Regierung, Umfrage, Linke, Banken, Afghanistan & Löw

Das Sommertheater beginnt. Voller guter Vorsätze startete Schwarz-Gelb vor gut einer Woche in die Parlamentsferien. Friedlich und freundlich wollten sie endlich miteinander arbeiten. Doch inzwischen frisst sich die Angst vor der Sommerpause in die Reihen der Koalition Bild

Meuterei in Berlin. Gerade einmal sechs Wochen ist das 80-Milliarden-Sparpaket der Bundesregierung alt. Nun dämmert einigen Kabinettsmitgliedern offenbar, was sie dort beschlossen haben. In einigen Ministerien wird deshalb kräftig versucht, die Beschlüsse noch umzubiegen. Wirtschaftswoche

Merkels voller Problem-Rucksack. Die Kanzlerin zieht heute eine erste schwarz-gelbe Bilanz. Danach geht sie in Urlaub. Ob Energie, Gesundheit oder Steuern – viele Probleme bleiben Die Zeit

Harmonie auf Sparflamme. Die schwarz-gelbe Koalition streitet mal wieder. Stein des Anstoßes ist die konkrete Umsetzung des im Vormonat beschlossenen Sparpakets. Manches Kabinettsmitglied will seinen Rotstift-Verpflichtungen nur unzureichend nachkommen, andere suchen bestimmte Vorgaben ganz zu kippen. Lausitzer Rundschau

Umfrage

Rot-Grün mit Mehrheit – Schwarz-Gelb im Rekordtief. Ungewohntes Gefühl: SPD und Grüne verfügen in der Forsa-Umfrage über eine Mehrheit. Schwarz-Gelb kommt auf den niedrigsten Wert seit 1986. Die Welt

Union und FDP auf historischem Tiefststand SPD und Grüne holen absolute Mehrheit, Grüne auf 19 Prozent. Schwarz-Gelb im Sturzflug! In der aktuellen Forsa-Umfrage ist die Regierungskoalition an ihrem historischem Tiefpunkt angekommen. SPD und Grüne hingegen könnten sich die absolute Mehrheit holen, wäre jetzt Bundestagswahl. Bild

Rot-Grün ist Trumpf – aber nur im Bund. Ein Wahltrend voller Extreme: Rot-Grün erreicht die absolute Mehrheit, die Grünen sind stark wie nie – und Schwarz-Gelb ist an einem historischen Tiefpunkt angelangt. Stern

CDU und SPD derzeit gleichauf FAZ

Merkel – wie lange noch? Heute bei Forsa: CDU 30 Prozent, FDP vier, Rot-Grün ohne Linke hätte die Mehrheit der Mandate. Die Wetten laufen, wann Schwarz-Gelb am Ende sein wird Frankfurter Rundschau

Linkspartei gegen Verfassungsschutz

Ramelow hofft auf Grundsatzurteil. Darf der Verfassungsschutz die Linkspartei beobachten? Der Thüringer Linken-Chef wehrt sich dagegen. Die Zeit

„Das hat mit Rechtsstaat nichts zu tun“ Der Verfassungsschutz wird die Linke weiter überwachen. Dagegen klagt nun ihr Spitzenpolitiker Bodo Ramelow. Süddeutsche Zeitung

Genug geschnüffelt. Niemand ist genötigt, die Linke zu lieben oder auch nur zu achten. Die flächendeckende Überwachung dieser Partei aber erübrigt sich angesichts ihres realen Auftretens und Wirkens. Frankfurter Rundschau

„Ich hoffe, es wird grundsätzlich“ Das Bundesverwaltungsgericht verhandelt über die Frage, ob der Verfassungsschutz Informationen über Bundes- und Landtagsabgeordnete der Linkspartei sammeln darf. Kläger ist der frühere Bundestagsabgeordnete Bodo Ramelow. Tagesspiegel

Banken-Stresstests

HRE fällt wohl durch Banken-Stresstest. Der verstaatlichte Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate hat den Stresstest für europäische Banken offenbar nicht bestanden. Am Markt überrascht diese Nachricht kaum. Die Zeit

Heilsamer Stress für Europas Banken. Es sind stressige Tage für die deutschen Banken. Ende dieser Woche werden die Ergebnisse des ersten einheitlichen Stresstests Berliner Zeitung

Zittern vor den Zeugnissen. Europas Finanzbranche fiebert der Zeugnisvergabe am Freitagabend entgegen. Die Bankenaufseher können nicht viel richtig machen. Entweder sie senden Schockwellen in die Märkte – oder sie nähren die Zweifel, ob die Bankbilanzen wirklich gesund sind. manager magazin

Bitte nicht für dumm verkaufen! Weder den Investoren noch den Banken wäre mit weichgespülten Prüfkriterien gedient. Die Finanzaufseher in der EU sollten das bedenken, bevor sie Entwarnung geben lassen Handelsblatt (Print)

Afghanistan Sicherheitskonferenz

Teile oder herrsche. In Kabul wurde für 2014 die Übergabe an die Sicherheitskräfte Afghanistans beschlossen. US-Experten haben radikalere Pläne. Sogar eine Teilung des Landes ist im Gespräch Die Zeit

Konferenz des Übergangs. Ab dem Jahr 2014 soll die afghanische Regierung die Verantwortung für Sicherheit und Wiederaufbau des Landes übernehmen. Doch das dürfte Phantasie bleiben. Die Zentralregierung wird auch dann nicht in der Lage sein, Afghanistan zu kontrollieren. Ob sich das Land überhaupt von einer Zentrale aus regieren lässt, ist die größte politische Frage. FAZ

Exit-Strategie 2014 für Afghanistan Berliner Zeitung

Das Ziel vor Augen. Nun steht das Ziel also fest: Im Jahr 2014 sollen Afghanistans Streitkräfte und die Polizei laut Präsident Hamid Karsai die alleinige Verantwortung für alle Sicherheitsaufgaben am Hindukusch übernehmen General-Anzeiger Bonn

Vor dem letzten Dogma. Der Westen sollte im Afghanistankrieg die Taliban als Verhandlungspartner akzeptieren. Tagesspiegel

Afghanistans furchtbar nette Nachbarn. Selbst die größten afghanischen Zungenbrecher schrecken uns inzwischen nicht mehr: Ortsnamen wie Badakschan und Faizabad kommen uns nach neun Jahren Krieg fehlerfrei über die Lippen. Dennoch: Begriffen hat die Welt diesen Konflikt noch immer nicht – das hat auch die gestrige Konferenz in Kabul deutlich gezeigt Nürnberger Nachrichten

Guttenberg nennt Abzugsdatum „verheerend und dumm“ Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hält die Ziele der Afghanistan-Konferenz für illusorisch. Ein Abzug dürfe kein Selbstzweck sein. Unterstützung erhält der CSU-Politiker vom deutschen Nato-General Egon Ramms, der das Reden über einen Truppenabzug als gefährlich bezeichnet. Handelsblatt

A Staunch and Self-Confident Ally. We have a clear common agenda: succeeding in Afghanistan, securing economic growth and fighting protectionism, schreibt Großbritanniens Premiermister David Cameron im Wall Street Journal

Bundestrainer Löw

Der Luxus, Löw zu sein. Joachim Löw bleibt Bundestrainer – so wie sich das die klare Mehrheit der Deutschen wünscht. Doch die vielen Freiheiten erhöhen auch den Erwartungsdruck auf Trainer und Mannschaft. Süddeutsche Zeitung

Dass Jogi bleibt, ist ein Glück für Deutschland. Bundestrainer Löw ist der richtige Mann für den Posten. Er brachte uns die (Spiel-)Freude zurück, Schönheit statt kalter Effizienz. Die Welt

Sammer geht leer aus. In dem allgemeinen Jubeltrubel um die Vertragsverlängerung von Bundestrainer Löw gibt es einen Verlierer: Matthias Sammer. Der DFB-Sportdirektor wurde degradiert. Die Zeit

Beckenbauer wirft Bierhoff „Feindliche Übernahme“ vor WAZ

Rasiert Löw jetzt Ballack? Bild

Löw und DFB raufen sich zusammen. Joachim Löw wird seinen Vertrag als Bundestrainer bis zur Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine verlängern. Diese Nachricht beeinhaltet gleich zweierlei Gutes. Tagesspiegel

Das Eigentor des Präsidenten.
Jogi Löw siegt über Theo Zwanziger: Er bleibt Trainer – und die Fußball-Nationalmannschaft wird autonomer. Das Personalpaket dokumentiert die Niederlage der DFB-Spitze Süddeutsche Zeitung

Streitfrage U-21-Zuständigkeit. So sieht der Kompromiss aus. Nach der Rückkehr aus Südafrika wollten sich Joachim Löw und seine engsten Mitarbeiter ein paar Tage der Erholung gönnen, um alsbald eine Fortsetzung ihrer Tätigkeit zu erörtern. Doch den zum Turnierende erkälteten Bundestrainer und seinen Helfer Hans Flick erwischte es nun voll, beide lagen zu Wochenbeginn mit 40 Grad Fieber im Bett. Kicker

… one more thing!!!

Das überflüssige Geschäft mit dem Branntwein-Monopol. Die Branntwein-Monopolverwaltung kauft Alkohol teuer ein und verkauft ihn billig weiter. Ein höchst überflüssiges Geschäft. Wirtschaftswoche

Leitartikel

Unhaltbare Versprechen. In Afghanistan wiederholt die Weltgemeinschaft ihre Fehler, indem sie immer wieder viel zu ehrgeizige Ziele ausgibt. Jüngstes Beispiel: das angebliche Abzugsdatum 2014. Frankfurter Rundschau

Zweite Chance für den Subventionsabbau. Die schwarz-gelbe Koaliton muss in Zeiten knapper Haushalte jede Subvention auf den Prüfstand stellen. Wirtschaftsminister Brüderle kann jetzt zeigen, wie ernst es ihm mit seinen Plänen ist: Der Vorstoß der EU bei der Kohle ist eine Steilvorlage für ihn. Financial Times Deutschland

Die Maschine reicht nicht mehr. Der Maschinenbau ist mit Glück und Können durch die Krise gesteuert. Nun wartet eine neue Welt. Die Unternehmen müssen sich für Formen der Zusammenarbeit öffnen. Die Erstellung und Pflege einer Maschine reicht den Kunden nicht mehr aus. FAZ

Der Freudenspender. Löw ist eine Mensch gewordene Hoffnung. Auch ohne Titel AZ München

Industrie, Forschung und Politik müssen jetzt alles daransetzen, damit wir beim Elektroauto ganz vorne mit dabei sind. Es geht nicht nur um Arbeitsplätze, sondern auch um unseren Ruf. Bild

Die CDU abholen, wo sie steht. Moderation als Mittel der Parteiführung geht in der CDU nicht mehr: Wehrpflicht, Atomenergie, Bildungssystem, Türkeibeitritt – vier Themen, zu denen sich Parteimitglieder bisher glasklar positioniert fühlten. Und wo große Veränderungen vor der Tür stehen. Die Vorsitzende Angela Merkel steht vor einer großen Herausforderung: Sie muss Verständnis für Emotionen entwickeln. The European

A sunlit Keynesian paradise awaits our grandchildren. When the crisis is over I hope we remember Keynes’s long-run forecast Financial Times

Mexico’s drug war, my backyard USA Today

Take Reagan’s Word for It. Why Republicans should embrace President Obama’s nuke treaty with Russia. Foreign Policy

What 7 Republicans Could Do for America. The stakes are high for getting an energy bill passed this year. What will it take for a compromise? New York Times