Annalena Baerbock, Haiti, EZB, Autoindustrie & Corona-Impfungen

Annalena Baerbock

Nicht professionell und deshalb untauglich Es geht weder um Vita noch Plagiate. Wer Deutschland regieren will, muss in der Lage sein, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen, das Brände löschen kann. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Politische Angriffe sind eine Feuerprobe, die es zu bestehen gilt Annalena Baerbock hat Fehler eingesehen und sich entschuldigt. Von der Idee einer rechten Pressekampagne gegen ihre Person rückt sie aber nicht ab. Sie hat recht: Politische Angriffe werden gerne mal persönlich. Das hat aber einen guten, sogar demokratischen Grund. Die Welt

Nutzt die Gelegenheit! Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wird medial demontiert. Das verdient Einspruch – und zwar über das gönnerhafte Einmischen der politischen Konkurrenz hinaus. Frankfurter Rundschau

Fünf Gründe, warum Annalena Baerbock nicht Kanzlerin wird Annalena Baerbock hat einen kometenhaften Aufstieg hingelegt bis hin zur Kanzlerkandidatin der deutschen Grünen. Doch sie erlebt das Drama des begabten Kindes: Sie wollte zu viel, und das zu schnell. Ihre Bewerbung ist eine Bauchlandung. NZZ

Frauen in der Politik: Ach, diese netten Mädchen! Die Puppen! Annalena Baerbock muss sich gegen Angriffe wehren. Werden Frauen in der Politik fieser attackiert? Nun ja: ein Überblick mit Blazern, Strumpfhosen, Stimmlagen. Berliner Zeitung

Eitel waren Politiker immer – aber nie so verwundbar wie heute Die Öffentlichkeit ist diverser und demokratischer geworden, aber auch skandalisierungsbereiter und stärker affektgetrieben. Das ist unumkehrbar. Tagesspiegel

Er eiert, sie schwankt: Wie Laschet und Baerbock über ihre Krisen reden Armin Laschet distanziert sich, ohne einen Namen zu nennen, und Annalena Baerbock übt Selbstkritik, ohne einen Fehler einzugestehen. Ist das gute Krisenkommunkation zweier Kanzlerkandidaten? stern

Haiti

Land am Rande des Abgrunds Interims-Premier Claude Joseph hat sich nach der Ermordung von Staatschef Moïse rasch zum Interims-Staatschef erklärt. Angeblich soll es bald schon zu Neuwahlen kommen. Sicher ist das nicht. Hinter den Taten sollen Kolumbianer und zwei US-Bürger stecken. Süddeutsche Zeitung

Symbiose von Gewalt und Politik gipfelt in Präsidentenmord Der Mord an Haitis Präsident Jovenel Moïse ist der vorläufige Höhepunkt einer seit Jahren schwelenden Krise in dem Karibikstaat. Verantwortung dafür tragen Politik und Organisierte Kriminalität gleichermaßen. Deutsche Welle

In den Fängen der Kriminalität Im ärmsten Land der westlichen Hemisphäre wird Präsident Jovenel Moise erschossen. Der erschreckende Höhepunkt einer langen Entwicklung. ZDF.de

Haiti braucht ausländische Hilfe Nach der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse droht Haiti noch mehr Gewalt und Instabilität. Die Staatengemeinschaft sollte notfalls bereit sein für eine Intervention. NZZ

EZB

Danke, EZB! Die Hausse geht weiter Die EZB verschafft sich mit einer neuen Strategie mehr Spielraum. Für Aktien und Anleihen hat das Folgen: Die weltweite Hausse dürfte noch länger laufen. Wirtschaftswoche

Trotz neuer Strategie: Die EZB wird immer wieder an die Grenze zur Überforderung stoßen Die Grundprobleme der Währungsunion haben in der Debatte über die geldpolitische Ausrichtung keine erkennbare Rolle gespielt. Das Fundament der Euro-Zone bleibt fragil. Handelsblatt

Gefährliche Inflationsraten Eine Inflation von 2 Prozent gilt für Europas Währungshüter nicht länger als Obergrenze. Vielmehr sollen auch höhere Teuerungsraten toleriert werden. Mit dieser Strategieänderung entfernen sich Europas Währungshüter immer weiter von den Prinzipien der Stabilitätskultur. NZZ

Autoindustrie

Deutsche Schlüsselindustrie in schlechtem Licht Hätte die EU-Kommission alle ihre ursprünglichen Vorwürfe nachweisen können, hätte sie mit Sicherheit ein viel höheres Bußgeld verhängt. Dennoch bleibt es ein Politikum, dass sich VW, BMW und Daimler systematisch abgesprochen haben. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Autoindustrie braucht Klarheit statt fragwürdiger Kartellstrafen Ladeinfrastruktur, autonomes Fahren, Daten: Die Branche muss mehr denn je kooperieren. Was erlaubt ist und was nicht, bleibt aber auch nach Abschluss der Ermittlungen über Tankabsprachen offen. Handelsblatt

Autobauer auf Irrfahrt Die hohe Strafe für BMW und VW aufgrund technischer Absprachen zeigt, dass die EU auch bei der Festlegung von Standards genau hinschaut. Auch die Standardsetzung kann – falsch gemacht – teuer werden. Börsen-Zeitung

Der Manta wird elektrisch Opel will ab 2028 nur noch Batteriewagen anbieten – und belebt dazu ein legendäres Modell wieder. Süddeutsche Zeitung

Corona-Impfungen

Verpasste Chance Nach nur fünf Wochen gibt es in den Firmen keinen Bedarf mehr an Impfungen. Der Staat hätte früher auf die Organisationskraft der Wirtschaft vertrauen sollen. Handelsblatt

Impfen ist keine Lotterie Rufe nach einer staatlichen Impflotterie werden laut. Doch die hätte Imageschäden zur Folge. Frankfurter Rundschau

Mit Leckerlis zur Impfung locken Strafen für Impfschwänzer nützen wenig. Die Politik muss ihnen etwas anbieten: Impfbusse vor Supermärkten, an Baggerseen und vor Freibädern – zur Not auch Freibier. Zeit

Keine Strategie für den Herbst: Deutschland droht ein Corona-Déjà-vu Die Fallzahlen steigen, eine vierte Welle wird wahrscheinlicher. In Deutschland könnten sich die Fehler des vergangenen Sommers wiederholen. Handelsblatt

Schnelle Hilfe jetzt! Das Coronavirus wütet im namibischen Winter. Zeit für Deutschland, sich an seine besondere Verantwortung gegenüber Namibia zu erinnern. taz

Ein Experiment mit dem Virus Großbritannien will alle Beschränkungen fallen lassen. Die Strategie der Regierung ist riskant: Sie nimmt hohe Infektionszahlen in Kauf und gefährdet vor allem Jüngere. Zeit

…one more thing!

Südafrikas Ex-Präsident Jacob Zuma muss die Zeche zahlen Südafrikas Ex-Präsident Jacob Zuma tritt nach langem Hin und Her seine Gefängnisstrafe an. Das ist vor allem seinem Nachfolger zu verdanken. Frankfurter Rundschau

Leitartikel

Der Herr Laschet von der FDP Der Kanzlerkandidat der Union ignoriert die Mehrheit der Gesellschaft: Nach der Wahl will er vor allem Gutverdiener finanziell besserstellen. Das ist ein Affront gegen viele Millionen hart arbeitende Bürger. Süddeutsche Zeitung

Eine Spitzenposition, für die Deutschland sich schämen muss Ausgerechnet bei den regeltreuen Deutschen arbeiten Haushaltshilfen häufiger schwarz als fast überall sonst in Europa. Wir sind also nur gefühlte Moralweltmeister – und in Wahrheit ein Volk der Schummler und Knauserer. Dabei gäbe es bereits konkrete Lösungsmodelle. Die Welt

Europas Friedhof wird größer Es ertrinken wieder viele Menschen auf dem Weg nach Spanien. Die EU muss mehr gegen diese Dauertragöde vor ihren Küsten tun. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Putins diktiert das Geschehen – der Westen schaut hilflos zu Moskau will den letzten Grenzübergang für Syrienhilfe dichtmachen. Damaskus soll die Menschen in Idlib versorgen. Zynischer geht es kaum. Tagesspiegel

China greift uns an! Unsere Abhängigkeit von China ist gefährlich. Europa muss Chinas Wandel vom Absatzmarkt zum Angreifer endlich ernst nehmen. Bild

Die richtige Strategie Dass die EZB das Inflationsziel erhöht, wirkt wie ein kleiner Schritt für die Notenbank. Es ist aber ein großer Schritt für ganz Europa. Frankfurter Rundschau

„Die Löhne dürften in vielen Branchen nach oben gehen“ Für den deutschen Arbeitsmarkt post-Corona sagt Arbeitsmarkt-Ökonom Enzo Weber gravierende Veränderungen voraus. Passend zum neuen Zwei-Prozent-Ziel der EZB erwartet er höhere Lohnabschlüsse dank steigender Inflation. Wirtschaftswoche

The new fault lines on which the world economy rests Global growth is coming back fast. But the recovery from the pandemic is uneven and fragile Economist

The Trumpian Roots of the Chip Crisis We’re still paying the price of tantrum-based policy. New York Times

Joe Biden Won’t Back Down on Afghanistan War Withdrawal Even as Taliban Violence Increases Mother Jones

The double standard of Kamala Harris being in charge Women are expected to conform to gender norms as warm nurturers, even as they break the mold. Washington Post