Schleswig-Holstein, FDP, Frankreich, Griechenland & Syrien

Ampelmännchen mit schwieriger Mission. Eine regionale Spezialität: Die Gegner schmähen das Bündnis aus SPD, Grünen und SSW als „Dänen-Ampel“, aber es gibt gute Gründe, sie zu probieren. Viel hängt von Torsten Albig ab und wie er das Amt des Ministerpräsidenten ausfüllt. Süddeutsche Zeitung

Polit-Drama um Dänen-Ampel. SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig will an die Macht und geht ein hohes Risiko ein – Angst vor dem „Heide-Mörder“ Bild

Der Fall de Jager. Die CDU ist bei der Wahl in Schleswig-Holstein knapp stärkste Kraft geworden. Trotzdem wird ihr Spitzenkandidat Jost de Jager wohl keine Regierung führen – und nicht einmal dem Landtag angehören. Vorerst zumindest. FAZ

Nur bei Grün, der Kinder wegen? Nach der Landtagswahl beginnt die Suche nach Mehrheiten. Bei der wahrscheinlichsten Variante, der „Dänen-Ampel“, steckte der Teufel im Detail. Alles hängt von den Grünen ab. FAZ

Lautes Schweigen über Kieler Wahlergebnis. Bis zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hat sich die SPD Schweigen auferlegt: Jegliches Sinnieren über eine Ampelkoalition mit der FDP oder eine große Koalition könnte Hannelore Kraft in Düsseldorf nur schaden. Daran hält sie sich auch nach dem Urnengang in Kiel. FAZ

Grimmiger Wahlsieger. Die SPD muss scharfkantiger werden, statt weiter im Schlafwagen zu rollen taz

SPD und CDU fürchten Kieler Verhältnisse. Die Generalsprobe ist vergeigt – und das gleich im doppelten Sinne. Sowohl die SPD als auch die CDU in Nordrhein-Westfalen können dem Wahlergebnis aus Schleswig-Holstein wenig Positives abgewinnen. Die Nervosität steigt. Handelsblatt

Sozialdemokraten sorgen sich um Wähler. In Schleswig-Holstein und im Saarland hat die SPD schwächer abgeschnitten, als gedacht. Jetzt überlegt die Partei, wie sie Nichtwähler zurückholen kann. Die Zeit

Die Linke sieht alt aus. „Rückschläge gehören eben dazu“, sagt der Linken-Vorsitzende Klaus Ernst. Doch seiner Partei fällt es zunehmend schwer sich zusammen zu reißen. Tagesspiegel

FDP

Die FDP – scheintot und aufgeblasen. Todeszeitpunkt: unbekannt. Todesursache: programmatische Auszehrung. Die FDP existiert nur noch als aufblasbare Attrappe. Je nachdem wie viel Luft das Führungspersonal hat, erscheint sie prall oder schrumpelig, wie gerade in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen. Doch richtiges Leben können auch Kubicki und Lindner nicht ersetzen. Die Liberalen beweisen lediglich, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Allerdings kein richtiges, sondern nur ein gepumptes Süddeutsche Zeitung

Schonfrist für Regierungslehrling Rösler läuft ab. Seine zuletzt errungenen Erfolge hat der junge Vizekanzler durch ungeschickte Kommunikation wieder zunichte gemacht. Jetzt steht Rösler umso mehr unter dem Druck der im Überlebenskampf steckenden FDP. Die Welt

Wahlsieger Kubicki schwänzt Rösler-Show in Berlin. Der Tag nach der Wahl wurde für FDP-Chef Rösler zur Demütigung: Wahlsieger Kubicki blieb seinem Auftritt demonstrativ fern. Stattdessen ließ er mitteilen, man dürfe ihm Blumen nach Kiel schicken. Von Thorsten Jungholt Die Welt

Kubicki, das Ampelmännchen. Seine Sprüche sind Legende, das Wahlergebnis in Schleswig-Holstein ist satt. Und auf stern.de lässt sich Wolfgang Kubicki über Parteikollege Niebel, SPD-Mann Stegner und die Ampel aus. Stern

Frankreich nach der Wahl

Dem Triumphator droht ein böses Erwachen. Der Sieg war fulminant, doch jetzt muss Francois Hollande liefern. Sein Reformprogramm für Frankreich und Europa ist ehrgeizig und teilweise riskant. Widerstände drohen ihm nicht nur daheim, sondern auch aus Deutschland. Handelsblatt

Und nun Hollande. Sarkozy und Giscard sind an der Modernisierung Frankreichs gescheitert. Hollande wird ebenfalls versuchen müssen, sein Land fit zu machen für die globalisierte Welt. FAZ

Hollandes schwieriger Start. Schon in der Nacht seines Triumphs dämpft Frankreichs neuer Präsident die Erwartungen. Die Wirtschaft schwächelt, die Parlamentswahl im Juni wird sein erster großer Test. François Hollande wird es nicht leicht haben Financial Times Deutschland

Benzinpreise einfrieren und Rentenalter senken. Für die ersten hundert Tage hat sich Frankreichs neuer Präsident Hollande viel vorgenommen. Möglich wird dies nur, indem der Staat auf Steuereinnahmen verzichtet. FAZ

La République en rose. François Hollande hat nicht lange Zeit, seinen Sieg bei der Präsidentenwahl auszukosten, und Nicolas Sarkozy findet bei seinem Abschied staatstragende Worte: Frankreich und der Machtwechsel. FAZ

Ein Präsident nach ihren Vorstellungen. Weg mit den verbeulten Sakkos, weg mit dem Übergewicht: Für viele Franzosen ist Valérie Trierweiler der Grund dafür, dass sich François Hollande vom Wackelpudding zum schneidigen Siegertypen gewandelt hat – und gegen Sarkozy gewinnen konnte. Auch auf den Präsidenten Hollande wird die neue première dame großen Einfluss haben. Süddeutsche Zeitung

Frankreichs neue First Lady. Valérie Trierweiler, ist elegant wie ihre Vorgängerin, aber nahbarer. Und sie weiß, dass bei François Hollande die Liebe dem Rhythmus der Politik folgt. Financial Times Deutschland

Griechenland nach der Wahl

Samaras scheitert bei Regierungsbildung in Athen. In Griechenland ist die Bildung einer Koalitionsregierung bereits in der erste Runde gescheitert. Konservativenchef Samaras teilte in Athen mit, es sei ihm nicht möglich, eine Koalition zu bilden Die Welt

System in Trümmern. Es waren „Wahlen des Zorns“: Die Griechen haben das etablierte politische System abgewählt, ohne dass jemand eine Ahnung hat, was jetzt kommt. Wenn die Parteien so zerstritten bleiben, bekommt Griechenland keine Regierung – sondern Neuwahlen. Süddeutsche Zeitung

Radikale Linke setzt auf Neuwahlen. Griechenland steht vor politischem Chaos. Eine Regierungsbildung scheint aussichtslos, Neuwahlen sind wahrscheinlich. Der Sparkurs steht in Frage manager magazin

Die gefährlichen Pläne der Griechen-Extremisten. Ohne sie gibt es keine Regierung – mit ihnen ist unser Euro in Gefahr Bild

Die Nichterfindung des Rades. Bislang galt Griechenland als Zweiparteiensystem. Nun haben die beiden großen Parteien zusammen keine Mehrheit – und keine Koalitionspartner. FAZ

Griechenland stimmt gegen seine Eliten, nicht gegen Europa. Das Wahlergebnis zeigt, dass die Griechen auf einen dritten Weg hoffen. Sparen oder Euro-Austritt können nicht die einzigen Alternativen sein Die Zeit

Ein Wechsel ist möglich. Die Athener Linken sollten jetzt ihrem Herzen folgen taz

Die Nazi-Nacht von Griechenland Bild

The New Greek Extremism. Voters are giving up on the political mainstream in Athens. Wall Street Journal

Reaktionen zu Wahlen

Jetzt trennen sich die Wege in Europa. In Paris und Athen haben europäische Politik und die Lage der Wirtschaft die Wahlen mit entschieden. Für Angela Merkel ist das problematisch Die Zeit

Monti sucht Schulterschluss mit Hollande. Die Gegner der strikten Sparpolitik fühlen sich nach der Wahl François Hollandes im Aufwind. Auch Italiens Regierungschef Mario Monti fordert eine wachstumsorientierte Politik. Doch die Bundesregierung pocht auf den Fiskalpakt. Financial Times Deutschland

Merkel kämpft allein. In Europa hat Angela Merkel nun kaum noch Verbündete. Der Druck auf die Kanzlerin, ihr Portemonnaie ganz zu öffnen, wird zunehmen. Daran ändert auch das nun gute Arbeitsverhältnis zu François Hollande nichts. FAZ

Angela Merkel ist Europas letzte Sparerin. In Frankreich und Griechenland hat das Volk gegen den Reform-Kurs der alten Regierungen gestimmt. Bundeskanzlerin Angela Merkel will ihn dennoch halten und wird so zu Europas letzter Sparerin. Die Welt

Merkel öffnet für Hollande die Arme, nicht die Taschen. Die Kanzlerin gibt sich gegenüber Frankreich locker und hart zugleich. Ihre Partei ist weniger entspannt: Sie sorgt sich um die Macht Die Zeit

Ziemlich beste Freunde. Was wird nach dem Machtwechsel in Paris aus dem deutsch-französischen Verhältnis? Haben Hollande und Merkel überhaupt eine Chance? Stern

Deutsch-französische Zwickmühlen. Sie ist verbindlich im Ton, hart in der Sache. Angela Merkel will zwar den künftigen französischen Präsidenten „mit offenen Armen“ empfangen, aber für ihn nicht den Fiskalpakt ändern. WAZ

Hollande ist ein Glücksfall für Europa. Die Finanzmärkte haben den Wahlsieg von Hollande gelassen aufgenommen. Offenbar werden ihm Kompromissbereitschaft und Pragmatismus zugetraut Die Zeit

Der Frust gewinnt. Kiel, Paris, Athen: Nach den drei Wahlen ist nichts mehr wie vorher. Die Zusammenarbeit mit François Hollande wird für Angela Merkel schwierig. Mit Griechenland zusammenzuarbeiten könnte in Zukunft fast unmöglich werden. Wirtschaftswoche

Von der ökonomischen zur politischen Krise. Mit den Wahlergebnissen in Frankreich und Griechenland bekommen die EU-Staaten ihre Quittung für den rigiden Sparkurs. Auf die ökonomische Krise folgt die politische – angesichts milliardenschwerer Rettungsbemühungen eine groteske Entwicklung manager magazin

Nun reden alle von Wachstum. Die Euro-Krise geht in ihre zweite Runde. Alle reden nun von Wachstum, sie meinen damit aber nicht dasselbe. Nun kommt es auf Angela Merkel und François Hollande an. Merkolande könnte eine neue große Koalition für Europa werden. Frankfurter Rundschau

Vertrauensverlust in Frankreich wäre Euro-Gau. In Griechenland und Frankreich hat das Prinzip Realitätsverweigerung gesiegt. Nun muss Berlin die beiden Partner auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Mit Beharrlichkeit – und viel Diplomatie. Die Welt

Merkel ist kein Naturgesetz. Die deutsche Alleinherrschaft in Europa ist vorbei taz

Fatalismus und Gelassenheit. Die Wahlergebnisse sind so ausgefallen wie an den Märkten erwartet – und lösen weder Panik noch Jubel aus: Die einen geben Griechenland ohnehin verloren, andere hoffen auf positive Impulse aus Frankreich. Die Reaktionen im Überblick. FAZ

Gelassen bei Frankreich, geschockt über Griechenland. Ein Sozialist regiert Frankreich und die Aktien steigen: Die Wahl in Frankreich zeigt, dass Investoren nicht so stupide auf demokratische Ereignisse reagieren, wie es mancher gerne suggeriert. Deshalb sagt es viel, wenn griechische Bankaktien bis zu 20 Prozent einbrechen Süddeutsche Zeitung

Wird jetzt wieder mehr Geld ausgegeben? Mitten in der Schuldenkrise stimmen die Wähler in Frankreich und Griechenland gegen das Sparen. Was bedeutet der Wahlsonntag für die Anti-Krisen-Politik in Europa? FAZ

Challenge to Austerity, And Germany, Is Sharpened Wall Steet Journal

Merkel tells Athens and Paris to stick to spending limits. Efforts to save the euro under threat after EU leaders‘ strategies collide with the wishes of voters in Greece and France Guardian

Parlamentswahlen in Syrien

Der Diktator lässt wählen. Mitten im Bürgerkrieg stimmen die Syrer über ein neues Parlament ab. Präsident Assad erhofft sich davon eine Stärkung seines Regimes. Die wird er wohl bekommen. Denn auch wenn die neue syrische Verfassung die Existenz anderer Parteien erlaubt, bleibt der scheinbare demokratische Wandel nichts als Fassade Süddeutsche Zeitung

Assad verhöhnt die Vereinten Nationen. Mitten im Bürgerkrieg lässt Syriens Präsident Assad das Volk wählen. Der sichere Sieg seiner Baath-Partei ist zwar nichts wert, doch wenigstens verspottet er damit die UN. Die Welt

Assad-Regime veranstaltet Wahlfarce. In Syriens Protesthochburgen wird gekämpft, die Opposition meldet mehrere Tote – gleichzeitig spielt Präsident Assad Normalität und schickt seine Bevölkerung an die Wahlurnen. Ein neues Parteiengesetz gaukelt Freiheit vor, das Rennen wird wohl ein Pseudo-Oppositioneller machen. Spiegel

«Die Wahl ist eine Farce» Syrien hat heute ein Parlament gewählt. Die «unabhängigen» Kandidaten stehen allerdings dem Regime nahe. Und die bekannten Oppositionellen sitzen im Gefängnis – oder sind ins Ausland geflohen. Baseler Zeitung

… one more thing!!!

„Legalize it!“ klingt nur gut. Es klingt verführerisch: Drogen legalisieren und so die Gewalt in Mexiko bekämpfen. Die Macht der Kartelle wird dadurch aber nicht zerschlagen. Die Zeit

Leitartikel

Die Einsamkeit der Zuchtmeisterin. Für die Bundeskanzlerin wird es schwerer, ihren europapolitischen Kurs zu halten. Aus Frankreich und Griechenland bläst Gegenwind, in Deutschland erodiert ihre Machtbasis. FAZ

Umbruch in Griechenland. In Griechenland endet eine Epoche. Eine Einparteiregierung wird es nicht mehr geben. Die politische Landschaft hat sich extrem polarisiert Frankfurter Rundschau

Nach diesem Wahlergebnis braucht es dringend einen Plan B: Wie kann eine Euro-Zone OHNE Griechenland am besten weiterbestehen? Bild

Zu spät? Weg vom Spar-Diktat, hin zur Wachstumspolitik. Europa nach dem Wahl-Wochenende AZ München

Nach der Sparpolitik, schreibt Nobelpreisträger Joseph E. Stiglitz im project syndicate

Murder, Lies, Abuse Of Power And Other Crimes Of The Chinese Century (Cover Story) Time

Why the Campaign to Stop America’s Obesity Crisis Keeps Failing
(Cover Story) Newsweek

Goodbye, hope and change. Without inspiration, what is Obama’s appeal? Washington Post

Election 2012 Is Already an Attack-Ad Battle. Negative campaigning is a theme of the race, but will it work? The Atlantic

Hail to the ’not now‘ president. On key foreign policy issues, from Iran to Syria, President Obama is opting for a cautious approach. And that’s just fine. Los Angeles Times

The Greek crisis will fast expose Mr Hollande. Forced to choose, the French are almost certain to go with the Germans Financial Times

Trading on austerity, but for how long? Markets are betting German Chancellor Angela Merkel will stand firm on austerity measures for Europe, but our bankers know they must continue to play it safe just in case they’re wrong. Business Spectator

Voter Anger Sweeps Europe. Sarkozy Out as Socialist Hollande Wins France Wall Street Journal

The wages of austerity for Sarkozy. The French president’s ouster shows political extremism abroad is on the rise. politico

Hollande won’t have much time to learn on the job breakingviews

Those Revolting Europeans. How dare the French and Greeks reject a failed strategy! New York Times

The GOP lost the European elections. In France and Greece, voters reject ill-conceived austerity measures. Budget-slashing Republicans in the U.S. ought to pay attention The Week

Scoring Obama’s Foreign Policy, a Progressive Pragmatist Tries to Bend History. The Obama administration’s foreign policy has tried to reconcile the president’s lofty vision with his innate realism and political caution. And given the domestic and global situations Obama has faced, pragmatism has dominated. Judged by the standard of protecting U.S. interests, things have worked out quite well; judged by the standard of midwifing a new global order, they remain a work in progress Foreign Affairs