Schuldenkrise, Schäuble, NRW, Mai-Krawalle, US-Ölpest & Terroralarm

Griechischer Sparplan, Taverne und Urlaub adieu. 30 Milliarden Euro zusätzlich muss die griechische Regierung auf Druck von IWF und EU einsparen. Ministerpräsident Papandreou schwört das Volk in einer Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede auf die kommenden Belastungen ein. Oberstes Gebot sei die „Rettung des Vaterlandes“. Die Gewerkschaften planen die nächsten Streiks. manager magazin

Der Blick nach vorn. Die Griechlandhilfe stößt auf zwei Schwierigkeiten: Zum Einen ist fraglich, ob der angeordnete Sparkurs gegen die Proteste durchsetzbar ist, zum Anderen braucht der Stabilitäts- und Wachstumspakt insgesamt härtere Regeln. Sonst könnte es bald heißen: Nach der Krise ist vor der nächsten Krise. FAZ

Pleite-Griechen kriegen den dicksten Scheck der Geschichte Bild

Politik drängt auf symbolischen Beitrag der Banken. Ein Signal der Banken etwa würde es ihr erheblich erleichtern, eine breite Zustimmung im Bundestag zu dem Paket zu erreichen. Bislang gibt es allerdings nur vage Ankündigungen. Handelsblatt

Aus der EU wird ab sofort eine Transferunion. Der 2. Mai ist ein trauriger Tag für Europa: Die griechische Regierung hat einen illusorischen Sparplan verkündet, den die EU auch noch umgehend lobte. Die Milliardenhilfen für Griechenland sind das Eingeständnis, dass die Europäische Union auf ganzer Linie versagt hat. Und der Einstieg in die Transferunion Die Welt

Merkels Schummelei. Deutschland wird der Regierung in Athen helfen. Diese Entscheidung ist bitter, aber unvermeidlich. Die Bundeskanzlerin befürwortet das griechische Sparprogramm. Nur spielt sie jetzt eine andere Rolle als in der Krise der Finanzinstitute. Frankfurter Rundschau

Geknebelt. Die Deutschen werden für Griechenland noch zahlen – wenn nicht heute, so doch später, wenn die Griechen eines Tages unter der Last der Rückzahlungsverpflichtungen zusammenzubrechen drohen. Hannoversche Allgemeine

Und jetzt mal etwas Ernsthaftes zum Euro. Das griechische Rettungspaket verschafft der Eurozone eine Atempause. Die Mitgliedsstaaten, allen voran Deutschland, sollten sie gut nutzen. Die Währungsunion braucht dringend neue Regeln Financial Times Deutschland

Die wahren Täter werden nicht bestraft. An der Ehrlichkeit des griechischen Premiers zweifelt noch keiner – an seinen Fähigkeiten zweifelten zuletzt immer mehr. Warum etwa wurden die wahren Täter noch nicht bestraft? Papandreou darf sich keine Fehler mehr erlauben Süddeutsche Zeitung

Letzter Kredit. Athen noch einmal Kredit, nicht von den Märkten, sondern von den politischen Partnern. Es ist die letzte Chance, die Griechenland hat, um im Euro-Raum zu bleiben. Doch für ein Aufatmen der Gläubiger Griechenlands ist es schlichtweg zu früh. FAZ

Frau Merkel, sehen wir unser Geld je wieder? Bild

Deutsche Firmen zittern um ihre Ausfuhren. Die dramatische Lage in den europäischen Schuldenstaaten Griechenland, Portugal, Spanien und Irland verschärft sich täglich. Deutsche Unternehmen sehen deshalb ihr Exportgeschäft zusehends gefährdet. Eine wachsende Zahl von Firmen ruft den Staat zu Hilfe. manager magazin

Weg mit dem Euro! Der Euro ist ins Gerede gekommen – und das nicht erst, seitdem die Griechen ihn zu ruinieren drohen. Fünf Gründe, weshalb wir Deutschen die Gemeinschaftswährung nicht länger brauchen. Financial Times Deutschland

Die Party ist vorbei. Nie hat ein Land mehr Geld bekommen als Griechenland, die Milliardenhilfe des Internationalen Währungsfonds und der EU ist beispiellos. Aber Griechenland wird die Europäer noch lange beschäftigen. Das Land muss sich von den Ketten befreien, die es sich selbst über ein Jahrhundert hinweg lustvoll angelegt hat. FAZ

Das Versagen der EU in der Griechenland-Krise. Die Europäische Union hätte das Griechenland-Drama vermeiden können. Wäre es den Verantwortlichen nur eingefallen, sich rechtzeitig und strikt an die bestehenden Verträge zu halten. Wirtschaftswoche

Sovereign debt crisis won’t be another subprime meltdown. Forbes

The crisis will spread without a Plan B. It might not be too late to avoid a disorderly outcome, so die Ökonomen Nouriel Roubini and Arnab Das in der Financial Times

Gerüchte um Schäuble

Schäuble kämpft gegen das Gerücht. Es ist eines der heißesten Gerüchte in Berlin: Wird hinter den Kulissen die Ablösung von Finanzminister Wolfgang Schäuble geplant? Der gesundheitlich angeschlagene CDU-Politiker ist den Spekulationen jetzt per Interview entgegengetreten. Stern

Finanzminister mürbe? Die Griechenland-Portugal-Spanien-Irland-Italien-Krise, kurz: die Krise der Europäischen Union, kann viel kosten. Institutionen, aber auch Politiker. In den genannten Ländern, Griechenland voran, und in anderen, in Deutschland. Hier zum Beispiel den Finanzminister das Amt Tagesspiegel

NRW-Wahlkampf

Rüttgers‘ Partei droht Spendenaffäre. Als seien die schlechten Umfragewerte für das schwarz-gelbe Bündnis an Rhein und Ruhr nicht genug, als habe die Sponsoring-Affäre dem Image noch nicht genug geschadet: Nun läuft die CDU in Nordrhein-Westfalen auch noch Gefahr, in eine Parteispendenaffäre verstrickt zu werden. Stern

Hat NRW eine neue Finanzaffaire? Eine Woche vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen kämpft die CDU gegen neue Vorwürfe der illegalen Parteifinanzierung. Die Partei hat eingeräumt, im Wahlkampf 2005 die Gründung einer angeblich parteiunabhängigen Wählerinitiative für Ministerpräsident Jürgen Rüttgers mitfinanziert zu haben Nürnberger Nachrichten

Es wird eng für Schwarz-Grün. Sponsoring-Affäre gefährdet Schwarz-Grün in NRW taz

Schrumpfende rote Hochburg. In Duisburg ist die SPD so stark wie sonst fast nirgendwo mehr in Deutschland. Aber auch hier leidet sie am Strukturwandel und der Agenda-Politik. Die Zeit

Warum die NRW-Wahl so wichtig ist. Bild

Mai-Krawalle

Reform der Rituale. So ist das am „Tag der Arbeit“. Auf deutschen Plätzen sagen Gewerkschafter kluge und wahre Dinge. Aber immer weniger Menschen hören zu. Der Protest erschien auch in diesem Jahr wie ein mühseliges, altes Ritual. Frankfurter Rundschau

Das Gewaltritual. Irgendwann gegen Ende der achtziger Jahre ist „Statt jammern und picheln, lieber hammern und sicheln“ zur beliebten Losung für die härtere Abteilung der Spaßguerilla von Kreuzberg SO 36 geworden. Seither ist der 1. Mai in Berlin und anderswo zum Tag oder genauer zur Nacht der Randale geworden Hannoversche Allgemeine

Blut, Steine, Scherben. »Kein Vergeben, kein Vergessen«. Wer sich nach dem Mai-Krawall in Nürnberg auf den diversen Internet-Seiten der Anitfa umsieht, bekommt nur eine vage Vorstellung davon, was in den Köpfen der linksautonomen Demonstranten vor sich gegangen sein mag Nürnberger Zeitung

Die neue Strategie. In Hamburg wurde die Polizei „überrascht“ – in Berlin nicht. Die Krawalle sind deutlich geringer ausgefallen als 2009 und als im Vorfeld des 1. Mai befürchtet worden war. WAZ

Gewaltiges Volksfest. Gewaltlosigkeit bedeutet nicht das Ende des zivilen Ungehorsams taz

US-Ölpest

Ein Teppich, der Milliarden kostet. Die Ölpest vor der US-Küste stürzt BP in eine Krise. Dabei wollte sich Chef Hayward „mit der Schärfe eines Lasers“ den Sicherheitsproble- men annehmen. Süddeutsche Zeitung

Wird die Öl-Katastrophe Obamas „Katrina“? US-Präsident Barack Obama macht die Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko zur Chefsache. Sein Vorgänger George W. Bush ist 2005 über sein Krisenmanagement nach dem Hurrikan „Katrina“ gestolpert. Barack Obama droht nicht das gleiche Schicksal, denn es gibt entscheidende Unterschiede. Die Welt

Fischer fürchten um ihre Existenz. An der Küste Louisianas bereiten sich die Bewohner auf das Schlimmste vor – nach den Hurrikanen der vergangenen Jahre kommt jetzt das Öl. Die Ausdehnung des Ölteppichs verdreifachte sich binnen weniger Tage auf bis zu 9800 Quadratkilometer. FAZ

Ein Menetekel. Nichts hat dem Ansehen von George W. Bush mehr geschadet, als das mangelhafte Krisenmanagement der US-Regierung nach Hurrikan „Katrina“. WAZ

Demokratische Parteifreunde von Barack Obama sagen als Folge des Desasters bereits eine Wende in der nationalen Energiedebatte voraus
. Das wäre die einzige positive Folge, die so eine Ölpest haben könnte. Berliner Zeitung

Am Anfang der Katastrophe. Mehr als verschärfte Sicherheitsbestimmungen dürfen wir nicht erwarten taz

The Spill vs. a Need to Drill New York Times

Terroralarm in New York

Nur ein Vorfall. Eine Bombe am Times Square in New York? Der Meldung haftete etwas Unwirkliches an. Wer in New York lebt, kann nicht bei jeder Fahrt über die Brooklyn Bridge, bei jedem Einsteig in die U-Bahn daran zu denken, was in diesem Moment bei einem Terroranschlag passieren könnte. FAZ

New York entkommt knapp einem Anschlag. Wegen einer Autobombe musste der Times Square geräumt werden – die Taliban wollen sie gebaut haben, doch die Polizei hat einen anderen im Visier Süddeutsche Zeitung

Als der Times Square völlig still stand. New York ist nur knapp einem Anschlag durch eine Autobombe entgangen. Zehntausende Menschen bevölkerten den berühmten Times Square in Manhattan, als ein aufmerksamer Straßenverkäufer in einem parkenden Auto eine qualmende Bombe entdeckte. Sie war gezündet worden, aber nicht explodiert. Die Welt

Die Mitte der Welt. Die Menschen in New York leben mit einer pochenden Narbe. Es ist der „Ground Zero“ in Manhattan, jener Ort, an dem das World Trade Center mächtig in den Himmel ragte. WAZ

Times Square Terrorism New Yorker

… one more thing!!


Obama zwischen Comedy und Ölpest. Einmal im Jahr treffen sich Regierung und Journalisten im Weißen Haus um gemeinsam zu lachen. Diesmal war es nicht ganz so einfach. Die Zeit

Leitartikel

Berlin sollte die Steuerreform abblasen. Am Montag beginnt die Woche, auf die Schwarz-Gelb seit der Bundestagswahl im September gewartet hat – die Woche der Steuerschätzung. Mit der Griechenland-Krise kommt jetzt alles anders als gedacht Financial Times Deutschland

Finanz-Hasardeure. Sie sind nicht Schuld an der Krise, sie haben sie verschlimmert. AZ München

Bankrotte Staaten, die lange Geschichte von Staatspleiten Wirtschaftswoche

Die Pest des Präsidenten. Im Golf von Mexiko entwickelt sich eine Umweltkatastrophe. Barack Obama macht bisher eine unglückliche Figur. Eigentlich müsste er, wie versprochen, Ölbohrungen vor der Küste reduzieren. Frankfurter Rundschau

Wer mit dem Öl so viel verdient wie BP, der muss für seine Fehler geradestehen. Mit Steuergeldern die Schäden der Umweltsünder beseitigen – das wäre politische Umweltverschmutzung der übelsten Sorte. Bild

Der Wind hat sich gedreht. Das Weltklima steht nicht mehr oben auf der politischen Agenda Die Welt

Es wird eng. Erst haben die Menschen den Wohlstand überschätzt, jetzt überschätzen sie ihre Fantasie Die Zeit

Euroland, abgebrannt. Ein Kontinent auf dem Weg in die Pleite Titel Der Spiegel (Print)

Griechenland – und unser Geld! Womit Sie rechnen müssen Titel Focus (Print)

Das Reich der Mitte ist zurück. Mit der Weltausstellung in Schanghai kann sich China zwei Jahre nach Olympia noch einmal als neue Großmacht präsentieren. Das Land scheint dort angekommen zu sein, wo es sich immer gesehen hat: im Zentrum der Aufmerksamkeit. FAZ

The last days of Gordon Brown. Uncomfortable as they seem, they may turn out to be the prime minister’s happiest for a while Economist

Nick Clegg is the candidate of change. The Liberal Democrats offer a prospect of renewal which has been denied them by a grossly unfair voting system Guardian

Arizona Burning. The state’s incendiary new immigration law has created a police state. The Nation

If Only Arizona Were the Real Problem. The new immigration law dovetails with the national “Take Back America” crusade that has attended the rise of Barack Obama and the shift he represents. New York Times

Narcos, No’s and Nafta. Mexico may not be Afghanistan, but what’s happening in Mexico right now has become much more critical to U.S. foreign policy and merits more attention. New York Times