Winterchaos, FDP, Hausärzte, Euro-Krise, Weißrussland

Spardiktat verursacht Winterchaos. Der Effizienzdruck im Transportsektor hat das Chaos im europäischen Bahn-, Luft und Straßenverkehr drastisch verschärft: Zahlreiche Unternehmen kapitulieren vor den Schneemassen. Sie sind auf extremes Wetter kaum vorbereitet, weil das teuer wäre Financial Times Deutschland

Europas Flughäfen kämpfen mit Folgen der Schneemassen. Das Winterwetter hat auch wirtschaftliche Folgen für Europa: In vielen Ländern gab es Flughafenschließungen, Logistik-Konzerne hatten Lieferprobleme. Manche Tankstelle erhielt sogar keinen Sprit mehr. FAZ

Bahn und Fluggesellschaften versagen beim Service. Wenn es in diesem Schneechaos ein flächendeckendes Versagen gibt, dann weniger bei der Technik als bei der Kommunikation und im Service Die Welt

Deutsche Firmen fürchten die Kälte-Kosten. Baufirmen werden nicht rechtzeitig fertig, Spediteure kämpfen gegen massive Verspätungen: Der Eiskalt-Dezember trifft nicht nur Reisende hart, er wirbelt auch die Planungen von Firmen durcheinander, beschert ihnen Extra-Ausgaben in Millionenhöhe. Ein Überblick über die Kosten der Kälte. Spiegel

Winter sorgt für Lieferprobleme. Besonders der Online-Handel ist von schlechten Straßenverhältnissen betroffen Die Welt

Bahnchaos mit Ansage. Ein eher milder Wintereinbruch zwingt die Bahn in die Knie. Schuld ist eine rigorose Sparpolitik, glauben Experten. Wird es kälter, könnte es noch schlimmer werden. Die Zeit

Deutsche Bahn entschuldigt sich bei ihren Kunden! Bild

„Wir sind keinen Winter mehr gewöhnt“
tagesschau.de

Die Grenzen der höheren Gewalt. Reisenden wird im Winter einiges abverlangt, doch sie dürfen auch Forderungen stellen: Was Passagiere und Fahrgäste an Entschädigung erwarten können Süddeutsche Zeitung

FDP

Der Kapitän kämpft um die Brücke. Guido Westerwelle hat den Kampf aufgenommen – in den Gremien seiner Partei und in den Medien. Er stützt sich auf wenige Vertraute und auf die Macht des Faktischen. Es geht dabei nicht nur um den Vorsitz, sondern ums Ganze. FAZ

Unbeliebt, aber unverzichtbar. Nachvollziehbar, dass sich mancher in der FDP von Westerwelle trennen will. Aber ein Putsch vor den Landtagswahlen würde wenig bringen. Die Zeit

Es geht nicht nur um Westerwelle. Wer soll’s denn nun machen? Brüderle vielleicht? Sollte Westerwelle den Parteivorsitz abgeben, bräuchte die FDP nicht nur personellen Ersatz, sondern neue Inhalte. Und für die steht nur einer Stern

Zeit für „Mister X“ Das Drama Guido Westerwelles liegt in einem doppelten „Noch nie“. Mit ihm im Cockpit haben die Liberalen einen Höhenflug hingelegt wie noch nie; bei der Bundestagswahl 2009 brachte es die FDP auf 14,6 Prozent der Stimmen und auf nie da gewesene 93 Mandate im Bundestag. Hannoversche Allgemeine

Warum die FDP auf Brüderle und Lindner setzen sollte. Was kommt nach FDP-Parteichef Guido Westerwelle? Am besten ein Gespann, das die zerstrittenen Parteiflügel der Liberalen wieder zusammenführen kann. Handelsblatt

Westerwelles nächste Karriere. Guido Westerwelle hat die FDP, seien wir gerecht, größer gemacht, als sie es je war. Doch seine Zeit ist um. Stephan-Andreas Casdorff macht sich im „Kontrapunkt“ Gedanken über den weiteren Weg des Außenministers. Tagesspiegel

FDP fahndet nach dem Königsmörder. Nach ihrem Maulwurf sucht die FDP wieder einen Unbekannten: Diesmal einen Herausforderer, der Westerwelle stürzen will. Financial Times Deutschland

Hausärzte

Streit über die Bezahlung der Hausärzte eskaliert. Bayerns Mediziner wehren sich gegen eine Absenkung der Vergütung – und wollen notfalls sogar geschlossen aus dem Kassenarztsystem aussteigen. Ihr Protest findet bundesweit Unterstützer. Sollten die Mediziner ihre Ankündigung in die Tat umsetzen, droht ein Versorgungsnotstand. Handelsblatt

Magengrippe 32,18 Euro: Hausärzte proben den Aufstand AZ München

Streit zwischen Hausärzten und Kassen vor Höhepunkt. Vor der Entscheidung der bayerischen Hausärzte über einen Ausstieg aus dem Kassensystem haben sich die Fronten weiter verhärtet. Auch die Ersatzkassen haben nun ihre Sonderverträge mit den Hausärzten gekündigt. Die Mediziner aber ignorieren weiter alle Warnungen. Nürnberger Zeitung

Kalter Machtkampf zwischen Hausärzten und AOK. Das Tischtuch zwischen Hausärzten und AOK ist zerschnitten. Nachdem die Krankenkasse den Honorarvertrag gekündigt hat, drohen die Mediziner mit Rückgabe ihrer Kassenzulassung. Merkur

Hausärzte pokern um Honorare und Patienten. Die GKV verschärft den Druck auf Bayerns Hausärzte: Beim System-Ausstieg sollen sie alle Patienten und Honorar-Ansprüche verlieren. Die Welt

Euro-Krise

Duell um die Rettungshoheit in der Euro-Krise. Das große Tauziehen um die Stabilisierung der Gemeinschaftswährung hat begonnen. Die Zentralbank will einen noch gigantischeren Rettungsschirm aufspannen. Deutschland gerät unter Druck, sich mit weiteren Milliardensummen zu engagieren. Wirtschaftswoche

Norden koppelt sich von Pleitestaaten im Süden ab.
Aufschwung im Norden, Absturz im Süden: Die Euroländer driften einer Studie zufolge immer weiter auseinander – europäische Einheit sieht anders aus. Die Welt

EZB kritisiert irische Bankenrettung. Der Europäischen Zentralbank ist der Plan Irlands für die Rettung der Banken zu ungenau. Sie fürchtet, große Summen abschreiben zu müssen, sollten Banken Pleite gehen. Die Zeit

Im permanenten Zustand der Erpressung. Nicht nur die Wutbürger, sondern wir alle müssen eine Debatte über den Euro verlangen. Da wird zu viel gelogen und verschwiegen Frankfurter Rundschau

Das neue Euro-System. Für die PIGS-Länder ist die Rückkehr in den europäischen Wechselkurs-Mechanismus II der rettende Ausweg. Der Euro kann als Symbolwährung und Recheneinheit überleben, schreibt Wilhelm Hankel in der Wirtschaftswoche

Wie der Euro zu retten ist. Die Europäische UInion muss Wettbewerbsfähigkeit und Integration voranrtreiben. Nur so stärkt sie den Euro wieder. Aber ohne Transferleistungen geht es auch nicht, schreibt Nouriel Roubini im Handelsblatt

„Die Euro-Krise ist ein Weckruf“ Am Samstag verstarb der ehemalige Notenbanker Tommaso Padoa-Schioppa. In seinem letzten Interview entwickelt er eine Vision für den Euro. Wirtschaftswoche

Euro-zone song is an ode to indecision Wall Street Journal

Weißrussland

„Das Volk hat Besseres verdient“ Die Wahlbeobachter der OSZE haben die Präsidentenwahl in Weißrussland als undemokratisch verurteilt. Staatschef Lukaschenka wurde offiziell mit fast 80 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Demonstranten in Minsk bezeichnet er als „Vandalen“. FAZ

Ein Diktator spielt Demokratie. Weißrusslands Präsident Lukaschenko sucht die Nähe zur EU – und gestattet etwas mehr Freiheit. Doch warum wurde die Wahl wieder manipuliert und Demonstranten verprügelt? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Wahl in „Europas letzter Diktatur“ Süddeutsche Zeitung

Der Diktator hat Weißrussland fest im Griff. Nach der Wahl ist vor der Wahl: Präsident Alexander Lukaschenko bleibt im Amt und sein Land wartet weiterhin auf Demokratie. Die Welt

Prügel nach der Wahl. Die OSZE-Wahlbeobachter hätten nicht von einem „zufriedenstellenden“ Verlauf der Wahl in Weißrussland sprechen dürfen Frankfurter Rundschau

Wladimir Nekljajew – Dichter dran. Bis vor Kurzem verkehrte der weißrussische Schriftsteller Wladimir Nekljajew nur in Intellektuellenzirkeln. Kaum in der Politik, wird er zum Gesicht der Opposition. Financial Times Deutschland

Europas letzter Tyrann. Er zählt Nordkoreas Diktator Kim Jong Il zu seinen Freunden und lässt politische Gegner niederknüppeln: Seit 16 Jahren regiert Alexander Lukaschenko Weißrussland mit harter Hand. EU und Russland dulden den Despoten – weil er für Stabilität sorgt. Spiegel

Armes Weißrussland! Ein wenig Demokratie hat Aleksandr Lukaschenka zum Schein zugelassen. Dass der „letzte Diktator Europas“ die Präsidentenwahl diesmal verlieren würde, hat aber niemand ernsthaft erwartet. Nun zeigt das Regime wieder sein wahres Gesicht. FAZ

Blindheit mit blutigen Folgen. Das Problem aussitzen funktioniert nicht taz

Lukaschenko legt sich mit der EU an. Nach der umstrittenen Wahl zu seinen Gunsten lässt Weißrusslands Diktator Oppositionelle einsperren – und gefährdet damit die Annäherung an den Westen. Das Stigma des „letzten Diktators in Europa“ hängt ihm weiter nach. Handelsblatt

… one more thing!!!

Warum ein Mindestlohn gut ist. Staatliche Lohnuntergrenzen kosten nicht zwangsläufig Jobs, zeigt eine Studie der US-Universität Berkeley. Sie haben noch dazu positive sozialpolitische Effekte. Die Zeit

Leitartikel

Koreanische Nadelstiche. Songun heißt: Militär zuerst. Dieser Maxime folgt das Kim-System im Norden. Allein der Diktator profitiert von der Unruhe, die Südkorea durch Schüsse im Gelben Meer provoziert. Frankfurter Rundschau

Blinde Hoffnung auf Wandel in Weißrussland. Die Bundesregierung ist dem weißrussischen Despoten Lukaschenko weit entgegengekommen. Der erteilt ihr nun eine peinliche Lehre. Die Hoffnung auf einen Minsker Frühling war verfehlt. Financial Times Deutschland

Mutmaßlich die Unwahrheit. Angriff sei die beste Verteidigung, tönen Angriffswillige und Möchtegernsieger. Wer sich seiner Sache weniger sicher ist, übt sich statt im Angriff auf den Gegner in der Vorwärtsverteidigung seines Rufes, seiner Glaubwürdigkeit, seiner Ehrlichkeit. FAZ (Print)

Die Macht des Geldes. Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Das ist gut. Doch nachhaltige Veränderungen geschehen nur, wenn man am großen Rad dreht. Hunderttausende Wohlhabende in den Industrieländern können zu Wohltätern werden – und es lohnt. Die Welt

Geld statt Gebäck. Ein guter Brauch, der keine Vorschriften braucht: Trinkgeld-Regeln zu Weihnachten. AZ München

Cory Booker. Newark’s Mayor has long been considered one of the most promising politicians of his generation. Now, with a $100 million education grant from Facebook, he’s hoping to become one of the most influential. Newsweek

The Dennis Ferguson example. What we might learn from a man who sent California $10,000 to cover jobless aid he got in 1964. Los Angeles Times

2010 in Review. The pall of Lehman Brothers‘ collapse in 2008 is still settling over many Western economies and its citizens. Yet things aren’t all dreary. We’ve tried to take the contradictions of 2010 and show how stories link up, sometimes in unexpected ways Businessweek

When Zombies Win. Free-market fundamentalists have been wrong about everything — yet they now dominate the political scene more thoroughly than ever. Paul Krugmann