Nach dem „Realitätscheck“ in Hamburg: Rot-Grün regt sich. Atmosphärisch und programmatisch haben sich die Grünen wieder auf die SPD zubewegt. Für die Sozialdemokraten wiederum kann Hamburg eine rettende Insel in zuletzt stürmischer See bedeuten. Das Gemeinschaftsgefühl ist wieder erwacht – in der Hansestadt sogar in hergebrachter Hackordnung. FAZ
Lieber ein Haus im Grünen als die Grünen im Haus. Sprüche sind Sprüche, Koalitionen etwas anderes. Auch nach dem Rücktritt von Ole von Beust und dem Bruch der Hamburger Koalition wird es Schwarz-Grün weiterhin geben Süddeutsche Zeitung
Die Grünen setzen sich zwischen alle Stühle. Das Ende der schwarz-grünen Koalition in Hamburg bringt nur kurz Linderung. Denn inhaltliche Gemeinsamkeiten haben die Grünen auch mit der SPD nicht. Die Zeit
Scholzomat war gestern. Das Ende von Schwarz-Grün eröffnet dem SPD-Mann Scholz die Chance, Hamburg zu regieren. Das könnte den Sozialdemokraten das Frühjahr retten. Frankfurter Rundschau
Die Angst der CDU vor der Selbstzerfleischung. Nach dem Ende der schwarz-grünen Koalition in Hamburg befürchtet die Union eine Marginalisierung in Großstädten. Das mahnende Beispiel ist Berlin. Die Welt
Wikileaks
Bloßgestellte Verbündete. „Mutti“ risikoscheu, Westerwelle kein Außenpolitiker? Aus Berlin haben die amerikanischen Diplomaten nur nach Hause gekabelt, was die Spatzen vom Dach pfeifen. Weit gefährlicher sind die Enthüllungen aus den Krisenzonen der Welt. FAZ
Ein übler Verrat. Geheimnisverrat hat es immer gegeben. Aber noch nie konnte die ganze Welt von einem auf den anderen Tag eine Viertelmillion mehr oder weniger geheimer Dokumente aus dem amerikanischen Regierungsapparat nachlesen. Es ist der größte Geheimnisverrat der Geschichte. Er wird Geschichte schreiben. Vermutlich keine gute. WAZ
Anschlag auf die Diplomatie. Wie würde das eigene Leben aussehen, wenn alle wüssten, wie der Chef, die übrigen Menschen im Betrieb oder auch die Nachbarn einen einschätzen? Viele würden wohl kündigen und anderswo einen Job suchen, zum unbelasteten Neuanfang. Den erlaubt die Weltpolitik nicht. Tagesspiegel
Auch deutsche Botschafter schreiben aggressiv. Berlin arbeitet die US-Depeschen auf – und gibt sich total locker. Allen voran Außenminister Guido Westerwelle. Seine Zurückhaltung hat auch einen Grund, den er nicht an die große Glocke hängt. Stern
Hybris statt Wahrheitssuche. Wikileaks will die „Wahrheit offenlegen“. Doch welche Wahrheit offenbaren die bekannt gewordenen diplomatischen US-Dokumente eigentlich? Die Zeit
Wikileaks zerstört seinen Ruf. Wem nützt es, dass die Internetseite Wikileaks interne US-Diplomatenberichte über Politiker öffentlich macht? Die Inhalte sind teilweise banal, teilweise gefährlich – und das Motiv ist zweifelhaft Kölner Stadt-Anzeiger
So what? Nicht das Ende der Diplomatie, sondern von Wikileaks taz
Diplomatie ist nicht unser Job. Vorbei die mächtigen Zeiten elitärer Kreise taz
Wenn gute Chemie explosiv wird. Was Wikileaks berichtet, zeigt einen Tiefstand der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Viel wichtiger ist aber, was aus Nah- und Mittelost berichtet wird, meint Stephan-Andreas Casdorff in seinem „Kontrapunkt“. Dort kann es im Einzelfall gefährlich werden. Tagesspiegel
Betretenes Schweigen am Persischen Golf. Die Wikileaks-Daten zeigen, dass Saudi-Arabien einen US-Angriff auf Iran forderte. Auch die Golfstaaten verstehen sich nur scheinbar gut mit Teheran. Die Zeit
Enthüllungen für Araber ein politischer Sprengsatz. Der Enthüllungscoup der Internetplattform Wikileaks ist für die Diplomatie der USA peinlich, für einige arabische Regierungen kann er brandgefährlich werden. Einen großen Nutznießer im Nahen Osten gibt es allerdings. Handelsblatt
Eine diplomatische Bombe. Die neue Offensive von Wikileaks ist eine diplomatische Bombe, die kaum zu entschärfen sein wird. Von wirklich aufklärerischem Wert werden die Konvolute von Wikileaks aber erst dann sein, wenn sie uns hinter die Kulissen diktatorischer Regime schauen lassen. FAZ
Politik muss wieder transparenter werden. Wikileaks sorgt für Wirbel im transatlantischen Verhältnis. Es wird debattiert, ob es rechtens ist, die Regierung so vorzuführen. Doch eigentlich geht es um etwas Wichtigeres Stern
Das Netz des Anarchisten Julian Assange. Mit der Enthüllungsplattform Wikileaks versucht Assange, die Medienwelt aus ihren Fugen zu heben. Sein Antrieb ist seine Vergangenheit. Die Welt
WikiLeaks target: American power politoco.com
The End of Transparency. The first casualty from the leaked State Department documents is going to be the very thing WikiLeaks founder Julian Assange says he advocates. Newsweek
WikiLeaks: How the world is really run Foreign Policy
How to Read WikiLeaks Council on Foreign Relations
‘I Can’t Believe What I’m Confessing to You’: The Wikileaks Chats. On May 21, 22-year-old Army intelligence analyst Bradley Manning initiated a series of online chats with former hacker Adrian Lamo after a story on Lamo was published. Wired
Weltklimagipfel in Cancún
Der Abschied vom großen Wurf. Große Klimakonferenzen wie die in Cancún können kaum mehr etwas erreichen. Deshalb gilt es, die Zeit zwischen den Konferenzen zu nutzen und sich am Machbaren zu orientieren. Financial Times Deutschland
Vor einem diskreten Scheitern. Ein Jahr nach dem Scheitern in Kopenhagen bleiben dem Treffen in Cancún die Staats- und Regierungschefs fern. Denn hinter den vergeblichen Verhandlungen steht eine ökonomische Logik, die man nicht verurteilen sollte. FAZ
Die Rettung der Welt wird vertagt. Die USA erwarten von der Klimakonferenz in Cancún wenig. Erst im kommenden Jahr könnten die Regierungen ein neues Abkommen beschließen. Tagesspiegel
Alleingänge zur Rettung des Klimas. Heute beginnt der Weltklimagipfel, doch kaum jemand rechnet nach der Pleite in Kopenhagen noch mit einem globalen Abkommen. Deshalb kommt es auf starke Vorreiter an. Ein spontaner Sinneswandel der Hauptakteure ist in Cancún allerdings nicht zu erwarten. Handelsblatt
„Kohlendioxid ist ein tückisches Gas“ Der Klimaberater der Bundesregierung und der EU-Kommission fürchtet, dass die an diesem Montag beginnende Klimakonferenz in Cancún eine reine „Wohlfühlsitzung“ wird. Interview in der FAZ
Klares Ziel: Keine Kompromisse. Seit gestern verhandeln im mexikanischen Cancún die Vereinten Nationen über neue Ziele für den Klimaschutz. Lobbyisten energieintensiver Branchen wollen den Klimawandel wegdebattieren. Frankfurter Rundschau
Klimawandel als Glaubenskrieg. Eine Menge Menschen in Europa sind überzeugt, dass es bei der Klimapolitik um Wissenschaft geht, also um etwas zutiefst Rationales. Etwas, das sich mit guten Argumenten in eine überzeugende Strategie übersetzen ließe. Das ist ein folgenschwerer Irrtum. Financial Times Deutschland
Euro-Krise
Die Schuldenminister. Wolfgang Schäuble verkauft das Rettungspaket für Irland in Höhe von 85 Milliarden Euro als „Erfolg“. Dabei hat er sich in den Verhandlungen schon wieder nicht durchsetzen können – oder wollen. Selten hat ein Finanzminister die Interessen deutscher Steuerzahler leichtfertiger geopfert. FAZ
Märkte zweifeln an Deutschlands Kreditwürdigkeit. Das Rettungspaket für Irland ist an den Märkten verpufft. Der Angriff auf Großschuldner Spanien bringt die Eurozone ins Wanken – auch Deutschland. Die Welt
Die Irland-Rettung verunsichert die Anleger. Aktienkurse und Euro geraten unter Verkaufsdruck, Risikoprämien für finanzschwache Euro-Länder ziehen weiter an. Die Erleichterung der Investoren auf die Beschlüsse der EU-Finanzminister erweist sich als Strohfeuer. Die Welt
Dem Iren kann’s recht sein, am Ende steht der Schuldenerlass taz
Undiplomatischer Kompromiss. Wochenlang hat sich die Kanzlerin aus dem Fenster gelehnt und gerufen, sie würde dafür sorgen, dass die Banken bluten, wenn ein Euro-Land gerettet werden muss. Jetzt ist alles ein bisschen anders gekommen, und das ist kein bisschen überraschend. Tagesspiegel
Das Paradies der Kapitalanleger. Die Beteiligung privater Gläubiger an den Kosten einer Krise ist richtig, löst das Problem aber nicht. Die Euro-Staaten müssen endlich lernen, mit dem Geld auszukommen, das sie einnehmen. Süddeutsche Zeitung
Schäuble löst Ermächtigung ein. Am Sonntag verständigten sich die Euro-Finanzminister auf ein 85-Milliarden-Euro-Rettungspaket, nun konsultiert Schäuble den Finanz- und Haushaltsausschusses im Bundestag. Verhindern kann das Parlament Wirtschaftswoche
The mood turns ugly in Europe. Two Germanys emerge: one generous, one unforgiving Market Watch
Europe’s ominous reckoning Washington Post
The Spanish Prisoner. Trapped by the euro, Spain has no good options for economic recovery New York Times
Warning Signs Are There for Italy Wall Street Journal
… one more thing!!!
Wie Deutschland und Schweden Europa abhängen. Während Europa vor dem Dominoeffekt der Pleitestaaten bangt, schnurrt die Ökonomie im Norden. Die Schweden zum Beispiel schaffen ein aufsehenerregendes Wirtschaftswachstum – und profitieren von ähnlichen Effekten wie die Bundesrepublik manager magazin
Leitartikel
Die Lektion für die nächsten Jahre. Für den Augenblick – auch wenn dieser nun offenbar bis zum Abend der Hamburg-Wahl dauert – hat sich in der CDU die Vorsitzende Merkel durchgesetzt: Schwarz-grüne Koalitions- und Regierungsträume sind Hirngespinste. FAZ (Print)
Grüner wird’s nicht Wie wollen die Grünen Hamburgs in einen neuen Wahlkampf gehen? Ihre Projekte aus der Koalition mit der CDU sind gescheitert. Was bleibt, ist der Wille zur Macht. Die SPD indes wird bei einem Sieg die Leine des Juniors kurzhalten. Die Welt
Im Geheimraum Viele Wikileaks-Dokumente bedürfen der Interpretation. Das aber ist kein Argument gegen ihre Veröffentlichung. Die Internet-Plattform erschwert erfreulicherweise das Regieren. Frankfurter Rundschau
Wikileaks und der Schaden für die Weltsicherheit Die Enthüllungen von Wikileaks zeigen, wie schlecht der Datenschutz der USA funktioniert – und schaden der Weltsicherheit. Süddeutsche Zeitung
Wikileaks handelt kriminell! Ein Mann spielt Gott – und seine Internet-Plattform ist das Jüngste Gericht … Mit Freiheit und Wissen umzugehen bedeutet vor allem eines: Verantwortung. Aber dieser Begriff scheint den Online-Anarchos ein Fremdwort zu sein.Bild
Ehrlich und arrogant, die Enthüllungen von Wikileaks. AZ München
Time Frames. The end of history? More like the start. The 21st century runs on fast-forward, and the only way to keep up is to stop and figure out what really happened (Cover) Time
The Triumphant Return of Hayek Newsweek
Promising HIV prevention. Treatment can’t solve the problem, but adding a couple of new tools to the fully scaled-up implementation of available HIV prevention options could cut the global HIV infection rate in half. Los Angeles Times
Pakistan’s Flood of Cash. No one can blame the Pakistani government for this year’s bad weather. Still, it should have been held accountable for the colossal devastation the recent flood has caused. Instead, it has been rewarded. Foreign Affairs