Öffentlicher Dienst, Sarkozy, Libyen, Euro-Krise, Dalai Lama, Schalke, Sportwetten

Deutlich mehr Geld für die Angestellten. Von April an erhalten die Angestellten im öffentlichen Dienst der Länder deutlich mehr Geld. Die Tarifgemeinschaft der Länder und die Gewerkschaften einigten sich am Donnerstagabend in Potsdam nach drei Verhandlungsrunden auf einen neuen Tarifvertrag. Die Bezüge sollen ab 1. April um zunächst 1,5 Prozent erhöht werden. FAZ

2,3 Prozent. Ende einer Tarifrunde: Im öffentlichen Dienst haben sich die Parteien auf eine Gehaltserhöhung geeinigt. Bei der Telekom dagegen machen weitere Gespräche keinen Sinn mehr. Süddeutsche Zeitung

Tarifeinigung erzielt. Gewerkschaften und Arbeitgeber haben in der dritten Verhandlungsrunde nach Angaben von Teilnehmern eine Tarifeinigung für die fast 600.000 Angestellten des öffentlichen Dienstes der Länder erzielt. Die Bezüge sollen zum 1. April an zunächst um 1,5 Prozent erhöht werden. FAZ

Sarkozy

Sarkozy dreht durch. Einen Monat nach Beginn des Bürgerkriegs in Libyen gibt es einen neuen Krisenherd. Er liegt mitten in Europa – in Paris. Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy läuft gerade außenpolitisch Amok. Frankfurter Rundschau

Sarkozy ist ein Mann der Extreme. Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy ist ein Mann der Extreme. Jetzt fordert er Luftangriffe auf Libyen. Aber seine medienwirksamen Alleingänge drohen die Dinge unnötig zu erschweren. Handelsblatt

Der geschickte Monsieur Sarkozy. Frankreichs Präsident erkennt den Rebellenrat als rechtmäßigen Vertreter Libyens an. Hinter der Entscheidung steckt Kalkül, außen- wie innenpolitisches Die Zeit

Sarkozys Alleingang. Das war’s dann mal wieder mit der viel beschworenen europäischen Einigkeit. Da hatte man sich mühsam auf Sanktionen gegen Libyens Machthaber Gaddafi verständigt – und dann prescht Nicolas Sarkozy in Paris vor, fordert Luftangriffe und will ohne Abstimmung mit den Partnern in der EU die Ge­genregierung in Libyen an­erkennen. Und die anderen Regierungschefs stehen wie begossene Pudel daneben. WAZ

Sarkozy überragt Westerwelle, Europa muss klar Position beziehen taz

Libyen

Frankreich erkennt Nationalrat als legitime Regierung an. Frankreich hat die Übergangsregierung der Rebellen in Benghasi anerkannt. Die Bundesregierung sperrte derweil libysche Konten bei deutschen Kreditinstituten. In Washington heißt es dennoch, Staatschef Gaddafi werde aller Voraussicht nach langfristig obsiegen. FAZ

Der Rat der Aufrechten. Für den libyschen Diktator Gaddafi sind sie „Spione“, doch international genießen die Anführer des Aufstands in Libyen hohe Anerkennung. Sie können sich jedoch bisher nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Süddeutsche Zeitung

Nato schickt weitere Kriegsschiffe nach Libyen. Die Nato bleibt zurückhaltend. Das weltweit größte Militärbündnis forderte den libyschen Machthaber Gaddafi zwar zum Gewaltverzicht auf, drohte aber nicht mit militärischen Konsequenzen. Die EU plant derweil Sanktionen, um einen Rücktritt zu erzwingen. Handelsblatt

Sarkozy will Libyen bombardieren lassen Bild

Russlands Nein zur Flugverbotszone bröckelt. Russlands Außenminister hat sich erstmals offen für eine Flugverbotszone über Libyen gezeigt. Nato-Generalsekretär Rasmussen riet den Mitgliedsstaaten, sich vorzubereiten. Die Zeit

Gaddafi-Sohn droht: „Jetzt wird gehandelt!“ US-Geheimdienst rechnet mit Sieg der Gaddafi-Truppen Bild

The Case for a No-Fly Zone. Let’s get on with a no-fly zone over Libya. And let’s jam its communications while we’re at it New York Times

One step at a time on Libya. As in the 1990s with Bosnia and Rwanda, U.S. policymakers are debating how best to intervene. Los Angeles Times

France Recognizes Libya Rebels, Gadhafi Forces Advance Wall Street Journal

Euro-Krise

EU-Staaten vor Kompromiss für „Wettbewerbspakt“ Die 17 Staats- und Regierungschefs des Euro-Raums werden auf ihrem Sondertreffen an diesem Freitag voraussichtlich nur über den „Pakt für Wettbewerbsfähigkeit“ entscheiden, der vor zwei Wochen weitgehend entschärft wurde. FAZ

Merkel droht mit Veto bei Krediten für Schuldenstaaten. Deutschland will den Euro-Rettungsfonds vorerst nicht aufstocken. Vorher müssten EZB und EU-Kommission ihre Beurteilung der Krisenländer vorlegen, heißt es aus Regierungskreisen. Die Finanzmärkte reagieren enttäuscht. Handelsblatt

Ohrfeige für Spanien. Spaniens Reformbemühungen überzeugen nicht. So schlicht und einfach muss man wohl die Entscheidung der Ratingagentur Moody’s werten, die Bonität des Königreichs von „Aa1“ um eine Stufe auf „Aa2“ mit negativem Ausblick herabzusetzen. Börsenzeitung

Lasst uns über die EZB reden. Europas Regierungschefs wollen einen Pakt zur Stabilisierung des Euro beschließen. Über die EZB reden sie in Brüssel nicht – das schadet Europa Die Zeit

Kampf dem Kasino. Der Internationale Währungsfonds warnt vor den nächsten Finanzkrise. Künftig komme es aber darauf an, nicht blind zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Der Appell an die Politiker ist eindringlich, auch wenn die Forderungen des IWF im Kern nicht neu sind. Süddeutsche Zeitung

Can Angela Merkel hold Europe together? This may be remembered as the week Europe began to split apart. One woman could stop that Economist

Moody’s Downgrades Spain Wall Street Journal

Dalai Lama

Dalai Lama gibt politische Verantwortung ab. Der Dalai Lama hat angekündigt, seine politische Verantwortung abzugeben. Sie soll an das Kabinett oder einen gewählten Führer übergehen. Er gibt aber nicht seine Rolle als religiöses Oberhaupt der tibetischen Buddhisten auf. Er fühle sich „keineswegs entmutigt“, sagte der Dalai Lama in seiner Ansprache. FAZ

Dalai Lama geht in Rente Bild

Dalai Lama nimmt Peking den Wind aus den Segeln. Der tibetische Führer bereitet den Weg für einen politischen Nachfolger. Er selbst bleibt nur spiritueller Führer – ein geschickter Schachzug gegen China. Die Welt

Schalke

Ohne Streit und Intrigen wäre Schalke Rekordmeister. Der Traditionsklub macht sich seit jeher selbst das Leben schwer. Fans und Ex-Stars sind entsetzt über die bevorstehende Entlassung von Felix Magath. Die Welt

Felix, der Chancentod. Die heftige Debatte unter den Schalker Fans zeigt: Felix Magath hatte viele Möglichkeiten, sich in Schalke ein Denkmal für die Ewigkeit zu bauen. Aber er hat durch sein radikales Vorgehen nicht verstanden, sie zu nutzen. Süddeutsche Zeitung

Tönnies lädt Magath zum Gespräch Kicker

Alles falsch gemacht. Das Aus ist beschlossen. Und selten hat ein Verein mit einer einzigen Person so viel falsch gemacht wie der FC Schalke 04 im Umgang mit Felix Magath. Wer einem Trainer jegliche Macht in den Schoß wirft, ohne Kontrollinstanz, ist zum Scheitern verurteilt. Kölner Stadt-Anzeiger

Magath neuer HSV-Boss? Bild

Sportwetten

Der deutsche Sportwettenmarkt soll für private Anbieter geöffnet und so große Teile des Milliarden-Geschäfts legal werden. Das hat die Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin entschieden. Eine endgültige Entscheidung über den Umfang der Öffnung ist noch nicht gefallen. FAZ

Neuer Weg zum Glück. Die Ankündigung der Ministerpräsidenten, den Markt für private Sportwettanbieter zu öffnen, ist eine Verbeugung vor der Realität Frankfurter Rundschau

Wie peinlich. Sich das staatliche Glücksspiel-Monopol zurechtzubiegen, ist eine Sache. Und wenn Gerichte absurde Urteile fällen müssen, damit die Einnahmen als sauber verbucht werden dürfen – bitte sehr. Doch wenn es nötig wird, dafür Budenbesitzer und Arbeitslose auf alberne Weise in Haftung zu nehmen, darf man mal ins Grübeln kommen. WAZ

Keine Hoffnung mit Hartz IV Eigentlich weiß doch jeder, dass Geld nicht glücklich macht, man umgekehrt jedoch arm, aber sexy sein kann und arm, aber glücklich. Insofern ist die Einstweilige Verfügung des Kölner Landgerichtes ein pures Glücksversprechen. Tagesspiegel

Auf dem Rückzug. Das große Geschäft mit den Sportwetten läuft in Malta ab – und überall sonst, wo Privatanbieter Platz für einen Computer und ein Briefkastenschild finden. Würden die Wetten in Deutschland legalisiert, bekäme der Fiskus wenigstens etwas davon ab. FAZ

… one more thing!!!

Politisches Personal, kein Wille zur Macht. Verteidigungsminister de Maizière und sein Vorgänger Guttenberg sind Ausnahmen – der eine pflicht-, der andere selbstbewusst. Unser politisches System leidet an Blutarmut. Das hat vor allem mit Machtverlust zu tun. Tagesspiegel

Leitartikel

Deutsche müssen ungefragt für Eurokrise bluten. Die Regierungschefs der EU stellen Schritt für Schritt die Weichen in Richtung Transferunion. Die Bevölkerung wird nicht gefragt – sie soll nur zahlen. Die Welt

Rücktritt eines Popstars. Der Dalai Lama ist ein Mann von gar wundersamer Strahlkraft. Mit seinem Verzicht auf das Amt des Staatsoberhaupts büßen die Freunde der Tibeter erheblich an Einfluss ein. Frankfurter Rundschau

Stammtisch-Parolen, Seehofers neueste Strategie AZ München

Politik und Waffen – eine explosive Mischung. Es gibt dieser Tage einige martialische Reden deutscher Politiker zum Umgang mit Waffen. Höchst bedenklich! Besser wäre eine parteiübergreifende Abrüstung. Tagesspiegel

Anmerkungen zum politischen Personal. Wer danach fragt, welcher Politikertypus bei den Deutschen besonders populär ist, bekommt wenig Aufschluss, wenn er die gängigen Umfrageergebnisse anschaut. FAZ

Kein Ruhmesblatt! Doch wenn es ernst wird, gleicht Europa einem gackernden Hühnerhaufen. Von gemeinsamer Linie keine Spur! Total-Ausfall auf höchster Ebene! Eine solche Außenpolitik ist für die Europäer unwürdig – und für Libyens Volk eine Tragödie!Bild

Die Rückkehr der Firmenjäger. In der Krise war es still geworden um die stets etwas geheimnisumwitterten Private-Equity-Unternehmen. Doch nun melden sie sich wieder, wie der US-Gigant Blackstone, mit Milliardendeals zurück. Im deutschen Boom wittern sie glänzende Chancen für ihr Geschäft. manager magazin

At 150, Italy gives the lie to the stories we tell the world about Europe. There are eight uncomfortable truths that Berlusconi’s kingdom reveals about an ancient and modern European project Guardian

Libya Calling New York Times

A transition for Arab economies Washington Post

Hemp for Victory. America’s most famous libertarian talks about making hemp legal again—and what budget cuts he and liberals can agree on. Mother Jones

The Advantages of an Assertive China. Over the past two years, China’s foreign policy has become more belligerent. But Washington should not wish for a weaker Beijing. In fact, on problems from nuclear proliferation to climate change, the United States needs a more confident China as a partner. Foreign Affairs

Bamboo capitalism. China’s success owes more to its entrepreneurs than its bureaucrats. Time to bring them out of the shadows Economist