1. Mai, NRW, Ukraine, Frankreich, Schuldenkrise & US-Wahlkampf

Mindestlohn Merkel buhlt um Stimmen der Arbeiter. Pünktlich zum 1. Mai trommelt die Kanzlerin für den Mindestlohn – gegen den Willen der Liberalen. Damit riskiert sie vor wichtigen Wahlen einen weiteren Konflikt in der Koalition. Financial Times Deutschland

„Arbeit ist keine Ware“ Im gegenwärtigen Wachstumsmodell gilt Arbeit lediglich als Kostenfaktor, dieser muss so gering wie möglich gehalten werden, um maximalen Gewinn zu erzielen. Das Kapital hat die Oberhand gewonnen. Die Zukunft aber sollte einem Modell gehören, das seinen Erfolg an der Schaffung guter, qualitativ hochwertiger, menschenwürdiger Arbeit bemisst. Gastbeitrag des ILO-Generaldirektors Juan Somavía in Süddeutsche Zeitung

„Arbeit gibt den Menschen Würde“ Stuttgarter Zeitung

Zeitarbeit ist eine Chance für die Ausgegrenzten Der Beschäftigungsrekord in Deutschland ist das Ergebnis wichtiger Arbeitsmarktreformen. Entgegen aller Zerrbilder trägt auch die Zeitarbeit als Einstiegsmöglichkeit für Dauererwerbslose dazu bei. Die Welt

Gewerkschaften kritisieren „gierige Eliten“ Auf ihren Mai-Demonstrationen kämpfen die Gewerkschaften nicht nur für einen Mindestlohn in Deutschland. Sondern auch gegen die Sparpakete in Europa. FAZ

Respekt, Kollegen. Die Gewerkschaften treten wieder selbstbewusst auf – das ist gut für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Zeit

Geld und Solidarität für Europa. Am 1. Mai werden die Gewerkschaften gerechte Löhne und soziale Sicherheit fordern. Die muss es aber nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa geben. Und nach den feierlichen Tönen am Tag der Arbeit wird eine Art europäischer Super-Gewerkschaft entstehen. Tagesspiegel

Der unheimliche Macht der IG Metall. Berthold Huber hat seine Organisation in einen straff organisierten Arbeitnehmer-Konzern verwandelt – mit prall gefüllten Streikkassen und einer enormen Machtfülle. Wie arbeitet die IG Metall? Und was bedeutet ihr wachsender Einfluss für die Wirtschaft? Ein Bericht aus dem Innenleben der weltgrößten Gewerkschaft. Wirtschaftswoche

Die Arbeiterklassen. Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie wird es ernst. Dabei zeigen die Kundgebungen zum Tag der Arbeit: Besser als in Deutschland kann es den Beschäftigten dieser Branche kaum gehen. Ganz anders sieht es nämlich für die Arbeitnehmer zweiter Klasse in der Gesundheitsbranche und der Zeitarbeit aus – ganz zu schweigen von den Nachbarländern. Süddeutsche Zeitung

Gleichgewichtsstörungen. Auch die Finanzkrise hat die neoliberale Bewegung nicht stoppen können. Wir müssen die soziale Marktwirtschaft mit neuem Leben füllen, schreibt Peer Steinbrück in Die Zeit

NRW- Wahlkampf

Landesmutter gegen Musterschüler. Zum Höhepunkt des NRW-Wahlkampfs zeigen Hannelore Kraft und Norbert Röttgen Nerven. Im Fernseh-Rededuell verlieren sie sich im Klein-Klein. Sinnbild eines Wahlkampfes, dem es an packenden Ideen fehlt. Handelsblatt

Eine Stunde Sendezeit vergeudet. Es sollte ein Kräftemessen sein vor der Wahl in NRW. Doch das TV-Duell zwischen SPD-Landesmutti Hannelore Kraft und CDU-Herausforderer Norbert Röttgen kannte nur einen Verlierer – den Zuschauer. Stern

Qualen mit Zahlen. Nordrhein-Westfalen sucht den Supersparer: Im Fernsehduell zwischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Herausforderer Röttgen verheddern sich beide in einer Fachsimpelei über Finanzfragen. Für den CDU-Politiker könnte sich das rächen. Spiegel

Landesmutter Kraft besteht gegen offensiven Röttgen. Wer ist der Sieger des TV-Duells in NRW? SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gelingt es, ihren Landesmutter-Bonus voll auszuspielen. Inhaltlich kommt sie nicht aus der Defensive. Ihr CDU-Herausforderer Norbert Röttgen attackiert und korrigiert sie ausdauernd, macht dabei aber auch vor den Moderatoren nicht Halt. Ein Landesvater? So sicherlich nicht. Süddeutsche Zeitung

Die Entdeckung der Themen. Krippenausbau, Sozialpolitik, Landeshaushalt: In ihrem Fernsehduell beharkten sich Hannelore Kraft und Herausforderer Norbert Röttgen nach Kräften – einen klaren Sieger hatte die Veranstaltung trotzdem nicht. FAZ

Zahlenkampf für Eingeweihte. Im TV-Duell Hannelore Kraft gegen Norbert Röttgen verlor sich der CDU-Herausforderer in Details. Am Ende könnte der Stil die NRW-Wahl entscheiden Die Zeit

Kraft gegen Röttgen: Ein Duell ohne Sieger Hamburger Abendblatt

Schlaumeier auf Augenhöhe. Das TV-Duell zwischen Hannelore Kraft und Norbert Röttgen hat keinen klaren Sieger hervorgebracht. Beide Lager reklamierten anschließend für sich, den besseren Auftritt absolviert zu haben. In den Medien gehen die Urteile auseinander. Rheinische Post

Ukraine

Ein Boykott gegen die EM ist das falsche Signal. Wie die Regierung in der Ukraine mit ihrer politischen Opposition umgeht, muss deutlich kritisiert werden. Doch ein Boykott der Fußball-EM würde mehr Schaden anrichten, als er nutzen kann. Die Welt

Warum der Flashmob gegen die Ukraine sein Ziel verfehlt. Ein möglicher EM-Boykott erregt die Republik. Doch egal, ob Boykott oder Sanktionen: Wer auf andere Länder Einfluss nehmen will, der sollte sich vorher gut überlegen, was am Ende ein realistisches Ziel sein könnte. Der Boykott-Flashmob gegen die Ukraine jedenfalls hat die Fronten verhärtet. Süddeutsche Zeitung

Boykotte sind nichts Wert! Durch einen EM-Boykott in der Ukraine würde sich die Situation von Julia Timoschenko nicht ändern. Der Boykott wäre wertlos, weil er niemandem wirklich weh täte Stern

Auch Platini muss Flagge zeigen. Zum Thema Ukraine waren viele Diskussionsbeiträge der vergangenen Tage sinnvoll, ob von Bayern-Präsident Hoeneß oder im DFB. Doch der europäische Verband Uefa gibt ein weit schlechteres Bild ab FAZ

Ist die EM in der Ukraine überhaupt noch sicher? Bild

In Polen wundert man sich über die Deutschen. Während in Deutschland über einen Boykott der Fußball-EM in der Ukraine gestritten wird, glaubt Mitveranstalter Polen den Trend zu erkennen, „ohne Sinn und Verstand auf die Ukraine einzudreschen“. Die Welt

Reine Symbolpolitik. Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Es scheint ein regelrechter Wettbewerb darüber entbrannt zu sein, welcher Politiker – egal ob in der ersten Reihe oder als Hinterbänkler heimisch – sich am schärfsten von der Ukraine als Co-Ausrichter der Fußball-EM distanziert. WAZ

Deppen aus dem Bundestag. Wer die EM nach Deutschland verlegen will, hat einen Sparren taz

Frankreich

Große Gesten und harte Tiefschläge. In Frankreich hat ein letztes großes Schaulaufen vor der Stichwahl zum Präsidenten stattgefunden. Sarkozy gab sich kämpferisch, Hollande zog sich bewusst zurück FAZ

Attacke bei exakt 20,5 Grad. Dramaturgischer Höhepunkt einer langen, harten und brutalen Präsidentschaftskampagne: Das TV-Duell gegen François Hollande ist Nicolas Sarkozys letzte Chance, den Vorsprung des Herausforderers vor der Stichwahl einzuholen. Die letzten Vorbereitungen sind getroffen – sogar die Raumtemperatur wurde bis ins Detail festgelegt. Doch selbst ein Punktsieg beim TV-Duell dürfte den Präsidenten nicht mehr in Front bringen. Er muss auf einen K.-o.-Schlag setzen. Dem Niveau der Debatte wird das kaum guttun. Süddeutsche Zeitung

Frankreich wird ein unbequemer Partner. Der Mehrheit der Franzosen bereitet „Europa“ Unbehagen. Jeder dritte Wahlberechtigte stimmte für eine extreme Partei. Der Wunsch nach einer Rückkehr zur heimeligen Mitterand-Ära ist groß. FAZ

Le Pen rächt sich an Sarkozy. Ist Sarkozy noch zu retten? Die Führerin der Rechtsxtremen, Marine Le Pen, will den Noch-Präsidenten nicht unterstützen, setzt beim zweiten Wahlgang auf Enthaltung. So will sie den Front National zur neuen, konservativen Sammelbewegung in Frankreich aufbauen. Spiegel

Sarkozy und der 1. Mai. Sarkozy bemüht sich um die Sympathisanten des Front National taz

Schuldenkrise

Euro-Länder setzen auf Wachstum. Sparen um jeden Preis – dieses Rezept scheint überholt. Wachstum ist die neue Wunderwaffe im Kampf gegen die Krise. Die Euro-Staaten diskutieren über ein milliardenschweres Kreditprogramm und andere „kreative“ Maßnahmen. Süddeutsche Zeitung

Für mehr Wachstum müssen wir mit Verstand sparen. Angela Merkel steht für ihren Europa-Sparkurs in der Kritik. Statt eines Wachstumspaketes auf Pump, bedarf es einer intelligenten Umschichtung. Die könnte eine echte Wachstumsperspektive schaffen. Die Welt

Politik mit Wachsmalstift. Vorsicht, die Squaw spricht mit gespaltener Zunge – so heißt die einschlägige Warnung in Cowboyfilmen. Daran fühlt sich oft erinnert, wer die schönfärberischen Erklärungen der EU-Kommission hört. Nie steckt ein EU-Land in Nöten, sondern ist allenfalls „im Fokus der Märkte“, nie hat es Probleme, sondern steht nur vor „Herausforderungen“. Börsenzeitung

Ihr selbstgerechten Deutschen! Die deutsche Regierung pocht auf strengere Regeln in Europa. Damit verkennt sie das Wesen der Euro-Krise, schreibt der britische Ökonom Simon Tilford Die Zeit

Warum die gesamte Euro-Zone vor Spanien zittert. Die Sparpolitik der spanischen Regierung zeigt keine Wirkung: Die Wirtschaft rutscht in die Rezession, Banken werden herabgestuft. Die Euro-Zone fürchtet, dass der Rettungsschirm einspringen muss. Die Welt

Spanien bekommt jeden Freitag eine neue Reform. Spaniens Regierung will ihr Land schneller sanieren. Auch eine Bad Bank ist im Gespräch. Doch zuerst testen die Finanzmärkte das Land. FAZ

Die Waage Europas. Die Griechen reicht der Sparkurs, sie wollen aber am Euro festhalten. Bei der Wahl müssen sich zwischen dem einen und dem anderen entscheiden. Damit steht am Sonntag auch die Zukunft der Währungsunion auf dem Spiel. Tagesspiegel

Hände weg von Griechenland-Anleihen. Die Renditen griechischer Anleihen sind derzeit verlockend hoch. Anleger sollten davon trotzdem die Finger lassen. Denn Fehleinschätzungen haben in Griechenland eine lange Tradition – und allzu lange werden die Griechen nicht mehr in der Euro-Zone verweilen. manager magazin

US-Wahlkampf

Obama spielt den Bin Laden-Joker. Ein Jahr nach der Tötung des Al Kaida-Chefs versucht der US-Präsident neuen Profit aus der Aktion zu schlagen. Tatsächlich scheint die Terror-Organisation stark geschwächt. Die Republikaner wittern plumpen Wahlkampf. Handelsblatt

Wie Obama mit dem toten Bin Laden Wahlkampf macht Süddeutsche Zeitung

Toter Feind als Wahlkampfhelfer. Videos, Interviews, Reden: Ein Jahr nach der Erschießung Osama Bin Ladens lässt sich US-Präsident Obama als mutiger Bezwinger feiern – und stellt die Entschlossenheit seines Rivalen Romney in Frage. Der tote Qaida-Führer hält Einzug in den Wahlkampf. Spiegel

President Obama, campaigner in chief Washington Post

11.000 Kilometer Flug für 11 Minuten Wahlkampf. Es war ein starker Auftritt: Barack Obama hat von Afghanistan aus eine eindringliche Fernsehansprache gehalten und seinen Rivalen Mitt Romney düpiert. Der Nation verspricht er Erneuerung, al-Qaida sagt er die Zerstörung voraus, den Taliban reicht er die Hand. Die antworten mit Bombenanschlägen. Spiegel

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


Remarks by President Obama in Address to the Nation from Afghanistan whitehouse.gov

…one more thing!!!

Cyberwar gegen Iran„Keiner redet über diesen Krieg“ Nicht zum ersten Mal beschwert sich Iran über Angriffe aus dem Internet. Der Berliner Computersicherheitsexperte Sandro Gaycken beurteilt die jüngsten Attacken auf den Iran – und die Gefahr für Deutschland. Handelsblatt

Leitartikel

Daumendrücken für Hollande. Trotz Wahlen in NRW und Schleswig-Holstein, richtungsweisend ist und bleibt derzeit die Präsidentschaftswahl in Frankreich. Denn sie ist entscheidend für die künftige Wirtschaftspolitik der Währungsunion. Sarkozy steht für Inflationsbekämpfung. Hollande hat der Sparpolitik den Kampf angesagt. Frankfurter Rundschau

Nicht nur die Ukraine anprangern! Das autokratisch regierte Land richtet die Fußball EM aus und Deutschland echauffiert sich, wie das Land mit Oppositionspolitikerin Timoschenko umgeht. Das ist zwar richtig – allerdings sollte sich die Aufmerksamkeit auch auf Russland, Weißrussland und Bahrain richten Financial Times Deutschland

Boykottieren ist feige! Das Schicksal einer Frau spaltet Europa: Selten hat die Politik vor einer Fußball-EM so erbittert gestritten wie im Fall der inhaftierten Julia Timoschenko. BILD

Am Scheideweg. Ein genereller Boykott der Fußball-EM bestraft alle Ukrainer AZ München

Schleichender Tod. Die Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten ist in weite Ferne gerückt. Was soll stattdessen aus den Palästinensergebieten und Israel werden? FAZ

Axel Springer und die Kraft der Träume Der Verleger Axel Springer gab den Medien einen für Deutschland neuen Dreh. Der Meister nüchternen Gewinnmachens wusste immer auch, dass es Visionen sind, die die Welt verändern. Die Welt

SOS im Kinderdorf bei der FDP. Vor dem Parteitag fragte sich die FDP, wie sie ihren Vorsitzenden nach gescheiterten Landtagswahlen loswerden kann. Jetzt ist sie einen Schritt weiter. Wirtschaftswoche

Deutschland und seine Nachbarn, schreibt PIMCO-Chef Mohamed A. El-Erian in project syndicate

The Last Days of Osama bin Laden (Coverstory) Time

Myth Of Decline: U.S. Is Stronger and Faster Than Anywhere Else (Coverstory) Newsweek

After the bonfire of the verities. The new world of post-crisis central banking will create significant institutional and intellectual challenges Financial Times

Calling Europe’s anti-austerity bluff. The political push for eurozone nations to ’stand up‘ to austerity advocates is growing, but the alternative – the idea that Europe can spend its way out of debt – is an illusion. Business Spectator

10 Things Your Commencement Speaker Won’t Tell You Wall Street Journal

Obama Will Speak From Afghanistan Tonight. His visit coincides with the anniversary of Bin Laden’s death The Atlantic

My Week at Private Equity Boot Camp Businessweek

The rupee looks vulnerable breakingviews

A student debt crisis that cannot be ignored. Mitt Romney talks about the country’s student-loan problem as if it barely merits fixing — probably because he doesn’t know what it means to owe The Week

W.H. is ‚puzzling‘ on racial profiling. The administration has displayed a lack of interest in changing Justice Department rules. politico

The GOP war on voters. The most concerted attack since Jim Crow. Washington Post

Warfare or Courtship in 2012? Some people view politics like war. Others prefer to see it as a wooing dance. Which prism will win votes in 2012? New York Times