Flüchtlingshilfe, Fremdenfeindlichkeit, IS & Aktienmärkte

Europas Kraftprobe Tränengas an den Aussengrenzen, tote Flüchtlinge auf der Autobahn, täglich Tausende, die ankommen. Europa scheint in der Flüchtlingskrise die Kontrolle zu verlieren. Eine aktivere Rolle ist gefragt. NZZ

Allianz für Flüchtlinge In Deutschland gibt es eine immer giftigere flüchtlingsfeindliche Szene. Helfen kann dagegen nur ein neuer Zusammenschluss von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gegen Ausländerfeinde. Und ein gemeinsamer Plan. Süddeutsche Zeitung

Das Geschäft der Schlepper boomt Immer mehr Flüchtlinge wollen nach Europa. Mit der Völkerwanderung wachsen auch die Einnahmen krimineller Banden – es ist längst ein Milliarden-Markt. Doch der Kampf gegen Schleuser zeigt bislang kaum Wirkung. Handelsblatt

Das letzte Glied der Kette Es gäbe eine lächerlich einfache Lösung, um das Milieu der Schlepper auszutrocknen: Züge und Fähren in die EU. Aber der politische Wille fehlt. taz

Wo Härte zum Jobprofil gehört Wer ist schuld, wenn 71 Flüchtlinge in einem Lkw sterben? Nicht die Politik, sagt Johanna Mikl-Leitner. Ihre spröde Art könnte die österreichische Innenministerin das Amt kosten. Süddeutsche Zeitung

Osteuropa darf sich nicht verkriechen Der Flüchtlingsstrom zieht in eine Richtung – in den Norden. Der Osten Europas hat bisher nur wenige Menschen aufgenommen. Es wird Zeit für mehr Solidarität und ein faires Quotensystem für Flüchtlinge in der EU. FAZ

Merkel kündigt schnelle Lösung an Plötzlich soll es ganz schnell gehen in der Flüchtlingskrise. „Der September ist der Monat der Entscheidungen“, kündigt der Innenminister an. Doch was soll passieren? Darauf könnte Kanzlerin Angela Merkel heute erste Hinweise geben. Frankfurter Rundschau

Wir brauchen Einwanderung in unser Sozialsystem Wer versucht, die Tür zum Asylverfahren zu schließen, der muss eine legale Tür zur Zuwanderung öffnen. Denn nur so ist Migration kontrollierbar. Wir werden Europa nicht abschotten können. Die Welt

Es gibt keine Zauberformel Die Empörung über die jüngsten Tragödien ist verständlich und richtig. Aber angesichts der großen Völkerwanderung dieser Tage trägt sie nicht weit. Denn in Wahrheit gelangt man in der Flüchtlingskrise von einem Dilemma zum nächsten. FAZ

„Auf Dauer auch für Deutschland zu viel“ Innenminister de Maizière verlangt eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge in der EU. Deutschland nehme 40 Prozent auf: „Das ist nicht gerecht.“ Süddeutsche Zeitung

Bauen zwischen Wunsch und Wirklichkeit Das Bistum Köln würde in einem früheren Kloster gerne Wohnungen für Flüchtlinge errichten. Doch so einfach ist das nicht. FAZ

Wie Gutgemeintes nicht immer funktioniert Yoga-Kurse, Deutschunterricht und Kleiderspenden – die Ideen, mit denen Freiwillige Flüchtlingen helfen wollen, sind vielfältig. Aber manchmal ist es besser, die Sache etwas ruhiger anzugehen. Süddeutsche Zeitung

Fremdenfeindlichkeit

Regierungschefs fürchten Stigmatisierung Mehrere Regierungschefs ostdeutscher Bundesländer sorgen sich um den Ruf der Region. Nach den Anschlägen und Ausschreitungen in Heidenau, Nauen und Tröglitz sorgen sie sich um das Image ihrer Länder. Frankfurter Rundschau

Es hilft nichts: Im Osten gibt es mehr Rechtsextreme Um Rechtsextremismus bekämpfen zu können, muss die Politik anerkennen, dass das Problem in den neuen Ländern größer ist Tagesspiegel

Deutschland muss sich an die eigene Nase fassen Selbstsicher auftretende Rechtsradikale, brennende Flüchtlingsheime, Hunderte Tote im Mittelmeer – und eine Politik, die schockierende Zustände beklagt, die sie selbst zu verantworten hat. Eine deprimierende Zwischenbilanz – und ein paar unliebsame Randnotizen. Wirtschaftswoche

Gefährliche Angst in der Mitte der Gesellschaft Angst vor den Flüchtlingen, vor dem Fremden, vor der Zukunft. Sie ist ein Alarmsignal sondergleichen – und zeigt, wie sehr die Politik versagt hat. Süddeutsche Zeitung

Am Ende der Kräfte In Heidenau blieb es am Wochenende ruhig. Das ist endlich einmal eine gute Nachricht für Markus Ulbig, den Innenminister im Freistaat – denn die Polizei ist an ihre Grenzen gekommen. FAZ

Nach dem Urlaub endlich wieder Multikulti! Die Langeweile des monokulturellen Ferienparadieses ist überstanden. Idylle, nein danke. Mich trieb die Sehnsucht nach dem brodelnden Universum der Metropole – nach Radau, Geruch und vielen Menschen. Die Welt

Die deutsche Großzügigkeit in der Flüchtlingspolitik Wie können Deutsche so großzügig bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Europa sein? Huffington Post

Mit Toten Hosen im toten Winkel Dieser Sommer hat gegen die Hasser eine gesellschaftliche Bewegung ausgelöst, im Westen wie im Osten, die sich mit dem dummen, dumpfen Deutschsein nicht mehr länger abfinden will. Berliner Zeitung

IS

Der Druck der USA zeigt Wirkung Die Türkei beteiligt sich jetzt doch aktiv an amerikanischen Luftangriffen gegen den „Islamischen Staat“. Doch die Ziele der Regierung Erdogan bleiben ambivalent, US-Militärs fühlen sich hinters Licht geführt. Frankfurer Rundschau

Feuer im Kopf Ein längst überwunden geglaubtes Gefühl ist wieder da: der Hass. Oder war er nie weg? Zeit

Vereinte Feuerkraft Ankara beteiligt sich erstmals an den Luftangriffen der internationalen Koalition gegen den Islamischen Staat (IS). Ankaras Priorität gilt indes dem Kampf gegen kurdische Extremisten. NZZ

„Bei Gruppen wie IS geht man nicht zum Chef“ Wer humanitäre Hilfe leisten will, muss auch mit Terroristen sprechen. Experte Hansjörg Strohmeyer über Kontakte zu Mittelsmännern. Die Presse

Aktienmärkte

Der Schock sitzt tief Die überraschenden und starken Kursverluste der vergangenen Tage an den Weltbörsen haben die Anleger verunsichert. Zurecht, denn ihnen droht die «Vertreibung aus dem Paradies». NZZ

Chinas Krise ist echt kapitalistisch Die Börsen-Krise in China zeigt die Schwächen des wirtschaftlichen Systems in China. Eines ist jedoch sicher: Den Regeln der Finanzmärkte muss sich China unterwerfen. FAZ

Vor dem Realitätscheck In mehrfacher Hinsicht haben die zurückliegenden Handelstage deutlich gemacht, wie hoch die Risiken für die Aktienmärkte sind. Im Zentrum steht China Börsen-Zeitung

Verunsicherung Geldpolitik und Finanzmärkte gelangen derzeit nicht zu einer übereinstimmenden Interpretation der Wirtschaftslage. Das diesjährige Treffen von Jackson Hole belegte eine nachhaltige Verunsicherung. FAZ

China’s Currency Ambitions Beijing’s Push for a Global Yuan Foreign Affairs

Slowing growth exposes Chinese banks’ debt debris Dodgy credits on the balance sheets of China’s four biggest lenders rose 28 pct in the first half of the year – much faster than the banks replenished provisions. Though overall bad debt levels remain low, continued deterioration threatens to reverse years of profit growth. Breakingviews

…one more thing!

Ein Entschlüsseler der Menschlichkeit Oliver Sacks erklärte uns die Realität oder was wir dafür halten. Als Arzt begeisterten ihn seine Patienten. Ihre Fallgeschichten erzählte er uns begnadet. Ein Nachruf Zeit

Leitartikel

Hell und Dunkel Das Wort vom „Dunkeldeutschland“ hat weder Hilfsbereitschaft noch Aufnahmekapazitäten wachsen lassen, sondern ideologische Gräben. Die verlaufen mitten unter Demokraten. FAZ

Störung und Empörung sind Teil der Demokratie Wenn in Heidenau eine Demonstration wegen „polizeilichen Notstands“ verboten wird, dann ist das ein Missbrauch des Worts Notstand. Süddeutsche Zeitung

Schuld ist immer der Westen? Wir hätten uns die Flüchtlingsströme durch die Einmischung in fremde Länder selbst eingebrockt, heißt es.In Wahrheit sind sie aber eine Folge des kopflosen westlichen Rückzugs Die Welt

Wo ist Juncker? Die Flüchtlingskrise stellt Europa vor die größte humanitäre Herausforderung! Und was macht die EU-Spitze? Bild

Deutschland zwischen Hass und Hilfe Hunderttausende Flüchtlinge kommen nach Deutschland und wollen bleiben. Das löst Urinstinkte aus: Hass bei wenigen, Angst bei manchen, Nächstenliebe bei den meisten. Die Suche nach einer angemessenen Haltung. Wirtschaftswoche

Dunkles Deutschland. Helles Deutschland. Es liegt an uns, wie wir leben werden. Ein Manifest. Spiegel (Print)

Willkommensklassen dürfen keine Verzweiflungsklassen sein Das Schuljahr beginnt, die wichtigste Frage lautet: Wie können wir tausenden Flüchtlingskindern beistehen? Auch der Senat ist gefordert. Tagesspiegel

Was die Welt gegen den IS-Terror tun kann Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ steht als Erbe von Al-Kaida da. Diese Darstellung ist nicht nur falsch, was Vorgehen und Ideologie des IS betrifft. Sie führt auch zu falschen Strategien. Frankfurter Rundschau

Krieg der Supermärkte Die Handelsketten liefern sich den härtesten Preiskrieg seit Jahren. Der Schlagabtausch kostet sie Hunderte Millionen Euro. Doch einer gewinnt: der Kunde Focus (Print)

Let them in and let them earn A bigger welcome mat would be in Europe’s own interest Economist

Martin O’Malley Declares that the Democratic Debate Schedule is ‚Rigged‘ Democratic contender objects that the deck is stacked to help Hillary Clinton. The Nation