Ein guter Tag für Väter. Kinder brauchen ihre Mutter und ihren Vater. Deshalb ist die Straßburger Entscheidung zum Sorgerecht zu begrüßen. Aber welches Recht hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, die bisherige verfassungskonforme deutsche Regelung zu beanstanden? FAZ
Ein Unrecht ist beendet. Der Europäische Gerichtshof zwingt die deutsche Gesellschaft zur Emanzipation und gibt unverheirateten Eltern mehr Gerechtigkeit. Die Zeit
Sieg über die Klischees: Heute sei ein guter Tag für Väter, hieß es zum Sorgerechtsurteil. Das stimmt. Es ist aber auch ein guter Tag für Mütter und Kinder. Frankfurter Rundschau
Eine Chance für die Väter. Das Straßburger Urteil stärkt die Rechte von Vätern unehelicher Kinder. Die Väter sollten das nicht als Triumph, sondern als Chance verstehen. Letztlich geht es um das Wohl des Kindes. Die Welt
Väter-Recht auf Elternsorgen. Beim Sorgerecht wird in strittigen Fällen in Zukunft das Gericht bemüht werden – nicht der schlechteste Weg. taz
An erster Stelle stehen die Kinder, das Straßburger Sorgerechtsurteil NRZ
Wo ist Papa? Straßburg schärft mit seinem Urteil zum Sorgerecht ein Leitbild: Spiegelbildlich zum Elternrecht gibt es ein Recht des Kindes auf beide Eltern. Es ist ein Appell an das Bundesverfassungsgericht, das Kindeswohl zu stärken. FAZ
„Im Gesetz soll stehen: Väter gehören dazu“ Nach dem Sorgerechtsurteil von Straßburg muss Deutschland Gesetze ändern. Väter-Lobbyist Rainer Sonnenberger im Interview Die Zeit
Ministerin kündigt Gesetzesänderung an: Nach der Rüge aus Straßburg stellt die Regierung eine Reform des Kindschaftsrechts in Aussicht Süddeutsche Zeitung
Urteil des Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im Wortlaut
Guttenberg vor dem Bundestag
Bomben-Angriff war „militärisch nicht angemessen!“ BILD
Ein Schachtelsatz, der die Routine zerreißt. Afghanistan-Debatte im Bundestag: Überraschend tritt Verteidigungsminister Guttenberg ans Rednerpult – und räumt Fehler beim Luftschlag nahe Kundus ein. Das von der Bundeswehr angeordnete Bombardement sei militärisch „nicht angemessen“ gewesen. Süddeutsche Zeitung
Die Korrektur. Verteidigungsminister zu Guttenberg beurteilt den Luftangriff von Kundus anders als als kurz nach seinem Amtsantritt. Dass er auch selbst indirekt einen Irrtum eingesteht, ist bestimmt kein Fehler. Er geht damit ein gewisses Risiko ein. FAZ
Es hat sich was verändert in der Wahrnehmung der Politik und ihrer Akteure – und nicht zum Guten. Drei Viertel der Bundesbürger glauben nicht, dass die Regierung offen und ehrlich über den Einsatz in Afghanistan informiert, aber die Kanzlerin lächelt die Vertuschung des Angriffs auf Zivilisten einfach weg, und an Verteidigungsminister zu Guttenberg gleitet jeder Vorwurf ab. Frankfurter Rundschau
Vor dem Weltklimagipfel
Große Sause fürs Klima. Aus Angst vor den kurzfristigen wirtschaftlichen Kosten zaudern die Regierungen im Kampf gegen den Klimaschock. Dabei könnten die Staaten das Dilemma lösen: Mit einer Investitionsoffensive. Financial Times Deutschland
Umweltpolitik braucht mehr als Ziele. Der Weltklimagipfel in Kopenhagen wird Schlagzeilen machen, seine Formelbekenntnisse aber werden langweilen. Umweltpolitik braucht mehr als hehre Ziele. Die Welt
Dem Klima und sich selber helfen. Eine Einigung wird den Europäern neue Lasten aufbürden. Doch unsere ehrgeizige Politik hat auch Früchte getragen. Handelsblatt
Strengere Vorgaben für den Klimaschutz nötig. CO2-Handel wegen Krise fast wirkungslos: Zertifikate so preiswert, als würden sie kostenlos verteilt Börsenzeitung
Deutschland knausert mit Klima-Hilfsgeld. Sechs bis sieben Milliarden im Jahr soll Deutschland dem Süden im Kampf gegen den Klimawandel zahlen. Im Gegenzug wird die Entwicklungshilfe gekürzt. Die Zeit
Schmeicheln fürs Klima. Vier Tage vor der Weltklimakonferenz versucht Bundeskanzlerin Angela Merkel Brasiliens Präsident Lula zur Zusammenarbeit zu bewegen. Mit mäßigem Erfolg. Süddeutsche Zeitung
Hunger auf einer heißen Erde. Entweder wollen Union und FDP weder Klimawandel noch Welthunger ernsthaft bekämpfen. Oder sie verstehen das Verhandlungssystem nicht. taz
Das große Pokern. Kein Geld, kein Abkommen. Indien hat am Donnerstag noch einmal klargestellt, was ohnehin alle wussten: Ohne Vorleistung der Industriestaaten, ohne eine klare Verpflichtung der USA zum Klimaschutz wird beim UN-Gipfel in Kopenhagen nichts Wesentliches herauskommen. WAZ
„Climategate“ ist in den USA ein geflügeltes Wort geworden. Hat der Klimaexperte Phil Jones Daten manipuliert? Tagesspiegel
Im Zweifel für das Klima. Eine dubiose E-Mail-Affäre verschafft Klimaskeptikern in den USA ungeahnten Auftrieb. Das ist riskant. Denn der Kampf gegen die Erderwärmung ist in jedem Fall effizienter als Abwarten. Financial Times Deutschland
Climategate: Science Is Dying. Wall Street Journal
In Kopenhagen müssen wir uns vor uns selbst retten. Ohne klare finanzielle Zusagen für die Entwicklungsländer scheitert jedes Abkommen zur Bekämpfung des Klimawandels. Die Staatsoberhäupter müssen über ihre nationalen Grenzen hinaus denken. Es steht enorm viel auf dem Spiel, schreibt der frühere Uno-Generalsekretär Kofi Annan im Handelsblatt
Enough posturing politics. Time to let the experts lead. Copenhagen must mark the end of politician-dominated negotiation. The technical stuff has to come out of the shadows, schreibt Jeffrey Sachs im Guardian
Kreditklemme
Warme Worte gegen die Eiszeit. Der Bund möchte Firmen helfen – und zwingt Banken zu einer laxeren Kreditvergabe. Das ist gefährlich. Doch Ackermann hat eine Idee Süddeutsche Zeitung
Neue Sause. Jubel im Kanzleramt: Doch Josef Ackermanns Fondsidee nützt vor allem ihm selbst Tagesspiegel
Unterstützung für Ackermanns Fonds-Idee. Geschäftsbanken und Sparkassen wollen mit neuen Fonds deutschen Unternehmen helfen, durch die Krise zu kommen. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle sprach von einer bemerkenswerten Selbstverpflichtung der Kreditwirtschaft. FAZ
Geborgter Erfolg im Kampf gegen die Kreditklemme. Die Moderatorin konnte sich wieder einmal freuen und ihre Herolde an die Front schicken. Zu nächtlicher Stunde verkündeten gestern Finanzminister Wolfgang Schäuble und sein Wirtschaftskollege Rainer Brüderle einen Erfolg im immerwährenden Kampf gegen die Kreditklemme, von der niemand weiß, ob es sie tatsächlich flächendeckend gibt oder ob sie im nächsten Jahr kommt. Wirtschaftswoche
Die Angst vor der Kreditklemme. Viele Mittelständler treibt die Angst vor der Kreditklemme um. Dabei haben die Banken beim Konjunkturgipfel im Kanzleramt Besserung gelobt. Was wäre ihnen auch sonst übrig geblieben? Die Welt
Keine Kreditklemme, keine Entscheidungen FAZ
Kapitaler Mangel gefährdet Unternehmen. Viel zu lange haben sich die deutschen Unternehmen auf Fremdfinanzierungen, vor allem durch Banken, verlassen. Jetzt droht eine Kreditklemme. Mehr Eigenkapital lautet die Lehre aus der Krise. Steuerliche Anreize sollen nun beim Substanzaufbau in der Wirtschaft helfen. Wirtschaftswoche
Geldpolitik
Die Herz-Lungen-Maschine wird abgestellt, aber der Patient bleibt auf der Intensivstation. Das ist im Wesentlichen die Botschaft, die der geldpolitische „Chefarzt“ der Eurozone, EZB-Präsident Jean-Claude Trichet, am gestrigen Donnerstag in sein ökonomisches Bulletin gepackt hat. Börsenzeitung
Behutsamer Rückzug. Die Europäische Zentralbank leitet den Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes schrittweise ein. Die Vorsicht zeugt von Zweifeln hinsichtlich der Stabilität der Banken. FAZ
Lieber später als zu früh Ein zu früher Ausstieg aus der unkonventionellen Geldpolitik birgt weit größere Risiken als ein zu später. Die Angst vor spekulativen Blasen in Asien ist ernst zu nehmen. Handelsblatt
Auf Gas und Bremse zugleich. Der lockeren Geldpolitik soll Schritt für Schritt ein Ende gesetzt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass den Notenbanken die Rückkehr zur Normalität auch problemlos gelingen wird. Unter zu straffem Handeln könnte die Konjunktur leiden. Kölner Stadt-Anzeiger
… one more thing!!
Im Spendenwesen fehlt Transparenz. Spenden gilt als noble Geste. Aber dem Sektor fehlt die Transparenz. Warum die Gesellschaft einen Anspruch darauf hat, zu erfahren, was mit dem Geld geschieht Die Welt
Leitartikel
Die letzten Klimaschützer. Genug Zeit verplempert. Verfehlen Obama, Wen Jiabao, Merkel und Co. das Zwei-Grad-Ziel, legen sie den Katastrophen-Schalter um. Aber es gibt keinen zweiten Planeten in Reserve. Frankfurter Rundschau
Auf in die Väterrepublik. Auch uneheliche Väter von Kindern können sich künftig um das Sorgerecht bemühen, doch nach wie vor erledigen Mütter den Großteil der Familienarbeit. Vielleicht ermutigt das Straßburger Urteil manche Väter dazu, sich künftig mehr für das eigene Kind zu engagieren. Dann würde das neue Recht auch neue Bindung schaffen. Tagesspiegel
Ewigkeitsgarantie. Das öffentliche Interesse an Föderalismuskommissionen war immer gering. Das Volk hatte weder nach Entflechtung der Mischverwaltung gerufen noch nach mehr Steuerautonomie für die Länder, als der Umbau des Bundesstaats 2003 in Angriff genommen wurde. FAZ (Print)
Keine Fluchten. Was wollen eigentlich die Afghanen? AZ München
VWs Gefahr von ganz oben. Der Unmut der VW-Aktionäre ist berechtigt. Der Konzern läuft Gefahr, von einem einzigen abhängig zu werden – das könnte ihm schlecht bekommen. Financial Times Deutschland
The Obama Surge. The president is sending more troops to Afghanistan—and mixed messages on his policy Mother Jones
Johnson, Gorbachev, Obama. Despite the risk of nationalist backlash, President Obama has emerged more enthusiastic about adding troops than even the corrupt Afghan government we are buttressing. New York Times
How Google Can Help Newspapers. Video didn’t kill the radio star, and the Internet won’t destroy news organizations. It will foster a new, digital business model. erklärt Google-CEO Eric Schmidt im Wall Street Journal
Stopping climate change. Rich and poor countries have to give ground to get a deal in Copenhagen; then they must focus on setting a carbon price Economist