Es macht ihm Spaß, und er hört nicht auf. Horst Seehofer, der neue König von Bayern, hat seine Rolle gefunden. Es ist die Rolle des Dauerrebellen. Das ist zwar selbst in Bayern kein politisches Amt. Horst Seehofer aber hat es zu seinem wichtigsten Job erkoren. Süddeutsche Zeitung (Print)
Die CSU wird bis zum 27. September mit der Forderung nach niedrigeren Steuern die CDU ärgern und sich beim Bürger beliebt zu machen versuchen. Die FDP sowieso. Das ist der übliche Wahlkampfpopulismus, der aber in diesem Jahr noch weiter als sonst an der Wirklichkeit vorbeigeht. Realistisch sind Steuererhöhungen Tagesspiegel
In der Union hat ein Wettloben eingesetzt. Horst Seehofer, Roland Koch und Jürgen Rüttgers lobten am Wochenende lauthals Kanzlerin Angela Merkel und forderten eindringlich ein Ende des Richtungsstreits in CDU und CSU. Es sind Haltet-den-Dieb-Parolen. Welt (Print)
Die CSU hat Angst. Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit in Bayern droht bei der Europawahl die ultimative Demütigung: Es ist nicht ausgeschlossen – zumal die Bayern am Wahltag in Pfingstferien sind –, dass die Partei, auch wegen eines möglichen Erfolges der Freien Wähler, bundesweit unter die Fünfprozenthürde rutscht. Eine scharfe Abgrenzung von der Schwesterpartei soll das verhindern. Welt
Herr Althaus, wie geht es Ihnen wirklich? Interview in der BILD
Während draußen im Land längst der Wahlkampf tobt, die CDU fast generalstabsmäßig die Abwesenheit ihres Spitzenmannes politisch vermarktet, übt sich die Konkurrenz im Leisetreten. Dies mag korrekt sein. Ob es erfolgreich ist, muss bezweifelt werden. Thüringer Allgemeine
Ausschlaggebend für die Verwirklichung ihrer Amok-Pläne war stets die rasche Verfügbarkeit von Waffen. Die meisten Täter stammen aus Haushalten mit Waffen – meist dem Arsenal von Schützen. …Der Politik fehlt angesichts des Wählerpotentials der Schützen der Mut, wirklich durchzugreifen. Süddeutsche Zeitung (Print)
Nun bewegen sich Grundsatzfragen um vermeintliche Brüche zwischen Eltern- und Kindergeneration und um die Bedeutung, die das Internet in diesem Zusammenhang spielt. Trifft es zu, dass das Internet Teufelszeug ist, in dem sich jugendliche Horror- und Gewaltfantasien Bahn brechen können? WAZ
Wenn der Verstoß mit einer saftigen Strafe geahndet wird, könnten Waffenkontrollen tatsächlich helfen, Waffenbesitzer zu disziplinieren. Für einige Zeit zumindest. Berliner Zeitung
Die vordringlichste Aufgabe der G20-Staaten ist derzeit nicht die Reform der Finanzmarktregulierung. Entscheidend ist die Bekämpfung der weltweiten Rezession – aber ausgerechnet hier ist das Ergebnis des Finanzministertreffens enttäuschend. Finacial Times Deutschland
Enttäuschend aber ist, dass die politischen Egoismen, die ebenso zu der Krise beigetragen haben, von den Politikern nicht angetastet werden. Die Welt rutschte auch in das Debakel, weil in einigen Demokratien die Wähler mit dem Versprechen auf ein billig zu finanzierendes Eigenheim umworben werden oder der Erfolg des eigenen Finanzplatzes garantiert werden soll FAZ
Deutschland fühlt sich von den USA zu Unrecht an den Pranger gestellt. Vergleicht man nämlich die staatlichen Hilfen, die bis 2010 in beiden Ländern geplant sind, so fallen die deutschen Konjunkturspritzen in Relation zum Bruttosozialprodukt tatsächlich nur unwesentlich geringer aus als die amerikanischen. Handelsblatt
Leitartikel
Prominente Christdemokraten stellen sich vor, hinter oder neben Angela Merkel, selbst jene, die lieber deren Platz einnehmen würden. Von einem solchen Effekt hat Kurt Beck mutmaßlich geträumt, und er hat der SPD zahlreiche Gelegenheiten geboten, sich vor, hinter oder neben ihn zu stellen. WAZ
Das passt: Geschlossen präsentieren sich jetzt wieder einmal Landesfürsten der Union gegenüber ihrer Kanzlerin. Und geschlossen steht die Thüringer CDU hinter ihrem abwesenden Ministerpräsidenten Althaus. Was sollte sie auch sonst tun? FAZ
Auch in der hessischen CDU ist der Parteifreund auf einmal zu einem unberechenbaren, sich an Eigenständigkeit erfreuenden Wesen geworden. Das ist gut für die CDU, gut für Hessen, aber schlecht für Koch. Frankfurter Rundschau
Dieter Althaus absehbare Rückkehr ist eine Erlösung für die thüringische CDU. Und zugleich eine Erleichterung für Angela Merkel. Denn Althaus war und bleibt Merkels wichtigster Mann in den neuen Ländern BILD
Geldhäuser in den USA überraschen mit guten Nachrichten. Doch was wie eine Wende zum Guten wirkt, ist eher das Bemühen, sich nicht als Pleitekandidat zu empfehlen. Financial Times Deutschland
Der innerpalästinensische Zwist behindert den Friedensprozess ebenso wie Israel das tut. Und der fehlende Friede belastet die ganze Region. Besser heute als morgen sollte der Konflikt gelöst werden. Das Paradoxe aber ist: Die Iran-Frage ist inzwischen vordringlicher. Süddeutsche Zeitung (Print)
Wenn die knappen Mittel der Interessengruppe, die sich gerade am lautesten gebärdet, als Beute vorgeworfen werden, ist der Schaden für uns alle unermesslich. Schon heute steht fest: Langfristig schlägt der augenblickliche Stärkezuwachs des Staates schon deshalb in eine Schwäche um, weil irgendwann die Schulden bezahlt werden müssen. Wirtschaftswoche
Könnte es da etwa einen Deal geben in Brüssel, bei der Nachfolge Barrosos? Etwas, was von freien Märkten wegführt? Man solle sich davor hüten, den Gemeinsamen Markt zu stören, warnt sehr misstrauisch der Economist.