NSA-Verbindung bringt deutsche Dienste in Erklärungsnot. Der deutsche Geheimdienst wusste mehr über die Umtriebe der NSA in Deutschland als bisher bekannt. „Die stecken unter einer Decke“, sagt Edward Snowden in einem Interview im SPIEGEL. Auch gegen die Briten erhebt der Whistleblower Vorwürfe. Spiegel
Auch freiheitliche Staaten müssen überwachen. Wieso diese Empörung angesichts der Kontrolle des Internets hierzulande? Es ist doch ein Unterschied, ob westliche Nationen sich schützen oder ob Autokraten jede Opposition ausschalten wollen Die Welt
Die digitale Unterwerfung. Der Protest gegen die Ausspähung von Daten ist erschreckend schwach taz
Der Ruhm des Verräters. Was ist Edward Snowden für ein Mensch? Er ist weder „Whistleblower“ noch Doppelagent. Obschon ihm das Schicksal Letzterer blüht. Denn die Liste seiner Freunde nährt Zweifel an seinem bürgerrechtlichen Anspruch FAZ
Warum drei Länder Edward Snowden Asyl anbieten. In Lateinamerika gab es Proteste, weil die bolivianische Regierungsmaschine in Wien gestoppt wurde. Jetzt wird bekannt: Die USA spionieren auch in Brasilien. Und für Snowden gibt es drei Asylangebote. Die Welt
Der große Bruder. Konnte wirklich niemand ahnen, dass die Amerikaner ihre Freunde ausspähen? Schwer zu glauben. In Deutschland haben sie das jahrzehntelang getan – mit heimlicher Zustimmung der Regierung. FAZ
Opposition verschärft ihren Druck auf Merkel. Ahnten die Deutschen wirklich nichts vom Lauschangriff des US-Geheimdienstes NSA? Recherchen zur Affäre Snowden und der Kooperation von NSA und Bundesnachrichtendienst sorgen für wachsendes Unbehagen im politischen Berlin. Die Opposition sieht Kanzlerin Merkel in der Pflicht. Spiegel
Amerika darf Deutsche abhören. Amerikanischen Geheimdienste sind dazu berechtigt, Ausspähaktionen in Deutschland durchzuführen. Alte Rechte sind weiterhin in Kraft. Es stellt sich die Frage, ob die Bundesregierung überhaupt im Bilde ist? FAZ
Unsere Daten werden nie sicher sein. Eine Kontrolle der staatlichen Schnüffelei im Netz ist notwendig, aber schwierig. Da sollte man sich nichts vormachen. Zehn Gedanken zur NSA-Affäre Die Zeit
TTIP- Freihandelsabkommen zwischen EU und USA
Verhandlungsstart mit Zähneknirschen. Trotz Abhörskandal starten die USA und die EU die Verhandlungen über das transatlantische Freihandelsabkommen. Zu wichtig ist das Projekt für beide Seiten. Genfood, Datenschutz, französischer Film: Es bleibt viel Potenzial für Streit. Doch der politische Kalender spricht für einen Erfolg. Süddeutsche Zeitung
Wirtschaftsinteressen haben Vorrang vor Gefühlen. Beinahe hätten die Europäer aus Empörung über die NSA-Affäre ihre Interessen aus den Augen verloren. Glücklicherweise haben Merkel und Obama einen kühlen Blick für das, was auf dem Spiel steht. Die Verhandlungen über das Wirtschaftsabkommen können am Montag beginnen. Tagesspiegel
Das Beste aus beiden Welten. Heute wollen die USA und Europa die Gespräche über die größte Freihandelszone der Welt beginnen. Doch die Spionageaffäre belastet die Beziehungen. Wie die Zukunft des transatlantischen Handels aussehen könnte, hat unser USA-Korrespondent Thomas Spang in Charlotte untersucht Saarbrücker Zeitung
Handel ja, Datenschutz auch. Kanzlerin Merkel will das EU-US-Freihandelsabkommen. Der Telekom-Chef sagt: Mit US-Diensten sei nicht kooperiert worden, mit deutschen Diensten hingegen schon taz
Ägypten
Schwierige Regierungsbildung. Die Suche nach einer tragfähigen neuen Regierung in Ägypten bleibt schwierig. Der ehemalige IAEA-Chef und designierte Ministerpräsident El Baradei lotet nun Kompromissmöglichkeiten mit den Islamisten aus. Auf der Straße sammeln sich schon seine Gegner. FAZ
Ein Gefühl für das Gemeinwohl gibt es nicht. Das islamistische Lager radikalisiert sich, der Rückhalt für die Opposition schwindet. Ägypten stehen nach dem Sturz Mursis schwere Zeiten bevor Die Zeit
Die Revolution kennt nur Verlierer. Ist Ägypten noch zu retten? Es sieht düster aus. Wenn es nicht gelingt, eine Regierung der Nationalen Einheit zu bilden, die die Muslimbrüder mit einbindet, wird die zweite ägyptische Revolution nur Verlierer kennen. WAZ
Zäh, aber nicht zukunftsfähig. Natürlich wäre es nötig, die Muslimbrüder in Ägypten auch nach dem Sturz von Mursi in den politischen Prozess einzubeziehen. Aber dazu scheinen sie nicht bereit. Sie haben ihre Chance verspielt, weil sie ihre Popularität mit der Zustimmung für ihre Ideologie verwechselt haben. Dass sie einen Staat im 21. Jahrhundert führen können, ist nicht zu erkennen. Süddeutsche Zeitung
Historische Niederlage für den radikalen Islam. Eine Demokratie nach den Idealen des Westens wird Ägypten auch nach der Vertreibung Mursis von der Macht nicht so schnell werden. Doch bei aller Skepsis sollten wir uns mit dem Volk freuen. Die Welt
Wie Ägyptens Islamisten sich neu organisieren wollen. Die erste ägyptische Regierung, in der die Muslimbrüder saßen, ist gescheitert. Nun hoffen Pragmatiker auf Änderungen in der Partei. Auch andere Islamisten wollen künftig teilhaben an der Politik. Die Welt
Die graue Eminenz der ägyptischen Revolution. Mohamed El Baradei hat in Ägypten nie politische Verantwortung übernommen – und ist dennoch seit Jahren der Hoffnungsträger eines ganzen Landes. Trotzdem steht er nun wieder vor dem Scheitern. FAZ
Karrierediplomat ohne Machtbasis. International genießt Mohamed El Baradei hohe Anerkennung und gilt als „unerschrocken“. Der Friedensnobelpreisträger hat sich zum Ziel gesetzt, demokratische Freiheiten gegen eine eine engstirnige Interpretation des Islam zu verteidigen. Doch viele Ägypter halten ihn für abgehoben. Süddeutsche Zeitung
Makkaroni aus der Kaserne. Ägyptens Armee ist in Wirklichkeit ein riesiger Konzern. Die Soldaten bieten alles an: Nudeln, Benzin, Hotelbetten. Jede Regierung, die das Wirtschaftsreich gefährdet, muss mit einem Putsch rechnen. FAZ
Streit zwischen Nord- und Südkorea
Nord- und Südkorea im Prinzip einig. Nord- und Südkorea wollen ihre Wirtschaftsbeziehungen wieder aufnehmen: Nach langen Verhandlungen könnte die Industriezone Kaesong schon bald wieder geöffnet werden. FAZ
Spielplatz Kaesong. Nordkoreas Diktator Kim Jong Un gefällt sich in kindischen Provokationen und agiert beim Industriepark Kaesong äußerst widersprüchlich: Er scheut den Einfluss des Südens auf seine Arbeiter, will aber gleichzeitig die Devisen abschöpfen. Das passt nicht zusammen. Doch dass Kaesong nicht längst wieder in Betrieb ist, liegt auch an US-Präsident Obama. Süddeutsche Zeitung
… one more thing!!!
Die Welt steht vor einem Zeitalter der Inflation. Seit fünf Jahren rotieren die Notenpressen. Zu Inflation auf breiter Front ist es aber bislang nicht gekommen. Das könnte sich jetzt ändern – denn in den Schwellenändern kippt gerade ein Megatrend. Die Welt
Leitartikel
Pragmatismus. Mit der Wiedereröffnung des Industriekomplexes Kaesong will Nordkorea versuchen, seine politische Abhängigkeit nicht zu groß werden zu lassen. Eine pragmatische Lösung lag also nahe. Sie wäre für alle Beteiligten ein Gewinn. FAZ
Die Spiele der Anti-Demokraten. Ob Olympia oder Weltmeisterschaft im Fußball: Die organisierenden Milliardenkonzerne scheren sich weder um die Demokratie noch um die Sorgen und Nöte der Bevölkerung Frankfurter Rundschau
Die Heuchler, die Rolle von Berlin in der Prism-Affäre AZ München
Amerika ist wieder einmal der Buhmann. Auch in Deutschland hagelt es Kritik am immensen amerikanischen Datenhunger. Sich allerdings mit schadenfrohen Feinden der Demokratie wie China, Russland oder Morales gemein zu machen, ist heikel. Die Welt
Du bist nie allein. Die entscheidende Frage bei den bekannt gewordenen Abhörfällen wird am Ende nicht sein: Wer hat wann was gewusst, sondern: Hat es sich gelohnt? Ist unsere Welt besser, weil sicherer geworden? Die Antwort ist geheim. WAZ
Digitaler Vollzug. Die US-Geheimdienste hören uns alle ab – vom Tellerwäscher bis zur Bundeskanzlerin? Zeit für sieben bittere Wahrheiten. Wirtschaftswoche
„Die stecken unter einer Decke mit den Deutschen“ Edward Snowden über die grenzenlose Macht des US-Geheimdienstes NSA Titelgeschichte Spiegel (Print)
So bleibt Ihr Leben privat. Was wir alles preisgeben Und wie wir unsere Daten besser schützen Titelgeschichte Focus (Print)
Obama’s never-mind presidency Washington Post
The British Are Coming—and They’ve Brought Newspapers. An interview with the editor-in-chief of Guardian US, which broke the Edward Snowden story. The Guardian is looking to expand in the U.S. market. The Guardian
Avoiding Algeria in Egypt. Like their Algerian counterparts – who in 1992 approved of the army’s suppression of an Islamist electoral victory, leading to years of brutal fighting that left perhaps a half-million dead – many Egyptians don’t mind repressing Islamists. To avoid that fate, Muslim Brotherhood members’ fundamental rights must be protected. project syndicate
A New Strategy for Voting Rights. Activists are already moving ‘from outrage to action’ in fighting the Supreme Court’s awful VRA decision. The Nation
Goodbye Old World, Bonjour Tristesse. The French are in such bad mood that they don’t even have the energy to be rude. New York Times
The Second Great Depression. The global economic downturn is hardly over, and without a more dramatic set of actions, the United States is likely to suffer another major crisis in the years ahead. A new book by Alan Blinder may be the best general volume on the recession to date, but it paints an overly optimistic portrait of the current situation. Foreign Affairs