Obamas Kairoer Rede, Finanzmärkte, Hochschulpolitik & Seehofer

Wandel hat US-Präsident Obama versprochen – auch in Kairo wiederholt er dieses Leitmotiv. Verbal umarmt er die islamische Welt. Doch der mächtigste Mann der Welt muss den Worten Taten folgen lassen. Das wird ein mühsamer Prozess. Financial Times Deutschland

Was mit Reden bewegt werden kann, hat Obama angestoßen. Er muss jetzt auf die Taten gemäßigter Regierungen und auf die große Mehrheit der friedensbereiten Muslime hoffen. FAZ

Deutlicher als je zuvor bei einem US-Präsidenten hat sich Barack Obama in seiner Kairoer Rede von Israels Besatzungspolitik distanziert. Er stellte aber auch klar, dass die islamische Welt Israels Existenz akzeptieren müsse. Die Welt

Der Auftritt von Barack Obama in Kairo hat einen wichtigen Impuls gesetzt. Abzuwarten bleibt, wie weit dieser trägt. Tagesspiegel

Obama tut gut daran, nicht wie sein Vorgänger ein konkretes, gleichwohl irrationales Datum für den Siegeszug des Friedens zu nennen. Dennoch wird der US-Präsident nicht umhin kommen, Position zu beziehen. Gemessen daran war die Kairoer Rede eher eine Absicherung nach allen Seiten: moderat, den Ausgleich suchend und um Verständnis für die Nahost-Politik Washingtons werbend. Leipziger Volkszeitung (Print)

Auch jenseits der glänzenden Rhetorik war dies eine Vorstellung, die Wirkung zeigen wird. Denn endlich redet da einer wenigstens andeutungsweise über all die wirklichen Probleme, die normalerweise im diplomatischen Schweigen untergehen. Lausitzer Rundschau

Barack Hussein Bush. The freedom agenda gets a new cover, but Iran is his real test. Wall Street Journal

Obamas Kairoer Rede im Wortlaut, Übersetzung in Arabisch und in 12 Sprachen

Das Ziel, die Landesbanken radikal zu reformieren, ist richtig – aber ob es gelingt, ist ungewiss. Süddeutsche Zeitung

Besser 20 Jahre zu spät als nie: Es ist eine gute Nachricht, dass sich Bund und Länder grundsätzlich auf eine Konsolidierung der Landesbanken geeinigt haben. Handelsblatt

Die Selbstverpflichtung der Ministerpräsidenten, ihre Banken neu zu ordnen ist überfällig, reicht aber noch lange nicht aus. Die Kämpfe beginnen bei der Umsetzung. Financial Times Deutschland

Was jetzt vereinbart wurde, müsste von etwa zehn Landesregierungen und Landtagen beschlossen, mit einer ähnlichen Zahl regionaler Sparkassenverbände und mit weiteren Stakeholdern ausgehandelt werden – um hier nur mal einige Stolpersteine beispielhaft zu erwähnen. Ganz zu schweigen von der EU-Kommission. Am Schluss wird es sein wie immer: Ablehnung sicher. Folglich konnten die Ministerpräsidenten gestern leicht zustimmen. Börsenzeitung

Notenbanken kommunizieren permanent mit den Regierungen und mit den Banken, und in schweren Krisen noch mehr als sonst. Daran ist nichts Schlimmes. Doch vor allem in den USA und in Großbritannien ist während der Krise der Eindruck entstanden, dass sich die Notenbanken sehr von Regierungen und Banken umgarnen ließen. Die Europäische Zentralbank steht bislang nicht in diesem Ruf; insofern betont ihr Präsident zu Recht ihre Unabhängigkeit. FAZ (Print)

Die Maßregelung aus Deutschland dürfte das Ansehen der EZB noch gestärkt haben. Wenn nämlich die Regierungen an ihr herumnörgeln, dann ist es um ihre politische Unabhängigkeit wohl gut bestellt. Berliner Zeitung

Krieg der Kulturen um die Geldpolitik Die Welt

Banken in den USA mussten einen Stresstest erfüllen. Ein Beispiel für Europa? Handelsblatt

18-Milliarden-Zukunftspaket für mehr Studienplätze und für die Forschung. Das war auch der einzig richtige Weg – sonst hätte sich die Politik im Monopoly um die Steuermilliarden unglaubwürdig gemacht. Generalanzeiger Bonn

Hochschulen sind keine Banken. Aber nur gut ausgebildete Fachkräfte können für ein Land eine sichere Bank sein. Berliner Zeitung

Wer Banken, Autoherstellern oder Bauern die Milliarden vor der Wahl nachschmeißt, aber Forschung und Bildung als wichtigstes Zukunftskapital eines rohstoffarmen Landes vernachlässigt, wäre total unglaubwürdig. Die Bildungspolitiker sollten sich aber nicht zu früh freuen. Alles steht unter Parlamentsvorbehalt. Und um unsere Finanzen wird es demnächst schlecht bestellt sein. Märkische Oderzeitung

CSU-Chef Seehofer will Staatshilfen für Arcandor – und desavouiert den Hoffnungsträger der Partei, Wirtschaftsminister Guttenberg. Das ist riskant. Süddeutsche Zeitung

Schaffen Horst Seehofer und seine CSU die Fünf-Prozent-Hürde nicht, droht der Abstieg zur Provinzpartei. taz

Leitartikel

So kraftvoll und einfühlsam wie Barack Obama hat bisher noch kein Staatsmann Worte gefunden, um die Muslime dieser Welt zu gewinnen. Und doch ist der US-Präsident kein Pendler zwischen den Welten – er repräsentiert allein die Interessen seiner Nation. Süddeutsche Zeitung

Obama hat den Muslimen die Hand entgegengestreckt. Das löst nicht alle Probleme, aber es setzt ein Zeichen gegen den Hass. Frankfurter Rundschau

Der Einsatz von Detektiven gegen Hartz-IV-Empfänger war zwar unappetitlich. Aber das Ziel dahinter ist richtig: Der Staat darf den Missbrauch staatlicher Hilfen nicht hinnehmen. Financial Times Deutschland

Zwanzig Jahre später ist China ein anderes Land. Aber die Freiheit, für die von April bis Juni 1989 Pekings Studenten auf den Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen) zogen, ist bis heute nicht verwirklicht. FAZ

Verdient eine moderne Wirtschaft den Gang zum Eisenhammer der „produktiven Zerstörung“? Die Welt

Was wäre, wenn es kein vereintes Europa gäbe? Es wäre ein Horror-Szenario wie aus dem Geschichtsbuch: Völker in tiefer Not, Grenzen dicht, horrende Zölle, Schlagbäume, Soldaten. BILD

Health reform will fail without serious cost control, which will require a fundamental change in the way the insurance industry behaves. New York Times

Detroitosaurus wrecks! The lessons for America and the car industry from the biggest industrial collapse ever. Economist