Sprossen könnten Ursache sein. Sprossen aus Niedersachsen könnten eine Ursache für den Ausbruch der schweren Ehec-Epidemie in Norddeutschland sein. Das niedersächsische Landwirtschaftministerium empfiehlt, derzeit auf den Verzehr von Sprossen zu verzichten. Die Zahl der Todesfälle infolge einer Ehec-Infektion stieg auf 21. FAZ
Besonnenheit statt Hysterie. Kommt er im Salat, in Gurken oder doch in den Sprossen vor? Wenig ist bislang auf der Suche nach dem gefährlichen Ehec-Erreger sicher – außer, dass die Wissenschaftler mit Hochdruck versuchen, Antworten zu finden. Mit kollektiver Panik und Verunsicherung lassen sie sich jedenfalls nicht erzwingen Süddeutsche Zeitung
Der Föderalismus-Keim. Wer Epidemien bekämpfen will, muss rasch und zentral reagieren. Deutschland braucht eine Einrichtung zur Seuchenbekämpfung, deren Kompetenzen über die des nur beratend tätigen Robert-Koch-Instituts hinausgehen. Tagesspiegel
Verheerend wirkt wieder einmal das föderale Klein-Klein. Landesbehörden hüten ihre Kompetenzen, jeder macht für sich. Das Robert-Koch-Institut darf keine Patienten befragen: Ländersache! Krisen verlangen aber zentrale Führung und Koordinierung – quasi eine Struktur für länderübergreifende Solidarität. Berliner Zeitung
„Bloß nichts Frisches, wie früher in der DDR“ Im Lübecker „Kartoffelkeller“ sollen sich 17 Personen mit EHEC infiziert haben. Frischer Salat wird dort nicht mehr serviert. Doch Betreiber und Gäste bewahren Ruhe. Die Welt
Erste Lehren aus Ehec. Hausärzte, Ämter und Politiker waren schlicht unvorbereitet taz
Essen gefährdet Ihre Gesundheit. Gutes Bio, böse Chemie? Wie Ehec, die unsichtbare Gefahr, unser Verhältnis zu den Lebensmitteln erschüttert. Die Zeit
Was tun, wenn ein Familienmitglied erkrankt? Die Ehec-Epidemie ist noch nicht eingedämmt. Viele fragen sich, wie sie sich verhalten sollen, wenn jemand aus dem engsten Umfeld an Ehec erkrankt. Die wichtigsten Empfehlungen. Stern
Europe’s E. Coli Cases Rise Wall Street Journal
Evangelischer Kirchentag
„Fromm und politisch zugleich“ Mehr als hunderttausend Gläubige nahmen am Gottesdienst zum Abschluss des Evangelischen Kirchentags in Dresden teil. Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) fordert Bürgerbeteiligung: „Wir wollen keine Von-Oben-Politik, sondern sind die Dafür-Republik.“ FAZ
„Nicht Wutbürger, sondern Mutbürger“ Stuttgart 21, der Atomausstieg und die Afghanistan-Debatte: Dresden ist auch ein politischer Kirchentag und an Diskussionsstoff hätte es nicht gefehlt. Doch die scharfe Auseinandersetzung bleibt aus, Applaus bekommen irgendwie alle. Süddeutsche Zeitung
Den frischen Geist in die Gemeinden tragen. Mit einem Freiluftgottesdienst ist der Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. Die Kirche sieht einen kräftigen Impuls für den Glauben – und hofft auf Zuwachs. Die Zeit
Gott muss ein Grüner sein. Der 33. Kirchentag war ein Fest der Wohlerzogenheit. Er wirkte wie die Variante eines grünen Parteitags der Jetztzeit: viel Applaus, wenig Kontroverse. taz
Frisch, fromm, fröhlich, feiern. Das Angebot war politisch, spirituell und noch breiter als sonst. Trotz des Erfolgs des Evangelischen Kirchentags werden nächste Woche nicht mehr Menschen in die Kirche eintreten als vorher. Darauf kommt es auch nicht an. Tagesspiegel
Viel Sonnenschein, wenige Kontroversen. Massen gutgelaunter Menschen, die in bezaubernder Barockkulisse fröhlich und entspannt ihren Glauben feiern – es war ein Wohlfühlkirchentag in Dresden. Dafür verantwortlich war in erster Linie das Wetter – so banal das klingt. Emotionale und feierliche Momente wie Auftakt oder Abschluss am Elbufer wären bei Regen nicht halb so intensiv gewesen. WAZ
Fröhlich, christlich. Es war ein großes, fröhliches Fest des Glaubens. Selten gab es in den vergangenen Jahrzehnten so einen erfolgreichen Deutschen Evangelischen Kirchentag, wie den, der am Sonntag in Dresden zu Ende ging: Mehr als 120 000 Dauerteilnehmer waren zuletzt 1995 zu einem Protestantentreffen gekommen. Lausitzer Rundschau
Den Glauben mit der Seele suchen. Zwischen kritischer Diskussion und spiritueller Hingabe: Der Evangelische Kirchentag in Dresden hat gezeigt, wie eng der Protestantismus der Gegenwart mit der Psycho-Kultur verbunden ist Die Welt
Atom-Ausstieg
„Atomausstieg darf Wirtschaft nicht gefährden“ Die Energiewende soll an diesem Montag im Kabinett besiegelt werden. Bis 2022 sollen die letzten neun Kernkraftwerke stufenweise abgeschaltet werden. Die SPD stellt Bedingungen für eine Zustimmung. Die Grünen nennen den Atomausstieg eine „Niederlage für Merkel“. FAZ
Dinosaurier beim Sprint. Der neue Zeitplan der Union in Sachen Akw-Abschaltung ist nicht nur deren Problem. Es ist auch eines der Anti-Atom-Bewegung. Tagesspiegel
Richtig, aber folgenlos. Ist die Kanzlerin nun Siegerin: also die Atomausstiegskanzlerin und mithin diejenige, die den Grünen ihr Megathema entrissen und die CDU dank neuer Einigkeit koalitionsfähig für Grüne und SPD gemacht hat? WAZ
Ein Gigawatt Strom fehlt. Die nach heutigem Stand gesicherte Inbetriebnahme neuer Kraftwerke in den kommenden Jahren reicht nicht aus, um den Strombedarf nach der geplanten Abschaltung aller Atomkraftwerke in Deutschland im Jahr 2022 zu decken. Wirtschaftswoche
Ein Blackout und seine Folgen. Die große Mehrheit der Deutschen wünscht sich den raschen Atomausstieg. Gleichzeitig besteht die Sorge vor einer Unterversorgung mit Energie oder gar einem Blackout. Was bei einem totalen Stromausfall passieren würde. Stern
Vom Zeitgeist getrieben. Mit ihrer 180-Grad-Wende in der Atompolitik mag die Union einen gesellschaftlichen Großkonflikt befrieden. Zum Befreiungsschlag in eigener Sache ist der Ausstieg aus dem Ausstieg vom Ausstieg offenkundig nicht geworden. Lausitzer Rundschau
Deutschland im Jahr 2032. Vor zehn Jahren hat Altkanzler Joschka Fischer das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet. Doch der Ausstieg hat das Land arg durchgerüttelt. Ein Blick in die grüne Zukunft. FAZ
Stuttgart 21
Bahn überrascht mit Baustopp-Offerte. Bahn-Chef Rüdiger Grube schlägt der grün-roten Landesregierung vor, bis Mitte Juli die Bauarbeiten für das umstrittene Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 ruhen zu lassen – ein Angebot, das das Land Baden-Württemberg teuer zu stehen käme. Süddeutsche Zeitung
Geld her, oder die Bagger rollen. Die neue Landesregierung in Stuttgart ist in der Klemme: Rechtlich kann sie den Weiterbau von „Stuttgart 21“ nicht verhindern. Das macht sich die Deutsche Bahn jetzt zunutze. FAZ
Rüdiger Grube: „Es kann kein weiteres Entgegenkommen geben“ Stuttgarter Zeitung
Euro-Krise
Neue Geldspritze für Griechenland. Griechenland kann mit weiteren Milliardenhilfen rechnen. Grundlage ist ein Bericht der Troika aus EZB, IWF und EU-Kommission, der dem Schuldenstaat Reformwillen attestiert – und Misserfolge verschweigt. Wirtschaftswoche
Banken sollen für Griechenland zahlen. Die Euro-Staaten arbeiten an einer zweiten milliardenschweren Nothilfe für Griechenland. Finanzminister Schäuble will private Gläubiger zur Kasse bitten. Die Welt
Die Feinjustierung der Daumenschrauben. Griechenland spart und kürzt, doch die Krise nimmt kein Ende. Bei sich selbst suchen die Griechen nicht die Schuld für ihre Misere. Sie machen lieber andere verantwortlich, allen voran: die Deutschen. FAZ
Die Stunde der Parlamentarier. Ganz Radikale fordern den Austritt Griechenlands aus dem Euro. Das aber wäre eine Katastrophe, nicht nur für die Wirtschaft des Landes, sondern auch für das Projekt Europa. Und wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Europa. Tagesspiegel
Zehntausende gegen den Sparzwang. Einige EU-Länder fordern von Athen im Gegenzug für frisches Geld noch härtere Auflagen. Doch die Griechen wollen die neuen Sparmaßnahmen ihrer Regierung nicht hinnehmen und gehen erneut auf die Straßen. Auch einige Geberländer sind skeptisch Süddeutsche Zeitung
Mit Hakenkreuz! Griechen verhöhnen Europa … und kriegen trotzdem neue Milliarden! Bild
Schäubles Griechenland-Plan birgt große Risiken. Der Plan, private Investoren an den Lasten der Griechenland-Rettung zu beteiligen, kann fatale Folgen haben. Schäuble dient er vor allem als politisches Feigenblatt. Die Welt
Schäuble will private Gläubiger in die Pflicht nehmen. Die Finanzhilfen für Griechenland sind nicht sicher. Vor weiteren Zusagen will die Bundesregierung auch private Gläubiger beteiligen. Finanzminister Schäuble muss sonst um die Zustimmung des Bundestags fürchten. FAZ
Endlich, Banken sollen mithaften. Die Operation ist heikel, dennoch ist sie notwendig: Es ist richtig, die Banken als Kreditgeber endlich in die Haftung für die Griechenland-Pleite mit einzubeziehen. WAZ
EU verlangt Pfand von Griechen. Exklusiv Noch mehr Geld für Griechenland? In vielen Ländern Europas herrscht Skepsis. Kein Wunder, dass die EU eine Idee aus Finnland hervorkramt. Financial Times Deutschland
Wieder nicht gelernt. Die Griechen werden langsam zum Alptraum für die Kanzlerin. Schon wieder muss sie Milliarden herausrücken. Zudem droht ihr eine Blamage, wenn der Bundestag über das nächste Hilfspaket abstimmt. Frankfurter Rundschau
Ach Europa. Griechenland ist pleite. Das ist die nackte Wahrheit. Die „Rettung“ mit beinahe 170 Milliarden Euro ist kein Akt der europäischen Solidarität. Das Gegenteil ist der Fall. So wird Europa wirklich zerbröseln. FAZ
Mit Europa geht es besser. Europa hat es derzeit nicht leicht. Aber woher rührt eigentlich der Irrglaube, die Deutschen hätten es leichter ohne Europa? Die politische Überheblichkeit und strategische Kurzsichtigkeit wirkt nachgerade beunruhigend. Tagesspiegel
Partner nicht preisgeben. Die Absichten des CSU-Generalsekretärs Dobrindt sind kurzsichtig. Athen an globale Kredithaie zu verweisen, hieße die Tür aufzumachen für das Protektorat fremder Großmächte über Schwachstellen mitten in Europa. FAZ
Irland und Spanien können Krise aus eigener Kraft meistern. Die Rettungspakete haben den EU-Ländern lediglich mehr Zeit gebracht. Jetzt folgt als Herausforderung für Anleihinvestoren die Zinswende. Handelsblatt
Greek Debt Plan Gains Support Wall Street Journal
Irish bailout actions display credibility the Greeks lack Irish Times
Jemen
Salih in Saudi-Arabien – Opposition jubelt. Im jemenitischen Machtkampf hat ein neues Kapitel begonnen. Der verletzte Präsident Salih wird in einem Militärkrankenhaus Riad behandelt und hat die Amtgeschäfte vorerst abgegeben. Die Opposition rechnet nicht mehr mit seiner Rückkehr. FAZ
Aus dem Amt gebombt. Nach einem Raketenangriff lässt sich der verwundete jemenitische Präsident Salih in Saudi-Arabien medizinisch behandeln – er hat aber angekündigt, bald zurückkehren zu wollen. Das sollte er besser lassen. Salih hat ohnehin kaum noch Chancen, sich die Macht zu erhalten. Aber dem Land drohen auch ohne den bisherigen Machthaber Bürgerkrieg und Zerfall. Vermittlung von außen erscheint als einziger Weg Süddeutsche Zeitung
Der Dritte. Nach dem Tunesier Ben Ali und dem Ägypter Mubarak muss nun auch der jemenitische Staatspräsident Salih nach langer Herrschaft das Feld räumen. Die freiheitlichen Kräfte aber könnten bald in einem Machtkampf zwischen den großen Lagern zerrieben werden. FAZ
Ein Land versinkt im Chaos. Präsident Salih ist nach Saudi-Arabien ausgereist, nun herrscht im Jemen völliges Chaos. Von der Regierung sind nur noch Reste übrig, die Waffenruhe ist brüchig, die Opposition drängt an die Macht. Fällt das Land auseinander – oder bietet der Wandel auch Chancen? Spiegel
Keine Demokratie mit den Saudis. Die AktivistInnen im Jemen müssen wachsam bleiben taz
… one more thing!!!
Dirk Nowitzki — Dramatik, wenn alles schläft. Was Dirk Nowitzki derzeit in den Playoffs der NBA leistet, lässt sich mit nur ganz wenigen Momenten der deutschen Sportgeschichte vergleichen. Nur leider bekommt es in Deutschland kaum jemand mit Süddeutsche Zeitung
Leitartikel
Koalition der Willensschwachen. Nun also Durchhalteparolen. Selbstverständlich werde Deutschland an der Strategie festhalten, die die internationale Gemeinschaft im vergangenen Jahr beschlossen hat, hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière nach den beiden jüngsten Anschlägen auf deutsche Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan gesagt. Frankfurter Rundschau
Grund zum Aufatmen! Noch ist die EHEC- Infektionswelle nicht ausgestanden. Viele mit dem tödlichen Darmkeim infizierte Menschen kämpfen noch um ihr Leben. Nicht auszuschließen, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen wird. Bild
Die Rolle der Banken. Kommt es zu einer Kettenreaktion auch in anderen Ländern? AZ München
Trägerschicht der Trivialmoral. Wer die Banalisierung des Glaubens ablehnt, muss deshalb die neue Spiritualität nicht verteufeln. Die Stärke evangelischer Kirchentage ist es, den Menschen eine Fülle neuer Rituale und Formen der Frömmigkeit anzubieten. FAZ
Der eigene Weg. Was in den nordafrikanischen Ländern geschieht, ist keine nachholende Revolution wie 1989. Zwar soll Europa helfen, doch Misstrauen und Skepsis überwiegen, ob dessen Motive auch lauter sind Die Welt
Lasst den Jemen nicht allein. Das arabische Land ist in einer kritischen Phase – und der Westen sollte sie nutzen. Schon allein, weil es sich die Terrororganisation al-Kaida im Jemen gemütlich gemacht hat. Financial Times Deutschland
Europa – oder China? Wie viel Europa braucht Deutschland noch? Liegt die Zukunft nicht eher in Asien und Südamerika? Ein Eckpfeiler der Politik wird brüchig. Wirtschaftswoche
Der Feind im Essen – Ehec: Die Geburt einer neuen Seuche Titelgeschichte Spiegel (Print)
Deutschland hebt ab. 127 Fakten zu Blackouts, Kosten, Enteignungen, genialen Erfindern, Gewinnern, Verlierern und neuen Landschaften Titelgeschichte Focus (Print)
The great wave. A look at how Japan views the sea – and itself Economist
Can Obama Beat the Israel Lobby? He can, if he presents a just peace plan supported by former Presidents Clinton and Bush. The Nation
Think Again: Bob Gates. As the secretary of defense steps down, it’s time to set aside the paeans and reconsider the conventional take on his tenure. Foreign Policy
Choosing the IMF’s Next Leader, überlegt Nobelpreisträger Joseph E. Stiglitz Project Syndicate
As slutty as we want to be. SlutWalks and the future of feminism Washington Post
Darkness Too Visible. Contemporary fiction for teens is rife with explicit abuse, violence and depravity. Why is this considered a good idea? Wall Street Journal
Li Na: The Face of Chinese Soft Power The Atlantic
Advice for China. What would a Chinese government official write home about the Arab Spring? New York Times