Steinbrück kassierte für Vorträge 1,25 Millionen Euro Seit 2009 hat SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück 89 Reden gehalten, die ihm jeweils zwischen 1000 und 25.000 Euro einbrachten. Insgesamt hat er mutmaßlich mehr als eine Million Euro an Nebeneinkünften gehabt. Das gefällt nicht allen Parteigenossen. Süddeutsche Zeitung
Steinbrücks Millionen Steinbrück hat eine Leistung erbracht. Steinbrück hat einen Markt. Also lautet sein Schluss: Ich habe mein Geld verdient! Kein Einspruch. Frankfurter Rundschau
Steinbrück, der Selbstverkäufer Peer Steinbrück ist ein genialer Selbstverkäufer. In nur drei Jahren verdiente der Sozialdemokrat mit Vorträgen rund 1,25 Millionen Euro. Solche Dimensionen kennen normale Bürger allenfalls aus Tagträumen von einem Lottogewinn. WAZ
Robin Steinbrück und Bruder Sigmar Gabriel nennt das Vorgehen der Koalition in Sachen Nebeneinkünfte „erbärmlich“. Über die Einnahmen des Kanzlerkandidaten kann man das nicht sagen. FAZ
Erregung, die keinem hilft Die Diskussion um Nebeneinkünfte von Politikern ist so gut wie beendet. Doch aller Transparenz zum Trotz darf nicht übersehen werden, dass die Bevölkerung zutiefst an der Politik zweifelt. Die Welt
Beispielhaft Mehr Transparenz geht nicht. So viel Offenheit würde man sich auch von denen wünschen, die sich in den letzten Wochen als Kritiker Steinbrücks hervorgetan haben. Nachmachen! Nordwest Zeitung
FDP
Die Brandstifter schulen um zum Feuerwehrmann Schwarz-Gelb will den Schuldenabbau zum Wahlkampfthema machen. Damit widerspricht die Koalition ihren eigenen Vorhaben und stellt sich blind gegenüber den realen Problemen. Und das alles auf Kosten nachfolgender Generationen. Tagesspiegel
Sparkommissar Rösler Die Null muss stehen, lautet eine alte Fußballerweisheit. Will heißen, kei- ne Gegentore zuzulassen, ist die Basis für einen Sieg. Die Null muss stehen, verlangt nun Vize-Kanzler und FDP-Chef Philipp Rösler, also einen Bundeshaushalt ohne neue Schulden bereits ab 2014. Märkische Allgemeine
CDU stört liberale Träume von der schwarzen Null Die FDP möchte mit schuldenfreiem Etatentwurf in den Wahlkampf ziehen. In der Union warnen viele vor Einsparungen Die Welt
Rettendes Ufer FDP paradox: Die Partei will jetzt konsolidieren. Erklärt hat sie diesen Kurswechsel noch nicht. Tagesspiegel
Ukraine
Sieg der Propaganda Die Ukraine ist ein strukturell zurückgebliebenes und politisch autoritär regiertes Land. Trotzdem liegt ein neuer Aufstand, eine zweite Orangefarbene Revolution in weiter Ferne. Janukowitsch hat mit seiner Politik Erfolg gehabt: Er hat den Hunger der Bevölkerung mit Propaganda und Paternalismus übertönt. Süddeutsche Zeitung
Kein Vertrauen Die Bilanz dieser Wahl in der Ukraine ist auch nach den offiziellen Zahlen eine offenkundige: Die Ukrainer haben jeden Bezug zu ihren Politikern verloren. In Kiew reagieren die Menschen geradezu gleichgültig. Bonner General-Anzeiger
Demokratie muss warten Vieles war bei den Parlamentswahlen in der Ukraine wie gewohnt. Dennoch geht das Anti-Janukowitsch-Lager gestärkt aus dieser Wahl hervor. taz
Die Ukraine braucht ein Signal aus der EU Bei den Parlamentswahlen in der Ukraine hat die Opposition sich behauptet, trotz niedrigster Wahlbeteiligung seit 1991. Nun braucht das Land ein Signal, an den Präsidenten, aber auch an die Bürger. Die Welt
Demokratische Fassaden Der ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch hat einiges getan, um den Anschein zu erwecken, die Parlamentswahlen vom Sonntag seien fair und demokratisch verlaufen. Doch liessen sich die ausländischen Wahlbeobachter davon nicht blenden. NZZ
Keine orangene Revolution an den Wahlurnen Präsident Janukowitsch wird die Ukraine nach der Parlamentswahl weiter autoritär umbauen. Die EU sollte vorerst Abstand halten. Badische Zeitung
Zweite Runde Es geht nicht nur um Julia Timoschenko: Die Europäer sollten jetzt mit der ukrainischen Opposition ins Gespräch kommen. Tagesspiegel
Energiewende
Protest der Ingenieure Protest ist heute oft eine Sache der Experten. Sie engagieren sich mit Verve auf einem klar begrenzten Feld und meiden Parteien und Politik. Frankfurter Rundschau
Tarnen, täuschen, tricksen Der Strompreisstreit schadet der Energiewende – weil er in Wirklichkeit ein Machtkampf ist. Sowohl Oppositionsparteien als auch die Lobby der Konzerne verfolgen eigene Interessen. Financial Times Deutschland
Weniger Wachstum kostet Menschenleben Alle reden über die Erderwärmung, keiner fragt, wie wir die Ärmsten der Welt vor den Folgen schützen können. Die Antwort lautet: mit mehr Wachstum. ZEIT
Bertelsmann
Gegen Amazon hilft im Buchhandel nur Größe In einem spektakulären Schritt fusionieren die Verlagsriesen Random House und Penguin. Es geht dabei um Marktmacht – nur als weltgrößter Buchverlag kann man dem Internet-Buchhändler Amazon trotzen. Denn der hat bislang die Preise diktiert. Financial Times Deutschland
Random House und Penguin Book vereint Fast schien es, als sei die Zeit der grossen Mergers auf dem Buchmarkt vorbei. 1998 setzte es den letzten lauten Donnerschlag, als Bertelsmann die New Yorker Verlagsgruppe Random House kaufte, das «Kronjuwel» unter den Verlagen der englischsprachigen Welt. NZZ
An Gütersloh kommt demnächst niemand mehr vorbei Mit der Fusion der Buchsparten von Bertelsmann und Penguin entsteht ein ernst zu nehmender Gegenspieler für die E-Book-Riesen Amazon und Apple. Doch der Erfolg des Zusammenschlusses hängt an mehr als schierer Größe. Handelsblatt
Eine neue Dimension des medialen Gigantismus Als der Buchdrucker Carl Bertelsmann 1850 starb, hinterließ er einen bescheidenen Verlag mit einem guten Dutzend Angestellten. Märkische Oderzeitung
Investmentbanken
Umbau in der UBS Der Vorstandschef der Großbank UBS macht Ernst. Er will das Investmentbanking zurückdrängen. FAZ
Schweizer Vorreiter Die UBS baut ihr Geschäft grundlegend um und überrascht damit die Beobachter. Die Schweizer Großbank verabschiedet sich von dem Traum, im Investment-Banking mit den großen Spielern mithalten zu können. Handelsblatt
Revolution frisst ihre Kinder Ob die UBS nach dem Abbau von 20 000 Arbeitsplätzen seit dem ersten Finanzkrisenjahr 2007 nun die kolportierten weiteren 10 000 Stellen streicht oder auf dieser Restrukturierungsetappe „nur“ 5 000, eines steht fest: Die Finanzrevolution hat begonnen, ihre Kinder zu fressen. Börsen-Zeitung
UBS streicht fast 10.000 Stellen Axel Weber baut die UBS um: Die Schweizer Großbank baut knapp 10.000 Stellen ab. Das soll Einsparungen von 4,5 Milliarden Euro bringen. Dazu spaltet die UBS ihr Investment-Banking in zwei Teile auf. Handelsblatt
Zurück zu den Wurzeln Die Übertreibungen im Handel an den Finanzmärkten haben sich überlebt. Einige Banken wollen ihre Präsenz im Investmentbanking nun reduzieren. FAZ
So laufen die Geschäfte im Investment-Banking Im Investment-Banking könnten die Unterschiede zwischen Europas Finanzinstituten und den US-Banken kaum größer sein. Während Goldman Sachs & Co. ihre Gewinne steigern, müssen die europäischen Institute sparen. Wirtschaftswoche
UBS rethinks the impossible The Swiss bank is going where no bank dares tread with a bold strategy to wind down fixed-income trading. It will be a costly and slow task – that’s why rivals tend to think it can’t be done. But if UBS thrives as a mega-boutique, others could follow. And the system benefits too. Breakingviews
…one more thing!
Wie Griechenland seine Steuerhinterzieher sucht Griechenlands Steuerfahnder untersuchen 5000 Konten, ob von dort unversteuertes Geld ins Ausland gebracht wurde. Im Visier sind auch Politiker der Regierungspartei Nea Dimokratia. FAZ
Leitartikel
Steinbrück spricht Klardeutsch Der Mann spricht Klardeutsch. Andere reden nur Parteichinesisch, und das Publikum schläft ein. Wer ihn einlädt, weiß: Hier wird scharf geschossen. Auch Bankern liest er die Leviten. BILD
Innere Verunsicherung Es bedarf einer Revision der Institutionen der Inneren Sicherheit. Und es braucht eine klare Haltung gegenüber jenen rechten Milieus, die wir längst resigniert hinzunehmen bereit sind Frankfurter Rundschau
Ein Hauch von Panik bei der CSU Die absolute Mehrheit ist das Ziel. Dafür kuschelte Horst Seehofer in der vergangenen Woche sogar mit der Kanzlerin. Hinter der Wandlungsfähigkeit Seehofers steckt aber ein größeres Problem: Die CSU ist auf der Suche nach sich selbst. Tagesspiegel
Der Weg nach Westen verschlossen Falls es in Kiew nicht bald grundlegende Veränderungen gibt, ist die Ukraine für die EU als Partner verloren. Das ist für beide Seiten schlecht: Es wächst die Gefahr, dass Präsident Janukowitsch das Land in den russischen Orbit führt. FAZ
Das doppelte Spiel des Tayyip Recep Erdogan Unter dem vor Selbstbewusstsein strotzenden Ministerpräsidenten ist die Türkei zur Führungsmacht aufgestiegen. Ihr aggressives geopolitisches Imponiergehabe muss dem Westen größte Sorgen machen. Die Welt
Die wollen uns nicht Seit Jahren schon hält man den Türken den EU-Beitritt vor die Nase wie ein Leckerli. Und zwar gerade so nah, dass sie knapp nicht drankommen. AZ München
Guttenberg zum Vorbild Karl-Theodor zu Guttenberg und die Piraten haben neben dem sonderbaren Verhältnis zum geistigen Eigentum eine weitere Gemeinsamkeit. Sie verdanken ihren Aufstieg dem Unbehagen gegenüber den professionellen Politikern. Deren Ansehen wird durch die mehr als pubertären Personaldiskussionen in der Partei wieder aufpoliert. Süddeutsche Zeitung
Get It Done, Mr. President! It’s time to show us—really show us—how much you want another four years. The Daily Beast
What Nov. 6 means for the Supreme Court If Romney wins, we can expect a frighteningly conservative high court. A victory for Obama could mean a liberal majority for the first time since 1969. Los Angeles Times
Lebanon can heal divisions to deter Syria Assad’s attempt to exploit his neighbour’s divisions might have a unifying effect Financial Times
Hail To The Chief The greatest living actor plays the greatest American President. How Daniel Day-Lewis found Lincoln’s voice TIME