Merkel ignoriert den Albtraum. In der Bundesrepublik werden jeden Monat eine halbe Milliarde Kommunikationsdaten gestohlen, schreibt der „Spiegel“. Doch die Regierung hält sich bis auf wenige Ausnahmen mit ihrer Kritik vornehm zurück. Was fürchtet Angela Merkel? Tagesspiegel
Dame, König, As, Spion. Europa und Deutschland sind Hauptziele der Überwachung durch den US-Geheimdienst NSA. Millionen von Daten werden hierzulande von Obamas Spionen gesammelt. Doch Angela Merkels Regierung wirkt erstaunlich passiv. Warum? Spiegel
Verräterische Freunde. Die USA begründen ihre Daten-Sammelwut gerne mit dem Kampf gegen den Terrorismus. Nun sieht es so aus, als habe die NSA nicht nur Länder ohne Maß ausgespäht, sondern sogar EU-Büros verwanzt. Spätestens durch das Vorgehen gegen Verbündete ist das Terror-Argument hinfällig. Es wird Zeit für ein europäisches Ultimatum. Süddeutsche Zeitung
Unter Freunden? Sollte der amerikanische Geheimdienst NSA die EU-Vertretungen tatsächlich zum legitimen Angriffsziel erklärt haben, ist das weit mehr als der unfreundliche Akt eines Apparates, der keine Grenzen kennt. FAZ
US-Geheimdienst sah Deutschland als „Angriffsziel“ US-Agenten haben Deutschland und die EU offenbar millionenfach ausspioniert. Nun prüft die Bundesanwaltschaft, ob durch die Überwachung staatsschutzrelevante Delikte verübt wurden. Die Welt
Der Staat schützt unsere Rechte nicht. Fernmeldegeheimnis, informationelle Selbstbestimmung, Mandanten – und Informantenschutz: alles für die Katz, seit klar ist, dass wir rundum überwacht werden. Warum nur tut die Regierung Merkel nichts? Stern
Europa muss ein Zeichen setzen. Anfangs wurde noch beschwichtigt. Jetzt, wo gezielte Abhöraktionen der NSA gegen die EU-Institutionen und die deutsche Bundesregierung bekannt geworden sind, wächst die Empörung. Zeit, dass Europa ein Zeichen setzt. Kölner Stadt-Anzeiger
Flüchtlingsprotest in München
„Eine schwierige und ungewöhnliche Lage“ Nach einem gescheiterten Vermittlungsversuch hat die Polizei das Zeltlager am Münchner Rindermarkt geräumt. Dort wollten Asylbewerber mit einem Hungerstreik ein unbefristetes Aufenthaltsrecht erzwingen. Nach Angaben der Behörden schwebten einige unter ihnen in Lebensgefahr. FAZ
Zwei Welten prallen aufeinander. Auch wenn das Camp der Hungerstreikenden in München geräumt wurde, bleibt das Grundproblem weiter bestehen. Politiker, Polizisten und Bürger dieses reichen Landes haben immer noch keine Regeln für den Umgang mit Menschen gefunden, die in ihrer Not bereit sind, alle Grenzen zu überschreiten. Süddeutsche Zeitung
Radikaler als die Polizei erlaubt. Das Camp hungerstreikender Flüchtlinge wurde mit Gewalt aufgelöst. Die Politik musste so handeln. Doch es bleiben viele Fragen offen Die Zeit
Europa muss Flüchtlinge humaner behandeln. Am frühen Sonntagmorgen wurde das Münchner Camp von Asylbewerbern im Hungerstreik geräumt. Zu Recht, denn Asyl kann man nicht erstreiken. Dennoch muss die Flüchtlingspolitik humaner werden. Tagesspiegel
Die Angst vor dem Präzedenzfall. Der Protest ist beendet, aber das Problem bleibt taz
Die Verzweifelten. Wenn Menschen in Deutschland aus Protest gegen ihre Behandlung den Tod durch Verdursten in Kauf nehmen oder wenn sie sich – wie im vergangenen Jahr in Würzburg – die Münder zunähen, dann läuft etwas fundamental falsch. WAZ
Ägypten
Hunderttausende fordern Rücktritt Mursis. Großdemonstrationen am Jahrestag der Amtseinführung: Mit wehenden Fahnen und lautstarken Sprechchören protestieren Hunderttausende Ägypter gegen ihren Präsidenten Mohammed Mursi. Das Militär ist alarmiert Süddeutsche Zeitung
Kairo fürchtet neue Gewaltausbrüche. Hunderttausende Demonstranten für und gegen den ägyptischen Präsident Mohammed Mursi ziehen durch die Straßen Kairos. Gewaltbereite Schlägertrupps machen ebenfalls mobil. Ägypten hält den Atem an: Schreitet das Militär ein? Spiegel
In Kampfbereitschaft. Gegner und Anhänger von Präsident Mursi rüsten sich für einen heißen ägyptischen Sommer – im Hintergrund mischt das alte Regime kräftig mit FAZ
Ägypten gegen die Muslimbrüder. Präsident Mursis Unterstützer und Gegner stehen sich unversöhnlich gegenüber. Beide Lager kämpfen um ihre Vision von einem besseren Ägypten. Die Zeit
Was hat der Muslimbruder aus dem Land gemacht? Bild
Neuwahlen für Ägypten! Mohammed Mursi regiert das Chaos, seit nunmehr einem Jahr. Die Wirtschaft ist im freien Fall, die Grundnahrungsmittel sind teurer geworden, die Sicherheit der Bürger nicht mehr gewährleistet. Kurzum: Die sozialen Spannungen verschärfen sich. Ägypten findet nur Frieden, wenn der Präsident neu gewählt wird – zur Not unter dem Schutz der Armee. Süddeutsche Zeitung
Sein oder Nichtsein. In Ägypten geht es für beide Lager – die Mursi-Gegner und die Mursi-Anhänger – derzeit um das politische Überleben. Wer aus dieser Krise gestärkt heraus geht, hat im Land künftig politisch das Sagen. Der Verlierer spielt keine Rolle mehr. tagesschau.de
Die Wut des Volkes auf den neuen Pharao. Zehntausende Ägypter haben Präsident Mohammed Mursi am Jahrestag seines Amtsantritts zum Rücktritt aufgefordert, doch der Opposition fehlt es an Alternativen. Mursi betont seine Dialogbereitschaft Die Welt
Die Grenzen der Macht der Straße. Mohammed Mursi, Dilma Roussef, Recep Tayyip Erdogan – sie alle wurden von großen Mehrheiten gewählt. Und doch gehen nun die Massen gegen sie auf die Straße. Wann darf eine Regierung, die demokratisch legitimiert ist, gestürzt werden? Tagesspiegel
Kroatien
Kroatien gehört in die Europäische Union. Am 1. Juli ist die Europäische Union um ein Mitglied reicher: Kroatien. Und das ist auch richtig so. Warum sollte man den Kroaten die Mitgliedschaft verweigern? Wir sollten Kroatien mit einem Lächeln aufnehmen. Willkommen! WAZ
Kroatien – ein Sanierungsfall? Hinter der reichen Adria-Kulisse verstecken sich Korruption, Armut und katastrophale Wirtschaftsdaten. Sorgen, dass die EU mit Kroatien einen neuen Sondierungskandidaten bekommen könnte, sind allerdings wenig begründet. Frankfurter Rundschau
Kroatien ist noch nicht fit für die Europäische Union. Wenn Kroatien am Montag der EU beitritt, dann ist das für die Europäische Union und für Kroatien selbst zu früh. Kroatien ist wunderschön – aber noch nicht reif für die EU. Die Schulden sind enorm, die Arbeitslosigkeit groß. Europa hätte eine Pause von den Erweiterungen nötig. WAZ
Die Uhr tickt wieder. Kroatien tritt am 1. Juli der EU bei taz
Die EU heißt ein neues Problemland willkommen. Kroatien tritt zum 1. Juli der EU bei. Es steckt seit langem in einer Rezession, Bürokratie lähmt die Wirtschaft. Und ihm droht gleich ein Defizitverfahren. Holt sich die EU das nächste Problemkind ins Boot? FAZ
Schuldenkrise
Italiens Staatsbankrott rückt näher. Mit dem weltweiten Zinsanstieg kehrt die Schuldenkrise zurück in der Eurozone. Italien ist durch den Reformstau und eine latente Regierungskrise besonders gefährdet, während EZB-Präsident Mario Draghi von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Wirtschaftswoche
Abschied von Europas Sternen. Europas Politiker haben immer weniger Lust, Brüssel mehr Macht und mehr Zuständigkeiten zu geben. In Zeiten der Dauerkrise regiert europäischer Realismus. Die Gemeinsamkeiten reichen zwar aus für Notoperationen am Währungssystem, für den großen politischen Sprung aber nicht. Süddeutsche Zeitung
Vatikanbank, Irish Bank und noch mehr Halunken. Moralisieren nützt nicht viel. Besser ist es, pfiffig zu regulieren. Deshalb gehören Banken, die kein Geschäftsmodell haben, schleunigst dichtgemacht. Das gilt auch für die Vatikanbank. FAZ
Obama in Südafrika
Obamas Südafrika-Reise hat strategische Bedeutung. Der US-Präsident hat in Afrika bislang kaum Akzente gesetzt. In Südafrika stellt er nun die Verlängerung eines Handelsabkommens in Aussicht. Denn die Bedeutung des afrikanischen Marktes nimmt zu. Die Welt
Obama besucht das falsche Paradies In Südafrika zollt US-Präsident Barack Obama nicht nur dem Lebenswerk Nelson Mandelas Tribut, vor Studenten in Soweto schwärmt er auch von den großartigen Perspektiven des afrikanischen Landes. Doch nur wenige Kilometer entfernt zeigt sich, wie weit weg seine Worte von der südafrikanischen Wirklichkeit sind. Süddeutsche Zeitung
Der unverbindliche Besucher. Der amerikanische Präsident hat die Südafrikaner während seines Besuches nicht zu Jubelstürmen hingerissen. Das lag nicht allein an der Sorge um den mit dem Tod ringenden Nelson Mandela. FAZ
Mandela and Obama. What America’s president might have learned from South Africa’s hero New York Times
… one more thing!!!
150 Jahre Gettysburg Bis heute sind die USA eine unversöhnte Gesellschaft. In den USA jährt sich der Beginn der Schlacht von Gettysburg zum 150. Mal. Präsident Lincoln weihte den Soldatenfriedhof ein. Seine Rede gründete die Nation neu, aber seine Vision bleibt unerfüllt. Tagesspiegel
Leitartikel
Warum die Ägypter Mursi loswerden wollen. Ägypten ist in Aufruhr: Ein Jahr nach dem Amtsantritt von Mohammed Mursi protestieren Tausende gegen den islamistischen Präsidenten. Dessen Bilanz ist katastrophal. Die Lage erinnert an die Revolution gegen Husni Mubarak. Frankfurter Rundschau
Das Recht auf Asyl lässt sich nicht erpressen. So schrecklich das Schicksal der Flüchtlinge in München sein mag – bei der Entscheidung über die Gewährung eines Aufenthaltstitels zählen allein die rechtsstaatlichen Prinzipien der Bundesrepublik. Die Welt
Nur noch kompetent. Die Kultusminister wollen das Abitur in Deutschland vereinheitlichen – und sprechen vom „Kulturwandel“. Doch auch wenn dieses ehrgeizige Projekt gelingt: Unterschiede werden bleiben. FAZ
Ins Auge sehen, das Ende des Hungercamps am Rindermarkt. AZ München
Ende der Weichspüler. Es wird härter in Job und Geschäft. Haben wir die richtigen Mitarbeiter und Werte – oder belügen wir uns beim Spielen im Streichelzoo? Wirtschaftswoche
ALLEIN gegen Amerika: Edward Snowden: HELD UND VERRÄTER Titelgeschichte (Print) Spiegel
Was ist Ihre Lebensversicherung noch wert? Neue Verträge, weniger Zinsen Titelgeschichte (Print) Focus
Neues vom Risikoabbau, schreibt Nouriel Roubini in project Syndicate
In Protest. For the past several weeks, people in countries around the world have been taking to the streets in huge numbers, airing their grievances, working toward change, seeking justice, and venting anger. The Atlantic
No Watergate here. Another Darrell Issa investigation implodes. Washington Post
The student loan debt storm. It’s time to examine the consequences of America’s staggering student loan debt. politico
China’s corporate spying is three-cornered problem. U.S. prosecutors could slap a $4.8 bln fine on a Chinese wind turbine maker accused of stealing code from a U.S. supplier. Such cases are on the rise. Corporate espionage often requires three factors: opportunity, pressure and rationalization. China has them in spades. breakingviews
NSA Accused of Spying on EU. President of the European Parliament demands „Full Clarification“ From the U.S. Wall Street Journal
Takin’ It to the Streets. What’s behind so many popular street revolts in democracies? New York Times
Fake It Till You Make It. The Good News About China’s Knockoff Economy Foreign Affairs