Baden-Württemberg, Rheinland Pfalz, Schwarz-Gelb & Libyen

Absturz im Stammland. Der Sturz von Mappus ist tief: Baden-Württemberg hat die beiden traditionellen Regierungsparteien in die Opposition verwiesen. Das Ergebnis wird auch die Berliner Koalition und vor allem die FDP durcheinanderbringen FAZ

Mappus stürzt, Stuttgart steht Kopf. Baden-Württemberg hat eine Zeitenwende herbeigewählt. In der Landeshauptstadt brechen lange zurückgehaltene Emotionen aus. Die Zeit

Abwahl des Ungewählten. Sie haben ihn nie gewählt: Stefan Mappus wurde von seiner Partei ausgesucht für das Amt – und er agierte bei den großen Themen wie Stuttgart 21 und Atomkraft hilf- und glücklos. Dafür hat er jetzt von den Baden-Württembergern die Quittung bekommen. Spiegel

Krise, Krise, Kretschmann. Was für eine Schicksalswahl. Die CDU: in der Identitätskrise. Die FDP: in der Existenzkrise. Die Grünen: im Freudentaumel über Kretschmanns Triumph. Die Atomkatastrophe in Japan hatte einen politischen Fallout in Deutschland – von dem die Anti-AKW-Partei profitiert, wie es noch vor einem Jahr niemand zu glauben gewagt hätte. Süddeutsche Zeitung

Grüne Wirtschaftsmacht oder alles beim Alten? Baden-Württemberg ist ein Land der Mittelständler. Die sind Meister in der Anpassung an widrige Verhältnisse ohne Kuschelbedarf Wirtschaftswoche

Merkels Atomschwenk befördert das Debakel. Die schlimmsten Befürchtungen der CDU haben sich bewahrheitet. Ihr Spitzenkandidat Stefan Mappus ist der Wahlverlierer im christdemokratischen Kernland Baden-Württemberg. Handelsblatt

Neue Koordinaten. Die Bundesrepublik Deutschland hat einen historischen Wahlabend erlebt. Denn mit dem Ergebnis von Baden-Württemberg werden nahezu alle politischen Koordinaten neu ausgerichtet General-Anzeiger Bonn

Grün marschiert. Zeitenwende in Baden-Württemberg: Mappus und Schwarz-Gelb im Tief, sagt Wolfgang Molitor. AZ München

Grün-Rot passt vorerst nicht zu Baden-Württemberg. Eine Koalition von Grünen und SPD ist für Baden-Württemberg eine fast bizarre Konstellation und so anfällig wie die verflossene CDU-Regentschaft in Hamburg. Die Welt

Grüne auf Volkspartei-Kurs. Ihre Mega-Erfolge bei den Wahlen verdanken die Grünen dem Japan-GAU. Doch nun haben sie Chancen, tatsächlich zu dem heran zu wachsen, was ihnen seit einiger Zeit viele schon andichten: zur Volkspartei. Handelsblatt

Die grüne Revolution. Spätestens jetzt ist klar: Die Grünen sind Volkspartei, die bessere SPD. Schwarz-Gelb ist politisch und moralisch am Ende. Angela Merkel sollte Neuwahlen ausrufen. Stern

Wahlen jenseits von Japan. Rund 9000 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Fukushima und Stuttgart – nicht genug, um den Einfluss der Tsunamiwelle auf die deutsche Politiklandschaft zu verhindern. In gewisser Hinsicht ist es also Schicksal – es wäre dem Verlierer der Wahl in Baden-Württemberg, Stefan Mappus, nicht einmal übel zu nehmen, wenn er in den vergangenen Tagen in einer stillen Stunde so gedacht haben sollte. Lausitzer Rundschau

Greens‘ Gains Are Setback for Germany’s Merkel Wall Street Journal

Wahlsieger Winfried Kretschmann

Bedächtiger Oberrealo. Ein katholischer Wertkonservativer, dem die Liebe zur Natur wichtiger ist als gesellschaftspolitische Experimente, dürfte der erste grüne Ministerpräsident Deutschlands werden. Ihn als „grünen Erwin Teufel“ zu bezeichnen führt in die Irre: Winfried Kretschmann ist kein Machtmensch. FAZ

Kretschmann ist der perfekte Gegenentwurf zu Mappus. Machtwechsel in Stuttgart: Winfried Kretschmann könnte der erste grüne Ministerpräsident werden. Dabei gelten seine Reden eher als dröge und fast anstrengend. Die Welt

Der Super-Seriöse. Dieser Mann hat Geschichte geschrieben: Winfried Kretschmann, 62, immer ernsthaft, so behäbig wie das Land, das ihn gewählt hat, wird wohl Deutschlands erster grüner Ministerpräsident. Er durchkreuzt das Bild vom klassischen Machtmenschen. Wie ein ungewöhnlicher Politstar die Republik veränderte Süddeutsche Zeitung

Sturm aus Südwest. Der Politikertypus Mappus ist von gestern. Der Landesvater Beck hält sich – mit Sorgen für morgen. Tagesspiegel

Rheinland Pfalz

Beck bleibt – Grüne verdreifachen ihr Ergebnis. Deutliche Verluste für die SPD in Rheinland-Pfalz: Die Sozialdemokraten haben bei der Landtagswahl laut vorläufigem amtlichen Endergebnis etwa 35,7 Prozent der Stimmen erhalten, die CDU 35,2 Prozent. Die Grünen erreichen rund 15,4 Prozent, die FDP verpasst den Einzug in den Landtag. FAZ

Geschwächter Beck. Kurt Beck wollte mit seiner SPD 40 Prozent plus X erreichen. Das Ziel hat er weit verfehlt. Dass seine Partei Verluste von mehr als zehn Prozent hinnehmen musste, das setzte ihm am Sonntagabend mächtig zu General-Anzeiger Bonn

Beck again. Rheinland-Pfalz wählt die Koalition der Vernunft taz

Julia Klöckner – der neue Star der CDU Bild

Der rheinland-pfälzische CDU-Erfolg gehört Julia Klöckner. Der Union in Rheinland-Pfalz steht Oppositionsarbeit bevor, doch die Partei feiert ihre Spitzenkandidatin. Denn die brachte sie trotz widriger Umstände zu einem Erfolg. Die Zeit

Rückschlag für die Linke im Westen.
Berlin Im Westen wollte die Linke eigentlich Land gewinnen. Aber bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gab es einen schweren Rückschlag: Sie scheiterte an der Fünf-Prozent-Hürde. Lausitzer Rundschau

Wer hat wen gewählt? Zahlen und Statistiken ZDF.de

Schwarz-Gelb nach den Landtagswahlen

Die Bundesregierung auf der Verliererstraße. Seit Beginn der neuen Amtszeit musste die schwarz-gelbe Regierung kämpfen. Doch die Kräfte scheinen am Ende, und es liegt Verzweiflung im Handeln. Wechselstimmung überwiegt. FAZ

Schwarz-Gelb bleibt – aber wozu? Die Bundesregierung ist durch die Niederlagen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nicht gefährdet. Bloß vernünftige Wirtschaftspolitik ist von ihr nicht mehr zu erwarten. Wirtschaftswoche

Wahl-Debakel für die CDU. Wird das Ergebnis für die Union auf Bundesebene gefährlich? Bild

Wie spektakulär sich Merkel verspekuliert hat. Schlimmer hätte es für die Kanzlerin kaum kommen können. Die CDU verliert trotz Merkels Last-minute-Atomwende die zwei wichtigsten Wahlen des Jahres, die FDP fliegt aus dem Landtag in Rheinland-Pfalz. Die Wahl erschüttert die Bundesregierung. Süddeutsche Zeitung

Merz rechnet mit Zickzack-Kanzlerin ab. Das Fiasko für die Südwest-CDU ist für Merkel ein schwerer Schlag – und könnte sie in Bedrängnis bringen. Der erste mutige Christdemokrat bläst bereits zum Angriff: Friedrich Merz fordert Konsequenzen von der Kanzlerin. Handelsblatt

Warum Merkel trotzdem Kanzlerin bleibt. Die Grünen stürmen die CDU-Hochburg Baden-Württemberg – und stellen das Land auf den Kopf. Sie sind nun Volkspartei. Kanzlerin Merkel wird trotzdem bleiben. Sie hat für diese Krise vorgesorgt. Spiegel

Weiter mit Merkel und Westerwelle – trotz allem. Trotz der Wahlergebnisse von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz geht es weiter mit Merkel und Westerwelle. Denn CDU und FDP sind nur noch Merkel und Westerwelle. Tagesspiegel

Ein historischer Wahltag – auch für die Kanzlerin. Rumms. Der Wähler hat gesprochen – und zwar deutlich. Während Rheinland-Pfalz keine übergroße Überraschung brachte, verdient das Ergebnis von Baden-Württemberg das Prädikat „historisch“, in mehrfacher Hinsicht. Ein Kernland der CDU ist nach über fünf Jahrzehnten gefallen, erstmals wird es in Deutschland wohl einen grünen Ministerpräsidenten geben, der Anfang vom Ende der Ära Merkel ist markiert. Berliner Morgenpost

Wut und Zorn treffen jetzt Kanzlerin Angela Merkel. Berlin wackelt, weil Stuttgart fällt: Es ist schwer vorstellbar, wie Merkels Regierung ohne großen Wurf aus der Krise nach der Wahlschlappe finden will. Die Welt

CDU-Granden klammern sich an die Parteichefin. Schadensbegrenzung heißt die Devise, mit der die CDU-Spitze auf das Wahldebakel der Südwest-Partei reagiert. Den CDU-Vorderen geht es vor allem darum, Merkel nicht zu beschädigen, die Schuld sollen andere tragen. Handelsblatt

Revolution auf Schwäbisch. Die CDU ist nach 58 Jahren in Baden-Württemberg abgewählt. Winfried Kretschmann wird erster grüner Ministerpräsident – die SPD Juniorpartner. Das bedeutet eine schwere Niederlage für Merkels Koalition. Berliner Zeitung

Fukushima ist allgegenwärtig. Die CDU leidet; die FDP ist entsetzt. Die SPD sorgt sich um ihren Status als Volkspartei. Der Wahlabend in den Parteizentralen bringt gemischte Gefühle mit sich. FAZ

Schwarzer Tag für Westerwelle
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Westerwelle kämpft ums politische Überleben. Die FDP fährt in ihren Kernländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz schwere Verluste ein. Die Personaldebatte hat schon begonnen. Die Welt

FDP diskutiert den Fall Westerwelle. Für die Liberalen ist das Wahldesaster ein Alarmzeichen. Außenminister und Parteichef Guido Westerwelle ist angezählt. Allerdings wagt sich noch niemand vor, ihn zu stürzen. Wie lange kann er sich noch halten? Spiegel

FDP-Politiker rebellieren gegen die Parteiführung. Für die FDP ist es der größte anzunehmende politische Unfall: In ihrem Stammland Baden-Württemberg wenden sich die Wähler ab. Ob Westerwelle den Schaden reparieren kann, ist offen. Erste Kritiker melden sich schon. Handelsblatt

Schwarz-gelber Blues in Berlin. Die Grünen feiern den Aufstieg, die CDU tröstet sich mit Rheinland-Pfalz, die FDP ärgert sich über die Konkurrenz. Und immer wieder war von Japan die Rede. Die Zeit

SPD, Grüne, Linke: Von nun an knüppelhart. Superwahljahr 2011: Was die Ergebnisse in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz für den Wahlkampf in Berlin bedeuten, für Wowereit, für Künast – und für die Linkspartei. Tagesspiegel

Krieg in Libyen

Nato übernimmt vollständiges Kommando. Die Nato hat am Sonntag beschlossen, das vollständige Kommando über den Militäreinsatz in Libyen zu übernehmen. Damit wird das Bündnis künftig auch die Luftangriffe zum Schutz der libyschen Zivilbevölkerung führen. Erstmals wurden Luftangriffe auf die Heimatstadt von Machthaber Gaddafi, Sirte, geflogen. FAZ

Mit Rebellenflagge und Trikolore. Dank alliierter Deckung aus der Luft können die Gaddafi-Gegner die Städte Adschdabija, Brega und Ras Lanuf erobern – die Zuversicht der Aufständischen wächst Süddeutsche Zeitung

Stehlt uns nicht die Revolution! Die Araber und die Libyen-Intervention taz

Gadhafi Loses Further Ground Wall Street Journal

… one more thing!!!

Syria’s Assad No Longer in Vogue. According to many observers, Syria’s Bashar al-Assad was supposed to be immune to the kind of popular protest that swept the country today. Ironically, the basis was Assad’s own public relations strategy. With no real legitimacy, his only resort to stop the protests will be violence. Foreign Affairs

Leitartikel

Schwarz-Gelb kann weiterwursteln. Machtverlust in Baden-Württemberg, Opposition auch in Rheinland-Pfalz – für die CDU sieht es trübe aus. Erst recht für die Liberalen, die ein Debakel erlebte. Angela Merkel muss schleunigst die bisher unterdrückte inhaltliche Debatte anstoßen – und nach Alternativen zur FDP Ausschau halten Financial Times Deutschland

Grün-Rot in der Aufwärtsspirale. Die Anti-Atom-Bewegung erlebt einen grandiosen Wahlsieg. Merkels Union erfährt das Grauen. Zu lange hat sie sich in antilinker Dagegen-Pose gefallen und den Wertkonservatismus verachtet Frankfurter Rundschau

Nicht vor die Tür gesetzt. Gelingt Landesvater Beck eine Koalition mit den Grünen in dem Sinne, dass Rot-Grün nicht als Notlösung erscheint, dann könnte die SPD in Rheinland-Pfalz noch etwas zu sagen haben. Spielen aber die Grünen ihre neue Stärke aus und versuchen, mit dem sozialdemokratischen Hund zu wedeln, dann leiten sie ungewollt Wasser auf die Mühlen der CDU.FAZ

Nichts ist mehr, wie es war. Was in Baden-Württemberg an der Wahlurne geschehen ist, war mehr als eine Ländle-Wahl; es war ein Umsturz. Seit dem Krieg war das vielgerühmte Musterland die sprichwörtliche Hochburg der CDU. Ein perfektes Pendant zur Alpenfestung der CSU in Bayern und der Gegenpol zum „roten“ NRW. NRZ

Votum gegen die Atomenergie. Es ist nicht weniger als ein politischer Sturm, den die Wähler in Baden-Württemberg entfacht haben und er schüttelt auch die schwarz-gelbe Bundesregierung in Berlin. ksta-Leitartikel zur Landtagswahl. Kölner Stadt-Anzeiger

Das Risiko ist zu hoch. Mit diesem Risiko ist das Leben nicht zu haben, die Anti-Atom-Proteste und Fukushima AZ München

Deutschland schwimmt. Nach der Atompanik der Bundesregierung und den Landtagswahlen braucht das Land nun einen neuen tragfähigen Energiekonsens. Wirtschaftswoche

Die Heilkraft des Fastens – Gesunder Körper, klarer Kopf Titelgeschichte Spiegel (Print)

Misserfolg oder Miss Erfolg. Wie lange regiert Angela Merkel noch? Wer wird ihr Nachfolger? Oder kann sie es noch drehen? Warum Schwarz-Grün eine Option für 2013 ist Titelgeschichte Focus (Print)

The Prospect for Safe Nuclear Power. Fukushima has cast a pall over the industry, just as new designs are showing promise of making reactors far safer. Will fear bring progress to a halt—or stimulate demand for smarter solutions? (Cover Story) Businessweek

Taking Aim at the Pentagon Budget. Economic crisis, deficit mania and war weariness have created political momentum for big cuts to military spending. The Nation

Vichy’s ‚Very Nice People‘, France’s Nazi collaboration is still a touchy subject. Wall Street Journal

Stage Fright. Just when Europe is in desperate need of a strong, forward-thinking leader, Germany is nowhere to be found. Foreign Policy

North Africa is Europe’s problem – not Obama’s The EU, not America, must take the lead against Gaddafi Guardian

Is this 1848? What history can teach us about the Arab revolutions Boston Globe

Hoping for Arab Mandelas. The prospects for democracy in the Arab world generates both hopes and fears. New York Times