Wehrpflicht, FDP, Dioxin, Arbeit, Soziale Gerechtigkeit, Euro-Krise, Schwarzenegger, Facebook

Bundeswehr zieht die letzten Wehrpflichtigen ein. Heute sind die letzten 12.150 Wehrpflichtigen in Deutschland in Kasernen eingerückt, um ihren sechsmonatigen Grundwehrdienst anzutreten. Vom 1. Juli an soll die Wehrpflicht nach einem Gesetzentwurf der Bundesregierung ausgesetzt werden. FAZ

Zum letzten Mal aus Pflicht „links, zwo, drei vier“ Es ist ein historischer Tag für die Bundeswehr: Zum letzten Mal traten Rekruten ihren Grundwehrdienst aus Pflicht an. Die Welt

Das sind Deutschlands letzte Rekruten Bild

Das geräuschlose Ende der Wehrpflicht. Späte Anpassung an europäische Normalität taz

Was fehlen wird. Man muss den Grundwehrdienst nicht rückblickend glorifizieren. Aber er bot auch Erfahrungen, die man sonst im Leben nicht mehr macht: etwa das Teilen einer Stube mit Kameraden, die aus einem ganz anderem sozialen Milieu kamen oder der Prozess, in dem ein zusammen gewürfelter Haufen zu einer Gruppe wurde. FAZ

Militärpolizei sucht nach Bundeswehr-Drückebergern. Die Ära der Wehrpflicht endet nach über 50 Jahren. Bei der Einberufung sollen Härtefälle vermieden werden, Drückeberger haben aber keine Chance. Die Welt

„Vom Vaterlandsverräter zum Vorbild“ Peter Tobiassen berät seit mehr als 30 Jahren Menschen, die keinen Dienst an der Waffe leisten wollen. Mit dem Ende der Wehrpflicht verliert er seinen Job. Und findet das großartig Süddeutsche Zeitung

FDP-Dreikönigstreffen

Westerwelles Tanz auf dem Vulkan. Plötzlich sagen führende Liberale, ihre Partei brauche keine Personaldebatte – ein Beleg dafür, wie intensiv sie geführt wird. Kann Guido Westerwelle die FDP nochmals auf sich einschwören? Stern

FDP-Politiker: Westerwelle-Debatte ist beendet.
In einem Beitrag für die FAZ haben sich die FDP-Politiker Daniel Bahr, Christian Lindner und Philipp Rösler gegen Personaldebatten in ihrer Partei gewandt. Diese gefährdeten den erforderlichen „Erneuerungsprozess“ der FDP. „Westerwelle bleibt Vorsitzender“, so Bahr. FAZ

Westerwelle bleibt. Viele mosern, niemand putscht, kurzum: Guido Westerwelle darf bleiben. Nun weiß er wenigstens, wie schwach oder uneinig oder beides seine Rivalen sind. WAZ

Endstation Rücktritt. Für Guido Westerwelle ist der Zeitpunkt eines freiwilligen Rücktritts verstrichen. Wie andere Spitzenpolitiker vor ihm wusste er seinen politischen Aufstieg zu gestalten – die Kunst des Rücktritts und des Ausscheidens lernte er nicht. FAZ

Westerwelle bleibt der Schattenminister. Der FDP-Chef füllt die Rolle des Chefdiplomaten nicht aus, weil er das Image des wadenbeißenden Innenpolitikers nicht loswird Financial Times Deutschland

Die FDP ringt um Fassung. Natürlich wird der FDP-Parteichef jetzt von denen, die ihm ihre Ämter verdanken, gestützt. So viel Loyalität soll wohl sein in einer liberalen Partei. Guido Westerwelle tritt nicht zurück – ein anderer Rücktritt könnte ihm eher nutzen. Tagesspiegel

Brüderle kündigt härtere Gangart an. Kurz vor dem Dreikönigstreffen hat FDP-Vize Rainer Brüderle eine härtere Gangart seiner Partei in Koalition und Kabinett angekündigt: „Die FDP muss jetzt aufstehen und kämpfen“, sagte der Wirtschaftsminister dem Handelsblatt. Auch zur Diskussion um Parteichef Westerwelle äußerte sich Brüderle, der selbst als möglicher Nachfolger gehandelt wird. Handelsblatt

Laissez-Faire. Das Dreikönigstreffen der FDP wird eine wahrhaft neoliberale Vorstellung werden: Jeder darf seinen Eigennutz für das Parteiwohl ausgeben. Inzwischen denken auch Westerwelles Kabinettskollegen Niebel und Leutheusser-Schnarrenberger an die Zeit danach. FAZ

Wie Westerwelle sein Überleben sichern kann. Für Guido Westerwelle geht es diese Woche um alles oder nichts: Beim traditionellen Dreikönigstreffen der Liberalen am Donnerstag in Stuttgart muss der FDP-Chef erklären, wie er seine Partei aus der Krise führen will. Und er muss sagen, wie er seine Rolle dabei sieht. Davon hängt sein politisches Überleben ab, sagt der Bonner Parteienforscher Gerd Langguth. Handelsblatt

Nicht nur Raum für Selbstverwirklichung. Freiheit, soziale Chancen und Fairness – in diesem Dreiklang entscheidet sich die Zukunft einer liberalen Partei. Zur Programmdebatte der FDP schreibt Ex-Parteichef Wolfgang Gerhardt in der Frankfurter Rundschau

Dioxin-Funde

Dioxin-Alarm in ganz Deutschland. In mehreren Bundesländern wurden dioxinverseuchte Eier gefunden. Da das Gift Krebs auslösen kann, sind etliche Bauernhöfe vorsorglich geschlossen worden. Alle Betriebe verfütterten Tonnen von belastetem Tierfutter. Financial Times Deutschland

Niedersachsen sperrt 1000 Bauernhöfe. Nach Dioxin-Funden in Futtermitteln sperrt Niedersachsen vorsorglich rund 1000 landwirtschaftliche Betriebe. Betroffen sind Legehennen-Farmen, Schweine- und Putenzüchter. Die gesperrten Betriebe sollen mit Dioxin belastetes Futter bezogen haben. Fachleuten sind die aktuellen Dioxin-Funde noch unerklärlich. FAZ

Eier werden zu Sondermüll – Hühner notgeschlachtet. Wegen des mit krebserregendem Dioxin verseuchten Futtermittels werden 1000 Höfe gesperrt. Der Verkauf von Eiern ist verboten. Die Welt

Späte Opfer. Man muss gar nicht erst in die Skandalkiste greifen, um zu erkennen, dass uns die industriellen Sünden der Vergangenheit täglich einholen Frankfurter Rundschau

Namen nennen. Schon wieder ein Dioxin-Skandal in der Landwirtschaft: Wieder einmal drängt sich der Verdacht auf, dass die Gesundheit der Verbraucher dem Profitinteresse windiger Unternehmen geopfert wird. Erst im Mai hatten dioxinverseuchte Eier die Republik in Aufregung versetzt. Hannoversche Allgemeine

Arbeitsverhältnisse

Das schlechte Gewissen von Schwarz-Gelb. Höhere Löhne? Die Deutschen hätten es sich verdient. Doch statt „mehr Netto vom Brutto“, wie die FDP einst versprach, ist wohl mal wieder das Gegenteil der Fall. Forderungen nach „spürbaren“ Lohnerhöhungen sind reine Ablenkungsmanöver Stern

Weg mit den Ein-Euro-Jobs! Zum wiederholten Mal fordert der Handwerksverband, die sogenannten Ein-Euro-Jobs abzuschaffen – und er hat recht. Der geringe Lohn ist nicht das Problem. Das Angebot hat zwei andere gravierende Nachteile Financial Times Deutschland

In der unvollkommenen Welt. Auch im Boomjahr kommt die Wirtschaft nicht ohne prekäre Jobs aus. Man kann diese Entwicklung insgesamt verteufeln und moralisch oder gar gesetzlich ächten – besser ist es, man akzeptiert die Zeichen der Zeit Süddeutsche Zeitung

Raus aus der Niedriglohnfalle. Endlich wollen auch Arbeitgeber den Mindestlohn. Aber statt Kleckerlösungen für Einzelbranchen braucht es einen allgemeinen Mindestlohn für alle Die Zeit

Soziale Gerechtigkeit

Studie kritisiert Ungerechtigkeit in Deutschland. Deutschland liegt beim Thema soziale Gerechtigkeit im OECD-Vergleich nur auf Platz 15 von 31. Defizite gibt es vor allem in den Bereichen Bildung und Arbeitsmarkt. Die Welt

Schlechte Noten für den Sozialstaat. Eine großangelegte Studie zeigt: Bei der Gerechtigkeit ist der deutsche Sozialstaat nur Mittelmaß. Besonders ungerecht sind die Bildungschancen verteilt Süddeutsche Zeitung

Euro-Krise

Die Euro-Rettung wird Deutschland epochal verändern. Die Euro-Rettung hat für Deutschland gravierende Folgen. Die Bundesrepublik steht in den kommenden fünf Jahren vor epochalen Veränderungen. Die Welt

Wer zahlt die Euro-Rechnung? Die Strategie der EU, angeschlagene Euro-Staaten zu retten, komme, was wolle, wird nicht aufgehen. Ökonomisch sinnvoller wäre ein von der EU garantierter Forderungsverzicht. Handelsblatt

Schwarzenegger

Der Terminator geht. Nach sieben Jahren geht die Amtszeit Arnold Schwarzeneggers als Gouverneur von Kalifornien zu Ende. Nachfolger des ehemaligen Filmstars und Republikaners ist der Demokrat Jerry Brown. Über seine Zukunftspläne hat Schwarzenegger offenbar noch nicht entschieden. FAZ

Der Gouverneur und das Biest. Der „Gouvernator“ fand seine Rolle spät, dann ließ er die Muskeln spielen. Doch die Strukturprobleme Kaliforniens waren stärker als Arnold Schwarzenegger – er hinterlässt einen Staat, der sich nach wie vor nicht regieren lassen will. Süddeutsche Zeitung

Schwarzenegger kann wieder richtig Geld verdienen. Arnold Schwarzenegger hat es sich mit den Politikern und Wählern verdorben. Doch er wird nach seinem Abgang kräftig kassieren. Die Welt

Abgang ohne Happy End. Die US-Republikaner haben den vielleicht letzten prominenten Politiker verloren, der sich den hitzigen Rechtspopulisten der Tea-Party-Bewegung offen entgegenstellte Frankfurter Rundschau

Zum Abschied begnadigte Arnie die Killer-Hure von Kalifornien Bild

Das schwere Erbe des „Gouvernators“ Jerry Brown ist am Montag als neuer Gouverneur von Kalifornien vereidigt worden. Er muss nun mit den ungelösten Problemen seines Vorgängers Arnold Schwarzenegger kämpfen. Eine gewaltige Aufgabe: Das Land ächzt unter 20 Milliarden Dollar Schulden, 12,4 Prozent Arbeitslosigkeit und einem maroden Gesundheitssystem. Handelsblatt

Facebook

Ist Facebook 50 Milliarden Dollar wert? Nachdem Facebook erst das Netz erobert hat, ist nun der Rest der Welt dran. Nach einer neuen Kapitalrunde ist das Unternehmen inzwischen 50 Milliarden Dollar wert. Droht nun eine neue Internet-Blase? Und was macht Facebook mit all dem Geld? Stern

Ein Börsengang ist für Facebook der richtige Weg. Nach sechs Jahren wird es Zeit, dass Facebook sich weiterentwickelt. Das Unternehmen muss transparenter werden und endlich Zahlen nennen. Die Welt

Warum Facebook von strengeren Datenschutzregeln profitieren wird. Neue Vorschriften der US-Aufsichtsbehörden sollen die Datenschnüffelei von Google & Co. einschränken. Doch ausgerechnet Facebook wird von strengeren Datenschutzregeln Wirtschaftswoche

Weiche Werte. Facebook gehört zu den Stars der Internetwirtschaft. Die Aufmerksamkeit ist riesig. Und Aufmerksamkeit ist die Währung, in der Werbekunden rechnen – und bezahlen Tagesspiegel

Russlands starker Mann bei Facebook. Juri Milner ist der Web-Magnat Russlands: Er besitzt mehrere soziale Netzwerke, sein Konzern DST kontrolliert fast den gesamten heimischen Markt. Doch der Self-made-Unternehmer wollte mehr – und ist im großen Stil beim US-Konkurrenten Facebook eingestiegen. Was hat er vor? Spiegel

Wie Facebook mit Freunden Millionen verdient. Freunde treffen, e-mailen, einkaufen, spielen, informieren – Facebook und seine mehr als 500 Millionen Mitglieder bilden längst so etwas wie ein Parallel-Web. Nun drängen auch immer mehr Unternehmen in das Netzwerk, um Produkte zu verkaufen oder neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Mit zunehmendem Erfolg. Wirtschaftswoche

Facebook began as a geek’s hobby. Now it’s more popular than Google. Half of all those online have visited the social networking site. Soon it may become synonymous with the web itself Guardian

Goldman Clients Jockey for Shot at Facebook Shares Wall Street Journal

Goldman Offering Clients a Chance to Invest in Facebook New York Times

… one more thing!!!

Plan B in Afghanistan. There are no easy or cost-free ways to escape the current quagmire in Afghanistan. Although it has problems, a de facto partition of Afghanistan, in which Washington pursues nation building in the north and counterterrorism in the south, offers an acceptable fallback. Foreign Affairs

Leitartikel

Mit der Wehrpflicht stirbt auch ein Stück guter bundesdeutscher Tradition – die Geschichte vom Bürger in Uniform! Bild

Ende der Dienstzeit, die Wehrpflicht AZ München

Jahr des Euro. 2011 muss die Rettung der Gemeinschaftswährung gelingen. Die Bundeskanzlerin hat sich festgelegt: „Niemand in Europa wird fallen gelassen.“ Damit scheint der Weg vorgezeichnet. Transferunion und Eurobonds werden kommen Die Welt

Schleichende Übernahme. Die Niederlande bieten ein Lehrstück. Hier zeigt sich, wie Intoleranz langsam in einer Gesellschaft wuchert – seit der Islamfeind und Populist Geert Wilders die bürgerliche Regierung toleriert Frankfurter Rundschau

Milliarden für Facebook: Blase oder nicht – die Bank gewinnt immer. So langsam wird das Wachstum unheimlich: Nur ein halbes Jahr ist es her, da wurde Facebook auf rund 26 Mrd. Dollar taxiert. Und nun soll das soziale Netzwerk nach dem Einstieg von Goldman Sachs schon das Doppelte wert sein Financial Times Deutschland

Börsenspiel Facebook. Die Investmentbank Goldman Sachs taxiert den Wert von Facebook auf 50 Milliarden Dollar. Bislang ist das junge Internetunternehmen noch gar nicht an der Börse. Ob und wann der Börsengang kommt, ist offen. Dann könnte die Phantasie auf Kursanstiege allerdings schon spürbar gesunken sein. Eine Analyse von Holger Schmidt. FAZ

Anleger müssen Risiko abbauen. So kann es weitergehen, haben sich die Marktteilnehmer wohl zum Jahresauftakt gedacht. Mit steigenden Aktien- und Rohstoffnotierungen knüpfte der erste Handelstag nahtlos an den abgeschlossenen Turnus an. Der Dax stieg bis auf 7 027 und näherte sich seinem Zweieinhalbjahreshoch von 7 088 Punkten, die deutschen Nebenwerteindizes MDax und SDax erreichten die höchsten Stände seit rund drei Jahren, der Preis für ein Barrel der Ölsorte WTI kletterte erstmals seit dem Oktober 2008 über 92 Dollar etc. etc. Nichts scheint derzeit die Zuversicht für Risiko-Assets trüben zu können. Börsenzeitung

The First Lady Of Freedom Burma’s Aung San Suu Kyi is a profile in courage, but can she bring democracy to a troubled land? In a revealing interview, she talks of her hopes and fears (Cover) Time

Man of War. How does Barack Obama differ as a commander in chief from his swaggering predecessor? A lot less than you might think. Newsweek

Judging Obamanomics. He deserves more credit than his critics give but less than he claims. Washington Post

Deep Hole Economics. There’s a danger in policy makers’ overreacting to a few positive economic indicators. It’s jobs, not G.D.P. numbers, that matter to American families. New York Times

What can David Cameron learn from Margaret Thatcher? Telegraph

France, Seeking Growth, Looks to German Tax Model Wall Street Journal