft. Europa wird für Hellas bluten, um sich selber zu retten Die Zeit

Umschuldung jetzt. Wer verhindern will, dass der Euro zum Hassobjekt wird, muss jetzt schnell handeln. Die Umschuldung der Zahlungsverpflichtungen Griechenlands gehört daher umgehend auf die Tagesordnung Süddeutsche Zeitung

Vorletzter Akt. Im griechischen Schuldendrama hat der vorletzte Akt begonnen. Titel: Restrukturierung der Staatsschuld. Auch wenn EU-Politiker sich noch geradezu krampfhaft gegen diesen Akt wehren und – was durchaus löblich ist – ihn irgendwie abzuwenden versuchen, ist an den Märkten längst klar, dass es nicht mehr um die Frage geht, ob es zu einer Restrukturierung kommt. Börsenzeitung

„Russisches Roulette mit dem Haushalt“ Der britische Historiker Niall Ferguson glaubt, dass die USA mit ihren Schulden in die gleiche Lage geraten könnten wie Griechenland. Die Zeit

… one more thing!!!

The China Challenge, by Henry Kissinger Wall Street Journal

Leitartikel

Liberales Niemandsland. Entscheidend für den Erfolg der FDP wird sein, ob es Philipp Rösler gelingt, sich inhaltlich mit Rainer Brüderle und dessen wirtschaftsliberalen Flügel zu arrangieren. Denn, auch das haben die drei Tage von Rostock gezeigt, die künftige inhaltliche Ausrichtung der FDP ist längst nicht ausgemacht. Frankfurter Rundschau

Das Versprechen einer neuen FDP. Philipp Rösler teilte Finanzminister Schäuble von Rostock aus mit, die FDP werde sich steuerpolitisch nun nicht mehr an der Nase herumführen lassen. Es wird für die Bewertung des neuen FDP-Chefs entscheidend sein, ob er mit leiser Festigkeit erreichen kann, was Westerwelle mit hupender Hampelei misslang. FAZ

Kein Neuanfang mit der neuen FDP-Führung. Selbstironisch, leise und bedächtig: Auf den ersten Blick sind klare Unterschiede zwischen Philipp Rösler und seinem Vorgänger Guido Westerwelle erkennbar. Doch inhaltlich hat sich der Neue noch nicht unterschieden Financial Times Deutschland

Ein teurer Konsens. In der Atomdebatte sind wirtschaftliche Überlegungen in den Hintergrund getreten. Auch die Ethik-Kommission blendet die entscheidenden Fragen aus. Die Welt

Pro & Contra: Autos raus aus der Altstadt? AZ München

Zwangsjacke Euro. Der Euro braucht einen Befreiungsschlag, der die schleichende Belastung durch eine einmalige Zahlung ersetzt. Wirtschaftswoche

Geheimakte Love Parade – Die verhängnisvollen Fehler der Polizei Titelgeschichte Spiegel (Print)

Wer macht Karriere – und warum? Erfolgreiche verraten ihre Strategien Titelgeschichte Focus (Print)

Getting the story right. What does the rise (and fall) of commodity prices imply for investors and the economy? Economist

Why Facebook Needs Sheryl Sandberg. Mark Zuckerberg’s second-in-command provides „adult supervision“ at the company, trying to keep growth at an optimum level (Cover Story) Businessweek

Ohio: A New Kind of Battleground. Facing a state budget that guts public jobs and services, a progressive coalition comes alive. The Nation

Fight to the Debt The Weekly Standard

Big Oil In Turnaround. The world’s biggest energy companies have bigger problems than Congress and are adrift in a marketplace they don’t understand. Foreign Policy

An Arab Spring in Their Step. For all the worries about the region’s turmoil, there is also cause for hope in the Middle East Wall Street Journal

‘I Am a Man’ That message on a sign at a demonstration in Benghazi, Libya, sums up the whole Arab uprising New York Times

What Holbrooke Knew. Richard Holbrooke, special envoy to Afghanistan and Pakistan before his death, warned about an overreliance on military force. It’s not too late for the administration to heed his advice. New York Times

The Leaderless Jihad’s Leader, Why Osama Bin Laden Mattered Foreign Affairs