Abgeschaltet. Das Beben in Japan hat nicht nur die Insel um einige Meter verrückt – es führt auch zu Neupositionierung in der Debatte um die Nutzung der Kernenergie. Die Atom-Debatte ist verständlich, die Bürger sind verängstigt. Doch Angela Merkels überfallartig verkündetes Moratorium ist ein Zeichen von Unsicherheit. FAZ
Der Super-Gau findet zuerst in unseren Köpfen statt. Fukushima weckt Erinnerungen an Tschernobyl. Das schürt Ängste und täuscht über die momentan größte Katastrophe – die Folgen des Bebens – hinweg Die Zeit
Der GAU erreicht das Wohnzimmer. Nach der Katastrophe von Fukushima verspricht die Kanzlerin, deutsche Atomkraftwerke „ohne Tabus“ überprüfen zu lassen. Wenn das mehr als Wahltaktik sein soll, muss die Regierung einige Meiler schnell abschalten. Süddeutsche Zeitung
Wie (un)sicher deutsche Atomkraftwerke sind. Die Schockwellen des Bebens vor der Küste Japans haben längst die deutsche Politik erreicht. Die Laufzeiten hiesiger Atomkraftwerke sind plötzlich wieder ungewiss. Ein Überblick über die ältesten deutschen Meiler Financial Times Deutschland
Was Deutschland bei einem GAU machen würde. Deutschland hat einen Notfallplan. Doch vielen Menschen, die in der Nähe der Atomkraftwerke wohnen, ist das nicht genug. Die Welt
Können wir uns den Atomausstieg leisten? Angst beherrscht die deutsche Energiepolitik, gerade im Wahljahr 2011. Das ist verständlich. Aber der Weg aus der Atomwirtschaft wird kein leichter sein. Wer aussteigen will, muss einige schwierige Fragen beantworten manager magazin
Wo technisch ähnliche Kraftwerke stehen. Die Stahlbetonhüllen der Fukushima-Reaktoren galten schon während des Baus als veraltet. In Deutschland findet man sie nicht mehr, doch auch hier sind noch sechs Siedewasserreaktoren in Betrieb. Wirtschaftswoche
Zaghafter Beginn einer Debatte. Frankreich bezieht 80 Prozent seiner Elektrizität aus seinen 58 Reaktoranlagen. Bisher war die Atompolitik getragen von einem breiten gesellschaftlichen Konsens – nach der Katastrophe in Japan wird nun auch über die Risiken diskutiert. FAZ
Italien entscheidet über Kernenergie. Italien ist kurz nach der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1987 nach einer Volksabstimmung aus der Kernenergie ausgestiegen. Silvio Berlusconi aber will wieder einsteigen. Im Juni kann das Volk abstimmen. Die Bilder aus Japan haben nun neue Emotionen in eine bisher dröge Debatte gebracht. FAZ
Atompolitik in Deutschland
Stecker ziehen ja, Atom-Ausstieg nein. Die Atom-Laufzeitenverlängerung hat Angela Merkel wegen der Katastrophe in Japan gestoppt. Auf den Kurs von Rot-Grün will die Kanzlerin damit nicht einschwenken. Für die Opposition ist die Sache klar: alles Wahlkampf. Handelsblatt
Merkel drückt auf Not-Stopp. Was für eine Wendung: Die Kanzlerin setzt das neue Atomgesetz vorübergehend aus. Uraltmeiler sollen vom Netz. Da ist es bestimmt bloß Zufall, dass drei Landtagswahlen anstehen. Stern
Angela Merkel, Ausstiegskanzlerin wider Willen. Getrieben von den dramatischen Ereignissen in Japan erklärt die Kanzlerin die Atomwende. Ihr kommt eine Rolle zu, die Gerhard Schröder nach 9/11 innehatte. Die Welt
Ängste sind von der Politik ernst zu nehmen, nicht nur in Wahlzeiten. Aber als Grundlage für politische Entscheidungen reichen sie nicht. Da müssen die Fakten bedacht werden. Die in Deutschland und Europa bestehenden Kernkraftwerke sind sicher zu betreiben, soweit auf dieser Welt überhaupt etwas als sicher bezeichnet werden kann. Wenn dem nicht so wäre, müsste nicht nur die amtierende Bundesregierung die Atommeiler umgehend stilllegen lassen, sondern schon Vorgängerregierungen mit den damaligen Umweltministern Jürgen Trittin und Sigmar Gabriel hätten dies veranlassen müssen. Börsenzeitung
Politische Kettenreaktion. Der Reaktorbrand in Japan verleiht der deutschen Anti-AKW-Bewegung ungeahnten Auftrieb. Alle reden vom Schicksal der Menschen, tatsächlich bietet der Unfall Atomkraftgegnern den willkommenen Anlass, das ersehnte Aus der Kernenergie durchzusetzen. Spiegel
Merkels neuer Atomkurs gegen die schwarz-gelbe Kernschmelze. Ein Stopp der Laufzeitverlängerung für deutsche Atommeiler wäre das Eingeständnis, dass die Kanzlerin und Guido Westerwelle mit ihrer Politik die Sicherheit der Deutschen bewusst aufs Spiel gesetzt haben. Um ihre Macht zu sichern, korrigieren sie sich urplötzlich. Financial Times Deutschland
Rechnung ohne den Wirt gemacht. Gewiss ist Angela Merkel der Beifall im Volke sicher. Das Aussetzen der Laufzeitverlängerung für die heimischen Atomkraftwerke ist auch mehr als ein politisches Placebo. WAZ
Das Risiko ist mehr als ein Rest. Die Bundesregierung rudert zurück, von den nahenden Wahlterminen verschreckt und von der Realität eingeholt. Nun kann sie nicht mehr leugnen, was sie immer wieder bestritt: Nuklearanlagen sind eine Hochrisikotechnologie Tagesspiegel
Atomkraftwerk Neckarwestheim I muss vom Netz. Das Moratorium zur Laufzeitverlängerung bedeutet das Ende für die ältesten deutschen Atomkraftwerke. Aber die Bundesregierung macht deutlich, was sie im Gegenzug erwartet. Wirtschaftswoche
Atomkonzerne wollen über Altanlagen reden. RWE-Chef Jürgen Großmann versichert, dass auch „wir nach solchen gravierenden Ereignissen unsere eigenen Sicherheitsvorkehrungen noch einmal genau überprüfen“ müssen. Unterdessen lädt Klimakommissar Oettinger die Energieminister der EU-Staaten nach Brüssel. FAZ
Deutsche Atomlobby erlebt ihren schwärzesten Tag. Binnen weniger Tage schmilzt die politische Macht der Energiekonzerne. Angesichts der dramatischen Ereignisse in Japan müssen sie um ihre wichtigsten Gewinnbringer, die Atomkraftwerke, fürchten. In der Branche weichen Durchhalteparolen einer wachsenden Bereitschaft zur Kapitulation. manager magazin
SPD und Grüne stellen Merkel die Glaubwürdigkeitsfalle. Für die Opposition ist das Wackeln von Merkel & Co in der Atomfrage eine Steilvorlage. SPD und Grüne setzen Schwarz-Gelb mit Gesetzesinitiativen unter Druck. Tappen Union und FDP in die Glaubwürdigkeitsfalle? Handelsblatt
Merkels Energiewende Den gestrigen Montag sollte man im Kalender mit rotem Filzstift unterstreichen. Denn er markiert – innenpolitisch – eine Zäsur. Am 14. März 2011 hat sich Angela Merkel mit Murphys Gesetz abgefunden. Es besagt, dass alles, was schief gehen kann, irgendwann schief gehen wird. Wie gerade in Japan. Für eine technikgläubige, rationale Frau ist diese Erkenntnis ein politischer Quantensprung. WAZ
Berlin zieht die richtigen Lehren aus Fukushima. Das Erdbeben in Japan wird die deutsche Energiepolitik verändern. CDU und FDP werden ihre Atompolitik grundsätzlich überdenken. Gut so Die Zeit
Regierung will ihre Laufzeit verlängern. Schwarz-Gelb wird die Antiatom-Debatte nicht mehr los taz
Was mancher geahnt haben will. Die Katastrophe von Japan hat auch das politische Deutschland erschüttert. Norbert Röttgen scheint durch die Geschichte Recht zu bekommen. Vor gut einem Jahr war er in seiner Partei als Atomkraftgegner noch in der Minderheit. FAZ
Wo geht’s hier zu den Strahlen-Opfern? Nichts hat sich geändert an der Sicherheit deutscher AKWs. Die Regierung macht mit dem Moratorium dennoch alles richtig. Die Herren Gabriel und Trittin hingegen starten eine Besserwisserkampagne auf dem Rücken der Opfer einer verheerenden Naturkatastrophe. Ein Armutszeugnis. The European
GAU in Japan
Strahlende Stille. Drei Reaktoren außer Kontrolle: Selbst die zuständigen Techniker von Fukushima-1 scheinen nicht mehr zu wissen, was im Inneren des Atomkraftwerks passiert. Auch ob das Meerwasser die überhitzten Brennelemente wirklich abkühlt, ist unklar. Den Experten bleibt nur, zu messen und zu hoffen. Süddeutsche Zeitung
Was verschweigt uns Japans Regierung? Bild
Verschlampt, verfälscht, vertuscht: Verhaftet! An allem ist das große Beben schuld! So würde es Tepco gerne sehen. Ein Blick in die Unternehmensgeschichte des AKW-Betreibers zeigt jedoch, dass es sich hier nicht nur um die Folgen von Naturgewalt handelt Wirtschaftswoche
Disziplin im Chaos. Wir staunen über den Gleichmut der Japaner. Den übt man auf Inseln, von Erdbeben durchwalkt und oft überflutet Frankfurter Rundschau
Arbeiten im Angesicht des Todes. Die Bevölkerung wird in Sicherheit gebracht, in drei Reaktoren droht eine Kernschmelze – doch im Kernkraftwerk Fukushima-1 arbeiten noch immer Menschen. Wer setzt da gerade sein Leben aufs Spiel? Süddeutsche Zeitung
Was im besten und schlimmsten Fall passieren kann. Japaner hoffen und bangen: Nur die Reaktordruckgefäße können jetzt noch verhindern, dass hoch radioaktive Stoffe in die Biosphäre gelangen. Die Welt
Reaktorunglück trifft Wirtschaft härter als Erdbeben und Tsunami. Analyse Das Leid der Menschen und die Verwüstungen in Japan sind derzeit kaum abzuschätzen. Die Folgen des Erdbebens und des Tsunamis wird die Volkswirtschaft mittelfristig verkraften, meinen Experten. Die Reaktorkatastrophe werde jedoch zu einem langfristigen Problem – für die Menschen wie für die künftige Energieversorgung. manager magazin
Japan vor Staatsbankrott: Droht eine neue Weltwirtschaftskrise? Bild
Japans Autoproduktion kommt zum Erliegen. Bei den vier großen japanischen Autoherstellern ist die Produktion zum Erliegen gekommen. Eigene Fabriken sind ebenso beschädigt wie die Anlagen wichtiger Zulieferer. Stern
The Earthquake That’s Yet to Come. The tsunami that struck Japan was the third in a series of events that now put California at risk. Newsweek
Libyen
Durch Bengasi kriecht die Angst. Gaddafis Truppen rücken immer weiter vor: Die Aufständischen leisten zwar Widerstand, doch wichtige Städte in Ost-Libyen sind bereits nicht mehr in ihrer Hand. Die geforderte Flugverbotszone könnte sich bald erübrigen. Stern
Ratlos im Westen. Am Anfang des Aufstandes in Libyen hat der Westen darauf vertraut, dass er erfolgreich enden werde. Doch Gaddafis Truppen befinden sich auf dem Vormarsch. Will die internationale Gemeinschaft jetzt zuschauen, wie sie den letzten Hort des Widerstandes blutig zerschlagen? FAZ
Al-Qaida ruft zum Gaddafi-Sturz Bild
Iraq Then, Libya Now. Once again, there’s a bipartisan chorus for war. New York Times
Israel
Netanjahu taktiert mit Mord an jüdischen Siedlern. Den Mord an einer jüdischen Siedlerfamilie nutzt Netanjahu für seine Politik. Beide Seiten sollten stärker an der Verständigung arbeiten. Die Welt
„Sie töten, wir bauen“ Israels Premier Netanjahu benutzt den Mord an der Siedlerfamilie Fogel, um den rechten Rand zu befrieden. Doch er kann auch anders, regiert per Schlingerkurs. Frankfurter Rundschau
… one more thing!!!
Der Mann, den sie durchgeknallt nannten. Als ein Amokläufer am 8. Januar in der amerikanischen Stadt Tucson ein Blutbad anrichtete, wurde auch James Eric Fuller angeschossen. Von nun an kämpfte er für schärfere Waffengesetze – und landete in der Psychiatrie. Die Zeit
Leitartikel
Fenster zum Ausstieg. Die schwarz-gelbe Atompolitik ist am Ende. Mag Angela Merkel auch nur auf die nächsten Wahlen schielen, ihr noch zaghafter Wille zur Energiewende ist beim Wort zu nehmen Frankfurter Rundschau
Der Deal ist geplatzt. Dieses Risiko sind Politik und Wirtschaft gemeinsam eingegangen: dass der nächste größere Reaktorunfall, egal wo auf der Welt, die vereinbarte Verlängerung der Laufzeiten in Deutschland wieder in Frage stellen würde. FAZ
Richtige Entscheidung Nach dieser beispiellosen Katastrophe darf eine Bundesregierung nicht einfach so weitermachen, als sei nichts geschehen. Es muss aber auch darum gehen, wie das Industrieland Deutschland langfristig und sicher mit Energie versorgt werden kann. Versorgungssicherheit ist für die größte Wirtschaftsnation Europas von zentraler Bedeutung. Bild
Es geht auch ohne! Der angekündigte Atom-Ausstieg AZ München
Raus – und zwar schnell. Es kann nur eine Lehre aus dem atomaren Desaster von Fukushima geben: Die Welt sollte sich so schnell wie möglich von der Atomkraft verabschieden. Alte Beschwichtigungen gelten nicht mehr Stern
Merkels Versuch einer Regierungszeitverlängerung. Die Kanzlerin vollzieht aus Sorge um Verlust ihrer Wähler eine urplötzliche Wende in der Atompolitik. Dahinter steckt blanker Populismus – und Selbstbetrug Financial Times Deutschland
Japan – erstarrt in Depression Disziplin und Geschlossenheit sind Japans Kapital in der Krise. Doch jetzt muss das Land die Schattenseite seiner politischen und gesellschaftlichen Ordnung analysieren – der Schock über die Katastrophe ist zu groß. Süddeutsche Zeitung
Das Leiden der Japaner Erneut muss dieses Volk lernen, das Unerträgliche zu ertragen. Es zeigt dabei eine Haltung und Würde, die viele beeindruckt und andere verstört. Doch Gleichmut ist keineswegs gleichzusetzen mit Gefühlsarmut. Die Welt
Japan Does Not Face Another Chernobyl. The containment structures appear to be working, and the latest reactor designs aren’t vulnerable to the coolant problem at issue here. Wall Street Journal
Your Data, Yourself. Every detail of your life — what you buy, where you go, whom you love — is being extracted from the Internet, bundled and traded by data-mining companies. What’s in it for you? (US-Cover Story) Time
Healing the Hurt Finding new ways to treat pain (European Cover Story) Time
2,405 Shot Dead Since Tucson. Since the shooting of Gabrielle Giffords in Arizona, the number of Americans killed by guns has not let up. How a court ruling and Dick Cheney have given Obama a chance he should take. Newsweek
It is time for Europe to back a no-fly zone in Libya. As with Bosnia, we must calculate the risks of inaction Financial Times
War, what is it meant for? The question is relevant as the U.S. considers what action to take in support of rebels in Libya. Los Angeles Times
Another Inside Job. More from the abusive bankers and their political friends New York Times