Wahl in Frankreich, FDP, Holland & Schuldenkrise

Hollande knapp vor Sarkozy – Marine Le Pen überraschend stark. Der Sozialist Hollande hat die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich vor Amtsinhaber Sarkozy gewonnen: Die endgültige Entscheidung fällt jedoch erst in der Stichwahl in zwei Wochen. Überraschend stark war die rechtsextreme Kandidatin Marine Le Pen mit rund 20 Prozent. FAZ

Frankreich rechnet mit Sarkozy ab. Er wollte so viel und brachte so wenig. Nicolas Sarkozy hat die Franzosen bitter enttäuscht. Statt des Reformers erlebten sie einen flatterhaften Emporkömmling, der sein Handeln allein an der Macht ausrichtete. Dafür bekommt er nun die Quittung. Zur Freude der rechtsextremen Anti-Europäerin Marine Le Pen – und des Wahlsiegers François Hollande. Er ist für viele Franzosen nur das kleinere Übel. Süddeutsche Zeitung

Die Wutwahl. Der Ausgang des ersten Wahlgangs in Frankreichs ist ein Signal des Protests. Die Franzosen sind frustriert über den Zustand des Landes und wütend auf ihren Staatschef Nicolas Sarkozy. Das Heer der Enttäuschten muss François Hollande nun im zweiten Wahlgang für sich gewinnen. Spiegel

Wahl wird zur Demütigung für Sarkozy. Die Wahl in Frankreich wird zum Referendum gegen Präsident Nicolas Sarkozy. Im ersten Wahlgang erhält der Amtsinhaber 26,6 Prozent der Stimmen und unterliegt damit seinem sozialistischen Herausforderer Francois Hollande. Financial Times Deutschland

Sarkozy angezählt – der Präsident ist nur noch Herausforderer. Francois Hollande hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich gewonnen. Das ist zwar bis zur Stichwahl nur ein Etappensieg – kommt aber für Nicolas Sarkozy einem K.o.-Schlag gleich. Aus dem Kopf-an-Kopf-Rennen ist ein Wettkampf mit vertauschten Rollen geworden WAZ

Schlechte Nachrichten für Europa. Im französischen Präsidentschaftswahlkampf ziehen Nicolas Sarkozy und François Hollande in die zweite Runde ein. Der Sieg für Hollande in der ersten Runde ist deutlich – aber nicht nur deshalb muss sich Europa Sorgen machen. Wirtschaftswoche

Hollande ist jetzt der Favorit. Noch nie in der V. Republik hat ein amtierender Präsident im ersten Wahlgang nur Platz zwei erreicht. Dies und das Abschneiden der anderen Linksparteien machen François Hollande zum Favoriten der Stichwahl. Kölner Stadt-Anzeiger

Stark am Rand. Fast 20 Prozent für die rechtsextreme Front National. Das ist die eigentliche Nachricht des ersten Wahlgangs in Frankreich. Sozialist François Hollande (Bild) kann sich in seiner Favoritenrolle bestätigt fühlen. Noch ist die Wahl aber nicht gelaufen. Tagesspiegel

Sarkozy soll Schuld an Erfolg von Le Pen sein. In Paris stehen die Zeichen auf Machtwechsel. Die erste Runde der Präsidentenwahl in Frankreich hat der Sozialist Hollande vor Amtsinhaber Sarkozy gewonnen, die Überraschung ist jedoch Le Pen Die Welt

Frankreich vor dem Realitätsschock. Der Druck der internationalen Investoren auf Frankreich ist enorm. Jahrzehntelang hat das Land über seine Verhältnisse gelebt. Doch der Blick auf das Wahlprogramm des sozialistischen Herausforderers Hollande stimmt skeptisch. Die Bilanz von Nicolas Sarkozy freilich ebenso. FAZ

Sarkozy, Hollande Advance in French Presidential Poll Wall Street Journal

FDP-Parteitag

Im Sinkflug Kurs halten. Philipp Rösler ist eigentlich ein Mann der leisen Töne. Nun sah er sich zum Frontalangriff auf alle anderen Parteien gezwungen, um die Existenz seiner FDP zu rechtfertigen. Es wurde kein Erfolg. FAZ

Rösler auf Abruf. Auf dem Parteitag hielt Philipp Rösler eine enttäuschende Rede. Er erreichte seine Partei nicht – und nichts spricht dafür, dass ihm dies je noch einmal gelingen wird. Die Prophezeiungen, dass der FDP-Chef bald abtreten müsse, könnten schon bald eintreten Süddeutsche Zeitung

Rösler und die Freiheit der Andersdenkenden. Drei Redner, drei Konzepte – die FDP will nicht mehr eindimensional sein. Ein mühsam kämpfender Bundesvorsitzender, ein Leitwolf und ein aufstrebender Nachfolger präsentierten ihre Vorstellungen von einer Freiheitspartei Wirtschaftswoche

Liberale feiern ihren Erwecker Brüderle. FDP-Fraktionschef Brüderle wärmt beim Parteitag den Liberalen die Seele – ausgerechnet mit einer Rede im aggressiven Stil Guido Westerwelles. Die Freidemokraten seien keine „Wegducker, Warmduscher und Weggucker“, rief er. Parteichef Rösler konnte kaum mithalten Spiegel

Brüderle muss den Neubeginn organisieren. Der Mann trifft den Ton, der Mann ist ein überzeugter Liberaler, der Mann kann die Partei zusammenhalten. Der Parteitag der Liberalen hat gezeigt: Rainer Brüderle ist der Mann der Stunde in der FDP. Tagesspiegel

Abgerechnet wird im Mai. FDP-Parteichef Philipp Rösler hat die Castingshow in Karlsruhe verloren, der neue Schlüsselbegriff „Wachstum“ zieht nicht. Trotzdem herrschte zwischendurch Karnevalsstimmung – dank Rainer Brüderle stern

FDP ringt um Strategie gegen die Piraten. Die Liberalen suchen auf ihrem Parteitag händeringend nach Auswegen aus dem Umfragetief. Ein neues Grundsatzprogramm und ein frisches Feindbild sollen die Wende bringen: Beim Thema Internet arbeitet sich die FDP an den Piraten ab Financial Times Deutschland

13 Thesen sollen die FDP retten Bild

Die FDP muss ihre Rhetorik erwärmen. Das neue Programm der Liberalen hat das Potenzial, mehr Wähler anzusprechen. Die Parteispitze muss aber erst ihre Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen. Die Zeit

Hilfe, holt mich hier raus! Röslers Parteitagsauftritt war eine Aufforderung, ihn zu entlassen taz

Der Rösler-Effekt bleibt aus. Ob Philipp Rösler bei der Operation FDP-Rettung noch eine große Hilfe ist? Beim Karlsruher Parteitag hat er mit einer kämpferischen Rede versucht, der Basis Mut zu machen. Doch den Saal brachte ein Anderer zum Beben. Handelsblatt

FDP nimmt den Abbau des Soli in den Blick. Die FDP erhöht den Druck auf den Koalitionspartner, den Solidaritätszuschlag zu kappen, wenn die Steuersenkung zur Entschärfung der kalten Progression an den Bundesländern scheitern sollte. FAZ

Marodierender Kubicki verkörpert Elend der FDP. Die FDP findet nicht mehr die Kraft, opportunistische Quertreiber wie Wolfgang Kubicki in die Schranken zu weisen. Mit Linkspopulismus verlieren die Liberalen ihren letzten Rest an Glaubwürdigkeit. Welt

Die Liberalen wollen die Mitte neu erobern. Ab in die Mitte, so könnte der Slogan der FDP lauten. Mit letzter Kraft ermuntern die Führungskräfte die Basis zu engagierten Wahlkämpfen. Ein neues Grundsatzprogramm soll die Zukunft sichern – falls es denn eine gibt. Handelsblatt

Niederlande

Niederlande sind das nächste Opfer der Euro-Krise. Die Regierung in Den Haag kann sich nicht auf Einsparungen einigen. Rechtspopulist Wilders ließ die Zusammenarbeit platzen. In der Wirtschaftskrise droht dem Land nun auch eine politische Krise Die Welt

Ein stabiler Partner geht verloren. Auf Geert Wilders ist kein Verlass, so viel war klar – auch denen, die eine Koalition mit seiner Freiheitspartei bildeten. Nun ist die Regierung zerbrochen, und manch einer froh darüber, den Rechtspopulisten los zu sein. Doch jetzt ist die Lage des einst stabilen Landes prekär. Süddeutsche Zeitung

Schiff im Hafen versenkt. Der Rechtspopulist Wilders lässt die holländische Regierung scheitern: Er gibt vor, die Bevölkerung gegen ein „Spardiktat“ der EU zu verteidigen. FAZ

Ohne Pluralität gibt es keine Politik. Orbán, Wilders & Co.: Die Populisten in Europa glauben, sie allein begriffen den wahren Wählerwillen. Damit gefährden sie die Demokratie. Die Zeit

The Dutch Collapse Wall Street Journal

Schuldenkrise

G20 verdoppeln Schlagkraft des IWF. Der internationale Währungsfonds erhält mehr Mittel zur Bekämpfung der Schuldenkrise. An dem zweiten Rettungsschirm beteiligen sich auch die Schwellenländer. Die Europäische Union zeigt sich erleichtert. Handelsblatt

Der Washington-Moment. Was passiert, wenn sich die Wirtschaftskrise weiter verschärft? Vorsorglich mobilisiert der Internationale Währungsfonds 430 Milliarden Dollar. USA und Kanada machen zwar nicht mit, dafür könnten sich einige Schwellenländer beteiligen. Allerdings wollen sie etwas dafür haben Süddeutsche Zeitung

Bald bleibt für Europa nur noch der Katzentisch. Nicht erst seit der Euro-Krise verliert Europa international stetig an Einfluss. Ohne harte Strukturreformen und ein geeintes Auftreten werden wir uns gegen Indien und China nicht behaupten können. Die Welt

Der IWF in Deckung. Man kann den Mitgliedsstaaten des Internationalen Währungsfonds nur empfehlen, in Deckung zu gehen. Wer dem Fonds immer mehr Geld in die Hand gibt, darf sich nicht wundern, wenn er immer mehr bedürftige Krisenländer entdeckt. FAZ

Der IMF auf dem falschen Weg. Brandmauern lösen die Probleme der klammen europäischen Staaten nicht NZZ

Der 400-Millionen-Euro-Mythos. Viele Griechen glauben, dass Deutschland an den Rettungspaketen für ihr Land gut verdient – und im Wahlkampf werden sie von Politikern darin bestärkt. FAZ

Das undurchschaubare Dickicht der EU-Verträge. Der ESM und Fiskalpakt basieren auf äußert komplizierten Vertragswerken. Mit ihrer Zustimmung zu solch undurchsichtigen Verträgen entmündigen sich die Parlamentarier selbst. Dies muss ein Ende haben. Von Peter Danckert Die Welt

… one more thing!!!

Das lukrative Firmenimperium der Toten Hosen. In den 30 Jahren ihres Bestehens hat Deutschlands erfolgreichste Punk-Gruppe ein Minifirmenimperium aufgebaut, das die Marke nach allen Regeln der Betriebswirtschaft auf eigene Rechnung ausschlachtet. Wirtschaftswoche

Leitartikel

Brutale Abwahl. Die französische Präsidentschaftswahl hat schon nach dem ersten Wahlgang Geschichte geschrieben. Sie zeigt, dass die Franzosen ihren Staatschef um jeden Preis loswerden wollen – unabhängig davon, wer ihm nachfolgt Financial Times Deutschland

Vorteil Hollande. Will Sarkozy in der Stichwahl noch gewinnen, müsste er die Stimmen der Rechtsextremen und der Mitte zugleich gewinnen – das wäre allerdings ein unerhörtes Kunststück der politischen Arithmetik FAZ

Reise zum Club Med. Sie sollten Ihren Sommerurlaub am Mittelmeer verbringen – und schon mal im Club Med die Mediterranisierung der Wirtschaft üben Wirtschaftswoche

Borussia Dortmund: Wir sind Fußball. Hinter dem Erfolg von Borussia Dortmund stecken knallharte Kalkulation, eine aufs Ganze gehende Leidenschaft und sturer Pragmatismus. Frankfurter Rundschau

Auf Bestellung. Die wichtigen Fragen lässt Seehofer erst gar nicht stellen, die Tricks der CSU. AZ München

Avanti Dilettanti. Wie die Piraten Politik versuchen Titelgeschichte Spiegel (Print)

Mehr Geld im Alter: Renten-Revolution. Was jetzt passieren wird und wie Sie profitieren Titelgeschichte Focus (Print)

Die gute alte Steuermagie project syndicate

Round one to Hollande. FRENCH voters have today put François Hollande, the Socialist candidate, firmly in the lead in the first round of the country’s presidential election. Economist

The rise of Europe’s austerity foes. Between the collapse of the Dutch coalition government and early success of French presidential candidate François Hollande, support for Germany’s austerity pact is thinning. Business Spectator

The SEC: Outmanned, Outgunned, and On a Roll (Cover Story) Businessweek

Deepwater Horizon’s fierce lessons. Two years since the disaster there is still substantial work that lies ahead. politico

Joel Kotkin: The Great California Exodus. A leading U.S. demographer and ‚Truman Democrat‘ talks about what is driving the middle class out of the Golden State. Wall Street Journal

Independent and Principled? Behind the Cato Myth. The battle between the Cato Institute and the Koch brothers for control over the conservative think tank has further entrenched the risible notion that the group regularly defies the Republican party line. The Nation

The Walmart Bribery Scandal: What’s Next? Kickbacks to Mexican officials could have severe consequences The Atlantic

Down With Everything. Has America gone from a system designed to prevent anyone in government from amassing too much power to a system in which no one can get enough power to do anything? New York Times

Cairo’s Candidate Shuffle. Who Can And Can’t Be Egypt’s Next President. The disqualification of ten candidates from Egypt’s presidential election has not fundamentally changed the nature of the race. As before, voters are facing a decision about the scope and nature of Egypt’s coming transformation. And there are still candidates representing almost every position. Foreign Affairs