Merkel in Vietnam, Konjunktur, Schuldenkise, Anschlagspläne in USA & Israel

Merkel besiegelt Rohstoff-Deal mit Mongolei. Weltweit jagen rohstoffhungrige Schwellenländer wie China und Indien nach Metallen, Öl und Gas. In den kommenden Jahren werden die Ressourcen knapper. Deutschland hat nun einen Plan dagegen entwickelt – mit der Mongolei. Handelsblatt

Kanzlerin mit Trocken-Quark empfangen Bild

Deutsch-Mongolisches Milliarden-Geschäft. Bundeskanzlerin Merkel ist als erste deutsche Regierungschefin in die Mongolei gereist. Dort unterzeichnete sie ein Abkommen, das Deutschland den Zugang zu wertvollen Rohstoffen sichert – den Seltenen Erden. dw-world.de

Arme Menschen, reiches Land. Angela Merkel besucht als erste Bundeskanzlerin die Mongolei. Das Land gehört zu den zehn Ländern mit den reichsten Bodenschätzen. Der Abbau hat gerade erst begonnen. Auch deutsche Firmen wollen dabei sein. Ein Milliarden-Abkommen zur Kohleförderung wurde unterzeichnet. tagesschau.de

In einem Meer von Mopeds. In Saigon ist das Fahrrad das Verkehrsmittel der Wahl, in Hanoi ist es bereits das Moped. Sollte das Land weiter prosperieren, sollen Deutsche bei der Evolution der Fortbewegung mitverdienen. Angela Merkel trägt ihren Teil dazu bei. FAZ

Milliarden Tonnen Geld in der Erde. Kohle, Kupfer, Eisenerz: Die Mongolei, eigentlich ein armes Land, zählt zu den rohstoffreichsten Ländern der Welt. Beim Besuch von Kanzlerin Merkel will Deutschland einen Milliardendeal abschließen. Handelsblatt

Konjunktur

Deutschland steht knapp vor einer Rezession. Die Wirtschaftsforschungsinstitute kritisieren die Politik scharf – und senken nach F.A.Z.-Informationen ihre Wachstumsprognose für 2012 von 2,0 auf 0,8 Prozent FAZ

Angst vor Konjunkturcrash in Deutschland. Das Herbstgutachten sagt für 2012 eine Halbierung des Wachstums in Deutschland voraus. Im vierten Quartal wird die Wirtschaft sogar schrumpfen. Damit sinkt der Spielraum für Steuerentlastungen Financial Times Deutschland

Ökonomen riskieren mit Prognosen ihr Ansehen. Konjunkturprognosen sind in Krisenzeiten eine kühne Angelegenheit. Weil präzise Aussagen unmöglich sind, riskieren Ökonomen ihr Ansehen. Die Welt

Deutschland schrammt an einer Rezession vorbei. Wie kommen die Deutschen durch die Euro-Krise? Wirtschaftsforscher sagen, dass die Bundesrepublik im nächsten Jahr wachsen könnte – aber nur noch leicht. Die Stimmung ist schlecht, viele Unternehmen bangen schon jetzt um ihr Geschäft. Süddeutsche Zeitung

Konjunktur auf der Kippe. Viel zu lange hat die Politik verdrängt, dass Griechenland überschuldet ist. Gerät die Krise außer Kontrolle, droht ein abrupter Einbruch FAZ

China kann uns nicht mehr retten. Dass die letzte Krise so schnell überwunden wurde, lag an Chinas Konjunkturpaketen. Noch mal kann Peking den Westen aber nicht stützen – wegen der Schattenfinanzwirtschaft im Land. Financial Times Deutschland

Schuldenkise

Slowakisches Parlament einigt sich auf Rettungsschirm. Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung: Am Tag nachdem die slowakische Regierung am Nein des Parlaments zum Euro-Rettungsschirm zerbrochen ist, haben sich Regierung und Opposition offenbar doch geeinigt. Im zweiten Anlauf will das Parlament das Euro-Hilfprogramm nun absegnen Süddeutsche Zeitung

Die Euro-Rettung ist in der Hand der Kleinen. Die Slowakei als kleines Land hält den Eurorettungsschirm zeitweise auf. In der Euro-Zone geben die großen Staaten die Richtung vor, alle anderen können aber durch ein Veto blockieren. Investoren verlieren so das Vertrauen in europäische Anleihen und das verstärkt die Finanzkrise Financial Times Deutschland

Was erlauben Slowakei! Die EU ist zuversichtlich, dass auch noch die Slowaken zur „europäischen Vernunft“ gebracht werden können. Der Krise fallen nun auch Helmut Kohls Grundsätze für den Umgang mit kleineren Ländern zum Opfer. FAZ

Die geretteten Euro-Retter. Große Krisen erfordern große Koalitionen. Nun wird Ministerpräsidentin Iveta Radicova die Zustimmung zum Rettungsschirm mit den heimischen Sozialdemokraten durchsetzen. Auf den zweiten Blick ist das weniger undemokratisch als auf den ersten. Kölner Stadt-Anzeiger

Währungsunion in der Zwickmühle. Auch wenn die Slowakei am Schluss aller Voraussicht nach doch ihre Zustimmung geben wird: Das negative Votum der Abgeordneten schreckt die Politik auf, denn die EU steckt in einer Zwickmühle. Wirtschaftswoche

Die Vormundschaft der Starken über die Schwachen. Das Unbehagen der Slowakei, dem erweiterten Euro-Rettungsschirm zuzustimmen, legt die Schwächen in der Architektur der Währungsunion offen. Es mangelt an Führung. Die Welt

Die Vorgruppe aus Brüssel. José Manuel Barroso ist gestern seiner Rolle gerecht geworden – und das ist gar nicht so selbstverständlich. Er hat einerseits die unter den Euro-Regierungen derzeit diskutierten Vorschläge gebündelt und somit das Publikum darauf vorbereitet, was vom EU-Gipfel am 23. Oktober zu erwarten ist. Andererseits hat er der Versuchung widerstanden, mit eigenen oder gar eigenwilligen Vorstößen Irritationen zu provozieren. Börsenzeitung

Viel Zeit können wir nicht mehr kaufen! Interview mit Bundesbank-Präsident Jens Weidmann in der Bild

„Ich glaube nicht an einen Absturz“ Der Weltbank-Präsident Robert Zoellick über die Euro-Krise, die fehlende Vision für die Entwicklung der EU und warum es trotz aller Ängste Grund zur Hoffnung gibt. Wirtschaftswoche

Beistand für die Eurozone Project Syndicate

Was passiert, wenn die Euro-Rettung doch scheitert? Polit-Krimi in der Slowakei, Ärger mit den Finnen, Banken unter Druck: „Welt Online“ beantwortet die wichtigsten Fragen im Kampf um den Erhalt des Euro. Die Welt

Diese Politiker kämpfen gegen die Euro-Rettung. Nicht nur in der Slowakei wehren sich Politiker gegen die Euro-Rettung. Auch in Österreich, Tschechien, Finnland und in Deutschland genießen die Skeptiker großen Zulauf. Wer die Euro-Rebellen sind – und was sie wollen. Handelsblatt

Der revolutionäre nächste Schritt. Staatsfinanzierung und Finanzkapitalismus müssen getrennt werden – nur so verlieren die Banken und Ratingagenturen ihre ungerechtfertigte Macht. Financial Times Deutschland

Iranische Anschlagspläne in USA

Operation Chevrolet. Die iranischen Verschwörer waren wild entschlossen, ein Attentat gegen den saudischen Botschafter in Washington zu verüben. Dabei stimmten sie sich eng mit einem Offizier der Revolutionsgarden in Teheran ab. FAZ

Rückschlag in der Natterngrube. Das geplante Attentat auf einen saudischen Diplomaten in den USA trägt nicht die Handschrift des iranischen Geheimdienstes – doch es gibt genügend Kräfte in Iran, die sich so ein dilettantisches Komplott ausdenken können. Sicher ist: Teheran muss im Kampf gegen Erzfeind Saudi-Arabien einen Rückschlag hinnehmen. Irans Ziel, Amerikaner und Saudis zu entfremden, ist in weite Ferne gerückt Süddeutsche Zeitung

Obama muss Teheran in die Schranken weisen. Eine Eskalation der Spannungen mit der iranischen Regierung ist nicht im Sinne der US-Regierung. Trotzdem muss Präsident Obama reagieren. Die Welt

Warum Obama die Mullahs abstrafen muss. Die Story ist so abenteuerlich, dass sich kaum ein Drehbuchautor darauf einlassen würde. Und doch kann sie die Wiederwahl von Barack Obama gefährden. Wenn Iraner tatsächlich versucht haben, auf amerikanischem Boden den saudi-arabischen Botschafter töten zu lassen, muss der US-Präsident jetzt handeln. Er muss demonstrieren, dass er durchgreifen kann. Das Wort „Dialog“ ist aus Washingtons Maßnahmenkatalog gestrichen. Süddeutsche Zeitung

Iran am Pranger. Welchen Vorteil hätte der international geächtete Iran davon, wenn von ihm bezahlte mexikanische Drogenkartell-Killer auf amerikanischem Boden einen saudischen Top-Diplomaten in die Luft jagen? Die Antwort ist selbst bei Abwägung der verschrobensten Theorien einfach: keinen. WAZ

Eskalationsgefahr am Golf Seit mehr als drei Dekaden ringen die Saudis und Iran um Hegemonie taz

„Man kann Militärschläge der USA nicht ausschließen“ Der iranische Anschlagsplan setzt den US-Präsidenten unter Handlungsdruck, meint Politologe Herfried Münkler. Auch weil Obama als zögerlich und schwach gilt Die Welt

Welche Rolle spielte Mexikos Drogenmafia bei Irans Terror-Plänen? Bild

When Tehran Attacks. Iran’s secretive Qods Force is rogue, but no more so than the regime that directs its actions. Wall Street Journal

The Keystone Iranians. Why such a crude assassination plot? Washington Post

The Charges Against Iran. An alleged murder-for-hire plot is only the latest outrage from Tehran and another reminder of why the U.S. and its allies must use diplomatic and economic sanctions. New York Times

Gefangenenaustausch in Israel

1027 Palästinenser für einen Israeli. Nach mehr als fünf Jahren in der Gewalt der Hamas soll der Soldat Gilad Schalit nach Hause kommen. Dafür zahlt die Regierung Netanjahu einen hohen Preis. FAZ

Israelischer Soldat bald frei. Fünf Jahre war Gilad Schalit eine Geisel der radikalislamistischen Hamas. Jetzt kommt er frei. Als Gegenleistung entlässt Israel mehr als tausend Gefangene aus der Haft. Malte Lehming fragt, ob der Preis zu hoch ist Tagesspiegel

Kluger Handel eines Hardliners. Die fünf Jahre währende Gefangenschaft des Soldaten Gilad Schalit symbolisierte bisher Ohnmacht und Entschlusslosigkeit der israelischen Regierung. Premier Netanjahu, der so gern Israels starker Mann wäre, gibt nun der Hamas nach – und gewinnt dadurch mehr als das Leben des Soldaten Schalit. Süddeutsche Zeitung

Entführter Soldat kommt nach fünf Jahren frei Bild

Israels verlorener Sohn. Vor fünfeinhalb Jahren wurde Gilad Schalit in den Gaza-Streifen verschleppt. Weder Diplomatie noch Bomben konnten seine Freilassung erzwingen. Nun scheint das Ende des Martyriums zu nahen. Stern

Ein symbolischer Triumph. Der israelische Soldat Gilad Schalit kommt frei, nach mehr als fünf Jahren Geiselhaft. Im Gegenzug lässt Israel sogar verurteilte Mörder laufen. Doch der Preis für den Austausch ist, trotz allem, nicht zu hoch. Kölner Stadt-Anzeiger

Zwei strahlende Sieger. Netanjahu hat die Hamas gestärkt und Präsident Abbas geschwächt taz

Im Fall Schalit zählt für Israel vor allem die Moral. Israel sendet mit seinem hohen Einsatz für die Freilassung Gilad Schalits eine klare Botschaft: Der jüdische Staat gibt keinen einzigen seiner Soldaten auf. Die Welt

Ein Deutscher zwischen den Fronten. Die Grundlagen des Deals legte ein Deutscher: Gerhard Conrad, Chef des BND-Leitungsstabs, vermittelte bis zuletzt zwischen Hamas und israelischer Regierung. FAZ

Israels Deal, Ägyptens Einfluss. Erst der Umbruch in Ägypten hat Schalits Befreiung möglich gemacht. Für Palästinenserpräsident Abbas ist Israels Deal mit Hamas indes ein schwerer Schlag. Die Zeit

… one more thing!!!

Trend zum stummen Frühling. Die Landwirtschaft in Europa soll grüner und gerechter werden. Das will EU-Agrarkommissar Ciolos jedenfalls. Erreicht hat er bisher jedoch wenig Frankfurter Rundschau

Leitartikel

Angebot und Nachfrage. Der Austausch von einem Israeli gegen 1.029 Palästinenser ist nicht der Anfang von Gesprächen – er soll sie ersetzen. Netanjahu gewinnt Zeit, auch für den Siedlungsbau. Frankfurter Rundschau

Jenseits von Klassenkampf. Pragmatik statt Ideologie, konkrete Problemlösungen statt linker Linientreue: Die IG Metall hat sich gründlich modernisiert. Zum eigenen Vorteil: Der größten deutsche Gewerkschaft laufen wieder mehr Mitglieder zu Die Welt

Es gibt noch Hoffnung. Das Herbstgutachten wird keine guten Zahlen verkünden: Das Wachstum wird klein ausfallen, im vierten Quartal wird die Wirtschaft gar schrumpfen. Trotzdem wird die Prognose als Botschaft helfen. Financial Times Deutschland

Mehr Augenmaß, bitte! Der Fluglotsen-Streik ist vom Tisch! Gut, dass sich beide Seiten im härtesten Tarifkonflikt in der Geschichte der Flugsicherung geeinigt haben! Bild

Eine weltpolitische Räuberpistole. Der iranische Attentatsplan klingt zu phantastisch, als dass er erfunden sein könnte. Die Amerikaner wollen mit seiner Veröffentlichung auch Russland und China unter Druck setzen, ihre Hilfestellung für ein Terrorregime aufzugeben. FAZ

Ein Geburtsfehler, das Nein der Slowaken. AZ München

Gute Mütter, schlechte Mütter. Extra-Geld dafür, dass ein Bürger ein Angebot des Staates ausschlagen will: Mit dieser Idee wird die CSU das althergebrachte Familienmodell auch nicht retten. Tagesspiegel

Don’t boot out tomorrow’s Nobels. Students from India and China are finding it harder to stay in the US Financial Times

Rebellious echoes. The Occupy Wall Street protesters may not know much about Coxey’s Army. But like the current demonstrations, Jacob Coxey’s 1894 March on Washington occurred after a period of economic turmoil that increased inequality and followed a crash of the financial system. Mr. Coxey failed, but his demands of stimulus spending and printing money became the standard response to recessions Reuters Breakingviews

A Path through Europe’s Minefield. Eurozone leaders‘ next move will have fateful consequences, either calming the markets or driving them to new extremes. All agree that Greece needs an orderly restructuring, but, when it comes to the banks, the eurozone’s leaders are contemplating some inappropriate steps schreibt George Soros im Project Syndicate

Is This the End of the Beginning for the Euro Crisis? Wall Street Journal

Learning to love the renminbi. There are many things the US can do to raise productivity and address inequality, but messing with China’s currency is not one of them. Business Spectator

Tea Party loses, again. Power still lies with the Washington elite. Washington Post

No Jobs Bill, and No Ideas. Senate Republicans’ unanimous decision to kill President Obama’s jobs bill was a breathtaking act of economic vandalism, but they offer no plan of their own. New York Times

Why Occupy Wall Street is Not the Tea Party of the Left. Unlike other movements, the rallies across the United States have no distinct constituency, put forward few policy proposals, and have a shifting configuration of supporters. They are something new. These are „we are here“ protests. Foreign Affairs