Terrorismus, FDP, Eurokrise, Klimakonferenz & China

Stockholm entgeht nur knapp einer Katastrophe. Die Explosionen in Stockholm hätten schlimmere Folgen haben können. Der schwedische Geheimdienst geht von einem „versuchten Terroranschlag“ aus und bestätigte den Erhalt einer Drohmail mit islamistischem Inhalt. Ein Selbstmordattentäter starb, zwei Passanten wurden verletzt. FAZ

Terroranschlag schockt Schweden. Die beiden Explosionen in Schwedens Hauptstadt waren ein missglückter Terroranschlag, zumindest nach Aussagen von Schwedens Justiz. Stockholm entgeht knapp einer Katastrophe: Rohrbomben, Gasflaschen und Nägel sollten viele Opfer fordern. Der Täter stammte anscheinend der Islamistenszene. In Deutschland werden die Sicherheitsvorkehrungen nicht erhöht. Handelsblatt

Gelassenheit und Terrorfurcht. Einen Tag nach dem Anschlag widmen sich die Schweden den Weihnachtseinkäufen, als wäre nichts passiert. Gelassenheit ist zwar das beste Mittel gegen einen Feind, dessen Waffe Angst ist – doch zu viel Beiläufigkeit ist gefährlich. Süddeutsche Zeitung

Falscher Generalverdacht. Die Schweden haben noch mal Glück gehabt. Der Selbstmordattentäter hat in Stockholm sein Ziel nicht erreicht. Doch das Attentat zeigt auch, dass es keine vor dem Terror gefeiten Inseln mehr gibt. Frankfurter Rundschau

Aufgehetzt. Nach der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen taten „Rechtsgelehrte“ des Islam alles, um gewaltbereite, aber auch friedfertige Muslime aufzuhetzen. Vieles spricht dafür, dass auch die missglückten Anschläge in Stockholm in diesen Zusammenhang gehören. FAZ

Heute Schweden, und morgen? Kein Wort ist übertrieben, wenn Schwedens Regierung sagt, „es hätte eine schreckliche Katastrophe geben können.“ Man entging knapp einem Blutbad. WAZ

Die Bomben von Stockholm treffen ganz Europa. Die Explosionen in der Vorweihnachtszeit wirken wie ein Angriff auf westliche Rituale. Doch das Vertrauen in die Sicherheitspolitik ist groß. Die Welt

Gescheitert. Stockholm ist mit dem Schrecken davongekommen. Um Haaresbreite wäre es in der beschaulichen Metropole des Nordens am Sonnabend zu einem Verbrechen gekommen, an das sich Europa noch lange erinnert hätte. Hannoversche Allgemeine

Vor Terror ist niemand gefeit. Die Sicherheitspolizei wird sich fragen müssen, wie ihr ein Mann durchs Netz schlüpfen konnte, der im Internet auf Facebook mit der Al-Kaida-Fahne posierte und aus seinen radikalen Ansichten keinen Hehl machte. Von Hannes Gamillscheg Kölner Stadt-Anzeiger

Explosions Kill One in Sweden Wall Street Journal

FDP

Giftpfeile gegen die eigene Führung. „Es kann passieren, dass die FDP zusammenfällt“: Wolfgang Kubickis Attacken verärgern die FDP-Spitze um Guido Westerwelle. Zumal es sich nicht um den ersten öffentlichen Frontalangriff des FDP-Vorstandsmitglieds handelt. Wie einflussreich Kubicki wirklich ist – und warum ihn manche für einen Spinner halten. Süddeutsche Zeitung

Die Leere hinter Westerwelle. Kubicki kritisiert die eigene Partie. Und trifft damit ins Schwarze: Die Lage der Bundes-FDP ist desolat und die Partei hat in all ihrem Elend keine personelle Alternative zu Westerwelle Frankfurter Rundschau

Wofür steht die FDP noch? Wolfgang Kubickis Kritik an seiner Partei trifft trotz seiner Übertreibungen. Zu inhaltlichen Schwächen der FDP gesellen sich personelle. Ein starker Nachfolger ist ebenso wenig in Sicht ist wie eine Erholung der Partei unter Westerwelle. Von Stefan Sauer Kölner Stadt-Anzeiger

„An der Basis hat der Zerfall schon begonnen“ Die FDP wehrt sich gegen die Angriffe des Kieler FDP-Fraktionsvorsitzenden Kubicki. Dieser hatte den Zustand der Partei als „fast aussichtslos“ beschrieben. Generalsekretär Lindner und der stellvertretende Vorsitzende Brüderle bezeichneten Kubicki darauf als Selbstdarsteller, der nie Verantwortung getragen habe. FAZ

Euro-Krise

Angela Merkel an der roten Linie. Die Bundeskanzlerin spricht allzu oft in Berlin anders, als sie in Brüssel handelt. In Sachen Eurobonds sorgen sich aber in Deutschland immer mehr Bürger, dass die Währungs- zu einer Transferunion wird. Deshalb sollte Frau Merkel diese rote Linie nicht überschreiten. FAZ

EU will zur Euro-Rettung Vertrag ändern. Der EU-Gipfel will kommende Woche ein dauerhaftes Rettungssystem für Euro-Staaten rechtlich verankern. Das geht aus einem Entwurf der Abschlusserklärung hervor. Vorgeschlagen wird, zwei zusätzliche Sätze in den Lissabon-Vertrag FAZ

Schäuble und Merkel schwächen die deutsche Position. Die Wortwahl der Bundeskanzlerin und des Finanzministers in Sachen Euro-Rettungsschirm ist gefährlich – und kann teuer werden. Die Welt

Vom Friedensbringer zum Zankapfel. Was an der Euro-Debatte nervt, ist ihre scheinbare Ausweglosigkeit: hier Wirtschaftskrieg und Zusammenbruch, dort Finanzcrash und Inflation. Ist der gemeinsame Markt nicht älter als die gemeinsame Währung? Schwachen Staaten ist zu helfen, den Euro aufzugeben. Tagesspiegel

Euro-Bonds Und wer soll das bezahlen? Die europäischen Politiker debattieren leidenschaftlich über eine gemeinsame Euro-Anleihe. Deutschland ist dagegen – und hat gute Gründe. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Euro-Bonds im Überblick. Süddeutsche Zeitung

Merkel und Schäuble bilden ein schräges Euro-Duett. Während die Kanzlerin in der Krise laviert, denkt Finanzminister Schäuble ans Geschichtsbuch. Eine gemeinsame Tonlage finden sie nicht. Die Welt

Merkel zieht in die Euro-Schlacht. Beim Gipfeltreffen in Brüssel soll der Euro gerettet werden. Doch Kanzlerin Merkel hat kaum noch Freunde in Europa – weil sie nicht der Zahlmeister für die Euro-Schuldenmacher sein will. Finanzminister Schäuble hat eine andere Strategie Spiegel

Was sich beim neuen Euro-Rettungsschirm ändern könnte. Aktuell arbeiten die europäischen Regierungen an der Stabilisierung des Euros. Erste Entwürfe zeigen Positionen, für den neuen Mechanismus des Euro-Rettungsschirms. Welche Ziele die Bundesregierung hat. Handelsblatt

Fighting fire with fire. Unless it is a lot bolder, the euro zone risks being overwhelmed by the markets Economist

UN-Klimakonferenz

Der Krimi von Cancún. Überraschend haben sich die 194 Staaten auf eine Verlängerung des Kyoto-Prozesses geeinigt. Doch der Weg dahin war schwierig Die Zeit

Wenn der Markt das Klima schützt. Der Weltklimagipfel glich einer Versammlung von Wohnungseigentümern, die die Entscheidung immer wieder vertagt, ob und wie die Feuerwehr gerufen werden soll, um den Schwelbrand im Keller zu löschen. Preise und Märkte entscheiden besser als die UN über die Allokation knapper Ressourcen. FAZ

Spät, aber noch nicht zu spät. Noch ist der Kampf um den Klimaschutz nicht entschieden, der Gipfel in Cancún ließ viele Punkte offen. Doch der Beschluss aus Mexiko und der Ton der Verhandlungen machen Hoffnung. Süddeutsche Zeitung

Jenseits der Rituale. Von Durchbruch ist die Rede, von einem unerwarteten Erfolg des Klimagipfels in Cancún. Die internationalen Klimaschützer sind bescheiden geworden, wenn sie schon den Beschluss bejubeln, im kommenden Jahr endlich Beschlüsse zu fassen. Hannoversche Allgemeine

Nicht zu scheitern ist Erfolg. Auf dem Weltklimagipfel werden erste verbindliche Ziele formuliert. Die Industriestaaten einschließlich der USA müssen sich nun sich auch über Ende 2012 hinaus öffentlich zu ihren Zielen bei der Reduzierung der Emission von Kohlendioxid, Methan und Co. bekennen. Kölner Stadt-Anzeiger

Ein erster Schritt Die Welt ist seit dem Wochenende nicht besser oder schlechter geworden. Auch wenn er teils windelweich ist, dieser Kompromiss im Klimaschutz: Die Vereinten Nationen haben nach langer Zeit wieder Handlungsfähigkeit und politischen Willen gezeigt. WAZ

Es fehlen neue Denkansätze. Es ging um Wohlstand, nicht um die Erderwärmung. taz

Bolivien will Klima-Kompromiss gerichtlich stoppen. Gemeinsam haben die 193 Teilnehmerstaaten einen Kompromiss ausgehandelt, der das Weltklima in den kommenden Jahren retten soll. Nur Bolivien gingen die Vorschläge nicht weit genug. Das südamerikanische Land drohte mit einer Komplettblockade – und wurde einfach überstimmt. Nun will Bolivien gegen den Beschluss klagen. Handelsblatt

China

China bekämpft Inflation – Endet die Dax-Rally? Der Dax hat am Freitag die 7 000 Punkte-Marke zurückerobert. Während Analysten langfristig einen weiteren Anstieg des Leitindex erwarten, könnten die Aktienmärkte zum Jahresende eine Verschnaufpause einlegen: Die Gerüchte über eine Zinserhöhung in China verdichten sich. Anleger blicken außerdem gespannt nach Brüssel. Handelsblatt

Inflationsdruck in China. Der Renminbi gilt als stark unterbewertet. Amerika und die EU versuchen seit langem erfolglos, China zur Aufwertung zu bewegen. Jetzt könnte ein hausgemachter Missstand die chinesischen Währungshüter zum Umdenken zwingen: die Inflation. FAZ

Europa denkt, China lenkt. Die Euro-Länder sind zerstritten, die USA überschuldet. China hat große Pläne. Anleger sollten das berücksichtigen. Wirtschaftswoche

… one more thing!!!

What I Found In North Korea. On a visit to North Korea last month, I was amazed by the scale and sophistication of the country’s uranium enrichment program. With tensions rising on the Korean peninsula, it is more urgent than ever that Washington do whatever it can to limit Pyongyang’s nuclear progress. Foreign Affairs

Leitartikel

Erfolgreich gescheitert in Cancún. Nüchtern betrachtet war der Klimagipfel kein Erfolg. Nach dem desaströsen Vorgängertreffen 2009 in Kopenhagen war es zwar überraschend, dass sich die Regierungsvertreter in Mexiko überhaupt auf ein gemeinsames Ergebnis geeinigt haben Financial Times Deutschland

Heilsamer Schock. Die Klimakonferenz hat mehr gebracht als befürchtet. Es wäre aber falsch, künftig immer auf den Konsens aller Staaten zu hoffen. Fortschrittliche Länder müssen auch allein vorangehen. Frankfurter Rundschau

Palaver ohne Bindungskraft. In Cancun ist weder die Klimapolitik gerettet, noch ist dort der Multilateralismus gestärkt worden. Schon gar nicht wurde das Ende der Klimakrise eingeläutet. Die Erklärung von Cancun ist ein Optionsschein – mehr nicht. FAZ

Kein Grund zum Feiern! Im Kampf gegen die Erderwärmung ist nicht mehr gewonnen als die Hoffnung auf weitere Verhandlungen. Bild

Die FDP zeigt den Grünen, wie tief man fallen kann. Wer regiert, wird bestraft. Das merkt derzeit besonders die FDP. Deswegen sollten die siegessicheren Grünen im Wahlmarathonjahr 2011 nicht zu früh jubeln. Die Welt

Was kostet der Euro? Gibt es Alternativen zur europäischen Transferunion und zum Euro? Was ist besser für Wirtschaft, Anleger, Steuerzahler – was hält Europa aus? Wirtschaftswoche

Kampf um das Netz – Vom Streit um die Meinungsfreiheit zum Cyber-Krieg Titel Spiegel (Print)

Karl-Theodor zu Guttenberg: Der Mann des Jahres Der konservative Modernisierer Titel Focus (Print)

Liebe, Glaube, Geld. Schweinsteiger, Bayernjubel & Löwenjammer AZ München

Reality Check. America must get out of the way so Israelis and Palestinians can see clearly, without any obstructions, what reckless choices their leaders are making. New York Times

What Would Keynes Say About the Tax Deal? Will the tax deal result in Keynes-style stimulus? The Nation

From Audacity to Animosity. No president has alienated his base the way Obama has. Wall Street Journal

Playing chess with Iran. One game Barack Obama has not yet fumbled Economist