Merkels Geduld mit den Briten hat ihre Grenzen Nach den Austrittsdrohungen des britischen Premiers David Cameron schlägt Angela Merkel auf dem Wirtschaftsgipfel in Davos versöhnliche Töne an. Davon sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen. Die Welt
„Europa fällt in der Welt zurück“ Vorreiter bei Erfindergeist und Wirtschaftskompetenz? Diesen Status hat Europa nach Ansicht des britischen Premiers David Cameron verloren. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos übt er erneut heftige Kritik an der Staatengemeinschaft – und skizziert eine Zukunft der EU als Wirtschaftsverbund. Süddeutsche Zeitung
„Europa treibt auseinander“ Dass Großbritannien die Notbremse zieht, ist angesichts der Krisenlasten der Euro-Zone nachvollziehbar. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, droht ganz Europa zu zerbrechen. Handelsblatt
Davoser geht’s nicht Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos ist Cameron nicht wie ein Aussätziger behandelt worden. Nach der ersten Erregungswelle werden Gefahren und Chancen seines europapolitischen Vorstoßes klarer. FAZ
Die EU braucht Britannien Die europäische Grundsatzrede von David Cameron sorgt für Empörung. Dabei hat der britische Premierminister mit seiner Kritik ins Schwarze getroffen. FAZ
Volkes Abstimmung Der britische Premierminister präsentiert sich nach seinem Befreiungsschlag als schneidiger EU-Reformer. Für Labour und die Liberaldemokraten ist es schwer, Camerons Europapolitik zu kritisieren, ohne Wähler zu verprellen. FAZ
Camerons zweifelhafte Flucht nach vorne Mit dem geplanten EU-Referendum möchte der britische Premier die Europaskeptiker besänftigen. Doch er drückt sich vor der entscheidenden Frage ZEIT
Wenn sie möchten, dann sollen die Briten gehen Die Briten sollen über den Verbleib in der EU abstimmen. Doch für alles gibt es Grenzen: Denn Europa ist nicht nur eine Freihandelszone, sondern eine Wertegemeinschaft. Tagesspiegel
Goodbye?! Auch einen Tag nach der Cameron-Rede möchte man den Briten am liebsten ein schnoddriges „Reisende sollte man nicht aufhalten!“ zurufen. Tatsächlich ist der kontinentale Ärger über die Re-Thatcherisierung der britischen Europapolitik ja auch berechtigt. Bonner General-Anzeiger
The gambler In promising a referendum on Europe, the prime minister is taking a punt Economist
Davos
„Die Euro-Krise ist unter Kontrolle“ Bilder Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos debattieren die Mächtigen über die Entwicklung der Weltwirtschaft. Ist das Schlimmste der Krise überstanden? Was kommt noch auf uns zu? Deutsche Manager antworten. Süddeutsche Zeitung
„Ohne das Geld der Deutschen geht es nicht“ In Davos wächst der Druck auf Deutschland, Vorbehalte gegen eine Bankenunion und einen Schuldenschnitt für Griechenland aufzugeben. Kanzlerin Merkel nimmt die Forderungen verdächtig gelassen. Wirtschaftswoche
Ein doppelter Riss geht durch Europa Norden gegen Süden, Großbritannien gegen den Rest: Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zeigt sich, wie gespalten Europa derzeit ist. ZEIT
Mehr Tupperpartys in Schwellenländern Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos erklärt der Vorstandsvorsitzende von Tupperware, dass Deutschland ein wichtiger Markt bleibe. Doch er setzt auch auf Tupperpartys in Schwellenländern. FAZ
Davos desperately seeking the next Internet Delegates at this year’s World Economic Forum want solid reasons to be bullish. And so the U.S. shale gas revolution has taken on an undeserved status as a web-like catalyst for global change. In the echo chamber of Davos, semi-logical conclusions quickly become common wisdom. Breakingviews
Rainer Brüderle
Chauvinismus im Kosmos Berlin Rainer Brüderle – ein aufdringlich-schlüpfriger Heranwanzer? Auch wenn der „Stern“-Artikel über den FDP-Fraktionschef übers Ziel hinausschießt: Dass Journalistinnen den Sexismus im Politikbetrieb anprangern, stößt eine wichtige Debatte an. Denn Chauvinismus hat auch mit der Ballung von Macht zu tun. Süddeutsche Zeitung
Wurde im Fall Brüderle eine rote Linie überschritten? Gegen FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle steht der Vorwurf des Sexismus im Raum. Nicht nur in seinem Fall ist es schwer, den Witz eines älteren Herrn von einem Herrenwitz zu trennen. Tagesspiegel
Die hässliche Wahrheit Die Anekdote über Brüderles Anmache mag ein Tabubruch sein. Doch es ist kein Vergnügen, sich im politischen Berlin ständig den Sexismus von Politikern anhören zu müssen. taz
Ein Witz mit Brüderle Ist Rainer Brüderle ein Lustmolch? Ein Herrenwitz? Und wenn ja: Ist er damit ein Anschlag auf die Moderne? Die Geschichte des „Stern“ ist mindestens so unseriös wie Brüderles angebliche Sprüche an einer Hotelbar. Kölner Stadt-Anzeiger
Wie viel Herrenwitz darf sein? Eine Journalistin hat eine Diskussion über Sexismus ausgelöst, indem sie FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle Anzüglichkeiten und Belästigung vorwirft. Das Problem der Debatte: Der Blickwinkel stimmt nicht. Rheinische Post
Brüderle ade Auch der letzte Macht-Macho sollte Grenzen zwischen flirtendem Miteinander und machtgesteuerter Besitzgier erkennen. Brüderle ist ein Relikt aus Bonner Zeiten. taz
Der spitze Kandidat Heiter bis zotig. Die Begegnung einer stern-Journalistin mit FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle wirft ein Schlaglicht auf den alltäglichen Sexismus in der Politik. stern
Sind Menschen blind vom Trieb gesteuert? Das Natürliche, das ist das einer Art Entsprechende. Doch was bedeutet das? Wir ordnen die Welt nach Ähnlichkeit. Alles, was ist, steht zueinander in Beziehungen der Nähe und Ferne. Die Welt
Medienkontrolle
Unergiebige Paralleljustiz Eine Expertengruppe im Auftrag der EU-Kommission will nur das Beste für die Medien, übersieht aber die negativen Folgen ihrer Vorschläge. NZZ
Absurde Idee Die EU-Bürokratie ist für absurde Ideen bekannt. Der neueste „Coup“: Ein staatliches Kontrollgremium soll die Pressefreiheit in Europa sichern. Dass staatliche Kontrolle mit einer freien Presse grundsätzlich nicht vereinbar ist, scheint die Strategen in Brüssel nicht zu kümmern. Nordwest Zeitung
Geht die EU den ungarischen Weg? Die „High Level Group on Media Freedom and Pluralism“ hat der EU-Kommission ein Positionspapier mit dem programmatisch klingenden Titel „Freie und pluralistische Medien unterstüzen die Europäische Demokratie“ vorgelegt. Darin wird auch empfohlen, EU-weit in jedem Land Medienräte mit weitreichenden Kompetenzen einzuführen, – ganz wie in Ungarn, gegen das man deshalb laut, wenn auch sehr halbherzig vorging. Ein Standpunkt von Marco Schicker, Chefredakteur der ungarischen Zeitung Pester Lloyd. EurActiv
Apple
Apple-Panik Apples Aktienkurs stürzt ab. Dabei kaufen die Menschen so viele iPhones und iPads wie nie zuvor. Doch die Verkaufsrekorde täuschen. Apple hat zu lange kein neues Spielzeug mehr erfunden. FAZ
Samsung hängt Apple bei Smartphones ab Südkoreas größter Elektronikkonzern erzielt einen neuen Fabelrekord bei Gewinn und Umsatz. Die erstarkte koreanische Währung drückt ein wenig auf die gute Stimmung – und es gibt auch technische Achillesfersen. Handelsblatt
Nokia spielt wieder mit, Apple verliert an der Börse Apple schafft erneut ein Rekordquartal und verkauft fast 48 Millionen iPhones. Doch an der Perspektiven kommen Zweifel auf. Nokia berappelt sich wieder, allerdings auf niedrigem Niveau. Die Welt
Willkommen in der Normalität! Für die meisten Unternehmen ist ein Apple-Quartalsergebnis ein Traum: Doch für den iPhone-Hersteller gelten andere Maßstäbe. Und Samsung und Google schaffen es, in Apples Kernmärkten neue Trends zu setzen. Eine Analyse. Handelsblatt
…one more thing!
Partei ohne Kern Personell ausgebrannt, schwach in den Großstädten: Kanzlerin Merkel bringt der CDU zwar Sympathie, für erfolgreiche Landtagswahlen ist das aber zu wenig. Die Parteispitze hat in den letzten Jahren vieles über Bord geworfen, was wichtig war, von der Atomkraft bis zur Wehrpflicht. Die Bürger wissen nicht mehr, wofür die Christdemokraten stehen. Süddeutsche Zeitung
Leitartikel
Handtaschen-Neid David Cameron hat ausgesprochen, was viele Bürger der Europäischen Union denken. Dafür erntet er die Häme der Politiker, die nicht den Mut haben, die Tabus der Europa-Politik infrage zu stellen, aber hinterrücks Europa sabotieren Die Welt
Unannehmbar – Die Briten und die EU „Die Briten sind im Niedergang – an der EU liegt’s nicht.“ AZ München
Geht’s noch? Der Umgang mit dem „Kulturgut“ Alkohol lässt sich kaum regulieren. Er ist ein wichtiges Schmiermittel im politischen Betrieb. Und dieser Betrieb umfasst nicht nur Politiker. FAZ
Ein Sexist wird besichtigt Eine Journalistin muss sich von einem Politiker sexistische Zoten anhören. Die Nachbesprechung des Falls ist allerdings keine Analyse der sexistischen Politik, sie zeigt vielmehr den Politiker als Sexisten. Frankfurter Rundschau
JA zum Bierdeckel Es ist DAS Comeback einer Spitzen-Idee: Die Steuererklärung auf dem Bierdeckel soll endlich kommen! Jungpolitiker aus der Union wollen umsetzen, was CDU-Vordenker Friedrich Merz bereits vor 10 Jahren austüftelte. Das Ziel: ein Steuerrecht, das JEDER versteht – und das alle gleich behandelt. BILD
Atomtest folgt Raketentest Wie der Vater, so der Sohn – Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un dürfte wenige Monate nach dem Raketentest eine Atombombe zünden lassen. UN-Resolutionen fürchtet er nicht. China müsste dem jungen Führer ein Angebot machen, das er nicht ausschlagen kann: ein Programm zum Aufbau des verarmten Landes oder aber nachhaltiger Liebesentzug. Süddeutsche Zeitung
Afrighanistan? The real danger is that the world turns its back on another poor place threatened by jihadists Economist
The GOP’s bad questions Missing northern Africa’s real threat to the U.S. Washington Post
Deficit Hawks Down President Obama barely mentioned the budget deficit in his Inaugural Address, and that’s a very good thing. New York Times
Shocker: NRA Survey Finds Its Members Love Its Extreme Policies Saddam Hussein enjoyed these kinds of approval ratings, too. Mother Jones