Fussball-WM, Euro-Krise, Katholische Kirche, Waffenexport, Deutsche Bank, US-Schuldenkrise

Schocktherapie für die neue Liebe. Es klingt paradox, aber im Prinzip ist das deutsche Viertelfinal-Aus eine gute Nachricht. Es zeugt von der hohen Qualität des Teilnehmerfelds und stellt die Nation zugleich auf eine Probe: Wie ernst ist es ihr mit der neuen Zuneigung zum Frauenfußball? Süddeutsche Zeitung

Deutschland checkt bei der WM aus Bild

Deutschlands Frauen scheiterten an sich selbst. Nach dem Aus gegen Japan treten die Zerwürfnisse, Zwistigkeiten und Zickenkriege im deutschen Team zu Tage. Und Silvia Neid macht alles andere als eine gute Figur. Die Welt

Wut und Enttäuschung. Endstation Wolfsburg: Der würdelose Abschied von Birgit Prinz passt ins Bild, das die deutsche Auswahl bei dieser WM abgab. Bundestrainerin Neid muss sich ankreiden lassen, ein ideenloses, geistig blockiertes Team ohne Spielmacherin zur WM gebracht zu haben. FAZ

Neid ließ keine Kreativität aufkommen. Trainerin Silvia Neid verantwortet die spielerische Armut in der deutschen Elf. Dass der DFB mit ihr bis 2016 verlängert hat, ist ein Fehler Die Zeit

Spekulationsblase geplatzt. Solch ein Scheitern war nicht vorgesehen. Der Triumph war in der WM-Inszenierung schon eingepreist. Mit dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft und der Leere, die sich auftut, zeigt sich, wie die Dimensionen im Frauenfußball verrutscht sind. FAZ

Deutschland verlor gegen Japan mehr als nur ein Spiel. Es wird vermutlich lange dauern, bis deutsche Fußballfrauen es wieder auf das Cover des „Playboy“ schaffen oder zur besten Sendezeit ins ZDF. Die Welt

Der Schock sitzt tief. Völlig unerwartet ist die Heim-WM für die DFB-Frauen bereits nach dem Viertelfinale beendet. Das Turnier verliert damit seine größte Attraktion. Handelsblatt

Die Neid-Debatte. Im WM-Viertelfinale gegen Japan enttäuschte das deutsche Team maßlos. Nun wird allerorten gerätselt. Wie konnte es zu dem Debakel kommen? In der Kritik steht auch Bundestrainerin Silvia Neid. Ihr werden taktische Fehler vorgeworfen. Spiegel

Aus dem Dorf gezerrt. Das war wohl alles etwas zu viel: Die DFB-Frauen hatten sich für die WM im eigenen Land so viel vorgenommen. Doch die Frische und Spielfreude, die sie noch in Testpartien gezeigt hatten, brachten sie nie auf den Platz. Kölner Stadt-Anzeiger

Dieser Sport ist Magie! Die Zahl der Teams, die um den Titel mitspielen, ist größer geworden taz

WM-Spiel verloren, Zuschauer gewonnen
. Der WM-Titel ist futsch, der Traum ausgeträumt, doch die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen können sich trotzdem als Sieger fühlen: Fast 17 Millionen Zuschauer sahen ihr Viertelfinalspiel gegen Japan – so viel wie nie zuvor. Stern

Es ist die Biologie. Männer sind im Sport besser als Frauen, daran lässt sich nichts ändern. Auf die Gendertheorie konnten seiner Meinung nach nur Kinderlose mit wenig Kontakt zu Kindern kommen, findet der Tagesspiegel

11 Gründe, warum uns die WM noch kickt. Deutschland raus, alles vorbei? Pustekuchen. Auch nach dem Viertelfinal-Aus des DFB-Teams macht diese WM immer noch richtig Spaß. Hier sind elf gute Gründe! Stern

Euro-Krise

Italien im Visier. Italien ist nicht Griechenland. Dennoch gibt es eine unheilige Allianz, die daran interessiert ist, Italien schlecht darzustellen. Spekulationswillige Anleger brauchen neue Gerüchte, die Gegner Berlusconis hoffen auf ein vorzeitiges Ende des Ministerpräsidenten. FAZ

Rettungsschirm muss für Italien aufgestockt werden. Der Euro-Rettungsschirm wird laut EZB nicht ausreichen, um Italien zu schützen. Diskutiert wird sogar eine Verdopplung auf 1,5 Billionen Euro. Die Welt

Heiße Tage in Rom. Nun ist geschehen, was nicht hätte geschehen dürfen: Italien gerät in den Griff der Euro-Krise. Dabei war klar, dass mit seinen 1,8 Billionen Euro Schulden und der großen wirtschaftlichen Bedeutung das Land eine Pandorabüchse ist Süddeutsche Zeitung

Sonnyboy Schäuble. Angesichts der Debatte zur Schuldenkrise mag sich mancher Grieche fragen, was eigentlich schlimmer ist: die Krise selbst, die Hilfen aus reichen Euroländern oder die Herablassung der Regierenden dieser Länder. Doch mögen die Griechen bedenken, dass Finanzminister Schäuble es ja nur gut meint mit seinen Ratschlägen, wie die Griechen den Weg aus der Misere meistern. FAZ

Geld verdienen mit den GriechenAnleihen. Wie lässt sich aus der Schuldenkrise Profit schlagen? Eine Spekulation Die Zeit

EU: Soll von Demokratie noch die Rede sein? Die europäischen Staatsmänner marschieren mit närrischer Hartnäckigkeit immer tiefer in die Vertrauenskrise. Das Unionsprojekt ist aber auf Zustimmung angewiesen – und das heißt: auf freimütige Diskussion. FAZ

Katholische Kirche

Aufbruchstimmung bei Katholiken. Der katholischen Kirche hierzulande ist am Wochenende gelungen, was ihr kaum noch zugetraut wurde. Nach all den Enttäuschungen der vergangenen Jahre über Abfuhren bei Forderungen nach mehr Öffnung und vor allem nach dem abgrundtiefen Schock über den Missbrauchsskandal konnte sie tatsächlich wieder Aufbruchstimmung erzeugen. WAZ

Kehren vor der eigenen Tür. Anderthalb Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals am Berliner Canisiuskolleg der Jesuiten sind etliche Bischöfe längst wieder zur Tagesordnung übergegangen. Umso wichtiger ist es, diesen Kräften kein Fußbreit nachzugeben. Frankfurter Rundschau

Defizit Barmherzigkeit. Der Dialog, zu dem die katholische Deutsche Bischofskonferenz eingeladen hat, war mutig, wichtig und er war gut. Ein vielversprechender Auftakt. Dafür, dass es nicht nur ein Selbsterfahrungstreffen bleibt, stehen die Bischöfe, die dabei waren, jetzt im Wort. WAZ

Bischöfe im Stuhlkreis. Mit einer auf fünf Jahre angelegten Debatte will der Episkopat die Krise des deutschen Katholizismus lösen / Kritiker sind nicht dabei Tagesspiegel

Bistümer öffnen Personalakten. Das Kromonologische Forschungsinstitut Niedersachsen wird Akten der letzten zehn Jahre auswerten. Der Opferverband „netzwerB“ spricht von einer „Nebelkerze“. taz

Waffenexport

Saudische Demokraten fürchten deutsche Panzer. Das deutsche Parlament stritt heftig über den geplanten Verkauf von Leopard-Panzern nach Saudi-Arabien. Jetzt melden sich auch dortige Menschenrechtsorganisationen zu Wort. Sie haben Angst Financial Times Deutschland

Das Geheimnis vom Leoparden. Wenn Deutschland seinen beliebten Kampfpanzer verkaufen will, führt das oft zu Verwerfungen an der politischen Heimatfront. Dabei lieferte auch schon Rot-Grün Jahr für Jahr Waffen nach Saudi-Arabien. FAZ

Führungswechsel bei der Deutschen Bank

Deutsche Bank bekommt Doppelspitze. Die jahrelange Debatte über die Führung der Deutschen Bank nach Josef Ackermann nimmt Formen an. Der Nominierungsausschuss hat am Sonntag eine Doppelspitze aus dem Investmentbanker Anshu Jain und Deutschland-Chef Jürgen Fitschen vorgeschlagen. FAZ

Fitschen soll auf Ackermann folgen. Die künftige Spitze der Deutschen Bank nimmt Gestalt an. Als zweiter Mann für die Doppelspitze neben dem Investmentbanker Anshu Jain ist Deutschland-Chef Jürgen Fitschen vorgesehen. Doch die Personalie ist umstritten. Financial Times Deutschland

Jürgen Fitschen – Der Joker bei der Deutschen Bank. Bis vor Kurzem war unsicher, ob der Regionalchef der Deutschen Bank überhaupt einen neuen Vertrag erhalten würde. Jetzt steht er vor seinem größten Karrieresprung. Financial Times Deutschland

Wer kommt nach Ackermann? In der Fähigkeit, Niederlagen in Siege umzuschreiben, ist Deutsche-Bank-Chef Ackermann stets ein Meister geblieben. Heute steht er im Zenit seines Ruhms: Er ist gut. Er ist mächtig. Er ist gefährlich. Ist er gar unersetzlich? FAZ

Joes letzter Kampf. Hinter den glitzernden Fassaden der Deutschen Bank tobt ein beispielloser Machtkampf. Und es deutet vieles darauf hin, dass sich der Widersacher von Bankboss Josef Ackermann, Chefaufseher Clemens Börsig, mit seinen Vorstellungen durchsetzt. Süddeutsche Zeitung

Das kann der Inder an der Spitze der Deutschen Bank. Er verdient Millionen, lebt bescheiden und rührt keinen Alkohol an. Anshu Jain soll bald die Deutsche Bank führen, aber kann der Inder das auch? Die Welt

US-Schuldenkrise

Sommertheater mit Restrisiko. Die Uhr tickt unerbittlich. Wenn das Parlament nicht handelt, dürfen die USA in drei Wochen nicht mehr alle Rechnungen bezahlen. Die ganze Welt bekäme die Folgen zu spüren. Tagesspiegel

Boehner says debt talks scaled back over tax rift Reuters

The Worst Time to Slow the Economy New York Times

The Sugar Daddy Has Run Out of Sugar; Now We Need New Leaders facebook.com/SarahPalin

… one more thing!!!

‚Car Guys vs. Bean Counters‘ The General Motors veteran wants to screw the bean counters who screwed the U.S. auto industry Businessweek

Leitartikel

Euro-Retter, es wird höchste Zeit. Falls es noch eines weiteren Warnsignals bedurfte, hier ist es: Anleger wollten italienische Staatsanleihen zum Ende der Woche nur noch kaufen, wenn sie dafür eine deutliche Gefahrenzulage einstreichen konnten Financial Times Deutschland

Plötzlich leiden wir mit. Fußball-Deutschland ist erstmals geschockt, weil eine Frauen-Mannschaft ein Spiel verliert. Bild

Was bleibt? Das WM-Aus der deutschen Fußballfrauen AZ München

Angst vor heißen Eisen. In ihrem „Gesprächsprozess“ wollen Bischöfe zur Sprache bringen, was Katholiken im Innersten bewegt. Doch eine zunehmende Lagerbildung verhindert den echten Dialog Die Welt

Problemsudan. Südsudan ist ohne seinen Gegner Nordsudan nicht lebensfähig. Das könnte wie mit Eritrea enden – in der Fortsetzung eines zwanzig Jahre alten Krieges. FAZ

Gemeinsam in der Gosse. Seit Jahren sind Vorwürfe gegen das Revolverblatt von Rupert Murdoch bekannt. Doch britische Politiker haben den Presse-Tycoon stets hofiert. Die Empörung richtet sich auch gegen sie Frankfurter Rundschau

Die Familie Kohl – Ein deutsches Drama Titelgeschichte Spiegel (Print)

Die Wahrheit über Frauen. So denken Sie über Männer, Familie, Karriere und Macht Titelgeschichte Focus (Print)

British politics has been corrupted by a cosy camaraderie. The excessive intimacy between press and politicians has tainted our political culture, argues Janet Daley. The Telegraph

Independence for South Sudan. There’s still much work to be done, so US-Aussenministerin Clinton in der Washington Post

Israel should learn the lessons of Sudan. The UN proved its ability to resolve bloody conflicts with South Sudanese independence. Sudan’s partition plan, which was passed by a democratic referendum and supported by the international community, proved that a peaceful solution can be found, even for the most bitter conflicts. Haaretz

Panetta: U.S. Within Reach of Defeating al Qaeda Wall Street Journal

Why Unemployment Matters. Long-term joblessness is devastating, and more and more Americans are experiencing it in today’s economy The Atlantic

Betty Ford: Feminist, Social Liberal, Republican. The former first lady fought for the Equal Rights Amendment, defended Roe v. Wade and worked with NOW. Once upon a time in America, that was not unreasonable to expect of a Republican. The Nation

In Defense of Antidepressants. It’s all the rage to question their effectiveness. But critics don’t understand the research. New York Times

The green suits. The economics of biodiversity and business Economist

Why the Balkan-Region Still Needs International Support. Mladic’s recent arrest is an opportunity for the international community to renew its commitment to the Balkans. Foreign Affairs

Lunch With Michelle Bachelet. The first female president of Chile shuns wine. Slate

The People’s Republic of Rumors. Whether Jiang Zemin is dead or alive, one fact is beyond question: China’s Sina Weibo is the world’s best rumor-mongering machine ever. Foreign Policy