Grüne, Piraten, Schuldenkrise, Frankreich, Syrien & Nahost

Grüne sehen Roth. Der Streit um das Spitzenpersonal geht eifrig weiter. Der Vorstoß von Parteichefin Claudia Roth wird gelobt, kritisiert und als Attacke auf Trittin interpretiert. taz

Jürgen ist nicht Joschka. Lichterloh brennt bei den Grünen die Kandidatenfrage für die Bundestagswahl 2013. Roth will, weil Trittin nicht alleine soll, Künast ist abgeschlagen. Stern

Bei den Grünen tobt ein Machtkampf. Die Spitzen von Fraktion und Partei bei den Grünen sind in einen erbitterten Kampf um die Frage geraten, wer 2013 als Spitzenkandidat antreten soll. Es herrscht ein Klima des Misstrauens. Rheinische Post

Eine Urwahl wäre charmant. Die Grünen sollten ihre Spitze basisdemokratisch wählen taz

„Wer nervt mehr als Claudia?“ Mit diesem selbstironischen Slogan wirbt Parteichefin Claudia Roth um neue weibliche Mitglieder für die Grünen Saarbrücker Zeitung

Piraten

Der Mut zu Lücken und die Tücken. Keine Ein-Themen-Partei mehr: Die saarländischen Piraten geben sich auf ihrem Landesparteitag selbstbewusst. Die tastende Selbstfindung sehen sie als eine ihrer Stärken. FAZ

Disziplinierte Piraten von der Saar. In zwei Wochen könnten sie im saarländischen Landtag sitzen. Schnell haben die Piraten daher noch ein Wahlprogramm beschlossen. Die Zeit

Piraten zimmern sich Last-Minute-Programm. In zwei Wochen wählt das Saarland – für die Piratenpartei ist es nach ihrem Triumph in Berlin die Bewährungsprobe. Doch bislang fehlte es am nötigsten: dem Programm. Jetzt versuchen sich die Saar-Freibeuter als ganz normale Partei zu präsentieren. Eine Strategie, die seltsame Blüten treibt. Spiegel

Quo vadis Piraten? Die Piraten sind sowohl gegen Armut, als auch für Reichtum. Wahltaktisch gesehen ist das clever. So werden sie für ganz verschiedene Gruppierungen wählbar. Aber inhaltlich ist das wenig durchdacht und zum Kopfschütteln. Handelsblatt

Bei den Piraten übernehmen Frauen das Ruder Bild

Im Kegelclub. Auch bei den Piraten gibt es Sexismus, so das Ergebnis einer Mitgliederumfrage. Eine undogmatische Debatte und einige Regeln sollen das Problem lösen. FAZ

Wie die Piraten im Saarland die Grünen überholen. Radioaktive Asche, Cannabis und die Existenzfrage: Auf ihrem Parteitag im Saarland geben sich die Piraten auch bei eher ungewöhnlichen Anträgen pragmatisch. Die Welt

Schuldenkrise

Angst vor dem Dominoeffekt nach der Umschuldung. Experten bewerten die Zwangsanordnung zum Anleihen-Umtausch in Griechenland als „Kreditereignis“. Der Schuldenschnitt wird zur Feuerprobe für die Finanzmärkte Die Welt

Was wissen wir über die Kreditausfall-Versicherungen? Jetzt werden die Kreditversicherungen auf Griechenland fällig. Wie gefährlich ist das für die Banken und die Börse? FAZ

Fragwürdige Kreditversicherungen. Der Wert einer Versicherung ist null, wenn sie im Schadensfall nicht zahlen muss oder es nicht kann. Beim Schuldenschnitt für Griechenland werden die sogenannten CDS fällig. Wirtschaftswoche

Was der Schuldenschnitt leistet. Auch wenn es im täglichen Milliardenjonglieren moderner Politik leicht untergeht: Der Schuldenerlass für Griechenland ist tatsächlich historisch. Noch nie in der Geschichte hat ein Staat seinen Gläubigern so hohe Verluste beschert. Der Schnitt ist zwar gelungen, aber der Schritt hat auch negative Folgen für Europas Regierungen. Süddeutsche Zeitung

Fiskalpakt wird ein Nebenschauplatz. Der europäische Fiskalpakt zur Schuldenbegrenzung steckt voller Tücken und wird die Schuldenkultur in Krisenstaaten nicht brechen können. Eine nachhaltige Konsolidierungspolitik können allein die Finanzmärkte erzwingen. Wirtschaftswoche

Staatspleiten sind nicht das Ende. Für den Fortbestand des Euro braucht es keine Rettungspakete. Selbst Insolvenzen kann die Gemeinschaftswährung überstehen. Das wäre sogar billiger als die gegenwärtige Politik. Financial Times Deutschland

Der Gelduntergang. Es geht um immer noch größere Konjunkturprogramme und um immer noch mehr Kredite. Widerspruch ist unerwünscht. Unter amerikanischer Führung kämpft die Welt mit eben jenen Methoden gegen die Krise, die sie verursacht haben. Tagesspiegel

HRE-Rettung kostet Steuerzahler weitere Milliarden. Die Rettung der Krisenbank HRE wird für den Steuerzahler noch viel teurer als befürchtet. Ein internes Papier offenbart eine Milliarden-Lücke Die Welt

HRE drohen weitere Milliarden-Verluste. Ex-Vorstandschef klagt trotzdem auf Millionen-Abfindung Bild

Nicht ohne uns. Deutschland tritt in eine Haftungsunion und damit in eine Art Bundesstaat ein. Darüber muss das Volk abstimmen. FAZ

Wahlkampf in Frankreich

Rendezvous mit der Nation. Ein Pathos, das deutschen Ohren ziemlich fremd klingt: In Frankreich herrscht noch eine fast sakrale Vorstellung vom Amt des Staatspräsidenten. Der aktuelle Wahlkampf passt nicht dazu FAZ

Präsident in der Rechtskurve. Der um seine nächste Amtszeit kämpfende Sarkozy ist im Wahlkampf inzwischen auf Betriebstemperatur. Inhaltlich macht der Präsident allerdings keine konstruktiven Vorstöße, er zeichnet Feindbilder. Handelsblatt

Sarkozy verstärkt populistischen Wahlkampfton. Das letzte Aufgebot: Nicolas Sarkozy will mit radikalen Forderungen Wähler gewinnen. Der in Umfragen abgeschlagene Präsident verstärkt den populistischen Ton und fordert nun mehr Protektionismus. Das Volk setzt allerdings auf den Herausforderer. Berliner Morgenpost

Das starke Frankreich ist aus dem Häuschen. „Wir werden gewinnen“: Sarkozys Anhänger jubeln laut wie lange nicht. Der französische Präsident umwirbt die Euro-Skeptiker – eben weil er ein überzeugter Europäer sei. FAZ

Hollande will Fiskalpakt neu verhandeln. Er führt in den Umfragen vor Amtsinhaber Sarkozy – der Sozialist François Hollande will Präsident Frankreichs werden. Dann werde er auf eine Neuverhandlung des europäischen Fiskalpakts drängen, sagte er dem SPIEGEL. Auch sogenannte Projekt-Bonds will er in Europa einführen. Spiegel

Die Souffleure des Sarkozy-Herausforderers. Ökonomische Taubheit können seine Gegner François Hollande nicht vorwerfen: Der Sozialist hat reichlich Experten um sich geschart Financial Times Deutschland

Syrien

Syrien lässt UN-Vermittler Annan auflaufen. Das Morden hört nicht auf: UN-Vermittler Annan scheitert mit dem Versuch, Syriens Herrscher Assad für eine politische Lösung zu gewinnen. Doch auch die Opposition lehnt eine diplomatische Lösung ab – und fordert Waffen. Gleichzeitig setzt Syriens Regierung ihre Offensive fort. Süddeutsche Zeitung

Assad: Keine Lösung mit Terroristen. Die Gespräche des UN-Syriengesandten Kofi Annan mit Präsident Assad haben kein Ergebnis erzielt. Die Verhandlungen seien schwierig, „aber wir müssen hoffen“, sagte Annan. Assad entgegnete, es gebe so lange keine politische Lösung, wie „bewaffnete terroristische Gruppen“ das Land destabilisierten. FAZ

Gebt Syrien keine Waffen. Kofi Annan ist weise. „Ein Kapitän muss mit seinem Schiff untergehen“, sagt er. Und meint: Die syrische Opposition sollte nicht vom Westen mit Waffen versorgt werden. Frankfurter Rundschau

Verhedderte Problemlage Ohne eine internationale Strategie bleibt die Entscheidung beim Sicherheitsrat taz

„Russland steht auf falscher Seite der Geschichte“ Außenminister Guido Westerwelle kritisiert die Haltung Russlands zu Syrien. Er empfiehlt dem Präsidenten Baschar al-Assad einen Machtwechsel wie im Jemen. Die Welt

Syria’s Armed Opposition understandingwar.org

Will the Good BRICS Please Stand Up? You can call them respectable democracies, but India, Brazil, and South Africa will be judged by how they act abroad. And on the Syria question, it’s been shameful. Foreign Policy

Kriegsgefahr im Nahen Osten

USA bestimmen selbst über Iran-Angriff – ohne Israel. Ein apokalyptisches Regime, das sich im Vorhof zum Jenseits verortet, ist kein rationaler Spieler im westlichen Sinne. US-Präsident Obama wird die iranische Bombe verhindern. Die Welt

Irans Sehnsucht nach Größe. Iran treibt sein verdächtiges Atomprogramm voran – die Politik des Landes ist von dem Gefühl bestimmt, bedroht und unterdrückt zu sein. Die USA mahnen zur Zurückhaltung, die Europäer hoffen, dass neue Verhandlungen den Streit lösen. Doch Teheran will sich durch die Atombombe endlich aus westlicher Bevormundung befreien. Süddeutsche Zeitung

Israels offene Wunde. Israel will um jeden Preis verhindern, dass Iran sein Atomprogramm vorantreibt. Für Premier Netanjahu ist die „existenzielle Bedrohung“ durch die Nazis und durch die Atom-Iraner vergleichbar. Die Antwort darauf aber hat eine entschieden andere zu sein. Süddeutsche Zeitung

Angst vorm Ölkrieg. Die Angst vor dem Krieg um die iranische Atomrüstung lässt den Ölpreis steigen. Noch ist die Katastrophe vermeidbar. Wirtschaftswoche

… one more thing!!!

Sturm auf Chinas Rohstoffe. Die Europäische Union will China vor der Welthandelsorganisation WTO verklagen. Grund sind Exportbeschränkungen des Landes für seltene Erden. Financial Times Deutschland

Leitartikel

Runter mit dem Beitrag. Finanzminister Wolfgang Schäuble wird wohl einen Teil der Reserven des Gesundheitsfonds in die Sanierung des Bundeshaushalts stecken dürfen. Dass die Versicherten kaum von dem Milliardenpolster der Kassen profitieren, ist schlicht eine Frechheit. Financial Times Deutschland

Dummer Steuerzahler. Finanzminister Wolfgang Schäuble sollte aufhören, die deutschen Steuerzahler zu verhöhnen und nicht länger so tun, als koste seine Retterei kein Geld. Fakt ist: Griechenland kostet den deutschen Steuerzahler bislang schon 14 Milliarden Euro. FAZ

Potsdamer Rechtsdrift. Brandenburgs CDU-Chefin wird zunehmend zur Heldenfigur alter wie neuer Rechter und macht einen Regierungswechsel praktisch unmöglich. Frankfuter Rundschau

WM der Fans. Warum es in Ruhpolding besser lief als bei der Ski-WM AZ München

Endemischer Fehler. Ist ein Chefarzt in erster Linie Arzt, Chef oder Manager? Davon hängen immerhin Leben und Gesundheit der Patienten ab. Wirtschaftswoche

Hilfe für das Herz Titelgeschichte Spiegel (Print)

So bleibt das Ich stark. Wie Sie durch kleine und große Auszeiten innere Kraft aufbauen Titelgeschichte Focus (Print)

Vom Freihandel geblendet project syndicate

Slaves to the smartphone. The horrors of hyperconnectivity—and how to restore a degree of freedom Economist

Japan’s post-quake stalemate. The country ignored last year’s wake-up call. Washington Post

America’s complex anti-China vote. Political outrage at Chinese economic policies is a hallmark of election-year campaigning in the US. But this time, the politics feel different. Business Spectator

Improving U.S. jobs trend favors old over young Breakingviews

The Fox News Effect. This is your brain on two weeks of non-stop Fox News. The Nation

How To Be Creative. The image of the ‚creative type‘ is a myth. Jonah Lehrer on why anyone can innovate—and why a hot shower, a cold beer or a trip to your colleague’s desk might be the key to your next big idea. Wall Street Journal

How Cheap Should Books Be? A looming lawsuit could solidify Amazon’s dominance in the book business. That’s good for readers‘ wallets, but bad in the long term. The Atlantic

Pass the Books. Hold the Oil. Education is a better economic driver than a country’s natural resources. New York Times

Inside the White House During Fukushima. Managing Multiple Crises Foreign Affairs