Mubarak verzichtet auf weitere Amtszeit. Der ägyptische Präsident Husni Mubarak will nicht mehr als Kandidat für eine weitere Amtszeit antreten. „Ich werde nicht für eine neue Amtszeit kandidieren“, sagte Mubarak am Dienstagabend in einer Rede, die vom ägyptischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Zuvor hatten landesweit mehr als eine Million Menschen für Mubaraks Rücktritt demonstriert. FAZ
Buhrufe für einfache Parolen. Demonstranten und Demokratieskeptiker: Einer demokratischen Regierungsform begegnen die Ägypter mit deutlich mehr Vorbehalten als andere muslimische Länder. Aber wächst deshalb die Gefahr einer Machtübernahme durch Islamisten? Süddeutsche Zeitung
„Einen Gottesstaat am Nil wird es nicht geben“ Krieg mit Israel, islamistischer Terror, demokratischer Flächenbrand im Nahen Osten? Angesichts der Massendemonstrationen in Kairo erklärt Stephan Roll, Ägypten-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik, welche Folgen ein Sturz von Präsident Mubarak wirklich hätte. Handelsblatt
Im Marsch der Millionen verpufft der Zorn. Die Entschlossenheit, Präsident Mubarak zum Abgang zu zwingen, ist nicht gewichen. Fast ohne Angst schreiben die Demonstranten in Kairo den Roman der ägyptischen Revolution. Unter ihnen ist auch der derzeit wichtigste Schriftsteller des Landes: Alaa al Aswani. FAZ
Familie Mubarak hat vorgesorgt. Er regiert länger als fast alle Pharaonen, seine Reden sind wie Schlafmittel und er hat Milliarden auf Auslandskonten verschoben: Ägyptens Präsident Mubarak bereicherte sich schamlos, während das Volk verarmte – darum sind seine politischen Erfolge vergessen. Süddeutsche Zeitung
Abschalten der Netze hält Proteste nicht auf. Mit dem Kappen der Kommunikationsverbindungen versucht die ägyptische Regierung, die Revolte im Land zu behindern. Am Montag hatte der letzte der vier großen Internet-Zugangsdienstleister des Landes, die Noor Group, seine Breitbandverbindungen ins Ausland gekappt. FAZ
Bei Anruf Tweet. Googles Beweis für die Weltmacht Internet. Kommentar Der US-Konzern verwandelt Telefonanrufe ägyptischer Protestler in Twitternachrichten. Das ist eine Machtdemonstration des Unternehmens – und ein Schritt in Richtung cooleres Image. Financial Times Deutschland
Moment der Erfüllung. Obamas Rede in Kairo im Juni 2009 ließ keinen Raum für Doppeldeutigkeit: Redefreiheit, Demonstrationsrecht, freie Wahlen, Freiheit von Korruption und Unterdrückung zählt er zu den Grundrechten weltweit. Das Aufbegehren in der arabischen Welt gibt ihm Recht. Tagesspiegel
Die Türkei ist das Vorbild für den Aufstieg Ägyptens. Wer in Ägypten voraus schaut, kommt an der Türkei nicht vorbei. Ankara verfolgt eine langfristige Strategie und steht vor einem wichtigen Schritt. Die Welt
Schreckgespenst Islamismus. Ägyptens Jugend will keine Ideologien, sondern Freiheit taz
Der Musterschüler baut ab. Ägyptens Wirtschaft boomte jahrelang dank Reformen. Nun droht ein Einbruch durch die Massenproteste. Financial Times Deutschland
Israels Angst vor der Isolation. Ein Ende der Ära Mubarak zwingt Israel zu einer neuen Außenpolitik: Künftig könnte in Kairo auch ein israelkritischer Präsident regieren. Die Zeit
Kairo und Amman. In Kairo und Amman zeigt die machtvolle Bekundung des Volkswillens Wirkung. König Abdullah II. von Jordanien setzt eine neue Regierung ein. Die Schlinge um Husni Mubarak zieht sich immer enger zusammen. FAZ
Zu viel Übung im Weggucken. Gewiss, Außenpolitik ist immer auch Realpolitik. Doch es gibt Alternativen zum Kuscheln mit Despoten wie in Ägypten Frankfurter Rundschau
Netanyahu must prepare for a new regional order Haaretz
The Quest for Dignity. What we are seeing in Egypt broadly mirrors other uprisings in the most recent democratic wave. A few consistent themes are worth noting New York Times
Merkel in Israel
Merkels Klassenfahrt nach Israel, in die Weltpolitik. Merkel und Minister auf Klassenfahrt: Das halbe Bundeskabinett besucht Israel, welches um die wankende ägyptische Diktatur bangt. Die Welt
Reise in ein Land der Beklommenheit. Der Aufstand in Ägypten bedeutet für Israel das Ende aller Gewissheiten: In Jerusalem stößt Kanzlerin Angela Merkel auf verunsicherte Gesprächspartner – und fühlt sich an die Zeit des Mauerfalls erinnert. Süddeutsche Zeitung
Terrorwarnung
De Maizière entschärft Anti-Terror-Maßnahmen. Weniger Patrouillen an Flughäfen und Bahnhöfen: Innenminister de Maizière will die „öffentlich wahrnehmbare“ Polizeipräsenz zurückfahren – eine Entwarnung aber gibt er nicht. Süddeutsche Zeitung
De Maizières Widersprüche sind nicht hinzunehmen. Für Entwarnung gibt es keinen Anlass, die Terrorwarnung bleibt bestehen. Doch der Innenminister erklärt, dass die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen verringert werden. Ja, wie nun? Tagesspiegel
Wie de Maizière die Terror-Gefahr bannen will. Entspannung, aber keine Entwarnung: Innenminister de Maizière fährt die Polizeipräsenz in der Öffentlichkeit nach mehr als zwei Monaten wieder zurück. Doch die Ermittlungen und der Kampf gegen den Terrorismus werden deshalb nicht weniger intensiv geführt – sie laufen nur im Hintergrund ab. Spiegel
Die Vorzüge der Demokratie. Während sich das Regime in Kairo in Auflösung befindet, werden in Deutschland die sichtbaren Sicherheitsmaßnahmen verringert. Beides scheint nicht zusammenzupassen. Doch es passt zusammen. Kölner Stadt-Anzeiger
Arbeitsmarkt
Ministerin findet Beschäftigtenzahl „auffallend gut“ Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar auf rund 3,3 Millionen gestiegen. Saisonbereinigt ist sie aber so stark zurückgegangen, dass Fachleute überrascht waren. „Auffallend gut“ nannte Arbeitsministerin von der Leyen die Entwicklung. FAZ
Der Winter schlägt zu. Die Zahl der Arbeitslosen steigt – und alle freuen sich. Wie kann das sein? Wirtschaftswoche
Aus fünf mach‘ drei. Mehr als die Hälfte der Zeitarbeiter hat durch diese Beschäftigung aus der Arbeitslosigkeit gefunden. Das ist ein guter Mechanismus, sollte aber keine Einladung sein, auf Dauer Löhne zu drücken Süddeutsche Zeitung
„Ich entschuldige mich präventiv“ Der BA-Chef Frank-Jürgen Weise über den Arbeitsmarkt 2011, die Debatte um Vollbeschäftigung – und das Werben seiner Behörde um die Gunst der Unternehmen Wirtschaftswoche
Schwarz-Gelb verspielt Erfolge am Arbeitsmarkt. Die Regierung überzieht eine Branche nach der anderen mit einem Mindestlohn – und raubt Geringqualifizierten die Chance auf eine einfache Stelle. Die Welt
Deutsche Bank
Ackermanns Schachzug. Deutsche-Bank-Chef Ackermann hat sich für 2011 viel vorgenommen: Er will zehn Milliarden Euro Gewinn. Analysten fürchten, dass er die Latte reißt – darum muss Ackermann nun allen das Gegenteil beweisen. Süddeutsche Zeitung
Denkmal im Bau. Die Methode, sich auf der Bilanzierungsspielwiese auszutoben und jede vor Wirtschafts- und Betriebsprüfern gerade noch vertretbare Belastung in die abgelaufene Rechnungsperiode zu drücken, um im neuen Jahr umso mehr aufzutrumpfen, hat bei der Deutschen Bank Tradition. Gerne wird sie vor einem anstehenden Führungswechsel angewendet Börsenzeitung
Ackermann baut für Zehn-Milliarden-Ziel vor. Die Deutsche Bank verdient im vierten Quartal 40 Prozent weniger als von Analysten erwartet. Das ist keine schlechte Nachricht. Wirtschaftswoche
Ackermanns Unvollendete. Die Zahlen der Deutschen Bank sind ein weiteres Indiz, dass Josef Ackermann einen glanzvollen Abgang vorbereitet. Doch der Konzern präsentiert sich als Baustelle, und der Aufsichtsrat tut sich schwer, einen Nachfolger zu finden. Klar ist nur: Der Neue muss endlich die Strategie des Geldhauses in die Realität umsetzen. manager magazin
… one more thing!!!
Egypt in Crisis: From the Archives. A collection of articles on Egypt, including essays by Anwar el-Sadat, Boutros Boutros-Ghali, and Fouad Ajami. Foreign Affairs
Leitartikel
Besser arbeiten dank Quote. Was lange verpönt war, wird jetzt vielleicht endlich gut. Die Wirtschaft verlangt nach Frauen in Spitzenpositionen – aus durchaus eigennützigen Motiven. Frankfurter Rundschau
Jede Lösung zählt. Viele konservative Politiker ignorieren die Dimension der Fachkräfteknappheit. Sie geben vor, es gebe eine Wahl zwischen der Förderung einheimischer Arbeitskräfte und dem Zuzug qualifizierter Einwanderer – und propagieren zur Beruhigung der Kinder-statt-Inder-Klientel: Grenzen dicht! Financial Times Deutschland
Filmstadt München? Was ist dem Freistaat und der Stadt der Filmstandort wert? AZ München
Zwischen Hoffnung und Befürchtungen. Seit Jahren hat sich in der arabischen Welt eine Spannung zwischen einer jungen, dynamischen Gesellschaft und vergreisten, in Korruption erstarrten autokratischen Führern aufgebaut – und nun hat sie sich in Tunesien und Ägypten als revolutionärer Aufbruch entladen. FAZ
Larry Page’s Google 3.0. The company co-founder and his star deputies are trying to root out bureaucracy and rediscover the nimble moves of youth (Titelgeschichte) Businessweek
Egypt’s Antiquities Fall Victim to the Mob. A definitive answer to the question: Should the Elgin Marbles be returned to Greece? Wall Street Journal
Back democracy, not Mubarak; US must help spur change Boston Globe
A second chance for democracy in Egypt. As in 1954, the streets are teeming again. Perhaps this generation will succeed in achieving real freedom. Los Angeles Times
Moment of truth for U.S. policies. The rosy way to look on the daily images of Egypt in flames is to recognize that the match was struck not by Islamist radicals but by young people using social media to demand democracy. USAToday
Allying Ourselves With the Next Egypt. How the U.S. should prepare for a post-Mubarak nation. New York Times