Stuttgart 21 wird zum Boomerang für die Grünen. Mit der Rolle der heroischen Opposition ist es für die Grünen nun vorbei. Die neue Regierung steht vor ihrer ersten großen Herausforderung Die Welt
Abschied vom grünen Jakobinismus. Die Landesregierung muss sich damit anfreunden, den Bau von „Stuttgart 21“ zu begleiten. Sie hat mit durchschaubaren Argumenten versucht, die Schuld bei der Bahn abzuladen – die Bahn aber ist jetzt und auch nach dem Stresstest in der stärkeren Position. FAZ
Wutbürger sind verschwunden. Die Bahn baut S21 ein bisschen weiter. Die Demonstranten protestieren ein bisschen dagegen. Die Polizei passt ein bisschen auf. Die Zeit
Warum ein Hirngespinst Wirklichkeit werden kann. Natürlich werden Union und Grüne nach der Bundestagswahl 2013 miteinander über eine mögliche Koalition reden. Ein schwarz-grünes Bündnis könnte für beide Seiten sogar viele Vorteile haben. Kein Wunder also, dass Sozialdemokraten und Liberale jetzt so hysterisch reagieren. Süddeutsche Zeitung
Macht statt Magie. Seit sich junge Abgeordnete von Union und Grünen zum Pizzaessen trafen, hat das Thema Schwarz-Grün einen magischen Touch. Möglich, dass Deutschland bald von dieser Koalition regiert wird. Ob sich die Magie hält, darf aber bezweifelt werden. Frankfurter Rundschau
„Merkels Kehrtwende war mutig“ Nur weil die CDU den Atomausstieg beschlossen hat, ist sie dadurch nicht der präferierte Partner der Grünen für die Bundestagswahl, meint die rheinland-pfälzische Ministerin Eveline Lemke – und widerspricht damit Parteifreund Kretschmann. FAZ
Die Metropole, das grüne Problemterrain. Jetzt wollen die Grünen Berlin erobern. Für das prächtige Chaos und die nervöse Härte des Urbanen haben sie aber keinen Sinn. Die Zeit
Euro-Krise
Europas Steuergelder helfen Griechenland nicht mehr. Noch mehr Sparen, eine Abwertung des Euro oder Deflation – damit lässt sich das Problem nicht lösen. Warum verhindert der Bundestag nicht weitere Kredite? Die Welt
Europa ringt um Griechenlands Zukunft. Wie kann das überschuldete Griechenland noch gerettet werden? Das Treffen der EU-Finanzminister ging ohne konkretes Ergebnis zu Ende: Wolfgang Schäuble wollte die Beteiligung privater Gläubiger durchsetzen, Europas Notenbankern und die Regierung in Paris erscheint das zu riskant. Die Angst vor schlechten Noten der Ratingagenturen geht um Süddeutsche Zeitung
EZB lehnt Schäubles Griechenland-Ideen ab. Die Bundesregierung fordert einen deutlichen Privatwirtschaft-Beitrag an der neuen Griechenland-Hilfe. Doch die EZB sperrt sich. Laut dem künftigen Präsidenten Draghi dürfen Privatgläubiger nicht gegen den Willen beteiligt werden. FAZ
Die Reichen werden nicht reichen. Dass die Wohlhabenden Griechenlands ihren Staat sanieren, ist eine Illusion. taz
Schurken, Strand und Schulden. Griechenland ist jetzt das kreditunwürdigste Land der Welt. Selbst Pakistan, Ecuador und Jamaika bekommen leichter Geld. Was haben diese Länder, was Hellas nicht hat? Stern
Eitle Absicht. EZB-Präsident -Jean-Claude Trichet spielt auf Zeit – und auf Kosten des Steuerzahlers. Wirtschaftswoche
Frankreichs Notenbankchef skizziert einen Weg zur Umschuldung. Offiziell lehnt die EZB jede Umschuldung Griechenlands ab. Auch eine weiche Umstrukturierung der Schulden komme einem Zahlungsausfall gleich. Doch Frankreichs Notenbankchef sieht einen Ausweg. Handelsblatt
„EZB lädt Schuldenstaaten zur Selbstbedienung ein“ Der Ökonomen-Streit geht in die nächste Runde: Für seine Kritik an der Kreditpolitik der EZB hat HANS WERNER SINN harten Widerspruch geerntet. Nun verteidigt er sich – und nennt seine Kritiker Demagogen Handelsblatt
The Eurozone Heads for Break Up, meint Nouriel Roubini im EconoMonitor
Brechmittelprozess
Fragwürdiger Freispruch. Das Urteil im Bremer Brechmittelprozess ist nicht nachvollziehbar. Hoffentlich bringen der Staatsanwalt oder die Hinterbliebenen den Fall erneut vor den Bundesgerichtshof. So bliebe die Möglichkeit, dass doch noch ein Schuldiger benannt wird. Frankfurter Rundschau
Zu wenig Anklage. Er hatte einem Kleindealer ein Brechmittel verabreicht, der daraufhin ins Koma fiel und starb: Ein Polizeiarzt wird in Bremen zum zweiten Mal freigesprochen – aus Mangel an Beweisen. Auch wenn es schwer zu ertragen ist: Für sich genommen ist dies noch kein Skandal. Ein Skandal ist hingegen die unmenschliche Vorgehensweise bei der Beweissicherung und die unkluge Anklageschrift. Süddeutsche Zeitung
Opfer zweiter Klasse. Weil die Verdächtigen meist schwarz sind, gelten andere Maßstäbe taz
Türkei
Die Türkei – ein ehrgeiziger Freund. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat die Türkei unumkehrbar verändert. Nach dem Motto: Der Kemalismus ist tot, es lebe die islamische CDU. Frankfurter Rundschau
Die Türkei und die EU brauchen einander. In diesen schwierigen Zeiten braucht die Welt die Zusammenarbeit zwischen der Türkei und der EU. Leider ist das Land noch weit von einem Beitritt entfernt, schreibt Javier Solana. Die Welt
Turkey on the edge of autocracy. Erdogan’s anti-Israel rhetoric cannot be seen in isolation from his oppressive policies at home and his pursuit of Islamist allies abroad. Jerusalem Post
Italien
Italienischer Frühling. Wie bei den Regionalwahlen, so haben die Italiener auch jetzt bei der Volksbefragung über die künftige Nutzung der Atomenergie gezeigt, dass sie mitgestalten wollen. Auffällig war die hohe Beteiligung jüngerer Wähler. FAZ
Der Mächtige, plötzlich ohnmächtig. Ein frischer Wind weht durch Italien. Die Bürger haben ihrem Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi beispiellose Niederlagen zugefügt. Sie haben abseits der Parteien ein Selbstbewusstsein entwickelt, das die Politiker ratlos macht. Endet nun die Herrschaft des 75-jährigen Medienunternehmers? Es gäbe genügend Gründe für einen Regierungswechsel. Süddeutsche Zeitung
Italien entreißt Berlusconi die Politik. „Wir waren Untertanen, nun sind wir wieder Bürger“: Die Italiener feiern den Ausgang des Referendums. Sie haben genug von Berlusconis Cavaliere-Politik. Die Zeit
US-Präsidentenwahl
Nichtangriffspakt der Möchtegern-Präsidenten. Die Republikaner sind auf der Suche nach einem Herausforderer für Obama. Doch die TV-Debatte mit sieben Kandidaten war vor allem gähnend langweilig. Die Zeit
US-Wahlkampf DAS sind Obamas Konkurrenten Bild
Galionsfiguren auf Gefechtsstation. Die Republikanerin Michele Bachmann steigt ins Rennen um das Weiße Haus ein. Mit Verve tritt die fünffache Mutter gegen die Homo-Ehe, Abtreibungen und für Kreationismus ein. Bachmanns Pläne dürften eine andere Ikone der Tea-Party-Bewegung wurmen: Sarah Palin. Süddeutsche Zeitung
Sarah Palin verkörpert den verlorenen Westen. Die USA müssen beginnen, den Blick nach Osten zu richten und von der alten Welt zu lernen. Denn die alte Frontiergesellschaft, das unermüdliche Go West, funktioniert nicht mehr. Die Welt
The Two Republican Debates. One for the chance to emerge as a spoiler, the other for the nomination itself. New York Times
Pawlenty of Nothing. Romney looked a lot stronger in last night’s debate. Wall Street Jounal
Michele Bachmann steals the show at GOP debate Washington Post
From Spin Room to Web Spin Wars, the Debate Moves Off Stage. New Hampshire voters are one of the many groups candidates targeted last night The Atlantic
Facebooks Grenzen des Wachstums. Bald kommt der Börsengang – die Riesensumme von 100 Mrd. Dollar steht im Raum. Just in diesem Moment zeigen neue Daten: Facebook ist kein Wunderding. Financial Times Deutschland
Facebook wächst nicht mehr so schnell. Eine Milliarde Nutzer, das ist das erklärte Ziel von Facebook. Doch nun stagnieren offenbar die Wachstumsraten, in den USA sinken die Mitgliederzahlen sogar erstmals. Die Zeit
Facebook als ein zweites Google. Facebook wird schon in Kürze die größte Internetseite der Welt sein. Bis zum Börsengang, der wohl 2012 an der Reihe ist, wird das Wachstum hoch bleiben. Um aber eine Bewertung von 100 Milliarden Dollar zu rechtfertigen, muss Facebook am Geschäftsmodell arbeiten. FAZ
Facebook Sees Big Traffic Drops in US and Canada as It Nears 700 Million Users Worldwide Inside Facebook
For ‚B-to-B‘ Companies, Finding Facebook ‚Friends‘ Can Be a Struggle Wall Street Journal
… one more thing!!!
Geheimbund Rohstoffindustrie! Öl-, Gas- und Bergbaufirmen verdienen Milliarden. Ihr Finanzgebaren allerdings ist undurchschaubar. Es ist höchste Zeit, sie zur Offenlegung zu zwingen, meint George Soros in der Financial Times Deutschland
Leitartikel
Schwarz-Grün und die Geschichte mit der Wunschwimper. Es gibt keine unüberbrückbare Hürde zwischen Union und Grünen. Allein die Basis will das nicht wahrhaben. Schwarz-Grün kann nur an die Macht kommen, wenn keiner darüber redet. Tagesspiegel
Italienischer Frühling. Wie bei den Regionalwahlen, so haben die Italiener auch jetzt bei der Volksbefragung über die künftige Nutzung der Atomenergie gezeigt, dass sie mitgestalten wollen. Auffällig war die hohe Beteiligung jüngerer Wähler. FAZ
Wie der Cavaliere sein Volk verloren hat Der Ruby-Sexskandal, seine verzweifelten Versuche, sich den Gerichtsverfahren zu entziehen und jetzt die krachende Niederlage beim Volksentscheid über die Atomkraft: Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist das Gespür für die Stimmung im Volk abhandengekommen – dabei war das seine größte, vielleicht einzige wirkliche Stärke als Politiker. Süddeutsche Zeitung
Der Bann ist gebrochen Lange hat er die Italiener bezirzt und umgarnt und die Opposition zur Weißglut gebracht. Doch nun scheinen die Italiener genug von Silvio Berlusconi zu haben und sagen laut und deutlich: Nein. Ob er die Zeichen versteht? Die Welt
Eine echte Tragödie, die griechische Dauerkrise AZ München
Raus aus der Grauzone. Mit Essen spielt man nicht. Frankreichs Premier Nicolas Sarkozy hat eine gute Kinderstube genossen und bemächtigt sich dieses Leitsatzes in der Politik, um Europas Handel mit Rohstoffen einem Mindestmaß an Regeln zu unterwerfen Financial Times Deutschland
Schluss mit schamlosen Handy-Gebühren Haben Sie ihn auch schon erlebt, den geheimen Griff in die Urlaubskasse? Wann merken die Netz-Monopolisten endlich selbst, dass sie mit ihrem Gebühren-Wucher die Kunden gegen sich auf- und ihre ganze Branche in Verruf bringen? BILD
How to Raise an Entrepreneur. Tips on putting your kids on the path to running their own businesses Wall Street Journal
Why GM Couldn’t Be Apple, According to a Former GM Exec. Past vice chairman of product development Bob Lutz diagnoses the sickness at the heart of American business: data-driven cost optimization The Atlantic
Pundit Under Protest. A homeless Hamiltonian lashes out against an unusually inadequate election contest. New York Times
Saudi Arabia’s Yemen Dilemma. In Yemen, Saudi Arabia has made an about-face, turning from a supporter of the status quo into the engineer of President Ali Abdullah Saleh’s departure. But with Saleh gone, Riyadh’s options for maintaining its influence only get more difficult. Foreign Affairs