Jobwunder, welches Jobwunder? Weniger Arbeitslose – wie schön, dass Schwarz-Gelb auch mal einen Erfolg verkünden kann. Doch in Wahrheit ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt gefährlich. Süddeutsche Zeitung
Die Gewerkschaften haben ihr Ansehen verspielt Selbst am Jobwunder haben die Gewerkschaften etwas auszusetzen. Kein Wunder, dass am 1. Mai Arbeitnehmer lieber zu Hause bleiben. Die Welt
Tabuthema Mindestlohn Sogar Leute vom Wirtschaftsflügel der Union halten die Einführung des Mindestlohns mittlerweile für notwendig. Ihre Strategie werden CDU und FDP dennoch nicht ändern. Das Nein zum Mindestlohn ist zum Prinzip erhoben. Frankfurter Rundschau
Ein Markt wächst zusammen Es besteht die Sorge, die gute Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes könnte von Bewerbern aus Osteuropa unterbrochen werden. Dabei werden die Chancen leider oft übersehen. Augsburger Allgemeine
Zur rechten Zeit Die guten Nachrichten vom Arbeitsmarkt reißen nicht ab: Rekordbeschäftigung in Deutschland, wenn man auf die letzten zwei Jahrzehnte seit der Wiedervereinigung blickt, und quasi Vollbeschäftigung in der Region. Bonner General-Anzeiger
Schattenseite der Vollbeschäftigung Vor etwa zehn Jahren hätte das wohl kaum jemand geglaubt. Weniger als drei Millionen Arbeitslose in Deutschland. Doch so wie es aussieht, dürfte es im kommenden Monat tatsächlich so weit sein. Nun sind drei Millionen immer noch viel zu viel. Märkische Allgemeine
Arbeitsverweigerung im Ministerium Das Arbeitsrecht ist mittlerweile weitgehend dem Gutdünken der Richter überlassen. Das Bundesarbeitsgericht erledigt die Arbeit der Bundesregierung. Und die schaut tatenlos zu. FAZ
Wachstum und Wohlstand sind keine Selbstläufer Noch blicken die Deutschen angesichts des Aufschwungs optimistisch in die Zukunft. Doch es gibt kein Naturgesetz, das uns Wachstum garantiert. Die Welt
Hurra, die Polen kommen Die Öffnung der Grenzen für osteuropäische Fachkräfte kann ein echter Gewinn für Deutschland werden. Wirtschaftswoche
Palästina
Palästina sucht den ägyptischen Weg Auf diesen Moment haben viele in der arabischen Welt lange gehofft: der Händedruck zwischen Vertretern der Hamas und der Fatah. Endlich eine Einigung! Berliner Zeitung
Versöhnung in Zeiten des Umbruchs Hamas und Fatah stellen ihre Annäherung als Reaktion auf die Umstürze in Nahost und Nordafrika dar. Für Abbas dürfte auch der Frust über die zähen Gespräche mit Israel eine Rolle gespielt haben. Dort ist die Führung misstrauisch. FAZ
Keine Ausreden mehr Dass sich Fatah und Hamas nach jahrelanger erbitterter Feindschaft einigen konnten, hat alle verblüfft: Israelis und Amerikaner, die arabische Welt und die palästinensische Bevölkerung. Und auch die Politiker dieser beiden größten palästinensischen Bewegungen. Bonner General-Anzeiger
Späte Einsicht Ein vierjähriger palästinensischer Anachronismus geht zu Ende. Dies ist auf palästinensischer Seite ein Grund zur Freude, ungeachtet aller schwierigen Details. Und es könnte auch auf israelischer Seite ein Grund zur Freude sein. taz
Einigung mit Skepsis Der frische Wind der arabischen Revolutionen ist auch an den Palästinensern nicht vorbeigezogen. Der Druck der palästinensischen Bevölkerung, die Spaltung zu überwinden und mit einer Stimme zu sprechen, wuchs mit den Demonstrationen, die auch in Gaza und Ramallah stattfanden, von Woche zu Woche. Der Westen
Gespräche, die Israel nützen können Die radikale Hamas im Gaza-Streifen will mit der Fatah-Bewegung paktieren. Israels Premier grollt. Doch er übersieht die Chancen, die das birgt. Zeit
Arabische Revolution
Wenn Assad geht, könnte ganz Nahost befreit werden Baschar al-Assad erlebt trotz seiner gnadenlosen Vorgehensweise gegen die eigene Bevölkerung kaum internationale Ächtung. Was, wenn er ginge? Die Welt
Syrien wie Libyen? Wie Gadhafi führt Assad Krieg gegen das Volk. Doch eine UN-Resolution ist bereits gescheitert und auch der Westen wird sich militärisch nicht einmischen. Zeit
Bloß keine Bodentruppen! Nach der ersten Euphorie, nachdem die Revolutionen in Tunesien und Ägypten vergleichsweise einfach über die Bühnen gingen, macht sich in der arabischen Welt Frust breit: Statt munterer Demokultur à la Kairo dominieren Panzer, Scharfschützen und Söldner à la Libyen die Nachrichten aus Jemen, Bahrain oder Syrien. Wie soll sich das Ausland verhalten? Berliner Zeitung
Freie Hand für Assad Die Gewalt in Syrien demonstriert die Grenzen der Vereinten Nationen: Der Staatenbund ist nur so stark wie es seine mächtigsten Mitglieder zulassen Bonner General-Anzeiger
Rochade In einer aufreibenden Zeit bildet Präsident Obama sein Sicherheitskabinett um: Amerika steht im Krieg und der Umbruch in der arabischen Welt fordert die Weltmacht heraus. Das Revirement ist klug durchdacht – es wird nicht zu einer Minderung an Professionalität und Mut zur Widerrede führen. FAZ
Not so easy The uprising against Bashar Assad presents a trickier conundrum than previous Arab upheavals Economist
Head or heart? The right U.S. policy for the Middle East uprisings. A foreign policy that needs realism and pragmatism Washington Post
Klimawandel
Der rote Faden Nicht die „Ethikkommission Atomkraft“, sondern der Bundestag muss das Sagen haben. Es geht nur vom Ansatz her um Ethik, ansonsten um härteste Politik – um die Folgenabschätzung der deutschen Energieversorgung und damit um die Entwicklungsaussichten der Wirtschaft. FAZ
Die Welt der Atombetonköpfe Ein beliebter rhetorischer Trick ist der Verweis auf die eigenen Kinder. Wer Nachwuchs in die Welt setzt, kann doch nur Gutes wollen. taz
Wie der Umbau der Weltwirtschaft gelingen kann Das Argument, der Umstieg auf Erneuerbare Energien sei zu teuer, ist absurd. Der fossile Wachstumspfad führt direkt in die Klimakrise. Zeit
Datenpannen
Der Mensch im Netz Die Betroffenheit über die Skandale bei Apple oder Sony ist nicht glaubwürdig. Seit Jahrzehnten schon wird der Datenschutz von der Politik diffamiert. Fankfurter Rundschau
Datenpannen entzaubern die Cloud Das Loblied auf die Datenwolke, es erklingt in diesen Tagen deutlich leiser. Amazon, Apple und Sony haben der IT-Branche ein neues Misstrauen eingebrockt. Nicht nur die Datenpannen selbst, vor allem der Umgang mit ihnen macht Kunden das Cloud-Computing madig. Financial Times Deutschland
Break-ins and breakdowns The lessons from Sony’s big security lapse and Amazon’s cloud-computing outage Economist
Deutsche Bank
Die Maschine läuft und läuft Im Jubel der Anleger über Ergebnisfortschritte der Deutschen Bank in eigentlich allen Sparten könnte es glatt untergehen: Der Handel ist der Volkswagen unter den Segmenten – er läuft und läuft und läuft. Börsen-Zeitung
Weltbester Banker Die Deutsche Bank steuert 2011 ein Rekordergebnis an. Selbst Ackermann-Kritiker müssen einsehen, dass die meisten Vorwürfe gegen ihr Feindbild ins Leere laufen. Ein Faktencheck von Mark Fehr. Wirtschaftswoche
Ackermanns Trick Die Deutsche Bank will 2011 den höchsten Gewinn ihrer Geschichte einfahren. Dies könnte gelingen – und nicht nur, weil Institutschef Josef Ackermann einen kleinen Kniff angewandt hat. Süddeutsche Zeitungen
Ackermann braucht endlich einen Nachfolger Die Zahlen der Deutschen Bank sprechen für sich. Konzernchef Josef Ackermann hat ganze Arbeit geleistet. Umso drängender wird es, das Nachfolgeproblem zügig zu lösen. Handelsblatt
Royal Wedding
Das Mädchen aus Bucklebury Die Bürgertochter aus Berkshire, die heute Prinz William heiratet, ist aus einem härteren Holz geschnitzt ist als das scheue Sensibelchen Diana: Catherine Middleton gilt als ruhig, diskret, sehr englisch – und sie hat es geschafft, trotz der aufdringlichen britischen Boulevardpresse irgendwie ein Geheimnis zu bleiben. Das gefällt der Queen, fast wehmütig schauen die Windsors auf so viel Klasse. Süddeutsche Zeitung
Briten streichen syrischen Botschafter von Gästeliste Die Gästeliste zur Traumhochzeit im britischen Königshaus wird kürzer. Einen Tag vor der Trauung von Kate Middleton und Prinz William hat die britische Regierung den syrischen Botschafter in London ausgeladen. Handelsblatt
Die Monarchie der Mittelschicht Die Welt blickt fasziniert auf die Hochzeit im britischen Königshaus. Doch die Briten selbst flüchten in den Urlaub. Augsburger Allgemeine
Mit Gefühl für Geschichte Millionen Menschen werden die königliche Hochzeit von Kate Middleton und Prinz William verfolgen. Und man darf an diesem Ereignis durchaus seinen Spaß haben – auch wenn deutschen Verfassungspatrioten das Grundgesetz in der Tasche aufgeht. Tagesspiegel
Zauber des Augenblicks Die königliche Traumhochzeit in London ist ein Spiegel für die Sehnsucht der Menschen nach individuellem Glück. Mitteldeutsche Zeitung
Kate and William’s wedding Why an ordinary courtship in extraordinary circumstances has captivated Britain. Washington Post
…one more thing!
Unverschämte Wahlkämpfer Die jetzt ans Tageslicht kommenden Wohltaten eines umstrittenen Finanzunternehmers für Alt-Kanzler Gerhard Schröder werfen ein grelles Licht auf die Kumpanei von Politik, Wirtschaft und Medien in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Frankfurter Rundschau
Leitartikel
Der Coup von Kairo Iranische Kriegsschiffe fahren durch den Suez-Kanal, Mubarak droht der Galgen und jetzt begraben die Palästinensergruppen Fatah und Hamas ihr Kriegsbeil. Eine neue Nahost-Architektur nimmt langsam Gestalt an. Der Westen ist nach fast 100 Jahren Dominanz plötzlich nur noch Zuschauer. Süddeutsche Zeitung
Kindlicher Enthusiasmus Eine königliche Hochzeit feiern die Briten seit Jahrhunderten mit ungebrochener Begeisterung. Denn die Royal Family als Sinnbild der Krone weckt das Bedürfnis nach einem Zusammenkommen der Nation als einer großen Familie Die Welt
Der wahre Stress bleibt außen vor Die Verschärfung der europäischen Schuldenkrise wird in den Stresstests nicht an allen entscheidenden Stellen geprüft. Die Aufsicht tut sich aber keinen Gefallen, wenn sie ein Krisenszenario nur deshalb ignoriert, weil es dafür noch keine politische Lösung gibt. FAZ
Kommt endlich zum Punkt Unternehmen klären in ihren Jahresberichten nicht auf, sie verschleiern. Und zwar vor allem das Gehalt der Chefs. Financial Times Deutschland
Eine abscheuliche Tat in einer widerwärtigen Gesellschaft Torben P. nach dessen Prügelattacke bis zum Prozess frei zu lassen, ist
nicht nur menschlich schwer vermittelbar, es ist auch juristisch nicht zwingend. Tagesspiegel
Zucker für die Frommen Papst Benedikt XVI. ist ein Mann des regungslosen Übergangs. Mit der Seligsprechung seines Vorgängers Johannes Paul II. bleibt er strikt auf der Linie des konservativen Klerus. Frankfurter Rundschau
What’s wrong with America’s economy? Angst in the United States. Its politicians are failing to tackle the country’s real problems. Believe it or not, they could learn from Europe. Economist
The Intimidated Fed Instead of addressing the dismal unemployment picture during Wednesday’s press conference, Ben Bernanke bent to the inflationistas. New York Times
Is US Aid Suppressing Another Mideast Freedom Struggle? Mother Jones
The Obama Doctrine Leading from behind is not leading. It is abdicating. Washington Post
Obama’s birther day Why did he lower himself by appearing in the briefing room? Washington Post
Citizen Obama The president has proved, yet again, that he is a natural-born citizen of the United States. Washington Post