Energiepolitik, Bildung, EU, Frankreich & US-Wirtschaft

Der Kampf um die Atomhoheit. Die Entscheidung für die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken ist gefallen. Doch geht sie auch durch die Verfassungsorgane? Bund und Länder streiten um die Kompetenz. Die Zeit

Keine Chance gegen die Konzerne Das Atomkonzept der Bundesregierung spaltet die Branche in Sieger und Verlierer. Die Konzerne feiern im Stillen, die Stadtwerke lecken öffentlich Wunden. Zuletzt hatten sie sich zu Konkurrenten von RWE, Eon und Co. aufgeschwungen. Deren geballte Lobbykraft zerstört nun ihre größten Pläne manager magazin

Klimaschutz mit Schlagseite. Über die Atomkraft wird bundesweit heftig gestritten. Bei der Laufzeitverlängerung ist aber längst im Energiekonzept längst nicht Schluss. Sanierungen der Wohnhäuser könnten jeden Bürger unmittelbar betreffen – und das könnte teuer werden. FAZ

Merkel zahlt einen hohen Preis. Wer gehofft hatte, mit dem Atomgipfel der Regierung sei fürs erste zumindest etwas Entspannung eingekehrt im Streit um die Energiepolitik im Allgemeinen und die Atomkraft im Speziellen, der hat sich böse geirrt. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, geht das Gezerre nun erst richtig los. Alte Gräben reißen neu auf. WAZ

Kanzlerin muss Kommunen besänftigen Spiegel

Atom und Revolution. Die Rechnung der von Kanzlerin Merkel verkündeten Energierevolution kann eigentlich nur aufgehen, wenn man sich das Volk daraus wegdenkt. Dazu braucht man nur vier große Energiekonzerne. Tagesspiegel

Deutschlands dunkle Macht. Sie machen Milliardengewinne und bestimmen die deutsche Politik mit: Der Atomkompromiss der Bundesregierung führt einmal mehr die enorme Macht der Stromkonzerne vor Augen. Stern

Einknicken Merkels „nicht gut für politische Kultur“ Die Regierung muss für ihr Atompaket viel Kritik einstecken. Etwa: Der Staat schenke den Stromkonzernen den Großteil ihrer Riesenprofite aus längeren Laufzeiten. Das weist die Kanzlerin zurück. Ihr Finanzminister betont, er sei bei der Atomsteuer nicht eingeknickt. Für die Deutschland-Chefin von Transparency International, Edda Müller, ist die Sache klar: Angela Merkel ist gegenüber den Stromkonzernen eingeknickt. Handelsblatt

Der Atomkompromiss – eine Mängelliste. Merkel, Röttgen, Brüderle, sie alle loben sich in höchsten Tönen für den Atomkompromiss. Doch vieles bleibt fragwürdig. Was ist mit der AKW-Sicherheit? Was mit dem radioaktiven Müll? Stern

Störfall im schnellen Brüter. Norbert Röttgen gilt als flinker Kopf und eleganter Formulierer. Jetzt ist er an seinen zu ehrgeizigen Atomplänen gescheitert – und am Kontrahenten Rainer Brüderle. Wirtschaftswoche

Konzerne haben Grund zum Strahlen. Mit dem Atomkompromiss haben Deutschlands große Energiekonzerne bekommen, was sie per Kampagne vom Bund gefordert haben. Die Atomlobby hat Grund zum Strahlen. Eon, RWE, Vattenfall und EnBW mussten nicht einmal Farbe bekennen, wie viel ihnen die Verlängerung der Laufzeiten wirklich wert ist. manager magazin

Die strahlenden Sieger der Atomlobby. Die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ist ein großer Erfolg für die Energiekonzerne. Jetzt wollen sich andere Branchen diese Lobbyarbeit zum Vorbild nehmen. Die Zeit

OECD-Studie zur Bildung

In Tippelschritten aus der Bildungskrise. Zu geringe Investitionen in das Bildungswesen, kaum Zuwachs bei den Studienanfängern, letzter Platz bei den Absolventen – auch bei der aktuellen OECD-Bildungsstudie kann der Wissensstandort Deutschland nicht glänzen. Nur die Bundesbildungsministerin redet sich die Zahlen schön. Stern

Deutschland soll die Studienquote steigern. Deutsche Studienanfänger wählen im internationalen Vergleich häufig die Fächergruppen Geisteswissenschaften und Kunst, vor allem bei Ingenieuren fehlen dagegen Absolventen. Andere Länder weisen bei den Hochqualifizierten eine viel größere Dynamik auf. FAZ

Vergiftetes Lob für Deutschland. Wer hätte das gedacht: Die OECD lobt die deutsche Bildungspolitik. Doch die Organisation sieht längst nicht alles positiv Die Zeit

Forscher empfehlen höhere Belastung für Akademiker
. Deutschland soll die Finanzierung seiner Universitäten verändern. Eine Studie der OECD rät dazu, bei Briten oder Skandinaviern abzukupfern Die Welt

Soli für die Bildung. Der Staat sollte lieber nicht so tun, als seien bildungsfeindliche Eltern das größte Problem. Ist es nicht viel eher so, dass es viel zu wenige Ganztagsschulen gibt, in denen Vater Staat den Schülern am Nachmittag etwas beibringt? Tagesspiegel

Augenwischerei. Langsam wird es zum Ritual. Jedes Jahr bürsten die OECD-Statistiker das deutsche Bildungssystem ab – und Ministerin Schavan erklärt, dass alles gut wird. WAZ

Wer studiert hat, verdient 67 % mehr. Laut neuer Bildungsstudie der OECD ist der Verdienst-Vorsprung von Akademikern in den letzten Jahren in Deutschland stark gewachsen Bild

Zwei Welten. Bildung, Bildung, Bildung – auf jeden Pisa-Schock und auf jeden OECD-Vergleich hat Deutschland bislang reflexartig reagiert: Man verspricht mehr Anstrengungen für die Zukunft der Kinder. Hannoversche Allgemeine

Große Worte, wenig Taten. Deutschland muss mehr ins Bildungswesen investieren. Ansonsten droht der „Bildungsnation“ ein Fachkräftemangel. Die Probleme, auf die die OECD-Studie aufmerksam macht, sind schon lange bekannt. Doch Bund und Länder streiten lieber um die Kosten, als endlich aktiv zu werden. Kölner Stadt-Anzeiger

Barroso Rede zur Lage der EU

Barroso warnt vor Zerfall der Europäischen Union. EU-Kommissionschef Barroso hat vor einem Auseinanderbrechen der Staatengemeinschaft gewarnt. Er forderte die Unterstützung schwächerer Länder Die Welt

Präsident Barroso stellt sich gegen EU-Regierungen. „Gemeinsam schwimmen oder einzeln untergehen“: Kommissionspräsident Barroso beschwört die Zusammenarbeit der EU-Staaten – und kündigt Vorhaben an, die den Mitgliedern gar nicht schmecken werden Süddeutsche Zeitung

Barroso will Anleihe und Steuer der EU. EU-Kommissionschef Manuel Barroso geht auf Konfrontationskurs zu den europäischen Regierungen. In seiner Rede „zur Lage der Europäischen Union“ vor dem Straßburger Europaparlament spricht er sich abermals dafür aus, direkte Einnahmen für die Gemeinschaft einzuführen. FAZ

EU-Chef fehlt der Draht zum Bürger. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und die großen Parlamentsfraktionen fordern mehr eigene Einnahmen. Barroso hat aber noch keine Strategie, wie er eine EU-Steuer auch in der Bevölkerung durchsetzen will. Financial Times Deutschland

Proteste gegen Rentenreform in Frankreich

Rente mit 62? Was gibt es da eigentlich zu streiken? Bild

Solo Sarkozy – alle gegen einen. Dass Nicolas Sarkozy das Rentenalter auf 62 erhöhen will, bringt in Frankreich die Massen in Rage. Bei der Rentenreform könnte sich der skandalgebeutelte Präsident tatsächlich durchsetzen – und so eine Wende zum Positiven schaffen. Süddeutsche Zeitung

Sarkozys großer Test. Der Protest in Frankreich gegen die Rentenreform trifft eine geschwächte Regierung. Weil Sarkozy eine Regierungsumbildung angekündigt hat, schwindet die Disziplin im Kabinett. Er kann nur hoffen, dass bis zum Wahlkampf im nächsten Jahr auch die Gegensätze in der Opposition offen zutage treten. FAZ

Kampf um die Zukunft. Für beide Seiten geht es ums Ganze, für keine der beiden aber um dasselbe. Frankreichs Gewerkschaften kämpfen um die Rente mit 60. Tagesspiegel

Sarkozy, der Antifranzose. Frankreich ist gar nicht reformunfähig, wie die halbe Welt glaubt. Vielmehr hat der französische Präsident alle Reformchancen vertan. Mit seinen Fehlleistungen hat Nicolas Sarkozy seinem Land schweren Schaden zugefügt Financial Times Deutschland

Sarkozys Frankreich erstickt im Reformstau Nicolas Sarkozy kann längst überfällige Reformen in Frankreich nicht durchsetzen. Das könnte am Ende die ganze EU schwächen. Die Welt

US-Wirtschaft

Obama geht offensiv in US-Kongresswahlkampf. US-Präsident Obama lässt sich den Kampf gegen die Rezession weitere 50 Milliarden Dollar kosten – und das aus gutem Grund. Es geht nicht nur um das Wohl der USA, sondern auch um das politische Überleben der Demokratischen Partei. Die droht, bei den anstehenden Kongresswahlen eine heftige Ohrfeige zu kassieren. Handelsblatt

Barack Obama verzweifelt an der Realität. Der Präsident versucht, im Roosevelt-Stil die Probleme der USA wegzureden. Das klingt eher nach Wahlkampf als nach Krisenmanagement. Die Welt

Jobs, Jobs, Jobs. US-Präsident Barack Obama hat im Weißen Haus erstaunlich schnell die Fähigkeit verloren, den Menschen die Krise zu erklären. Jetzt ist die Lage prekär – für ihn, aber auch für die Vereinigten Staaten. Süddeutsche Zeitung

Obama pumpt 50 Mrd. in den Straßenbau Bild

Rising to the Occasion. On Labor Day, President Obama finds his voice in outlining a $50 billion infrastructure campaign to rebuild America. Where’s this guy been? New York Times

The Good Old Bad Days. It’s easy to be nostalgic for the 1990-91 recession that gave way to the Clinton boom. What will it take to ignite that kind of growth today? Businessweek

… one more thing!!!

Changing Course in Moscow. Guided by President Dmitry Medvedev, Russia appears to be slowly refashioning its foreign policy to favor better relations with the West. Moscow would like to exchange closer ties for investment and technology — a trade that Washington would be wise to support. Foreign Affairs

Leitartikel

Die Gesellschaft zuerst. Hessens neuer Ministerpräsident schlägt keine neuen Schneisen. Neu ist nur der Schwung, mit dem Bouffier regieren will. Er strebt nach seinem ersten persönlichen Sieg als Ministerpräsident in einer Landtagswahl. Sein Regierungsschwerpunkt: die Integration. FAZ

Mit Sarrazin fliegt die Wahrheit raus! Ist die SPD eine Einheitspartei, in der nur eine Meinung erlaubt ist? Wer nicht pariert, fliegt raus. Bild

Wir sind keine Klone In seinen Äußerungen beruft Thilo Sarrazin sich auch auf die Studien des US-Genetikers Harry Ostrer. Jetzt wehrt der Wissenschaftler sich: Seine Forschungsergebnisse würden verzerrt dargestellt. Eine genetisch bedingte Gruppenidentität gibt es nicht. The European

Der Moslem in mir Die Sarrazin-Debatte findet weitgehend ohne Muslime statt. Ein Kommentator meint, sie hätten lieber Ramadan gefeiert. Wahrscheinlicher ist, dass sie einfach keine Lust mehr hatten, sich zum hunderttausendsten Mal zu erklären. Sie haben mein vollstes Verständnis – eine Solidaritätsadresse. The European

Wie heiß wird der Herbst? Sie sind wieder da. Bis vor Kurzem waren sie nur noch in historischen Museen zu finden, die gelb-roten „Nein, danke“-Aufkleber aus den 70er-Jahren. Jetzt kleben sie wieder auf Kofferraumdeckeln. Nicht so häufig wie damals, aber immerhin: Man trägt wieder antiatomare Gesinnung. Die Welt

Mogelpackungen. Wenn viele ihre Macht nutzen, dann wird sich etwas bewegen: Die Macht der Verbraucher in der Demokratie AZ München

Möchtegern-Präsident Barroso. Europa kann bei wichtigen Zukunftsprojekten Zeichen setzen. Dafür müssten nationale Interessen hinten angestellt werden. Der Chef der EU-Kommission aber duckt sich weg. Frankfurter Rundschau

Aufruhr in Frankreich. Obwohl die Mehrheit der Franzosen die geplante Rentenreform für notwendig hält, demonstrieren Hunderttausende auf Frankreichs Straßen. Die Proteste treffen vor allem Präsident Sarkozy, seinen Status als Hoffnungsträger hat er längst verloren. Kölner Stadt-Anzeiger

Obamas einzige Chance. Die politischen Erfolgsaussichten für das neue Konjunkturprogramm sind gering. Weil es ökonomisch sinnvoll ist, muss man der US-Wirtschaft wünschen, dass das Programm trotzdem durchkommt Financial Times Deutschland

Why the Tea Party is a game changer USA Today

Europe and Benign Neglect. President Obama the post-Atlanticist has European leaders shaking their heads. New York Times

Europe’s Bank Stress Tests Minimized Debt Risk Wall Street Journal