Europa hat sich gegen Angela Merkel verschworen Angela Merkel kämpft einen einsamen Kampf gegen Euro-Bonds. Dann geschehen plötzlich und gleichzeitig fünf bemerkenswerte Dinge, allesamt zu Lasten Deutschlands. Die Welt
Ein zunehmend schwieriges Verhältnis Barrosos Vorschlag, Eurobonds einzuführen, offenbart sein Zerwürfnis mit Merkel. Dass das möglich ist, hätte vor sieben Jahren keiner gedacht. FAZ
Erste und zweite Klasse Der eine redet über Euro-Bonds. Die andere schafft die Voraussetzungen dafür. Bonner General-Anzeiger
Und am Ende folgen sie doch Sarkozy gibt nach: Frankreichs Präsident schwenkt auf die Linie der Kanzlerin ein – zu Recht. Denn Merkels Ansatz ist zwar mutig, aber der einzige Weg aus der Krise. Es geht nicht um deutsche Dominanz, sondern um europäische Vernunft.Süddeutsche Zeitung
Gemeinsam gegen Eurobonds Italiens Ministerpräsident Monti und Frankreichs Präsident Sarkozy pflichten beim Dreiertreffen in Straßburg der Kanzlerin bei. Die Deutsche gibt dort den Ton an: „Eurobonds wären das falsche Zeichen“. FAZ
À trois Das Dreiertreffen von Merkel, Monti und Sarlozy in Straßburg hatte Symbolcharakter. Dass Italien wieder eine vernünftige Rolle spielt, ist mehr als überfällig. FAZ
Minigipfel gibt Miniantwort Man kann nur hoffen, dass Merkel nicht ernsthaft glaubt, es würde reichen, nur zu sparen – sondern dass sie gewohnt taktiert. taz
Euro-Krise
Drei Wege, wie sich der Euro retten lässt Europa rettet und rettet und rettet, doch die Wahrheit ist: Die bislang beschlossenen Schritte reichen nicht mehr aus. Die Krise hat den Kern Europas erreicht, selbst deutsche Anleihen sind nur mäßig gefragt. Nun gibt es drei Möglichkeiten, die Währung zu retten. Die Vor- und Nachteile der Ansätze im Überblick. Süddeutsche Zeitung
Seiltanz zum „europäischen Deutschland“ Die Wirtschaftsmacht Deutschland muss in der Euro-Krise die Verantwortung übernehmen – auch wenn sie sich dadurch unbeliebt macht. Bundeskanzlerin Merkel steht vor der Aufgabe, deutsche Interessen in Einklang mit europäischen Zielen zu bringen. Dafür ist zu Hause und in Brüssel noch viel Überzeugungsarbeit nötig. Süddeutsche Zeitung
Ein erster Schritt In Europa wächst der Unmut über die angebliche deutsche Hegemonie. Dabei wäre es für alle nützlich, wenn die deutsche Stabilitätskultur in Europa Allgemeingut würde. Das ist nämlich die einzige Hoffnung für Europa und den Euro. Börsen-Zeitung
Französische Albträume Hohe Schulden, verkrustete Wirtschaft, angeschlagene Banken – der zweitgrößte Euro-Staat steht alles andere als solide da. Moody’s und Fitch drohen mit Abstufung, Beobachter halten Frankreich für „das eigentliche Problem Europas“. Scheitert die Währungsunion womöglich an Paris? manager-magazin
Richtige Maßnahmen zum falschen Zeitpunkt Die Eigenkapitalschwäche europäischer Banken zu beheben, ist ein guter Ansatz. Der zeitliche Rahmen dafür verschärft die Schuldenkrise aber noch mehr. Die Welt
Konjunktur
Trügerische Stabilität beim Ifo Der gestiegene Ifo-Index gibt Hoffnung, aber mehr auch nicht. Viele andere Frühindikatoren zeigen Richtung Abschwung. Mit jeder Woche sinkt die Chance, dass Deutschland gut aus der Krise kommt. Financial Times Deutschland
Stimmungswandel in der deutschen Wirtschaft Schuldenkrise? Egal. Rezessionssorgen? Nicht so groß. In der deutschen Wirtschaft kommt es zu einem unerwarteten Stimmungsumschwung: Erstmals seit vier Monaten steigt der wichtige Ifo-Index wieder. Süddeutsche Zeitung
Lebenszeichen vom Konsumenten Der Konsum stützt die deutsche Konjuktur. Die Politik muss nun das Vertrauen stärken, dass Europas Staaten sich ihrer Schulden nicht über Inflation zu entledigen versuchen. FAZ
Shoppen bis die Kreditkarte glüht Jobkrise? Unsichere Zukunft? Egal. Am heutigen „Black Friday“ kämpfen wieder Millionen Amerikaner um die größten Schnäppchen. Vom Erfolg der Saison hängt Wohl und Wehe der ganzen US-Wirtschaft ab. Handelsblatt
Rechtsterrorismus
Rituale helfen nicht gegen Rechtsextreme Wann immer es einen neuen Fall von rechter Gewalt gibt, kommen Forderungen nach einem NPD-Verbot auf. Das ist ideen- und ratlos. Denn eigentlich geht es doch um viel mehr. Financial Times Deutschland
Schafft das Wort Extremismus ab! Die Regierung mag nicht ablassen von dem Dogma, Rechts- und Linksextreme seien das gleiche Problem unterschiedlicher Ausprägung. Das ist gefährlich ZEIT
Es geht um den Machtrausch, nicht um Ideologie Die Mordserie an Migranten zeugt von einer Verrohung, auf die unsere Sicherheitspolitik nur ungenügend eingestellt ist. Die Welt
Eiskalter Helfer Der sächsische Neonazi Andre E. soll das Video produziert haben, mit dem sich die Zwickauer Terroristen ihrer Morde brüsteten. Doch wer war der Drehbuchautor? Mehr als 350 Beamte des Bundeskriminalamts suchen nach weiteren Helfern des Neonazi-Trios – und nach einer zweiten DVD. Süddeutsche Zeitung
Spektakel der Versager Ein Hubschrauber, ein GSG-9-Kommando mit Sturmhauben und Maschinenpistolen: Die Festnahme des mutmaßlichen Terrorhelfers André E wird zum unnötigen Spektakel. Die deutschen Sicherheitsbehörden bieten ein Bild des Jammers, sie sind demoliert. Daran ändert ein Hubschraubereinsatz nichts. Berliner Zeitung
Mafia, Mafia, Mafia – die Polizei ging in die Irre Es dauerte lang, bis die Morde der Zwickauer Nazi-Zelle aufgeklärt wurden. Der Tod eines Hamburger Obsthändlers zeigt, wie weit die Beamten von der Lösung entfernt waren. ZEIT
Guttenberg
Comeback eines Blenders Karl-Theodor zu Guttenberg, einst Lieblingspolitiker der Deutschen, hat alle getäuscht. Seine Wähler, seine Parteifreunde und vor allem sich selbst. Hat er eine zweite Chance verdient? Eindeutig ja. Doch der CSU-Politiker weigert sich, die dafür notwendige Voraussetzung zu erfüllen. Süddeutsche Zeitung
Guttenberg bleibt unglaubwürdig Nun gut, das systematische Plagiieren beim Verfassen seiner Doktorarbeit hat für Karl-Theodor zu Guttenberg doch keine strafrechtlichen Folgen. Ein Freibrief ist dies für ihn aber nicht. Financial Times Deutschland
Nie wieder Guttenberg! Neue Medienstrategie und neuer Look machen noch keinen neuen Menschen: Karl-Theodor zu Guttenberg ist und bleibt ein Betrüger. Dass er bei seiner Lügengeschichte bleibt, sollte eine politische Führungsrolle in Zukunft unmöglich machen. Frankfurter Rundschau
Er war’s gar nicht Der Baron ist wieder da: Karl-Theodor zu Guttenberg will von Betrug und Vorsatz immer noch nichts wissen – wenn sich jeder so herausreden wollte, müsste man das Strafrecht ändern. FAZ
Was Guttenberg wirklich sagen wollte Im Gespräch mit einer großen deutschen Zeitung hat sich Karl-Theodor zu Guttenberg in dieser Woche zur Plagiatsaffäre geäußert. Die Antworten waren erwartbar, weil die falschen Fragen gestellt wurden. Das haben wir geändert – mit erstaunlichem Ergebnis. Süddeutsche Zeitung
…one more thing!
Realität stutzt die Grünen zurecht Der Höhenflug der Ökopartei ist beendet. Fukushima war gestern, heute ist Finanzkrise. Die Grünen sind wieder da, wo sie hingehören – in der ängstlichen Mitte. Financial Times Deutschland
Leitartikel
Europa-Paar in Aktion Die Gewichte im deutsch-französischen Verhältnis haben sich verschoben, zugunsten Deutschlands. In Frankreich weckt der eigene Bedeutungsverlust Ängste vor deutschem Vormachtstreben. Frankfurter Rundschau
Kuhfladen Wieder soll es ein Verbot der NPD richten. Kommt es nicht zum Verfahren, ist schon das eine Blamage. FAZ
Eine Staatsaffäre Man stelle sich nur mal vor: Der Verfassungsschutz zahlt einem Linksextremisten 100000 Euro Agentenlohn, der davon eine extremistische Kampforganisation gründet und finanziert. AZ München
Partei ohne Ausstrahlung Die Grünen entfremden sich mit ihrer Staatsfixierung von der Gesellschaft. Derzeit erreichen sie gerade noch ihre Stammklientel – darüber hinaus senden sie kaum noch inspirierende und unkonventionelle Ideen Die Welt
Allzu seltenes Beispiel So langsam scheint die schon seit Jahren geführte Debatte über den geringen Frauenanteil in Führungsetagen zu wirken. In immer mehr Topetagen ist ein Umdenken zu spüren, mehr frei werdende Posten werden auch mal mit Frauen besetzt, Headhunter vermelden eine steigende Nachfrage nach weiblichen Managern. Financial Times Deutschland
JA oder NEIN! Endlich kann die Politik mal mit einer Erfolgsmeldung aufwarten: Nach endlosem Gezerre wird auch in Deutschland die Organspende neu geregelt. BILD
We Are the 99.9% The 99 percent slogan is great, but it actually aims too low. A big chunk of the top 1 percent’s gains have gone to an even smaller group, the top 0.1 percent. New York Times
Is this really the end? Unless Germany and the ECB move quickly, the single currency’s collapse is looming Economist
Another GOP Debate? You Betcha! Lies, racial profiling, immigration, and more lies at the Republicans‘ national security debate. Mother Jones
The growing tension between capitalism and democracy Do capitalism and democracy conflict? Does each weaken the other? The Washington Post