CDU/CSU, Opel, Dieter Althaus & Unterhaltsrecht

Ministerpräsident Rüttgers ist sauer, Arbeitsminister Laumann spricht von einer Katastrophe, und in Berlin verteidigt CDU/CSU-Fraktionschef Kauder das Nein zur Jobcenter-Reform mit warmen Worten. Der Beobachter braucht angesichts dieser Entwicklung keine neuen Beweise. Er ist sich sicher: Die Union weiß nicht, was sie will. Westfalenpost

Angela Merkel hat zu keiner Zeit die Große Koalition wirklich geführt. Immer hat sie abgewartet, bis in Konflikten sich die Waage zur einen oder anderen Seite neigte, um sich dann dem Gewinnerlager anzuschließen. Mitteldeutsche Zeitung

Und die CDU? Sie zeigt, dass es bei ihr mit der legendären Geschlossenheit des Kanzler(innen)wahlvereins nicht zum Besten steht. Selbstabwicklung. Schweriner Volkszeitung

Nur ein Runder Tisch, je früher, desto besser, kann die nötigen Entscheidungen vorbereiten und den Durchbruch bringen – wenn der denn überhaupt möglich ist angesichts der tiefen globalen Autokrise. Berliner Zeitung

Jetzt feiert Guttenberg die Tour als Erfolg, steht aber in Wahrheit mit leeren Händen da: Die Regierungen in den USA und Deutschland wollen das Problem Opel gemeinsam angehen. Das war’s. WAZ

Das Argument, dass der Steuerzahler nicht jedem Pleitekandidaten helfen kann und dass es keine Wettbewerbsverzerrung geben darf, ist im Moment noch ein eher theoretisches. Oder im Wahlkämpferjargon: eines von weltfremden Wissen schaftlern. In einigen Monaten wird daraus ein überaus praktisches und anschauliches Problem geworden sein. FTD (Print)

Mit seiner Rückkehr zeigt Althaus uns allen, dass es in Ostdeutschland etwas gibt, was der westdeutschen Routine bei der Bewältigung politischer Lebenskrisen vielleicht abhandengekommen ist: Es muss nicht immer gleich das Opfer, der Rücktritt, die Resignation sein. FAZ


Leitartikel

Das neue Unterhaltsrecht geht vom Leitbild der berufstätigen Mutter aus. Doch dazu fehlt das passende Betreuungsangebot. Dieser Mangel beschert den Familienrichtern viel Arbeit. Frankfurter Rundschau

Und was ist mit der Ehe
? Welche Bedeutung hat sie noch? Wenn sie gut läuft, fällt den Ehepartnern eine Menge dazu ein. Wenn nicht, dann nicht. Der Preis der Emanzipation … Westdeutsche Allgemeine

Heiraten ist schön und richtig und romantisch – ein Versorgungsmodell für die Zukunft ist es nicht mehr. Und das ist auch gut so. BILD

Der Bundesgerichtshof hat mit einem Grundsatzurteil das Unterhaltsrecht präzisiert. Der verständliche Verzicht auf starre Altersgrenzen erzwingt aber einen Blick auf den Einzelfall. Es muss sich erst noch zeigen, inwieweit die neue Vorgabe des Gesetzgebers den Kindern tatsächlich dient. FAZ

Erst die Große Koalition
, jetzt die Große Überforderung: Der Bundestag traut sich zu wenig zu. Die Zeit

In der Union wuchert die Kritik an Angela Merkel – die Kanzlerin aber ist nicht ihrer Partei verpflichtet, sondern dem Land. Dem dient sie. Und das lässt sich auch in schwieriger Lage plausibel erklären. Stern

Die Krankheit von Dieter Althaus wird zu einer Inszenierung, die den Ministerpräsidenten als Opfer eines Schicksalsschlages präsentiert: ein Trauerspiel. Süddeutsche Zeitung

Dass Coca-Cola eine Übernahme in China verweigert wird, muss nicht zwangsläufig mit Protektionismus zu tun haben. Die Regierung sollte ihre Entscheidung daher unbedingt transparent machen. FTD

If this balance is beyond the ability of Mr. Obama’s current economic team, he needs a better team. The worst mistake he can make is to deflect attention away from government’s mistakes by joining the attack on the very bankers he needs to lead an economic recovery. That’s how a deep recession becomes a Depression. Wall Street Journal