Leben mit dem Unfassbaren. Die Massaker von Oslo sind unerträglich: Für Opfer, für Angehörige, für die Gesellschaft. Auch weil der Täter einer von uns ist – und seine Tat vielleicht nicht zu verhindern war Stern
Ein Land sucht Trost im Gebet. Norwegen fällt in tiefe Trauer. Mit mehr Offenheit und mehr Demokratie will es den Attentäter Anders Breivik bloßstellen. Der spricht derweil bei der Polizei von einer „Revolution“, die es zu entfachen gelte. Aber es hört ihm niemand zu. FAZ
Utøya wurde zum Ort des Grauens. Auf der Insel am Tyrifjord kam der Nachwuchs der norwegischen Sozialdemokratie zusammen. Das fröhliche Sommercamp hat ein rechtsradikaler Attentäter zur Hölle gemacht. Seelsorger und Psychologen sorgen sich um die tiefen Wunden der Überlebenden. Financial Times Deutschland
Das verstörende Manifest des Anders Behring Breivik. Bevor Anders Behring Breivik nach Oslo fährt, um die Bombe im Regierungsviertel anzubringen und auf der Insel Utøya Dutzende Jugendliche zu erschießen, setzt er sich an den Computer und verschickt ein Manifest an seine Facebook-Freunde. Auf 1516 Seiten schildert er seinen Hass auf Einwanderer, Muslime und die herrschende Political Correctness. Detailliert dokumentiert er in einem Tagebuch die Vorbereitungen der Anschläge – und wünscht sich einen deutschen Sieg beim Eurovision Song Contest. Süddeutsche Zeitung
Der Mörder und die Hassblogger. Er schrieb in rechten Blogs und war Mitglied bei den Rechtspopulisten: Der Mörder von Norwegen kam nicht aus dem „Nichts“, sondern aus der Szene der europäischen Multikulti-Hasser und Islamfeinde. Die beeilen sich nun zu versichern, dass Anders Breivik etwas falsch verstanden haben muss. Spiegel
Wie gefährlich ist dieser Täter-Typus? Bild
Waffennarren mit krudem Weltbild. Die Lebensläufe des Attentäters von Oslo und des „Oklahoma-Bombers“ Timothy McVeigh weisen erstaunlich viele Gemeinsamkeiten auf. Beide waren Waffennarren und planten ihre Taten monatelang. Ihr Hass richtete sich allerdings gegen unterschiedliche Gruppen – und McVeigh wollte nicht berühmt werden und in die Geschichtsbücher eingehen. Süddeutsche Zeitung
Offene Gesellschaft herausgefordert, Norwegen darf jetzt nicht die Schotten dicht machen taz
Angriff von innen. Das Heimatland des Friedensnobelpreises im Schockzustand – nicht nur das Zentrum der Hauptstadt ist verwüstet, getroffen ist das Herz der Nation. Tagesspiegel
Mission Massenmord. Anders Behring Breivik hinterlässt ein riesiges Manifest. Wer wissen will, warum diese Tat geschah, kann die Gründe erfahren. Breivik verfolgte die Jugendlichen auf kaltblütige Art, denn er brauchte möglichst viele Opfer, um seinem Manifest das Gewicht einer Botschaft zu geben, die niemand ignorieren kann. Die Arbeit, diesen Ernst zu verstehen, darf man sich nicht ersparen – denn dies war nicht die Tat eines Verwirrten. Süddeutsche Zeitung
„Große Mengen Munition“ beim Täter. Nach dem Doppelanschlag mit mindestens 93 Toten steht Norwegen unter Schock – und trauert. Der Attentäter bezeichnet seine Taten in Verhören als „grausam, aber notwendig“. FAZ
Der deutsche Retter von Utøya. Die Anwohner am Tyrifjord glaubten zunächst an ein Feuerwerk, als sie die Schüsse auf der Insel hörten. Als Marcel Gleffe verzweifelte Menschen ins Wasser springen sieht, steigt er in sein Boot. Mehr als 20 hat er gerettet. FAZ
This tragedy marks the end of Norway’s innocence. The idyllic country that basked in wealth, equality and beauty must now confront its demons. Telegraph
Reason must prevail in Norway’s agony. The double tragedy will inevitably heighten the debates on immigration and fundamentalism. Guardian
What did the Oslo killer want? Foreign Policy
Norway Police Warned of Rising Far-Right Extremism Wall Street Jounal
Südwest-CDU
Auch Fußnoten der Geschichte können Angst machen. Die CDU im Südwesten ist bescheiden geworden. Auch der neue Vorsitzende Thomas Strobl weckt keine großen Hoffnungen. Im Hintergrund warten die Jüngeren auf ihre Zeit. FAZ
Buhrufe stören Bild der Harmonie Stuttgarter Zeitung
Den Bund im Blick. Wenn Grün-Rot tatsächlich ein Fußnote in der baden-württembergischen Landesgeschichte bleiben und im Bund nicht einmal eine solche werden soll, dann muss sich an der Begründung konservativer Politik noch einiges ändern. Das erkennt auch die CDU in Baden-Württemberg. FAZ
Wiederbelebung als Auftrag. Thomas Strobl ist neuer CDU-Chef in Baden-Württemberg. Er punktete mit bundespolitischer Erfahrung Tagesspiegel
Euro-Krise
Deutsche Steuerzahler müssen für Athen zahlen. Kanzlerin schließt nicht mehr aus, dass die Deutschen doch für die Rettung Griechenlands aufkommen müssen. Die Welt
Geringe Belastung der deutschen Finanzbranche. Die deutschen Banken beteiligen sich am neuen Hilfsprogramm für Griechenland. Die Einbußen aus den freiwilligen Unterstützungen liegen noch im Rahmen: Knapp eine Milliarde Euro. FAZ
„Banken beteiligen sich null Prozent an der Griechen-Rettung“ Die Banken sind die Sieger des Euro-Sondergipfels. So interpretiert der Wirtschaftsweie Peter Bofinger den Gipfel-Beschluss. „Mein Eindruck ist: Die Banken steuern null Prozent zur Rettung bei“, so der 56-Jährige Wirtschaftswoche
Bankenschreck. Klaus-Peter Naumann hat als Chef des Wirtschaftsprüfer-Verbands sein Urteil gefällt: Die Beteiligung der Kreditinstitute an Hilfen für Griechenland führt zu Abwertungen – ungeachtet deren Folgen Financial Times Deutschland
Der letzte Schritt fehlt noch. Spätestens 2012 wird Griechenland um eine Neuverhandlung des Schuldendienstes bitten. Und nicht nur Athen, sondern auch Portugal braucht entsprechende Unterstützung Tagesspiegel
Das Erfolgsrezept Europas ist die Kleinstaaterei. In der Eurokrise läuft alles auf mehr Zentralismus hinaus. Der Krisengipfel in Brüssel am vergangenen Donnerstag ist ein Markstein auf dem Weg in eine undurchschaubare Haftungsgemeinschaft. Das ist ein Verrat an Europa. FAZ
Mehr Europa hat uns immer mehr Frieden gebracht. Beim Brüsseler Gipfel wurde die Isolierung unseres Landes beendet. Auch beim Euro gilt: Man kann deutsche Interessen nicht gegen Europa durchsetzen, schreibr Alexander Graf Lambsdorff in Die Welt
Kleinmut allerorten, die Finanz- und Verschuldungskrise verlangt kraftvolle Antworten, so Peer Steinbrück in Die Zeit
Nun muss auch Frankreich Schuldenkrise fürchten. Die Kreditgeber werden bereits misstrauisch gegenüber Paris. Das Land muss sich Geld borgen, um seinen Konsum zu finanzieren. Die Welt
Die Bürgschaft. Bürge nie, nicht einmal für deinen Bruder. Das ist eine alte Familienweisheit. Hätten sich immer alle daran gehalten, wäre so mancher Wirtschaftsaufschwung ausgeblieben FAZ
Murdoch-Skandal
David Cameron says he has learned his lesson – but has he? Reforming the police and the press will not be as challenging as addressing the flaws in his own character Guardian
Rude Britannia. Could the Murdoch hacking scandal be a symbol of something more — a society that has lost its way? New York Times
Getting inside Murdoch’s head National Post
US-Schuldenkrise
Demokraten: Keine Zeit mehr für „politische Spielchen“ Nach dem Scheitern der Krisengespräche im Weißen Haus zum Schuldenstreit werfen die Demokraten den Republikanern Uneinsichtigkeit und Starrsinnigkeit vor. Damit werde das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten beschädigt. FAZ
Congress ditches Obama on debt talks politico
On track for a debt ceiling disaster. Peter Morici: As the political battle over the US debt ceiling continues, it seems clear a train wreck is coming – even if catastrophe is postponed on August 2. Business Spectator
Republicans, Zealots and Our Security. Forget about Iran. These days, the most dangerous threat to national security comes from our own elected officials. New York Times
Zum Tod von Amy Winehouse
Zum Entzug sang Amy Winehouse „No, no, no“ Die im Alter von 27 Jahren gestorbene Soul-Sängerin Amy Winehouse wurde nicht vom Ruhm ruiniert. Der Zwang zur Selbstzerstörung war von Anfang an Teil von ihr. Die Welt
Das tragische Leben der Amy Winehouse Bild
„Mit Drogen ist sie ein größerer Star als ohne“ Obwohl Amy Winehouse nur zwei Alben veröffentlicht hat, erscheint ihr künstlerisches Werk seltsam vollendet. Die 27-Jährige wusste, dass sie viel mehr Talent besaß als die anderen Retro-Soul-Sängerinnen. Ihr Album „Back to Black“ kam der Perfektion so nahe, dass der Druck auf die zu Drogen- und Alkoholexzessen neigende Künstlerin wuchs. Am Ende fehlte ihr wohl die Kraft. Süddeutsche Zeitung
She said no, no, no. Am Samstag starb eine der extremsten Persönlichkeiten des Musikgeschäfts: Amy Winehouse. Abschied von einem Weltstar, bei dem Höhenflüge und dramatische Abstürze untrennbar zueinandergehörten Financial Times Deutschland
Du weißt, ich bin nicht gut. Amy Winehouse war die größte Hoffnung einer sonst allseits erschöpften Popindustrie. Sie stand, ganz altmodisch, mit ihrem Leben ein für ihre Musik. Und ihre Musik war offenbar ihrem Leben abgetrotzt. Nun ist sie gestorben. Ach, viel zu früh. FAZ
Schmerz, Sucht und Soul. Mit dem Album „Back to Black“ schrieb sie Musikgeschichte, mit öffentlichen Exzessen wurde sie zur tragischen Figur: Amy Winehouse war eine der schillerndsten Figuren der Popmusik. Sie wurde zum Opfer einer Industrie, die mehr von ihr verlangte, als sie leisten konnte. Spiegel
Pop-Sorgenkind stirbt mit 27 Jahren. Amy Winehouse ist tot. Die große Soulsängerin starb in London mit 27 Jahren – genau wie Janis Joplin, Jim Morrison und Kurt Cobain. Tagesspiegel
Ins Grab gegiftet. Sie wurde nur 27, wie Janis Joplin, Jimi Hendrix, Jim Morrison – und sie hatte wie viele der Künstler Drogenprobleme. Weltweit betrauern Fans den Tod der Sängerin Amy Winehouse. Frankfurter Rundschau
Das verflixte 28. Jahr: Amy Winehouse im mysteriösen „Club 27“ Amy Winehouse ist die vorerst Letzte eine prominenten Reihe von Popstars, die im Alter von 27 Jahren starben: Jimi Hendrix, Jim Morrison, Janis Joplin und Kurt Cobain. Es scheint für junge Stars ein besonders gefährliches Alter zu sein. Hessische / Niedersächsische Allgemeine
… one more thing!!!
Die Farce von Zürich. Die Fifa klärt den Fall des Funktionärs Mohamed Bin Hammam auf ihre übliche Weise. Die Kernfrage lautet nun: Tat Bin Hammam nicht etwas, das festes Brauchtum in der Fifa ist? Wenn ordentliche Gerichte das feststellen, müsste Katar um die Ausrichtung der WM 2022 bangen. Süddeutsche Zeitung
Leitartikel
Kein Schutz vor Wahnsinn. Gibt es angesichts der Unbegreiflichkeit der Mordtaten von Oslo und Utøya irgendeinen sinnvollen Gedanken, der über die ersten Reflexreaktionen hinausgehen kann? Financial Times Deutschland
Norwegens Freiheit. Nach dem entsetzlichen Anschlag von Oslo und Utøya besinnt sich das skandinavische Land sehr schnell auf seine Werte. Die offene Gesellschaft darf dem Attentat nicht zum Opfer fallen Frankfurter Rundschau
Keine Erklärung für die Tat eines Irrsinnigen. Es gibt Geschehnisse, die sind nicht zu kommentieren, über die ist nur nachzudenken, und allein das schon ist unbeschreiblich schmerzlich. Die einzige Kategorie, die auf den Massenmord in Norwegen passt, ist Wahnsinn. FAZ
Er konnte ihr Leben nicht für immer nehmen Bild
Gegen die Terror-Logik. Für ihn zählt nur die Sache, Menschen sind nichts wert – AZ-Vizechefredakteur Georg Thanscheidt über den Attentäter von Norwegen. AZ München
Pop für Weltenwandel. Wie steht es um die USA und Deutschland in der Weltwirtschaft? Das erleben Sie mit Musik, im Kino und bei Ihrem Herrenschneider. Wirtschaftswoche
Bayreuth feiert leise. Auch wenn die Bundeskanzlerin kommt: Ohne großen Pomp eröffnen heute die 100. Bayreuther Festspiele. Sie spiegeln deutsche Geschichte und Musiktradition: Die Hälfte aller Opernhäuser der Welt steht zwischen Rhein und Oder Die Welt
Neustart – Wege aus der Burnout-Falle Titelgeschichte Spiegel (print)
ICH: Die beste Medizin der Welt. Das Wunder Selbstheilung Titelgeschichte Focus (print)
How to fix the press Economist
In Europe, Where’s the Hate? The Nation
The Arab Recession. They may be cheering for democracy, but for most countries affected by the Arab Spring the economic news will have them crying. Foreign Policy
The Kurdish case. The unilateral declaration of Kurdish autonomy in Turkey was greeted with deadly silence. The world couldn’t care less. Jerusalem Post
I’m starting to think that the Left might actually be right. What with the the phone-hacking scandal, the eurozone crisis and the US economic woes, the greedy few have left people disillusioned with our debased democracies. Telegraph
Time for Obama to Act. He acted without Congress on Libya. He should take the same approach to raising the debt ceiling. The Atlantic
The Default Caucus. The Tea Partyers are ready to tank the economy Washington Post
How Obama could win the GOP primaries. Tea Party firebrand Michele Bachmann is soaring in the polls — alarming the GOP establishment, and greatly aiding the president’s campaign The Week
The tipping point. Why people turned on Rupert Murdoch Washington Post
Make Way for the Radical Center. A third way is on the way for the 2012 presidential campaign. And its convention will be held on the Internet. New York Times
Der allzu schweigsame Amerikaner, meint Jagdish Bhagwati project syndicate