Norwegen verwehrt Attentäter die große Bühne. Die Norweger haben eindrucksvoll ihre Ablehnung der rechtsradikalen Ideen des Attentäters demonstriert, der am Freitag in Oslo und auf einem Sommercamp auf der Insel Utöya ein Blutbad angerichtet hatte. Financial Times Deutschland
Tausende Norweger auf der Straße. Überwältigender kann die Reaktion auf mörderische Gewalt kaum ausfallen. In Oslo und anderen Städten versammeln sich die Norweger in ihrer Trauer. Größere Menschenmengen gab es seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. FAZ
Norwegens Art, die Freiheit zu verteidigen. Wie Norwegens Ministerpräsident auf die grausamen Anschläge reagiert, ist beeindruckend. Er beschwört die Freiheit, nicht Vergeltung. Die Zeit
Die erste Strafe für den Massenmörder Breivik. Nach seiner Tat sollte die große Propagandaphase beginnen. Die Feinheit, mit der die Norweger dieses Ansinnen negieren, ist beispielhaft Die Welt
Im blinden Hass gegen Hass. Als Anders Behring Breivik damit begonnen haben will, einen Massenmord zu planen, vor neun Jahren, war er Mitglied der Fortschrittspartei. Doch die war ihm zu lasch. Also wandte er sich seinen tatsächlichen oder vermeintlichen Gesinnungsgenossen im Internet zu. FAZ
Hass auf die Freiheit. Lieber Gott, wie konntest Du das zulassen? So mögen viele verzweifelte Gebete der entkommenen Jugendlichen und der entsetzten Angehörigen gelautet haben. Auch der – mutmaßliche – Massenmörder sprach vor seiner grausamen Tat zu Gott. WAZ
Wie virtueller Hass zu echtem Terror wird. Anders Behring Breiviks „Manifest“ mag krude sein, es ist aber nicht kruder und aggressiver als das, was auf islamfeindlichen Internetseiten diskutiert wird. Vom virtuellen Kampf im weltweiten Netz zum echten Terror – das ist das beunruhigend Moderne, das sich im Massaker von Oslo offenbart. Deshalb muss man den Hasspredigern dort, im Internet, entgegentreten. Süddeutsche Zeitung
Breiviks Weltsicht. Der Attentäter von Oslo und Utøya ist ein spätes Exemplar der Weltanschauungskrieger aus dem Europa des 20. Jahrhunderts. Frankfurter Rundschau
Ein Kind unserer Welt. Wer ist Anders Behring Breivik? Ein Extremist, ohne Zweifel. Aber seine Ideen stammen weniger aus obskuren Quellen als aus der Mitte, aus der Normalität des Internets. FAZ
Was bewahrt werden muss. Die Anders Behring Breiviks dieser Welt wollen das Gegenteil von Freiheit. Deshalb dürfen offene Gesellschaften niemals naiv sein. Deshalb kann die Antwort auf den Terror aber auch niemals Abkoppelung und Isolation sein. Tagesspiegel
Fanatische Fantasy. Als christlicher Fundamentalist kann Anders Breivik nicht gelten. Das ihm vorschwebende, ideale Christentum hat für ihnen keinen religiösen Zweck, sondern vor allem den, als kulturelle Klammer für ein wehrhaftes Abendland zu dienen. FAZ
Tötungsprogramm im Kopf. Was geht in einem Menschen vor, der 90 Minuten lang tötet? Einmal zum Äußersten entschlossen, vollstrecken Killer wie Anders Breivik ihre Morde kalt und unerbittlich. Für Emotionen sind sie unempfänglich, weil ihr Körper auf Jagdmodus umgeschaltet hat. Spiegel
Die These vom einsamen Spinner. Wir müssen uns von der mittig gewordenen Islamophobie distanzieren taz
Schnelles Wegducken. Die beiden Attentate in Norwegen werfen ein grelles Blitzlicht auf Europas rechte Szene. Islamkritiker und Populisten gieren normalerweise nach internationaler Aufmerksamkeit – jetzt gehen sie auf Distanz zu Attentäter Breivik. Süddeutsche Zeitung
Die Angstmacher. Was trieb den Massenmörder von Norwegen zu seiner Irrsinnstat? Ein Klima der Überfremdungsangst, das in Westeuropa auch von Intellektuellen geschürt wird. Stern
Warum auch sachlich bleiben? Während Norwegen still trauert, debattiert man in Deutschland über schärfere Gesetze. Das ist schamlos und ebenso billig wie der Reflex hiesiger Medien. Die Zeit
Norway Killer Warns of ‚More Cells‘ Wall Street Journal
A Right-Wing Monster. What does the right-wing ideology of the Norwegian man charged with mass murder mean for European politics? New York Times
Euro-Krise
Merkels Mogelpackung stürzt uns ins ein Abenteuer. Die Kanzlerin ist die große Verliererin des Brüsseler Rettungspokers. Denn die Probleme der europäischen Wackelkandidaten bleiben ungelöst. Die Welt
Warum die Griechenland-Hilfe der Banken eine Mogelpackung ist. Banken und Versicherungen beteiligen sich an den Griechen-Rettungskosten. Das tut ihnen nicht weh, und es hilft dem Land auch nicht auf die Beine, sagt der Ökonom Smeets. Die neuen Hilfen könnten sogar schnell verpuffen Handelsblatt
Ökonomen schütteln den Kopf über Banken-Beteiligung. Führende Wirtschaftsprofessoren sind erbost über den Beschluss zur Griechenland-Rettung. Ihr Vorwurf: Die Eurozone schont die privaten Gläubiger Wirtschaftswoche
„Wir brauchen viel mehr Aufsicht in Europa!“ Interview mit Hans-Dietrich Genscher Bild
Griechenland liegt nur noch knapp über der Pleite. Die Schuldenrichter machen ernst: Nach Fitch hat jetzt auch Moody’s Griechenland herabgestuft. Die Zahlungsunfähigkeit rückt immer näher. Die Welt
Fluch des Segens. Die Euro-Krise droht die Schweizer Wirtschaft abzuwürgen. Die Nationalbank kann zwar eingreifen – aber das Risiko ist enorm. Die Zeit
Italiener plündern ihre Konten. Die Griechen tun es, die Iren tun es – und jetzt die Italiener. Sie ziehen Geld von ihren Konten ab – und legen es bei Tessiner Banken und in Dresdner Immobilien an. Das könnte Frankreich vor Probleme stellen. Wirtschaftswoche
Zone mit begrenzter Haftung. So wie der Euro mal gedacht war, wird er nie wieder funktionieren. Die Währungsunion ist dabei, ihren Charakter zu ändern. Doch bislang drücken sich die Politiker vor dem Einstieg in eine echte Transferunion. manager magazin
Notenbanker fordern Strafen für Etatsünder. Der Chef der französischen Zentralbank verlangt eine Verschärfung des EU-Stabilitätspaktes. Gegen Haushaltssünder müssten automatische Sanktionen verhängt werden, fordert Noyer Financial Times Deutschland
Die Eurokrise und die Angst der Politik vor dem Wähler. In Sachen Europa profiliert sich die Bundesregierung als Bremserin und die Kanzlerin als Madame No. Das hat vor allem damit zu tun, dass in Deutschland die Angst vor einem Erstarken eurokritischer Parteien groß ist. Tagesspiegel
Ronaldo unterm Rettungsschirm. Der teuerste Fußballer aller Zeiten: Um Cristiano Ronaldo zu kaufen, hatte sich Real Madrid ordentlich bei der spanischen Sparkassengruppe verschuldet. Das Finanzhaus will nun neues Geld von der Europäischen Zentralbank, doch die verlangt Sicherheiten. Und die Sparkasse bietet: Ronaldo. Süddeutsche Zeitung
US-Schuldenkrise
Vor dem Staatsbankrott. Die Republikaner und die Rechtspopulisten der Tea Party tragen die Hauptverantwortung für die Krise in den USA. Aus einer hundert Jahre währenden Routine, die Schuldendecke anzuheben, haben sie einen Staatsakt gemacht. Frankfurter Rundschau
Die Welt zittert vor der Ami-Pleite Bild
Amerika in Geiselhaft politischer Hardliner. Angesichts der Folgen, die selbst eine vorübergehende Pleite der USA haben würde, zeigt sich die Politik dort erstaunlich verantwortungslos. Die Welt
Verhandlungen über Schuldenkrise stocken. Die Rentenfondsgesellschaft Pimco warnt vor einer möglicher Herabstufung amerikanischer Bonität. Selbst, wenn rechtzeitig eine politische Lösung für die drohende Zahlungsunfähigkeit gefunden wird. Die Wall Street reagiert mit Kursverlusten. FAZ
Experten spielen Folgen einer US-Pleite durch. Der Schuldenstreit in den USA ist immer noch nicht gelöst. Eine Pleite scheint zwar unvorstellbar, doch Experten sind auf alles vorbereitet. Die Welt
Gridlock for Debt Talks. Parties Remain Split as Deadline Looms, Adding Jitters to Global Markets Wall Street Journal
Präsident Obamas Rede zur Nation Text
Deutsche Bank
Ackermann stürzt Börsig. Das Gerangel bei der Deutschen Bank um einen Nachfolger für Josef Ackermann ist beendet. Die Doppellösung an der Spitze von Deutschlands größter Bank heißt: Fitschen und Jain Financial Times Deutschland
Niemals geht man so ganz. Jetzt ist es offiziell: Die Deutsche Bank wird künftig wie angekündigt von einer Doppelspitze geführt. Anshu Jain und Jürgen Fitschen übernehmen im Mai des kommenden Jahres den Vorstandsvorsitz. Josef Ackermann soll künftig – entgegen früheren Ankündigungen – den Aufsichtsrat des Dax-Konzerns führen. FAZ
Halbe Sachen bei der Deutschen Bank. Die Spitzenpersonalie in der deutschen Wirtschaft ist entschieden. Überzeugen kann diese Entscheidung aber noch nicht. Handelsblatt
Übervorstandsvorsitzender. Es gibt Sätze, die hätte man am liebsten nie gesagt. „Ich wäre ein schlechter Aufsichtsratsvorsitzender“, tat Josef Ackermann wörtlich oder sinngemäß seit etlichen Jahren immer wieder kund. Er sei viel zu stark im Geschäft und könnte an der Spitze des Kontrollorgans nicht loslassen. Börsenzeitung
Das Monster der Geldflüsse. Das Gerangel an der Spitze der Deutschen Bank ist zu Ende: Gemeinsam mit Deutschland-Chef Jürgen Fitschen wird Anshu Jain Nachfolger von Josef Ackermann. Der Cricket-Fan Jain lebt asketisch, liebt dennoch das große Geld und besitzt einen gewissen George-Clooney-Charme. Ackermann selbst wird wohl doch in den Aufsichtsrat gehen – weil sein Konkurrent ihm Platz macht Süddeutsche Zeitung
Ackermanns Bank. Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank dürfte am Dienstag über die Nachfolge Ackermanns beraten. Unabhängig davon stellt sich die Frage nach Anpassungen der Strategie. Ackermann hat die Bank zweifellos mächtig vorangetrieben, aber sie bleibt zu klein, um auf jeder Hochzeit zu tanzen. FAZ
Ackermanns unerledigte Baustellen. Eine Doppelspitze aus Investmentbanker Anshu Jain und Deutschland-Chef Jürgen Fitschen tritt voraussichtlich die Nachfolge Josef Ackermanns an. Und der Noch-Chef hinterlässt einen ganzen Sack voll unerledigter Probleme. Wirtschaftswoche
Riskante Rochade. Die Deutsche Bank sollte die Chance nutzen, Vorstand und Aufsichtsrat in einem Aufwasch neu zu besetzen. Doch bei diesem Postenwechsel ist kompetentes Risikomanagement gefragt Wirtschaftswoche
Hungerkatastrophe
Weltbank gibt mehr Geld für Ostafrika. Die Weltbank stellt 500 Millionen Dollar Nothilfe für Ostafrika bereit. Deutschland verspricht ebenfalls mehr Geld. Die Vereinten Nationen drängen auf schnelles Handeln. Die Zeit
Unicef warnt vor Kinder-Massensterben in Ostafrika. Nach Angaben der UN sind 1,6 Milliarden Dollar nötig, um die Situation in den Ländern des von einer Hungersnot bedrohten Horns von Afrika zu verbessern. Die Bundesregierung stockte ihre Hilfe derweil um zusätzlich 15 Millionen Euro auf. FAZ
„Die Not ist grenzenlos“ Die Hungersnot in Somalia wird immer größer, sagt der Leiter der örtlichen SOS-Kinderdörfer im Interview. Auch an medizinischer Versorgung mangele es. Die Zeit
Tödliche Konsequenzen. Dass am Horn von Afrika dringend geholfen werden muss, steht außer Frage. Die Not hat freilich zwei Gesichter: Abermals wird deutlich, welche tödlichen Konsequenzen es hat, wenn anstatt funktionierender staatlicher Strukturen Banden und islamistische Milizen die Kontrolle haben. FAZ
Ohne Bilder keine Hilfe. Warum reagiert die Welt immer so spät auf Krisen wie jetzt in Ostafrika? Man könnte den Eindruck gewinnen, dass das Absicht ist. Denn Regierungen funktionieren ganz ähnlich wie alle Menschen: Erst wenn die Krise am schlimmsten ist, handeln sie. Tagesspiegel
… one more thing!!!
Wir unterschätzen, wie lebenswichtig Strom ist. Der Atomausstieg wird teuer. Die Betriebe können ihn nicht allein bezahlen, aber vom „nationalen Gemeinschaftswerk“ der Energiewende sind wir weit entfernt. Die Welt
Leitartikel
Mit politischem Mut. So kann der Kampf gegen den Terror aussehen. Freiheit wird verteidigt – mit freiheitlichen Mitteln. Den Populismus gilt es zu entlarven, der die Gesellschaft sprengt. Norwegen gibt ein Beispiel. Frankfurter Rundschau
Gegen Irre helfen keine neuen Gesetze. Wem das Blutbad von Norwegen nicht das Herz zerreißt, der fühlt nicht wie ein Mensch. Bild
Hinderliche Reflexe, die Reaktionen auf das Blutbad in Norwegen. AZ München
Schulpolitische Nachkriegszeit. Skepsis ist angebracht, wenn Politiker eine von ihnen gefundene Lösung als historisch bezeichnen. Doch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Kraft hat recht. FAZ (Print)
Ganz neue Energie. Wer in diesen Wochen eine Talkshow über die „Energiewende“ anschaut, sollte wissen, dass sich die Debatte dort immer öfter in einer Parallelwelt abspielt. Financial Times Deutschland
Den Wandel vollziehen. Verwandelt sich der arabische Frühling in einen düsteren Herbst? project syndicat
Chore Wars. Men are now pulling their weight — at work and at home. So why do women still think they’re slacking off? (US-Cover Story) Time
Travels Through Islam. Discovering a world of change and challenge in the footsteps of the 14th century explorer Ibn Battua (European-Cover Story) Time
The Maid’s Tale. She was paid to clean up after the rich and powerful. Then she walked into Dominique Strauss-Kahn’s room—and a global scandal. Now she tells her story Newsweek
Putting the American dream to sleep. Political polarisation in Washington, underpinned by the country’s debt-ceiling impasse and delays in other reforms, is threatening to bring the US to a grinding halt. Financial Times
Inside the Mind of the Oslo Murderer. In his 1,500-page manifesto, Anders Behring Breivik slides alarmingly from a legitimate concern about the rise of Islam in Europe to propose ‚terror as a method for waking up the masses.‘ Wall Street Journal
Texas Gov. Rick Perry’s misguided day of prayer. Beware those who seek political power with the claim that God is on their side. Los Angeles Times
America’s shaky relationship with India. A nuclear deal at the heart of America’s friendship with India is being pilloried by critics in the world’s largest democracy The Week
The Maze of Moral Relativism. Why rejecting the idea of right and wrong is more difficult than it seems. New York Times
China’s European Shopping Spree? The EU agreement to refinance Greece’s debt may have calmed the markets, but ongoing austerity measures across Europe are leave open potentially worrying side effect that policymakers have yet to address: the chance for China to buy sensitive assets at fire-sale prices. Foreign Affairs