Bemerkenswertes Spiel. SPD und Linke könnten in Sachsen-Anhalt zusammen regieren, werden es aber wohl nicht tun. Warum nicht? Weil Die Linke zwei Prozentpunkte mehr einheimste als die SPD. Wäre es umgekehrt, stünden die Zeichen längst auf Rot-Rot. Versteht das da draußen noch jemand? Frankfurter Rundschau
Der Chef-Komplex der SPD. Die Haltung der SPD, nicht als Juniorpartner mit der Linken zu koalieren, ist unklug – ihre Entscheidung für die CDU allerdings richtig Die Zeit
Warum Rot-Rot mal wieder ausfällt. Der linke Spitzenkandidat Wulf Gallert, 47, könnte Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt werden. Wenn sich die SPD dazu durchringen würde, ihn zu wählen. Sie tut es nicht. Und das hat Gründe. Stern
Das große Strampeln. Für Angela Merkel und Guido Westerwelle wird es nach den Verlusten in Sachsen-Anhalt eng. Sie die bösen Geister von Magdeburg vertreiben. Und die Opposition wartet einfach ab AZ München
Der Trost der Nachhaltigkeit. Wenig Positives gibt es dieser Tage zu berichten. Die Regierenden in Bund und Ländern stehen vor großen Herausforderungen. Dazu gilt es, einen Vorrat an Glaubwürdigkeit anzulegen. Die Grünen zeigen gerade, wie es geht Tagesspiegel
Magdeburger Spiel auf Zeit. In Sachsen-Anhalt hat die SPD die Vorzüge der Langsamkeit entdeckt. So schnell werde nichts entschieden, ist zu hören. Dabei hat sie nur eine Wahl, sollte sie Wort halten: die Fortsetzung der Koalition. FAZ
Sorgenkind FDP belastet die Koalition. Der Erfolg bei den Hamburg-Wahlen war offenbar nur ein Strohfeuer. In Sachsen-Anhalt sind die Liberalen kläglich gescheitert. FDP-Chef Westerwelle gerät erneut in Not – und die CDU bangt um Baden-Württemberg. Handelsblatt
Sachsen-Anhalts trügerische Wahlbeteiligung. Man ist erleichtert in Sachsen-Anhalt. Die NPD nicht im Landtag, die Wahlbeteiligung gestiegen. Doch einen Rückgang der Politikverdrossenheit sollte niemand daraus lesen. Die Zeit
Schwarz-Gelb zittert vor dem Sonntag der Wahrheit. Die Wahl in Baden-Württemberg setzt Merkel und Westerwelle unter Druck. Viele halten das Zögern der Regierung beim Libyen-Einsatz für einen schweren Fehler. Die Welt
CDU, was ist das? Freund wie Feind konnten sich bei den Konservativen ca. 50 Jahre darauf verlassen: Westbindung, Geldstabilität, Sicherheit, Kontinuität. Diese Identität ist fast weg. WAZ
Schicksalswahl im Ländle. Die Wahl in Sachsen-Anhalt ist abgehakt. Jetzt schaut alles auf Baden-Württemberg. Was passiert, wenn die CDU um Stefan Mappus verliert? Wird eine neue Volkspartei geboren? Oder gar das Ende von Schwarz-Gelb in Berlin besiegelt? Süddeutsche Zeitung
Libyen-Krise: Deutsche Außenpolitik
Mit leichter Hand gestrichen. Kanzlerin Merkel imitiert in Libyen, was sie Schröder im Fall Irak vorwarf. Sie sucht den Sonderweg und scheut den Militäreinsatz – mit Blick auf die Wähler. Frankfurter Rundschau
Peinliches Angebot. Niemand weiß, ob und wann die militärische Intervention in Libyen zum Sturz Gaddafis führen wird. Die Bundesregierung scheut das Risiko. Und das Angebot Berlins, sich nun als Ausgleich an der Awacs-Mission in Afghanistan zu beteiligen, wirkt geradezu peinlich. FAZ
Deutschland hatte nur schlechte Optionen. Deutschland hat mit seinem Votum zu Libyen im UN-Sicherheitsrat das Verhältnis zu seinen wichtigsten Partnern strapaziert. Doch wer darauf verweist, Deutschland sitze nun unglücklicherweise an der Seite Chinas und Russlands, denkt nicht weit genug. Tagesspiegel
Wer soll Deutschland nur verstehen? Die Bundesregierung nimmt in Libyen Gaddafis Gewaltorgien in Kauf. Ein unverzeihlicher Fehler Stern
Ischinger zweifelt Legitimationsgrundlage an. Während die Luftangriffe auf Libyen weiterlaufen, nimmt die Kritik fortlaufend zu. Nun äußert Wolfgang Ischinger, Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz, grundsätzliche Zweifel an der Mission. Die USA erklären sich. Handelsblatt
Kakophone Führung im Willy-Brandt-Haus. Die SPD-Spitze ist nicht in der Lage, ihre Abgeordneten auf eine einheitliche Linie zu Libyen einzuschwören. Die Absicht, das Thema aus dem Wahlkampf herauszuhalten, weicht der Kalkulation, dass Schwarz-Gelb auf allen Feldern attackiert werden müsse. FAZ
Libyen-Krise: Europäische Außenpolitik
Front gegen Gaddafi bröckelt. Im westlichen Bündnis ist ein Streit über die Luftangriffe auf Libyen ausgebrochen. Der Zwist belastet die laufende Militäraktion zusehends. Financial Times Deutschland
Gaddafi, Profiteur der Koalition der Unwilligen. Nach der Durchsetzung des Flugverbots gibt es keine gemeinsame Zielsetzung der beteiligten Staaten. Jetzt muss das Verhalten der einzelnen Mächte hinterfragt werden. Die Welt
Die Nato hat versagt. Natürlich sind die Motive des französischen Eifers in Libyen dubios. Präsident Sarkozy hat viel gutzumachen. Bei der Kumpelei mit Gaddafi hat sich Paris besonders hervorgetan, um so größer ist jetzt das Bedürfnis, den Schaden durch demonstrative Härte zu reparieren. WAZ
Sarkozys Antrieb. Eine sorgfältige Güterabwägung hat in der Außenpolitik Sarkozys bisher keine Rolle gespielt. In der Sache war die Intervention richtig. Nun aber steht die Staatengemeinschaft vor Fragen, die sich mit Überfalldiplomatie nicht lösen lassen. Tagesspiegel
Einsatz nicht zu Ende gedacht. Soll Gaddafi gestürzt werden? Darüber herrscht Uneinigkeit taz
Libyen
Neue Attacken Gaddafis gegen Rebellen. Die Alliierten nehmen die libyschen Kommandostrukturen ins Visier, doch das Gaddafi-Regime greift weiter Rebellen an. Ein gezielter Angriff auf den Diktator wird ausgeschlossen, einer seiner Söhne soll jedoch ums Leben gekommen sein. Von Dienstag an ist ein französischer Flugzeugträger im Mittelmeer einsatzbereit. FAZ
Verloren in der Wüste. Die libyschen Rebellen sind nicht militärisch trainiert, haben keine Kommandostruktur und nur leichte Waffen. An Motivation mangelt es ihnen hingegen nicht. Der Bürgerkrieg könnte lang und hässlich werden Süddeutsche Zeitung
Libya: Too much, too late politico.com
The challenge of Libya can only get tougher. The instant wavering from the Arab League over the bombing of the Libyan regime was sadly predictable. Telegraph
Libya in its Arab Context Foreign Policy
Libya and Obama’s Doctrine: Leading from the Back Time
A Very Liberal Intervention. A war that’s right out of the Clinton playbook, with many of the same perils. New York Times
Japan
Betreiber Tepco fälschte Reparatur-Protokolle. Über Fukushima steigt wieder dunkler Rauch auf und es wird bekannt: Der Betreiber des Atomkraftwerkes hat Kühlpumpen und Generatoren jahrelang nicht kontrolliert und Wartungsprotokolle gefälscht. Tepco kann noch nicht einmal sagen, ob es wirklich der Tsunami war, der die Notstromaggregate lahmlegte – oder ob das Gerät bereits vorher kaputt war. Süddeutsche Zeitung
Japans große Einsamkeit. Von internationaler Hilfe ist wenig zu sehen taz
Sorgen wegen verseuchter Lebensmittel. Der radioaktive Niederschlag in Japan bereitet den Verbrauchern Sorgen. Die Regierung erwartet zwar keine „unmittelbaren“ Gefahren durch Lebensmittel. Doch die Lieferungen in die Nachbarländer wurden eingestellt. Zudem fehlt es an Testlaboren, um die Nahrung ausreichend zu prüfen. FAZ
Die Lehren von 1755. In jeder Krise steckt eine Chance – das gilt auch für Naturkatastrophen. Wie das geht, haben die Portugiesen nach dem fatalen Erdbeben von 1755 gezeigt. Handelsblatt
Telekom-Rückzug aus USA
Befreiungsschlag. Die Vereinigten Staaten sind für deutsche Unternehmen ein schwieriges Pflaster. Auch die Telekom beendet nun ihr teure Abenteuer. So richtig die Entscheidung für den Ausstieg ist, wirft sie Fragen auf. Und neue Geschäftsfelder und Märkte sind nicht in Sicht. FAZ
Zu klein, um zu bestehen. Die Deutsche Telekom verkauft ihr USA-Geschäft. Ein überfälliger Befreiungsschlag: In den Staaten war das Unternehmen schlicht zu klein. Die Zeit
Für Obermann zählt nur die Rendite. Der Verkauf der US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom verzückt dort wie hier die Märkte. Dass die Telekom damit den Status als Branchenprimus einbüßt, stört niemanden – am wenigsten René Obermann. Handelsblatt
Obermanns globale Rückzugstour. Die Börsen feiern zwar René Obermann für den Verkauf seiner US-Tochter an AT&T. Doch für den Telekom-Chef ist es das Eingeständnis einer schweren Niederlage. Wirtschaftswoche
Die Schrumpfkur. Von den „fünf Bällen“, die die Deutsche Telekom laut Finanzchef Timotheus Höttges in den USA in verschiedenen Verhandlungen „gleichzeitig in der Luft“ hielt, wirft sie den mit der größten bilanziellen Durchschlagskraft. Der Konzern verkauft T-Mobile für einen überraschend hohen Preis an den Wettbewerber AT & T und nutzt den Barmittelzufluss für eine drastische Bilanzverkürzung Börsenzeitung
Telekom-Aktionäre im Freudentaumel. Die Deutsche Telekom verkauft ihre US-Tochter, und die Anleger frohlocken. Sie feiern das Ende des problematischen US-Geschäfts als Erfolg nach vielen frustrierenden Jahren. Aber Achtung: Der Deal könnte am Ende die Qualität der T-Aktie als Dividendenlieferant in Gefahr bringen. manager magazin
„Schiere Größe ist kein Ziel“ Der Vorstand redet den Verkauf von T-Mobile USA schön, die Anleger belohnen ihn an der Börse. Vorerst aber wird der Telekom-Konzern kräftig schrumpfen. Zweifel an der Genehmigung durch die Behörden machen den Deal zudem höchst unsicher. FAZ
Viel Geld versenkt. Spät, aber nicht zu spät korrigiert René Obermann einen Riesenfehler seines Vorgängers. Der Verkauf der Tochter T-Mobile USA ist ein richtiger Schritt – im Gegensatz zu der Entscheidung, was mit dem dabei eingespielten Geld passieren soll. Kölner Stadt-Anzeiger
Rückzug aus teurem Abenteuer. Die Aktionäre waren schon vor zehn Jahren misstrauisch taz
AT&T to Buy Rival in $39 Billion Deal Wall Street Journal
… one more thing!!!
Korruptes Brüssel – Politiker ändern Gesetze für Geld. Undercover-Journalisten lassen EU-Abgeordnete auffliegen, die Gesetze gegen Bares ändern. EU-Politiker Strasser kostete das bereits sein Amt. Die Welt
Leitartikel
Was kostet die Katastrophe? Bei den Bildern der rauchenden Reaktoren von Fukushima herrscht vor allem eins: Unsicherheit. Und die könnte unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen, wirtschaftliche nämlich. Denn die Katastrophe in Japan hat das Zeug dazu, die Weltwirtschaft empfindlich zu treffen Frankfurter Rundschau
Es droht Ungemach Die Landtagswahl in Baden-Württemberg am Sonntag könnte das letzte Kapitel der Ära Merkel und Westerwelle einläuten. Verlieren CDU und FDP dieses Bundesland, dürfte es für die Spitzenleute äußerst ungemütlich werden. Die Welt
Taumeln, nicht fallen, die entscheidende deutsche Wahlwoche. AZ München
Lektion für die Führungsreserve. Die Auswahl der Unionspolitiker, die aufgereiht von links nach rechts am langen Tisch saßen, war der Ausnahmesituation geschuldet: Röttgen, McAllister, Mappus, Seehofer, Frau Merkel, Carstensen und Bouffier. FAZ (Print)
Werdet euch endlich über Libyen einig! Es ist kein schönes Schauspiel, das die verbündeten Mächte am dritten Tag des Kampfes gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi abgeliefert haben: Die Einheit der ersten Stunden scheint dahin Financial Times Deutschland
Zahnloser Tiger! Ein Witz mit vier Buchstaben? Nato!Wir dürfen uns nicht beklagen, wenn die USA die Nato demnächst so behandelt wie sie derzeit agiert: als Operetten-Armee. Bild
The Day the Earth Moved. Japan’s cataclysmic earthquake set off a chain reaction felt round the world (Cover Story) Time
How Dumb Are We? NEWSWEEK gave 1,000 Americans the U.S. Citizenship Test–38 percent failed. The country’s future is imperiled by our ignorance. Newsweek
Europe, learn to live with the dithering. As the US went to war at the weekend, Obama left for Brazil to discuss trade Financial Times
A Chance to Build Again. A proposal to create a bank that would lend out seed money to fix crumbling infrastructure could prevent disaster and put thousands of people back to work. New York Times
Prepare for a European Union Divided in Two Wall Street Journal
The Folly of Protection. The UN authorization of a no-fly zone in Libya gives teeth to the much-heralded “responsibility to protect.“ But the intervention poses legal and ethical dilemmas that will plague policymakers in the weeks and months ahead. Foreign Affairs