Snowden, SPD, Auslandseinsätze, AfD, Ukraine, Ägypten & Thailand

Edward Snowden fürchtet um sein Leben Sein erstes TV-Interview gibt Whistleblower Edward Snowden einem deutschen Reporter vom NDR. Offenbar mit Bedacht: In dem Gespräch sagt der Amerikaner, dass er keine Heimkehr mehr wagt – er braucht Asyl, womöglich in Deutschland. Berliner Zeitung

Warten auf den Mut der Anderen Die Spähaffäre wird ergebnisloses Gerede, zu dem nicht einmal Edward Snowden noch Neues beisteuern kann. Und doch verbarg sich in seinem ARD-Interview eine eindeutige Botschaft. FAZ

Snowden-Show mit Pannen Das ARD-Interview mit dem NSA-Enthüller Edward Snowden ist ein echter Scoop, doch der Sender verkauft es denkbar schlecht: Bei Günther Jauch langweilen alte Bekannte, das Interview selbst versenken die Programmplaner im Spätabend – und die Originalversion geht im Dschungel der NDR-Tochterfirmen verloren. Süddeutsche Zeitung

Begegnung mit einem Bekannten Edward Snowden sagt nichts Neues, aber davon viel. Doch das Interview in der ARD zeigt, das Snowden ein Mann ist, der seine Aufabe bereits erfüllt hat. taz

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Europa-Parteitag der SPD

Gabriels Rückkehr in die Arena Seit seinem Eintritt in die Regierung schien Sigmar Gabriel fast schon so präsidial wie die Kanzlerin. Auf dem Europa-Parteitag schaltet der SPD-Vorsitzende aber wieder auf Attacke – und verspricht einen Wahlkampf, wie seine Partei ihn noch nicht geführt hat. FAZ

Gabriel ruft zum Kampf gegen Euro-Populisten auf Die SPD hat ihre Europa-Kandidaten bestimmt. Dank Parteichef Gabriel verliefen die Wahlen reibungslos. Nun soll die Europawahl erfolgreich gemeistert werden – mit einer Kampfansage an die Euro-Gegner. Handelsblatt

Die SPD präsentiert ihr zweites Gesicht Selbstzufrieden sein, statt zu hadern: Die SPD ist stolz auf ihren guten Regierungsstart. Deshalb trägt sie auch umstrittene Vorgaben ihrer Führung mit. Noch zumindest. ZEIT

Schluss mit Schweigen Wochenlang hat die SPD sie von der Öffentlichkeit abgeschirmt, nun stellt sich Yasmin Fahimi auf einem Sonderparteitag den Genossen. Bei ihrer Wahl schneidet die neue Generalsekretärin gut ab. Aber wer ist sie? Und was will sie? Süddeutsche Zeitung

Gabriels neues Risiko Sigmar Gabriel hat die SPD mit Bravour in die Regierung geführt. Jetzt spürt er den ersten Gegenwind – auch aus seiner Partei. In dieser Phase soll ausgerechnet eine unerfahrene Genossin für Geschlossenheit sorgen. Handelsblatt

SPD braucht Jahre für Merkels Augenhöhe Die SPD kürt Martin Schulz zu ihrem Spitzenkandidaten und sieht den neuen EU-Kommissionspräsidenten in ihm. Doch gemach. Bisher deutet wenig darauf hin, dass die Genossen die Wahl gewinnen werden. Die Welt

Auslandseinsätze der Bundeswehr

Mehr Verantwortung für Afrika Verbündete fordern mehr deutsches Engagement auf dem afrikanischen Kontinent, für den auch der Entwicklungsminister ein neues Konzept entwirft. Verteidigungsministerin von der Leyen will einen stärkeren militärischen Beitrag leisten – von Mali aus. FAZ

Im Doppelpack Die Mittelmacht Deutschland vollzieht einen Schwenk in ihrer Außen- und Sicherheitspolitik. Nach Außenminister Frank-Walter Steinmeier betont nun auch die neue Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen explizit die Absicht für ein stärkeres internationales Engagement des Landes, militärische Auslandseinsätze inklusive. Bonner General-Anzeiger

Von der Leyens mutiger Vorstoß Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen schlüpft mit ihrem neuesten Vorstoß forsch in die Rolle der Weltpolizistin, wenn sie ein größeres Engagement der Bundeswehr im Ausland vorschlägt. Damit stößt sie eine wichtige Debatte in Deutschland an. WAZ

Nur nicht zu viel Eifer! Soll Deutschland tatsächlich verstärkt Außenpolitik machen? Es könnte die Partner wahlweise erschrecken oder enttäuschen. Eine richtige Außenpolitik wäre besser. ZEIT

„Europäische Armee ist eine Vision“ Dass die EU-Staaten gemeinsame Streitkräfte bilden, torpediere die „Zivilmacht“ Europa, findet der Linke Jan van Aken. Franz Josef Jung sieht das anders. taz

Alternative für Deutschland

Alle eint der Groll Für die AfD ist das Subsidiaritätsprinzip gleichzeitig Segen und Fluch. Ideologischer Streit wird nicht geleugnet. Das ist womöglich kalkulierte Taktik des bekennenden Calvinisten und Eurokritikers Bernd Lucke. FAZ

Lucke nimmt Anti-Kurs auf Europa Scharfe Angriffe auf die „Altparteien“ und auf den Eurorettungsschirm: Mit seiner Rede zieht AfD-Chef Lucke die Delegierten auf seine Seite, gemeinsam mit Hans-Olaf Henkel steuert er in Richtung Europaparlament. Das Wahlkampfmotto dürfte auch Rechtsaußen auf Zustimmung treffen. Süddeutsche Zeitung

AfD propagiert „Mut zu Deutschland“ Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) tritt zur Europa-Wahl mit dem Slogan „Mut zu Deutschland“ an. Allein schon das ist mutig. Denn ein Unbefangener könnte das ohne weiteres für einen Spruch der NPD halten. Berliner Zeitung

Die AfD will keine Anti-Euro-Partei mehr sein Mit „Mut zu D-EU-tschland“: Die Alternative für Deutschland will keine Anti-Euro-Partei mehr sein. Denn ihrem Gründungsthema traut sie nicht mehr viel zu. Tagesspiegel

Bernd Luckes artiger Wahlverein Flügelstreit? Rechtspopulismusvorwürfe? Chaos in den Landesverbänden? Egal, die Wahl steht an. Die AfD schaltet daher auf Wahlkampf, ohne etwas geklärt zu haben. ZEIT

AfD sammelt Pluspunkte Auf dem Bundesparteitag in Aschaffenburg schlug die AfD moderate Töne an und kam beim Publikum gut an. Radikale Themen wie die Abkehr vom Euro wurden gemieden, dafür ging es um das Lebensgefühl der Menschen. Stuttgarter Zeitung

Ukraine

Janukowitsch zeigt Schwäche und Ratlosigkeit Die Kiewer Regierung geht auf die Opposition zu – wohl um sie zu spalten. Die Demonstranten aber lassen sich nicht beirren. Eines scheint klar: Die Zukunft des Landes wird auf der Straße entschieden. Die Welt

Ein Zeichen für die Ukraine Nach einer Woche der Gewalt in der Ukraine ist Präsident Viktor Janukowitsch endlich aufgewacht. Doch seine Zugeständnisse sind so noch nicht ausreichend. Dennoch ist nun die Opposition um Vitali Klitschko in der Ukraine am Zug: Sie muss Zugeständnisse machen. Frankfurter Rundschau

Auf nach Kiew EU-Europa meint es gut, agierte bisher aber zu vertrauensselig. Die Europäer müssen endllich nach Kiew, um den Ukrainern den Glauben zurückzugeben! Tagesspiegel

Der schwarze Schnee von Kiew Es sieht aus wie Krieg, es klingt wie Krieg, es hat Tote gegeben. Warum nur haben die Menschen auf dem Majdan keine Angst? Ein Bericht aus dem Zentrum des Widerstands gegen Janukowitsch. FAZ

Keine Paketlösung in der Ukraine Es war richtig von der Opposition, das Angebot des ukrainischen Präsidenten zur Regierungsbeteiligung nicht anzunehmen. Dennoch warten jetzt die Bürger auf ein sichtbares Zeichen, dass trotz aller Barrikaden Politik noch möglich ist. Berliner Zeitung

Zu wenig – zu spät Das Hoffen auf eine Annäherung der ukrainischen Konfliktparteien erstarrt im Kiewer Frost. Und so läuft auch das vergiftete Angebot der prorussischen Staatsführung auf Einladung der Opposition an die Fleischtöpfe der Macht ins Leere. Die aus gutem Grund nicht mehr langmütige Opposition fordert statt Brot die Bäckerei! Bonner General-Anzeiger

Ägypten

„Das ist nicht das Ägypten, das wir uns wünschen“ Drei Jahre nach dem Volksaufstand gegen Mubarak eskaliert der Machtkampf zwischen Armee und Anhängern des gestürzten Präsidenten Mursi. Bei Anschlägen und Zusammenstößen sind Dutzende Tote zu beklagen. FAZ

Wer redet, riskiert sein Leben Alles was in Ägypten nach Opposition aussieht, wird beschossen. Ein Gang durch Kairo zeigt: Nicht nur die Muslimbrüder im Viertel Alf Maskan haben Angst. ZEIT

Auseinandersetzungen zum Revolutionsjubiläum Auf dem Tahrir-Platz kämpfte Ägyptens Jugend gegen den autoritären Polizeistaat. Drei Jahre später unterdrückt die Polizei oppositionelle Regungen wieder mit aller Gewalt. Auch ausländische Journalisten geraten ins Visier. Berliner Zeitung

Thailand


Anführer der Opposition erschossen Es geschah während einer Rede vor seinen Anhängern: Suthin Taratin, einer der Anführer der Protestbewegung gegen die Regierung Shinawatra, erlag in Bangkok tödlichen Schüssen. Auch vor den Wahllokalen eskaliert die Lage in Thailand. FAZ

In Thailand steht die Demokratie zur Wahl Die Regierungsgegner in Thailand bekämpfen einen Kontrahenten, den sie nicht beim Namen nennen: den Wählerwillen. Eine Woche vor den Wahlen wurden 440.000 Bürgern des Landes das Stimmrecht entzogen. Frankfurter Rundschau

Gestohlenes Wahlrecht Eine Woche vor den für 2. Februar geplanten Parlamentswahlen in Thailand sind gestern die letzten politischen Hüllen gefallen. Die oppositionelle Demokratische Partei und die von ihr gelenkte Protestbewegung PDRC raubte kaltblütig etwa einer Million Bürger des Landes das Stimmrechts. Bonner General-Anzeiger

…one more thing!

Sicher ist nur: Alles ist unsicher Das Weltwirtschaftsforum in Davos endet mit verhalten-optimistischen Ausblicken. Zum Abschluss übte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble scharfe Kritik an EU-Währungskommissar Olli Rehn. FAZ

Leitartikel

Trügerischer Traum In Ägypten weicht die Hoffnung auf Wandel immer mehr dem trügerischen Traum von einem starken Mann in Uniform, der alles wieder in Ordnung bringt. Er könnte zum Albtraum werden. FAZ

Europa-Chamäleon Für eine Überraschung ist Horst Seehofer immer gut. Nun hat sich der CSU-Chef auf seinem kleinen Parteitag zur Europawahl vom Anti-Europäer zum Pro-Europäer verwandelt. AZ München

Janukowitsch​ steht in​ der Pflicht!​ Von Görlitz bis zur ukrainischen Grenze sind es weniger als 600 km. Das Schicksal der Ukraine darf uns nicht gleichgültig sein.​ Bild

Verlorener Freund Europa? Für US-Präsident Barack Obama ist das gestrig. Er will der erste pazifische Präsident sein, nicht der letzte Transatlantiker. Wirtschaftswoche

Moral des Mordens Der Briefwechsel zwischen Heinrich Himmler und seiner Frau Marga enthüllt das Wesen des Massenmörders, der mit sich im Reinen war. Banal war das Böse im „Reichsführer SS“ zu keinem Zeitpunkt Die Welt

Der Papst und der verdammte Sex Vatikan-Umfrage zur Kluft zwischen Kirche und Gläubigen Spiegel (Print)

KILLT Google MEINEN JOB? Wie der US-Gigant jetzt unsere wichtigsten Branchen angreift Und: Welche Berufe besonders gefährdet sind Focus (Print)

The language of power Descending from the corporate equivalent of the lofty Swiss Magic Mountain dreamt up by Thomas Mann in his great 20th-century novel of the same name, your reporter has been decompressing from days of Davos-speak among the tycoons, oligarchs and well-heeled hangers-on. Economist

How Serious Is the Terror Threat at the Sochi Olympics? An expert on the North Caucasus rates the chance of attack as “high—four out of five.” The Nation