Koalition setzt beim Automausstieg auf Staffelung. Die 17 deutschen Atomkraftwerke bleiben je nach Alter länger am Netz. Ihre Betreiber werden für erneuerbare Energien zur Kasse gebeten. Die Welt
Regierung diskutiert Laufzeitplus von acht bis 14 Jahren. In der Spitzenrunde bei Angela Merkel geht es zur Stunde noch um Details des Atomkompromisses. Es dürfte auf eine nach Reaktoralter differenzierte Laufzeitverlängerung hinauslaufen. Auch bei den Zusatzbelastungen für die Konzerne zeichnen sich erste Details ab. Financial Times Deutschland
Das große Feilschen im Kanzleramt. Showdown in Berlin: Im Kanzleramt ringt die schwarz-gelbe Koalition um eine Einigung im Streit um die Atomenergie, draußen protestieren Hunderte Demonstranten. Es wird nicht nur entschieden, um wie viele Jahre die 17 Meiler länger am Netz bleiben dürfen und wie viele Milliarden die Energiekonzerne berappen müssen – es geht auch darum, welcher Minister als Verlierer nach Hause geht. Süddeutsche Zeitung
Dem „Ablasshandel“ soll ein „heißer Herbst“ folgen. Während im Kanzleramt die Koalition über eine Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken berät, kündigt die Opposition neue Anti-Atomproteste an und eine Klage in Karlsruhe, sollte die Regierung Merkel den Bundesrat umgehen. FAZ
Ein Großkonflikt. So wie es war, kann und darf es nicht bleiben. Das war Bundeskanzlerin Angela Merkels Einsicht. Es war ihr Erkenntnisgewinn im Urlaub. In der Atomdebatte spürt man die Entschlossenheit der Kanzlerin, die Zügel in der Koalition enger anzuziehen. So weit, so gut. WAZ
Verkaufte Sicherheit. Von der Verlängerung der Gnadenfrist für die angeblich überflüssigen Kernkraftwerke werden geradezu wundertätige Wirkungen erwartet. Sie soll Milliarden für den Staatshaushalt, die Energieforschung und umfassende Nachrüstungen abwerfen. Etwas zu viel auf einmal. FAZ
Atom – und ein Ende Wahlkampf 2009. Erinnern Sie sich noch? Angela Merkel klammerte ein Thema nahezu komplett aus: den Streit ums Atom. Bonner General-Anzeiger
Im Interesse des Stromkartells. Die Studie rechnet den Ausbau der Windenergie klein taz
Ein großer Schritt zurück Die Verlängerung der AKW-Laufzeiten bremst die Zukunftsbranchen. Die Jahreszahlen sind willkürlich gegriffen: ein schwarz-gelber Mittelwert, gebildet aus Lobbydruck, staatlichen Finanznöten und Energieideologie. Kölner Stadt-Anzeiger
Sarrazin-Debatte
Sarrazins Popularität zwingt Merkel in Ausländerdebatte. Die Elite der Republik verachtet ihn, aber für viele im Volk sind Sarrazins Thesen nachvollziehbar. Ein prominenter Sozialdemokrat bietet sich sogar als sein Verteidiger an. Die Kanzlerin fühlt sich herausgefordert – und spricht vom „Mulit-Kulti-Traum“. Financial Times Deutschland
Alles andere als ein Märtyrer. Der Fall Thilo Sarrazin wird der SPD unheimlich. Deshalb muss eine Brandmauer her – um Durchgeknallte von Menschenfreunden zu differenzieren Frankfurter Rundschau
„Rassismus und statistische Willkür“ Thilo Sarrazin schlägt nun auch geballte Kritik hochrangiger Ökonomen entgegen. Manfred Schmidt, Chef des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsforschungsinstituts (RWI) und Mitglied des Sachverständigenrates, wirft ihm vor, grundlegende statistische Zusammenhänge zu ignorieren, willkürliche Schlüsse zu ziehen und sich aus „der Mottenkiste der Rassentheorie“ zu bedienen. Handelsblatt
Eliten stehen bei Sarrazin gegen die Bürger. Die Bürger haben ein feines Gespür dafür, ob jemand mundtot gemacht werden soll. Der Fall Sarrazin ist noch nicht zu Ende. Gewinner gibt es bisher keine, Verlierer schon. Tagesspiegel
Sarrazin – und kein Ende Politik enttäuscht – das ist nicht neu, aber das ist seit Thilo Sarrazin wieder ein Thema. Politik enttäuscht nicht nur in Deutschland, Barack Obama weiß davon derzeit ein Lied zu singen. Bonner Genral-Anzeiger
Hilfe gegen die Bundesbank Die Bundesbank will ihren Vorstand S. hinauswerfen, und der frische Bundespräsident soll ihr dabei ein Spießgeselle sein. Berliner Zeitung
Migranten haben Bringschuld – nicht nur in Marxloh. Thilo Sarrazins Thesen zu Genen sind tumber Stuss. Doch sein Buch liefert auch sinnvolle Denkanstöße. Für eine Debatte über Integration, in Duisburg-Marxloh und anderswo WAZ
Nein zum Salonrassismus, die verunsicherte Mittelschicht hegt Sympathien taz
Mehrheit für Abberufung Sarrazins Bis zu seiner Abberufung arbeitet Thilo Sarrazin als Bundesbankvorstand mit besonderer Aufgabe: Bürgerpost beantworten. Laut einer Umfrage könnte Sarrazin mit einer eigenen Partei 18 Prozent der Stimmen gewinnen. Die meisten Deutschen allerdings wollen den Bundesbanker loswerden. manager magazin
Wir sind alle Schlümpfe. Dass Intelligenz nicht vom Himmel fällt, hat die Debatte um Thilo Sarrazins Thesen gezeigt. Aber wo kommt sie dann her? Fest steht: Ein spezifisches Juden-Gen gibt es nicht. Genauso wenig wie ein Deutschen- oder ein Türken-Gen. FAZ
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern Populismus hat inzwischen auch Deutschland eine Chance. Die Volksparteien tragen eine Mitschuld: Weil sie die Sorgen ihrer Mitglieder nicht ernst nehmen und bei dem Streben zur politischen Mitte ihre Ränder verlieren. Süddeutsche Zeitung
Der Bundespräsident gerät in Bedrängnis. Der SPD-Vorsitzende Gabriel warnt Bundespräsident Wulff davor, sich in die Tagespolitik einzumischen. Wie Bundeskanzlerin Merkel sieht er aber die Unabhängigkeit der Bundesbank durch die Umstände des Verfahrens gegen Sarrazin nicht als gefährdet an. FAZ
Feigheit vor dem Wort. Nur in Deutschland macht man sich unmöglich, wenn man das Offensichtliche benennt. Reflexhaft ächtet die liberale Öffentlichkeit Sarrazin, obwohl die Gesellschaft eine faire Auseinandersetzung mit seinen Thesen bräuchte. Gastbeitrag von Klaus von Dohnanyi in der Süddeutschen Zeitung
Alarmstufe Rot Landauf, landab hat ein neues Ringen von Politikern in Deutschland begonnen: Wie positioniert man sich so, dass einem die Sarrazin-Debatte möglichst wenig schadet, am Ende vielleicht sogar nützt? Eins jedenfalls steht fest: Diese Debatte ist keine Eintagsfliege. Bonner General-Anzeiger
Germany’s furious debate on immigration. Sarrazin condemned for ‘undermining reasoned argument’ Financial Times
Konjunktur
Nur nicht blenden lassen. Gute Aussichten? Die Bundesregierung will ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr von 1,4 auf 3 Prozent anheben. Bundesfinanzminister Schäuble warnt währenddessen vor einem Verdrängen der Krise. Noch sei die Gefahr nicht gebannt. Süddeutsche Zeitung
Bloß kein zweiter Abschwung. Positive Konjunkturdaten aus Amerika haben Ängste vor einer zweiten Rezession gedämpft. Mit der deutschen Wirtschaft geht es weiterhin bergauf, wenn auch nun etwas gemäßigter. Es bleibt jedoch die Sorge um Banken und Staatsfinanzen. FAZ
Kachelmann Prozessbeginn
Startschuss für den Prozess des Jahres. Ob Vergewaltigung oder falscher Vorwurf – schon zu Verhandlungsbeginn ist klar: Einen Gewinner in diesem Fall wird es nicht geben Stern
Sex, Lügen und Schuldzuweisungen: Der Moderator steht ab Montag wegen Vergewaltigung vor Gericht. Das dürfte die Schlammschlacht des Jahres werden. Die Welt
Nur eine billige Seifenoper? Von Montag an steht der Wettermoderator Jörg Kachelmann vor Gericht. Kann das noch ein ordentliches Strafverfahren sein oder nicht eher eine Art Justiz-Event oder Seifenoper, in der ein Prominenter am Pranger steht? Kölner-Stadt-Anzeiger
Zweifel in der Justiz. Jörg Kachelmann steht vor Gericht, im Fall Dominik Brunner fällt das Urteil. Zeugen reden, Richter erforschen die Wahrheit. Doch oft bleiben Zweifel. Was bedeutet das? Die Zeit
… one more thing!!!
„Briten-Rabatt hat seine Berechtigung verloren“ Im Gespräch mit dem Handelsblatt macht sich EU-Haushaltskommissar Janusz Lewandowski für ein Ende des Briten-Rabatts und für höhere Forschungsausgaben im Budget der Gemeinschaft zu Lasten der Agrarhilfen stark. In wenigen Wochen legt Lewandowski eine Bestandsaufnahme des EU-Budgets für die Zukunft vor. Eins ist sicher: Das wird für Zoff sorgen. Handelsblatt
Leitartikel
Ein Totalschaden, der Atom-Gipfel im Kanzleramt. Die nötigen Investionen und Steuern wird der Kunde zahlen. AZ München
Auf Messers Schneide. Im Kachelmann-Prozess geht es nicht um Indizien. Entscheidend wird sein, wem die Richter glauben – dem Moderator oder seiner ehemaligen Freundin. Doch egal, wie der Prozess ausgeht: Kachelmann hat in jedem Fall verloren. Süddeutsche Zeitung
Leben schenken. Es gibt in Europa bessere Gesetze zur Organspende als das deutsche. Mit einer Widerspruchsregelung wäre vielen Patienten geholfen, die auf eine Transplantation warten. Frankfurter Rundschau
Das streng geheime Deutschland. Am 3. Oktober feiert Deutschland den 20. Jahrestag seiner Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit. Doch mit der Freiheit der Zeitgeschichtsforschung ist es nicht weit her, wenn es um den Zugang zu Verschlusssachen geht. FAZ (Print)
Neues Deutschland Wirtschaftswoche
Basel III: Stoff für die nächste Krise. Die neuen Eigenkapitalregeln für Banken gelten auch in Schwellenländern, obwohl diese die Finanzkrise nicht verursacht haben. Denn es geht nicht um Bestrafung, sondern um Prävention. Financial Times Deutschland
Sarrazin hat aufgeschreckt Thilo Sarrazin hat eine beispiellose Debatte ausgelöst. Millionen Bürger finden seine – zugespitzte – Kritik an der Zuwanderungspolitik gut. In dieser Lage sollte der Bundespräsident kein „Urteil“ fällen, ohne den „Angeklagten“ vorher anzuhören. Bild
Volksheld Sarrazin – Warum so viele Deutsche einem Provokateur verfallen Titelgeschichte Der Spiegel (Print)
Staatsaffäre Sarrazin Titelgeschichte Focus (Print)
Jenseits des Weißen Hauses Dass Barack Obama in zwei Jahren als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika bestätigt wird, ist fraglich. Aber wer behauptet eigentlich, dass er Präsident bleiben möchte? Die Welt
Afloat on a Chinese tide. China’s economic rise has brought the rest of emerging Asia huge benefits. But the region still needs the West Economist
Right Response to Unemployment Is Smart Stimulus Spending. With unemployment figures still high, Obama appears ready to do something about job creation. But local officials are going to need to make the case for a sufficient stimulus. The Nation
Why God Did Not Create the Universe. There is a sound scientific explanation for the making of our world—no gods required schreibt Stepahn Hawking im Wall Street Journal
Red Star Over Australia The Deal Is Simple. Australia Gets Money, China Gets Australia. How’s that supposed to make a country feel? (Titel) Businessweek