Bischöfin Käßmann, NRW-CDU, Google & Solarenergie

EKD-Präses kritisiert Käßmanns Verhalten. „Das ist nicht akzeptabel, dass man mit 1,5 Promille Auto fährt“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstagabend. Käßmann sagte alle öffentlichen Termine ab. FAZ

Bischöfin Käßmann hat ihrem Amt geschadet. Es ist ein Unterschied, ob irgendein Bürger oder die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland mit 1,54 Promille Alkohol am Steuer erwischt wird. Bischöfin Margot Käßmann hat sich wie eine Privatperson verhalten, obwohl sie das nicht darf. Mit diesem Verhalten schadet sie ihrem Amt. Die Welt

Irgendwo zwischen Himmel und Erde. Alle reden über den Sozialstaat, nur die Kirchen nicht – die sind derzeit vor allem mit sich selbst beschäftigt Tagesspiegel

Kein Kavaliersdelikt. Margot Käßmann ist eine hervorragende EKD-Ratsvorsitzende. Um so schlimmer, dass ihre Trunkenheitsfahrt sie für dieses Amt disqualifiziert. Die Zeit

Die schwere Krise der Bischöfin. Die Alkohol-Affäre trifft Margot Käßmann ins Mark. Profil gewann sie bislang dadurch, dass sie auch schwere Krisen mit hoher Glaubwürdigkeit bewältigte – diese ist jetzt gefährdet. Stern

Irrfahrt. Es ist immer dasselbe: ein paar Glas zu viel, eine (zu) kurze Überlegung, der durch Alkohol bewirkte Verlust der Hemmschwelle – und dann der fatale Griff zum Fahrzeugschlüssel. Und später, wenn der Alkoholtest hohe Promillegrade angezeigt hat, die Zerknirschung auf der Polizeiwache: Margot Käßmann ist nicht die Erste, die nach einer nächtlichen Irrfahrt so etwas erlebt hat. Hannoversche Allgemeine

Tragische Dimension. Nach einer abendichen Promillefahrt ist die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Margot Käßmann über sich selbst erschrocken. Zu Recht, denn dieser Fehltritt deutet auf Überforderung hin und ist unverantwortlich – nicht zuletzt ihren Kindern gegenüber. Kölnische Rundschau

Frau Käßmann weiß, dass ihr Verhalten Konsequenzen haben wird. Sie wird sich vor der Justiz dafür verantworten müssen und auch vor ihrer Kirche. Dann wird sich die Frage stellen, ob eine EKD-Ratsvorsitzende mit Strafbefehl im Amt zu halten ist. Und ob sie selbst noch auf die Entscheidung Einfluss hat Nürnberger Zeitung

Mensch Margot. Wir wissen nicht, ob Jesus jemals besoffen war – und wenn ja, wie viel Promille er dann hatte. Die Theologen aber weisen darauf hin, dass er den Evangelien zufolge – etwa bei der Hochzeit zu Kanaan – durchaus dem Feiern und dem Wein zugeneigt war taz

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Margot Käßmann Bild

„Alkohol enthemmt“ Der Polizei sagte Bischöfin Margot Käßmann, sie hätte nur ein Glas getrunken – dabei war sie mit 1, 54 Promille über Rot gefahren. Eine Expertin erklärt, wie es dazu kommen kann. Süddeutsche Zeitung

NRW CDU

Pleiten, Pech und Pannen des Jürgen Rüttgers. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers steht angesichts der Sponsoring-Affäre seiner Partei in der Kritik. Für ihn eigentlich nichts Neues: Immer wieder hat der CDU-Politiker oder Mitglieder seiner schwarz-gelben Regierung in den vergangenen Jahren mit diversen Aktionen für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Handelsblatt

Von nichts eine Ahnung haben zu wollen, was seit Jahren Praxis ist, heißt im günstigsten Fall, dass er die Marionette seiner teilweise recht unerfahrenen Ratgeber war und selbst keinen Einfluss darauf hatte, mit wem er am Tisch saß. Im ungünstigeren Fall hat er hier die Unwahrheit gesagt und den Ahnungslosen nur gespielt. Und das könnte ihn selbst den Kopf kosten. FAZ

„Das kann noch sehr gefährlich werden“ Unruhe in der Union: Die Parteispitze befürchtet, dass die Sponsoring-Affäre um Rüttgers weitreichende Folgen haben könnte. Süddeutsche Zeitung

Rüttgers und der gekaufte Zugang zur Macht. Zuwendungen an Parteien sind nicht generell verwerflich. Verknüpft mit Gegenleistungen hebeln sie aber demokratische Gleichheitsgrundsätze aus. Die Zeit

Das große Zittern in NRW BILD

Wahlkampf aus dem Glashaus. Zumindest Studenten der Uni Münster nehmen die Sponsoring-Affäre mit Humor. Man möge Jürgen Rüttgers «mieten und, wenn möglich, käuflich erwerben», heißt es in einem sarkastischen Aufruf an den Asta. Nürnberger Zeitung

Andreas Krautscheid wird neuer Generalsekretär der nordrhein-westfälischen CDU. Ministerpräsident Rüttgers sagte, er habe sich für seinen Europaminister entschieden, weil es mit Blick auf die Landtagswahl gelte, „durchzustarten“. FAZ

Google Street View

Google guckt in Deutschlands Vorgärten. In Amerika ging Google bereits vor drei Jahren mit dem umstrittenen Straßenfoto-Dienst „Street View“ online. Bald soll es auch in Deutschland soweit sein. Die Pläne sorgen weiter für Aufregung in der Politik. Die Unionsfraktion erwägt eine Sonderabgabe an die Kommunen. FAZ

Schluss mit Straßenkampf! Googles Street View hat einen Nutzwert und verletzt nicht die Privatsphäre. Die politische Kritik daran basiert auf Ahnungslosigkeit. Frankfurter Rundschau

Käse, Fleisch, Privatsphäre. Die Kritik von Ministerin Aigner an dem Projekt Google Street View ist nicht zeitgemäß Tagesspiegel

Das falsche Schlachtfeld. Google Street View ist längst harmloser, als es Datenschützer und die Verbraucherschutzminitsrein behaupten. Die wahren Gefahren für die Privatsphäre lauern woanders. Financial Times Deutschland

Wie Google den Widerstand brechen will. Wohl nirgendwo schlägt dem Street-View-Projekt von Google so viel Widerspruch entgegen wie in Deutschland. Der Internetkonzern mobilisiert alle Kräfte und will die Politik von seinem Vorhaben überzeugen, sämtliche Straßenansichten des Landes zu fotografieren und veröffentlichen. Noch blitzt Google ab Manager Magazin

Ein Fall fürs Kartellrecht. Der Aufschrei wegen Googles „Street View“ ist enorm. Allerdings müssen sich die Kritiker fragen lassen, ob ihr Protest überhaupt ein Fundament hat. Denn man bekommt im Netz nichts anderes zu sehen, als ein Passant auf der Straße. Kölner Stadt-Anzeiger

Solar-Energie

Sinnvolle Kürzung. Wer Erneuerbare zum Rückgrat der Energiewirtschaft machen will, muss Speicher stärker fördern, denn damit wird abgefedert, dass nicht immer die Sonne scheint. Frankfurter Rundschau

Klima ohne Schutz. Die Koalition hat sich gerade auf eine Kürzung der Solar-Subventionen geeinigt. Das könnte ein Anlass sein, sich grundsätzlichere Gedanken über die staatlichen Anstrengungen zum Klimaschutz zu machen. Wirken die staatlichen Instrumente? Oder schränken sie nur die Lebensweise der Menschen ein? FAZ

„Kollateralschaden für die Industrie“. Ein harter Tag für die erfolgsverwöhnte Solarindustrie: Die Koalitionsfraktionen haben sich auf weitere Subventionskürzungen geeinigt. Die Entscheidung trifft Deutschlands Solariunternehmen zu einer Zeit, in der ihre Probleme erdrückend scheinen Manager Magazin

Mehr Sonne ins Netz. Es ist falsch, den Bau von Solaranlagen auf dem Acker zu stoppen. taz

… one more thing!!

Strategie für den Großbanker Bund. Es wird noch lange dauern, bis der Staat seine Bankbeteiligungen privatisieren kann. Das sollte er einsehen – und statt auf einen möglichst raschen Ausstieg zu drängen, seine Anteile aktiv managen und die Institute lieber später mit maximalem Ertrag verkaufen. Handelsblatt

Leitartikel

Der Fehltritt der Bischöfin. Die Alkoholfahrt ramponiert den untadeligen Ruf Margot Käßmanns. Es ist nicht hämisch, ihr den Rücktritt nahezulegen. Es geht um Konsequenz, die sie selbst an anderer Stelle anmahnt. Frankfurter Rundschau

Muss Margot Käßmann gehen? Die Alkohol- Fahrt von EKD-Chefin und die möglichen Konsequenzen AZ München

Auf Murks gebaut. Es gibt Dinge, die so selbstverständlich scheinen, dass man sie eigentlich nicht mehr aussprechen muss. Zum Beispiel die Managementregel, dass es sich langfristig nicht auszahlt, an der Qualitätssicherung zu sparen. Financial Times Deutschland

Wie man seinen Ruf ruiniert So sieht also eine lückenlose Aufklärung bei der Bahn aus. Nichts Genaues weiß man nicht, aber es steht schon fest, dass selbstverständlich die Anderen für das Desaster bei der S-Bahn in Berlin verantwortlich sind. Tagesspiegel

What Ever Happened to Candidate Obama? The Blue Dogs have gotten into his head. The Nation

Obama lays cards on table. Where’s the GOP health bid? USA Today

Into the Mire. Another compromise from the White House, another Washington gimmick as the health bill remains (barely) alive. New York Times