Arbeitsmarktzahlen, Opel und Thierse-Äußerungen zum Supermarkturteil

Arbeitsmarktzahlen, Opel und Thierse-Äußerungen zum Supermarkturteil

Der Arbeitsmarkt wurde von der Krise längst noch nicht voll erfasst, die Zahlen werden weiter steigen. Kurzarbeit kann ein Weg aus der Krise sein – unter gewissen Bedingungen, so die Süddeutsche

Die Arbeitslosenzahl steigt zwar, aber sie liegt sowohl saisonbereinigt als auch unbereinigt immer noch knapp unterhalb des Vorjahresmonats. Bundesarbeitsminister Scholz dürfte tief aufgeatmet haben, als die Zahlen bekannt wurden. Arbeitsmarkt-Marketing wirkt, so die FTD

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar um 63 000 auf 3,552 Millionen gestiegen. Das ist der stärkste Anstieg in einem Februar seit dem Krisenjahr 2005. Gebremst worden sei der Anstieg jedoch durch die starke Nutzung der Kurzarbeit …. Märkische Allgemeine Zeitung

Besteht bis spätestens zum Herbst keine Aussicht auf Besserung, werden wohl vielerorts die Kosten-Nutzen-Rechnungen neu aufgemacht. Auf Dauer lässt sich die betriebswirtschaftliche Logik von der Arbeitsmarktpolitik nicht außer Kraft setzen. meint die FAZ

Zwei Rechtssprüche, die Deutschland aufwühlen. Die uns wütend machen, weil sie zeigen, dass Recht und Gerechtigkeit oft nichts miteinander zu tun haben. meint BILD

„Barbarisches Urteil von asozialer Qualität“, schimpfte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse über die die Entscheidung des Berliner Landesarbeitsgerichtes im Fall der Supermarktkassiererin. Thierses Schelte verursachte einigen Wirbel – Rücktrittsforderungen wurden laut: Ist die Ausdrucksweise des SPD-Politikers angebracht? „´fragt der Weserkurier

Wolfgang Thierse ist übers Ziel hinausgeschossen. Der wortverliebte Feingeist fand in seiner Wut feuilletonistisch-markante Formulierungen, die von Reich-Ranicki stammen könnten. Man muss sich diesen Ausruf der Empörung nur einmal auf der Zunge zergehen lassen, um sofort an den Frankfurter Großkritiker zu denken. Aber hat Thierse deshalb schon Unrecht? so die Passauer Neue Presse

In düsteren Zeiten ist dies ein Zeichen der Hoffnung. Europaweit demonstrieren die Opelaner für ihre Arbeitsplätze und senden eine starke Botschaft wider Fatalismus und Egoismus aus… Frankfurter Rundschau

Leitartikel

Die Koalition hat sich als Retterin von Banken fast berauscht an ihrer Handlungsfähigkeit – und redet nun immer mehr von deren Grenzen. Etwa bei Opel. Süddeutsche Zeitung

Über den besten Weg für Opel lässt sich trefflich streiten. Eines hat hier aber überhaupt nichts verloren: Politik im Ton eines Aufstands der Anständigen, wie ihn Frank-Walter Steinmeier auf einer Großkundgebung in Rüsselsheim angeschlagen hat. Financial Times Deutschland

Jeder blamiert sich so gut er kann. Damit könnte man es bewenden lassen, wäre der Versuch des Ex-Chefs der PleiteBank Hypo Real Estate (HRE), seinen früheren Arbeitgeber auf die Gehaltsnachzahlung von 150 172,03 Euro zu verklagen, nicht weit mehr als eine selbstvergessene Instinktlosigkeit. Der Westen

Die Weltwirtschaftskrise zwingt die Ökonomen dazu, ihren Horizont zu erweitern. Denn die Verwerfungen im Bankensektor, die mittlerweile auch andere Branchen und gar manche Staaten schwer in Mitleidenschaft ziehen, haben eines gezeigt: In der Wirtschaft geht nichts ohne Vertrauen … Die Welt

Unglückliche Familien sind immer auf eine sehr eigene Art unglücklich, so Tolstoi. Das gilt auch für Teile der Europäische Union. Um aber erahnen zu können, welche Reiberein zu Grösserem Auswachsen können, muss man sich immer der Geschichte bewusst sein, sonst geht wenig. meint der Economist

An Obama gibt es viel zu mögen: Krankenversicherung, Transparenz seiner Regierung, ein Ende des Krieges im Irak. Auch das Wirtschafts-Stimulus Gesetz ist OK, aber nicht groß genug, meint Wirtschaftsnobelpreisträger Krugmann in der New York Times